Forum der Rasur

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August Müller, Bismarck Razor Works, Solingen

Grognar

Active Member
Hier musste ich auch wieder etwas recherchieren, da es die Infos nicht um die Ecke gab.

August Müller.. Dieser Hersteller produzierte 1892 bis 1957.
Dann ging der Name an die Fa. Dovo!
Und die produzieren bis dato weiterhin Bismarck Messer.

Es hat Schalen, wie bei einem Microtom, ist allerdings,
ich würde sagen, halbhohl ausgeschliffen und lass es 9/16 haben.
Es hat einen hellen Klang und rasiert angenehm sanft.

Hier sieht man auch wieder die Handwerkskunst eines
Schleifers.
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Auch hier die Rohlingsnummer auf der Fehlschärfenseite mittig.
Ein Registered auf der Angel markiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal ein sehr schönes Bismarck mit einer dezenten "Barbers Pride" Ätzung gesehen. Dazu senffarbene Schalen.

Sah sehr gut aus. Leider hatte ich zu wenig geboten.
 
An vergebene Chancen erinnert sich manchmal leider viel zu lange. Da geht's mir besser, ich hab's nie gesehen und nie geboten.
 
Ein guter Freund von mir kam aus einem Antiquitätengeschäft aus Deutschland. Kann dir jemand sagen, in welchem Jahr dieser Rasierer sein könnte? Ich lebe in Weißrussland, wurde aber in Deutschland, Sachsen-Anhaldt, geboren. Entschuldigung für die Google-Übersetzung ...
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Heute bekam ich ein recht schönes Bismarck. Zwar ohne "Registered" an der Angel wie einige oben, oder einen Verweis auf Bismarck Razor Works, oder den Hersteller August Müller, aber es steht insgesamt Drei mal Bismarck drauf, also sollte das schon stimmen.
Die Klinge wurde vor den Fotos noch nicht gereinigt und ist daher etwas fleckig. Es ist ein 13/16" breites Rundkopf mit Doppelansatz, spiegelpolierter Klinge, recht tiefe Goldätzung in Form der Beschriftung "BISMARCK" - Best German Hollow Ground. Der vollhohle Schliff ist sehr dünn ausgeführt, es zeigt eine ausgeprägte Nagelperle und singt beim Ledern vernehmlich. Der beidseitig serrierte Erl zeigt auf der Vorderseite das "BISMARCK" in großen Großbuchstaben, auf der Rückseite dann "MADE IN SOLINGEN GERMANY". Das Messer hat also noch nicht zu Fritz Bracht gehört und schon gar nicht zur späteren Dovo Gruppe. Keine Ahnung in welche Zeit es von daher einzuordnen ist. Die Schalen aus Kunststoff sind einfach, mit schwarzem Keil und hinten leider am Erlniet gerissen, tragen aber eine ordentliche Neusilbereinlage mit "BISMARCK SOLINGEN". Bis auf den Riss in der hinteren Schale ist das Messer im für das Alter sehr guten Zustand, aber auch komplett stumpf. Der Einfachheit halber und weil die Marke später sowieso mit einverleibt wurde, wird es im Kasten zu den Bracht / Dovo gesteckt.
Der mitgelieferte Schuber kann nicht original sein, Friedr.Bauermann&Söhne haben soweit ich weiß keine Bismarck gefertigt?

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Hier ein schönes, altes Bismarck No.518 mit wunderbarem Zierrücken. Es muß einmal üppig vergoldet gewesen sein, denn die Reste sind noch reichlich zu finden. Mit dem hohen Rücken kommt die Klinge auf fast 13/16", hergestellt wurde es wohl als 6/8. Schorkopf, Doppelansatz, Spiegelpolitur, Goldätzung, Schalenintarsie, Erlbremse, es gibt kaum etwas was es nicht hat. Die Schalen sind noch sehr gut und gerade, aber es läuft etwas zu leicht darin. Durch den hohen Zierrücken ist es relativ schwer und die Klinge ist auch nicht allzu hohl ausgeschliffen. Es war stumpf und wurde von mir geschärft.

