Forum der Rasur

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Der Klang-Test

Philipp78

Very Active Member
Hallo zusammen,
aus den aktuellen Anlass habe ich ein kurzes Video zum Klang-Test der Rasiermesser-Klingen aufgenommen und möchte es mit Euch teilen.

Der Test funktioniert am besten mit Hohlklingen, stellt aber keine „eindeutige Prüfung“ der Klinge sondern eher einen Indikator dar. Also meiner Meinung nach: klingt das Messer gut und lang - ist es schon mal ein Plus-Punkt.

Der Test kann keine Aussage über die Feinheit des Korns im Stahl treffen.



Vielleicht findet das Jemand nützlich.

P.S. An derben Klingen kann der Test meines Erachtens nach nur bei abmontiertem Heft sinnvoll durchgeführt werden, was ich nicht ohne eines dringenden Grund tun würde...
 
Frag mal die Wackers nach "Rasiermesser nach Klang produzieren". Laut dem Senior wurde früher aus Italien häufiger eine Stimmgabel geschickt und die produzierten Rasiermesser mussten diesen Ton dann treffen.
(Ich hoffe, ich gebe alle Details der Geschichte richtig wieder.)
 
Frag mal die Wackers nach "Rasiermesser nach Klang produzieren". Laut dem Senior wurde früher aus Italien häufiger eine Stimmgabel geschickt und die produzierten Rasiermesser mussten diesen Ton dann treffen.
(Ich hoffe, ich gebe alle Details der Geschichte richtig wieder.)

Durchaus. So hat er es uns erzählt und so auch in dem Video hier: https://forum-der-rasur.de/forum/threads/fdr-solingen-tour-12-2018-wacker.1961/ (müsste im Zweiten seine, meine ich)
 
Wir sollten auf dem Teppich bleiben.
Die Qualität eines Rasiermesser anhand des Klanges zu beurteilen, wer kann das schon.
Ich gebe auf „prima Klang" nichts. Je dünner das Messer ausgeschliffen um so mehr wird man den Klang wahrnehmen ,aber was sagt das aus??
Es gibt viele Schliffe die „singen " einfach nicht ,na und was sagt das?
 
Ja, ein Messer zu (be)urteilen ist in der Tat nicht möglich, wie auch oben geschrieben und auch im Video erwähnt.
Aber es ist ein möglicher Indiz für einen harten Stahl.
Natürlich dieser Stahl muß sich aber noch lange nicht gut ausschärfen lassen, weil z.b. das Korn zu stark gewachsen ist oder irgendwelche Legierungen „in die Suppe spucken“...
 
Nein, es ist nicht. Wie ein Messer, bzw. Stahl klingt, hat nichts mit seinen mechanischen Eigenschaften zu tun. Wacker macht das um zu prüfen ob die Messer die gewünschte Hohlung haben. Damit prüft er aber nicht die Härte.

Dürfte wohl so sein. Der übliche Solinger Silberstahl erreicht je nach Anlasstemperatur 60 bis 64 HRC. Nach der "Solingen-Verordnung" muss ein Rasiermesser mindestens eine Härte von 58 HRC aufweisen. Ich glaube auch nicht, dass der Klang irgendwas über die Härte des Rasiermessers sagt, sondern über den Ausschliff. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn Kollege @Philipp78 jetzt bei jedem der oben gezeigten Messer auch gleicht einen Rockwell-Test nachliefert...
 
wenn Kollege @Philipp78 jetzt bei jedem der oben gezeigten Messer auch gleicht einen Rockwell-Test nachliefert.
Hmm, Rockwell-Tests kann ich leider nicht nachliefern mangels entsprechender Maschinerie.
Aber ich greife auf die Infos aus der Messer-Macherei ab, es gibt zahlreiche Videos auf Youtube, die sehr wohl einen Zusammenhang des Klangs mit der Härte der Klinge belegen.
Hab ein Beitrag eines russischen Schmieds gesehen, wo sein Messer rund 2 Minuten lang einen Klang abgegeben hatte, laut dem Hersteller - ein Zeichen der hohen Härte und Homogenität des Stahls. Bei Interesse kann ich gern den Link zu diesem Video aussuchen und nachliefern.
Und wenn das auf Messer zutrifft, warum soll eine Rasiermesser-Klinge sich im Bezug auf die Termobehandlung anders verhalten?
Beim Rasiermesser kommt halt der Schliff hinzu als ein weiterer Parameer des Klangs.
 
