Forum der Rasur

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Balea: Fester Rasierschaum

Sahra

Very Active Member
DM hat zwei Typen sogenannten "festen Rasierschaum" im Sortiment, einen von Alerte (Hausmarke Naturkosmetik) und einen von Balea (Hausmarke Kosmetik allgemein). Der von Balea ist etwas preiswerter, deshalb habe ich den neulich mitgenommen, um einem auszuprobieren, ob "fester Rasierschaum" einen Vorteil gegenüber irgendeinem anderen festen Syndet gibt, das man sich direkt auf die Haut reiben kann.

"Syndet" war ursprünglich ein Begriff der Kosmetikindustrie, um Leute dazu zu überreden, statt Seife etwas auf Basis synthetischer Waschstoffe zu nehmen um den Säureschutzmantel der Haut zu schützen. Ob dieser Säureschutzmantel auch nur eine Erfindung der Kosmetikindustrie ist, ist umstritten. Unumstritten ist, das synthetische Waschstoffe, genauso wie Seife, Schaum erzeugen, in dem sie die Oberflächenspannung zwischen zwei Phasen verändern. Bevor es "festes Shampoo", "festes Duschgel" und "festen Rasierschaum" gab, wurden Syndets fast ausschließlich in flüssiger Form angeboten. Das Sebamed seifenfreie Waschstück war eine Ausnahme.

Viele Frauen verwenden zur Rasur weder Dosenschaum noch Rasiergel sondern reiben sich Duschgel oder ein Stück Seife über die Haut, oder sie machen den Rasierer nur nass. Manche rasieren sogar mit einem Nassrasierer trocken. Autsch, da braucht man sich wirklich nicht über irritierte Haut zu wundern. Ich habe sowohl Duschgel als auch Seife direkt auf der Haut ausprobiert und war mit dem Ergebnis nie zufrieden. Die schaumige Brühe lief einfach zu schnell wieder runter. Ich wollte also wissen, ob dieses Syndet mehr kann.

Der verwendete Waschstoff ist Isotheonate, auch als Lathanol® bekannt. Meiner Erfahrung nach schäumt Isotheonate sehr gut, besser als Betain oder Zuckertensid und lässt sich dadurch gut verteilen, aber es ist milder als Natriumlauryl- oder laurethsulfat. Der zweite Inhaltsstoff auf der Liste ist gehärtetes Pflanzenöl. Der Rest sind überwiegend Pflegestoffe (Sheahbutter, Avocadokernöl, Mandelöl, Aloe Vera), Parfüm und Farbstoffe. Keines der Inhaltsstoffe ist für mich ein No-Go. Das ganze soll nach Feige und Wildrose riechen. Ich finde den Geruch nicht zu aufdringlich.

Funktioniert es nun? Ja. Man muss gut aufdrücken und nicht zu sparsam sein, aber dann bleibt etwas von dem Produkt an den Stoppeln hängen und entwickelt einen Schaum, der nicht die Achselhöhlen runterläuft. Rasieren geht ganz normal wie mit jedem anderen Schaum auch.

Ich halte das Ding für Frauen, die keine Sprühdosen mögen aber auch nicht mit einem Rasierpinsel in die Dusche gehen wollen, für eine brauchbare Alternative.
 
Bei "fester Rasierschaum" war mein erster Gedanke: Hä? Joa, haben wir früher Rasierseife genannt. Die Zusammensetzung scheint aber doch anders zu sein und wie Du schon schriebst, eher für die Körperrasur als fürs Gesicht zu sein.
Mit dem Sensor hab ich im Gesicht früher auch nur Duschgel genommen, und keine Probleme gehabt, das geht mit dem Hobel einfach nicht mehr.
 
Viele Frauen verwenden zur Rasur weder Dosenschaum noch Rasiergel sondern reiben sich Duschgel oder ein Stück Seife über die Haut, oder sie machen den Rasierer nur nass.
Ich vermute, dass hierin ein Grund für die in diesem Forum oftmals beklagte Qualität der "Wochenmarkt-Rasierseifen" von kleinen Einzelhersteller(inne)n liegt. Wenn die Zielgruppe ein solches Schaumverhalten gewöhnt ist, reichen "Badeschaum"-Seifen ohne Stearin natürlich völlig aus.
 
die Zielgruppe ein solches Schaumverhalten gewöhnt ist
Denkst du die Zielgruppe dieser "Hersteller" ist wirklich die Damenwelt?
Ich denke doch, dass man Rasierseifen immer noch in erster Linie (auch bei diesen "Herstellern") die Männerwelt ist.
Aber denkbar ist ja alles, man muss es ja nicht verstehen.
 