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@The Celebrated
Zufälligerweise habe ich das gleiche Modell von Bismarck mit der Nummer 518.
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Interessant, ein paar kleinere Unterschiede gibt es trotzdem:
  • "Wer bremst, verliert". Meins hat keine Erlbremse.
  • Ansatz und Hohlung sind etwas anders ausgeführt. An meinem ist der Erl lediglich schräg angefast.
  • Der Erl ist beidseitig serriert.
  • Die Hohlung ist komplett hochglanz poliert und man sieht keine Riefen der Schleifscheiben mehr.

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Auf Angel und Neusilbereinlage der Schale steht "GES. GESCHÜTZT", bei Deinem "REGISTERED"

Beide Stirnseiten des Schorkopfs sind (noch) vergoldet:
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die Klinge ist auch nicht allzu hohl ausgeschliffen.
Das würde ich für meines nicht so unterschreiben. Meins ist eigentlich ganz normal, typ. Solinger vollhohl, dünn ausgeschliffen und rasiert auch dementsprechend angenehm.

Ich hatte sogar Glück und es war komplett mit der original Hülle, als ich es gekauft habe.
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Nebenbei, auf der Hülle sind "Medallien" der Gewerbeaustellung in Wiesbaden 1909 aufgedruckt. Möglicherweise wurden die RM von Bismarck dort prämiert.
 
Sehr schön!! Meins hab ich heute verwendet, es war supersanft, aber sogar das Dovo Prima Silver Steel war lauter als das Bismarck. Allerdings rasierte das deutlich gründlicher als das vergleichsweise neue Dovo.
 
Hier musste ich auch wieder etwas recherchieren, da es die Infos nicht um die Ecke gab.

August Müller.. Dieser Hersteller produzierte 1892 bis 1957.
Dann ging der Name an die Fa. Dovo!
Und die produzieren bis dato weiterhin Bismarck Messer.
Hier mal etwas Historie zu AUGUST MÜLLER, soweit ich sie recherchieren konnte...

August Müller wird 1852 als Sohn von Friedr. Wilh. Müller und Anna Maria Schuhmacher in Solingen geboren und heiratet 1877 Mathilde Kohnenberg.
1892 gründet er das BISMARCK-Werk an der Beethovenstr. 191, das später um 2 weitere Gebäude bis Nr.195 zu einem Fabrikhof erweitert wird.
1902 läßt er die Schutzmarken BISMARCK und CORONIA registrieren.
1918/19 registriert Müller die Schutzmarke ANWUR. Es folgen weitere wie BRIXIA, TUPI, ARMOUR, SATO und FRANKO-H-FURTIA.
Im 2. WK erhält die August Müller KG den RZM Code 7/4 als Hersteller von Blankwaffen. Die Adresse lautet 1939 Beethovenstr. 203.
Die Marke GLOBETROTTER wird unter August Müller Söhne registriert, allerdings sind keine Nachfahren aus der Ehe bekannt.
Der 1884 geborene Cousin Rudolf Müller ist nach 1945 Inhaber der BISMARCK-Werke und produziert hauptsächlich Rasierklingen.
Die Schutzmarke BISMARCK geht erst 1957 an Dorp & Voos DOVO, die bereits 1936 von Fritz Bracht übernommen wurden.
Rudolf Müller stibt 1967 und damit endet auch die Produktion von Schneidwaren.

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Bis 2011 ist die Präzisions-Haarschneidemaschinenfabrik "Bismarck" August Müller an der Beethovenstr. 195 unter der Leitung von Werner Wolfertz und geht dann an seinen Sohn Hans-Werner Wolfertz über. Es werden jedoch seit den 1960er Jahren keine Schneidwaren mehr hergestellt, sondern die Gebäude werden für den Werkzeugbau und für die CNC-Metallbearbeitung genutzt.
2013 wird die Firma in Bismarck, Inhaber Hans-Werner Wolfertz e.K. umbenannt, der Standort Solingen wird aufgegeben und firmiert mit neuer Adresse Gewerbestr. 5 in 26736 Krummhörn bei Greetsiel. 2020 tritt Hans-Werner Wolfertz aus und die neue Firmierung lautet Bismarck, Inhaber Ulrike Middeldorf e. K.
Seit 2014 nutzt der Gartenbaubetrieb Sperling das ehemalige BISMARCK-Werk als Standort und Lager.

Grüße aus der Klingenstadt
Rainer
 
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