Hab ein Beitrag eines russischen Schmieds gesehen, wo sein Messer rund 2 Minuten lang einen Klang abgegeben hatte, laut dem Hersteller - ein Zeichen der hohen Härte und Homogenität des Stahls.
Hat dieser russische Schmied oder der Hersteller seine wissenschaftliche Arbeit über den Zusammenhang des Klangs mit der Härte irgendwo veröffentlicht? ResearchGate vielleicht?
es gibt zahlreiche Videos auf Youtube, die sehr wohl einen Zusammenhang des Klangs mit der Härte der Klinge belegen.
Mein Wissen über den Stahl kommt nicht von YouTube, sondern aus Studium und meiner beruflichen Erfahrung. Zufälligerweise arbeite ich mometan für eine Firma, die die Anlagen für Wärmebehandlung entwickelt und herstellt. Auch die anderen Anlagen für die Stahlindustrie.
Also, nochmal - kurz und klar:

Der Klang ist kein Indikator für die Härte des Stahles.
 
Der Klang wird ja auch durch die Art der Klinge bestimmt, eins mit Doppelansatz kann ganz anders klingen als die gleiche Klinge aus gleichem Stahl mit einfachem Ansatz. Ich habe einige Messer die ich gar nicht zum Klingen bringen kann und die trotzdem zu meinen besten Rasierern gehören.
 
Meine bescheidene Meinung dazu.

Alle Kritiker der "Klang Test" Methode haben Recht, und trotzdem denke ich auch @Philipp78 hat Recht.

Man kann sicherlich wegen der unterschiedlichen Schliffformen, Stählen, Breiten, mit oder ohne oder doppelter Ansatz...... keinen Test der Härte "durch Klang" durchführen.
(Wenn das möglich wäre wäre die Industrie sicherlich sehr daran interessiert)

Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Schleifer, der sehr viel Erfahrung hat, und sehr häufig "das gleiche Messer" geschärft hat, durchaus in der Lage ist am Klang Unterschiede fest zu stellen.
Wenn er dann den gesamten Produktionsprozess überblicken kann, kann er ggf. auch in der Lage sein einen Zusammenhang zwischen Klang und Härte festzustellen.
Ich würde aber keine allgemein gültige Aussage daraus machen
 
Eine Klangprobe mache ich fast Täglich ;) allerdings nicht bei Rasiermesser sonder beim Schiefer ,dadurch wird der Schieferstein vorm Verlegen durch leichtes
anschlagen mit dem Schieferhammer auf feine Haarrisse kontrolliert.
Ich denke die Klangprobe hatte früher einen ganz andere Bedeutung und Stellenwert.
Das Härten von Klingen (Schwerter) war oft reine Glückssache ,durch die Klangprobe wurde die Klinge auf feine Haarrisse überprüft.
Gut denkbar das aus dem Grund früher eine Klangprobe auch bei Rasiermesser öfter Anwendung fand.
 
Eine Klangprobe mache ich fast Täglich ;) allerdings nicht bei Rasiermesser sonder beim Schiefer ,dadurch wird der Schieferstein vorm Verlegen durch leichtes
anschlagen mit dem Schieferhammer auf feine Haarrisse kontrolliert.
Ich denke die Klangprobe hatte früher einen ganz andere Bedeutung und Stellenwert.
Das Härten von Klingen (Schwerter) war oft reine Glückssache ,durch die Klangprobe wurde die Klinge auf feine Haarrisse überprüft.
Gut denkbar das aus dem Grund früher eine Klangprobe auch bei Rasiermesser öfter Anwendung fand.

Sehr gut zu wissen, danke. Ich kenne die Klangprobe bei Schleifscheiben für z.B. Doppelschleifer. Wenn die einen Haarriss haben, wirds meist blutig.
 
Sc
Wackers haben die Klangprobe gemacht, um zu hören, ob die Messer auch dünn genug ausgeschliffen wurden. Einen anderen Grund gab's nicht.
@Großer
Mit früher habe ich die Zeit gemeint als die Wacker's noch keine Rasiermesser machten.Bei den heutigen Härteverfahren muss sich keiner mehr Gedanken
um Haarrisse machen.
Ein erfahrener Schleifer wie Wacker kann natürlich sehr wohl durch Klang den Schleifvorgang kontrollieren.
 
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