Denkst du die Zielgruppe dieser "Hersteller" ist wirklich die Damenwelt?
Ich denke doch, dass man Rasierseifen immer noch in erster Linie (auch bei diesen "Herstellern") die Männerwelt ist.
Aber denkbar ist ja alles, man muss es ja nicht verstehen.
Mir erscheint die These plausibel. Diese Wochenmarktseifen werden häufig von Frauen hergestellt, welche die selbst hergestellte Rasierseife dann einfach mal an den Beinen oder Achseln testen. Funktioniert, für gut befunden und kommt dann so in den Handel. Warum da nicht mal die Herren als eigentliche Zielgruppe zum Testen rekrutiert werden kann viele Gründe haben: Die Männer im Umfeld sind lebenslange Trockenrasierer oder kennen selbst nur Dosenschaum und können so das Ergebnis gar nicht wirklich beurteilen.

Dazu kommt noch, dass die Rasierseifen nur eines von dutzenden Produkten sind, die angeboten werden. Das ist ein nettes Zubrot, mehr nicht.
 
Denkst du die Zielgruppe dieser "Hersteller" ist wirklich die Damenwelt?
Die Zielgruppe vielleicht nicht, aber die eigene Erfahrungswelt. Es sind ja doch oft eher Frauen, die Seifen sieden. Und wenn da die Eigenerfahrung sagt "Prima, funktioniert!" woher soll dann der Input kommen, dass es eben nicht reicht. Es sei denn der GöGa ist ambitionierter Nassrasierer ...
 
Das Problem fängt bereits damit an, dass Damenrasur ein recht neues Phänomen ist, in Deutschland sowieso. Frauen haben Körperhaare schon lange entfernt, bevor Gillette 1915 ihren Gillette Milady rausbrachte, siehe Manets Olympia. Aber Frauen wie Olympia (eine Prostituierte) entfernten ihre Achsel- und Schamhaare überwiegend mit Enthaarungscremes. Diese Produkte enthielten häufig dasselbe, was sie heute auch enthalten, Thioglykolsäure, ein Produkt aus der Lederverarbeitung, oder auch ammoniakhaltige Substanzen wie Katzenkot. Im Orient verwendeten Frauen oft eine selbst hergestellte zähflüssige Masse aus Zucker (oder Honig) und Zitronensaft, die wie Warmwachs funktionierte. Teilweise findet diese Art, Haare auszurupfen, immer noch Entfernung. Eine andere Methode bestand darin, sich die Haut mit einem Bimsstein abzureiben. Kreisförmige Bewegungen und viel Geduld sind dafür nötig, aber es funktioniert, zumindest auf den Beinen.

In Deutschland griffen Frauen, als Damenrasur ein Begriff wurde, überwiegend zu elektrischen Rasierern wie dem Philips Ladyshave, und ab den 1980ern zum Epilierer, einer israelischen Erfindung. Dann brachte Wilkinson mit dem Lady Protector den ersten Nassrasierer für Frauen auf den deutschen Markt, Gillette folgte mit dem Sensor Excel for women. Zu dem Zeitpunkt gab es schon lange Dosenschaum und Rasiergel aus der Dose zu kaufen, Produkte, die es einfacher machen, sich schlecht zu rasieren.

Jetzt, wo viele Frauen den Rasierhobel für sich entdecken, sind viele frustriert, und der Hauptgrund liegt darin, dass die meisten Frauen nie gelernt haben, wie man rasiert, beziehungsweise es von einer Frau gelernt haben, die es nicht kann. Auch ich habe mich am Anfang mit dem Hobel schwer getan. Zwar nicht geschnitten, aber es blieben zu viele Haare stehen. Wenn man aber weiß, wie man rasiert, kann man sich mit so ziemlich allem rasieren, auch mit einem Rasiermesser.

Ich kann mich auch mit so ziemlich allem rasieren, was schäumt, aber der Rasierkomfort ist doch ein gewaltig anderer, wenn man stabilen Schaum auf der Haut hat und nicht nur Wasser mit ein paar Blubberbläschen.
 
Angeregt durch diesen Strang musste ich natürlich auch mal testen.

Okay, ich bin nicht die Zielgruppe "Frau", und ich praktiziere auch keine Körperrasur.
Bleibt der übliche Bereich, das Gesicht.

Ich habe mit dem oben genannten Balea festen Rasierschaum meine heutige Rasur durchgeführt.

Im erster Durchgang habe ich die Seife einfach in die Hand gerieben und im Gesicht verteilt.
Es schäumt auf, aber der Schaum ist nicht besonders stabil, man darf nicht davon ausgehen, dass man am Ende der Rasur noch etwas davon sieht.
Im zweiten Durchgang habe ich das Stück ins Gesicht gerieben und anschließend mit der Hand "eingerieben", das Ergebnis war das selbe.
Im dritten Durchgang habe ich einen Pinsel genutzt, was zwar beim Auftragen einen Vorteil brachte , am Ende aber das gleiche Verhalten des Schaumes zeigte.

Der Schaum ist das eine, und spielt z.B. am Bein möglicherweise keine so große Rolle.
Auch bei der Rasur von Konturen kann ich mir da Vorteile vorstellen.
Bei einer "normalen Rasur" möchte man zwar Schaum haben, aber wie uns die Ölrasur zeigt geht es auch ohne.
Also sehen wir das mal als reine Optik an.

Was bleibt sind die "klassischen Rasureigenschaften", und die sind richtig gut.
Ich hatte mich einige Tage nicht rasiert, ich habe den Boopan Hobel mit einer Klinge genutzt die bei der letzten Rasur schon etwas gezogen hat, kurze Einwirkzeit.
Also waren alle Voraussetzungen für ein Scheitern gegeben.

Ähhhhhhhhhhhhh, was ist aber das?
Erster Zug, kaum Widerstand der Haare, kein ziehen, super gleiten des Hobels.
Ich habe mich dann sehr schnell rasiert und war sehr überrascht wie wie gut alles lief, und wie gründlich die Rasur war.
Die Haare waren super vorbereitet, und die Gleiteigenschaften waren hervorragend bis überragend.

Mein Fazit, wer keinen Schaum brauch/will (auch Stichwort brushless) findet in diesem Produkt eine super Alternative zur klassischen RS oder RC.
 
@Alvaro
Vielen Dank für den Test, dann musste ich ihn nicht durchführen.
Kann ich also beruhigt auch probieren, nur ist jetzt schon der Streit mit meiner Frau vorprogrammiert, wer jetzt den festen Rasierschaum nutzen darf.
 
nur ist jetzt schon der Streit mit meiner Frau vorprogrammiert, wer jetzt den festen Rasierschaum nutzen darf.
Man muss gönnen können, oder anders ausgedrückt "Daneben steht auch noch das Produkt von "Alverde Fester Rasierschaum" (der Geruch passt auch besser zu einem Mann, das Balea Produkt riecht doch sehr Blumig.
 
Wie teuer sind denn diese festen Schäume? Die günstigste Seife mit Stearinsäure ist Dove für 65ct. Die macht auch unter der Dusche stabilen Schaum und in der Arganölvariante ist sie pflegend und gut gleitend.
 
Was ist das Testergebnis? Mich interessiert vor allem das Alverde-Produkt...
Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst antworte. Hatte mir eine Foren Pause genommen.

Alverde, Isana und Foamie liefern alle so ziemlich die gleichen Ergebnisse bei mir. Es gibt keinen stabilen Schaum, mehr einen Seifenfilm. Ist keine Seife, aber du weißt, was ich meine.
Von den Gleiteigenschaften her, kann man nicht meckern, aber beim Einweichen hapert es. Vielleicht liegt es an meinen Barthaaren, vielleicht ist das Teil auch eher für die Körperrasur gedacht.

Für mich sind die Teile nichts, meine Frau ist immer noch begeistert.
 
Ich schmuggle hier mal ganz unverschämt den festen Rasierschaum von Isana mit rein.

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Im Krankenhaus habe ich mich damit rasiert und ja, es funktioniert. Gesicht nass gemacht, Puck nass gemacht und im Gesicht verrieben.
Es gibt einen glitschigen Film, der den Rasierer gut gleiten lässt.
Trotz meines Yaqi OC, der ein direkter Rasierer ist, und einer Astra SP, waren die Rasuren nicht sehr nachhaltig. Bereits gegen Mittag waren die Stoppeln wieder da. Kann aber auch an den Umständen der Rasur gelegen haben.
 
...Gesicht nass gemacht, Puck nass gemacht und im Gesicht verrieben.
Es gibt einen glitschigen Film, der den Rasierer gut gleiten lässt.
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Das funktioniert mit jedem beliebigen Seifenpuck auch. So habe ich Seifen aufgebraucht, mit denen ich partout keinen Schaum erzeugen konnte, deren Duft mir aber zum Entsorgen zu schade war.
 
Das funktioniert mit jedem beliebigen Seifenpuck auch. So habe ich Seifen aufgebraucht, mit denen ich partout keinen Schaum erzeugen konnte, deren Duft mir aber zum Entsorgen zu schade war.
Ja, aber ich finde den Gleitfilm bei den festen Rasierschäumen besser/fester als bei den normalen Handseifen.
 
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