Forum der Rasur

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Der Rasierpinsel - Mittel zum Zweck oder unterrepräsentiert?

Nightdiver

Pinselbauer aus Leidenschaft
Gold FdR-Pate
Hersteller/Händler
Man liest in den Rasurberichten immer, wie toll eine Seife performt (oder auch nicht), ob man die Inhaltsstoffe verträgt, wie gut oder schlecht eine bestimmte Klinge ist, wie toll ein Messer arbeitet und wie gut und gründlich der Hobel doch ist.
Aber über den Pinsel wird seltenst mehr als die Erwähnung bei den Rasurutensilien verloren.
Ist der Rasierpinsel wirklich so unbedeutend, das seine Rolle bei der Rasur so unbeachtet bleibt? Ist er nicht das Werkzeug, das überhaupt erst die Seife dazu bringt ihr volles Potential zu entfalten? Ist es nicht das eine Teil, das die anschließende Rasur mit Messer oder Hobel zu dem macht, was eine gute Rasur ausmacht: Die Seife zusammen mit etwas Wasser zu einem sahnig cremigen Schaum zu schlagen, ihr die richtige Menge Luft unterzurühren, damit es einen schönen Teppich auf dem Gesicht gibt, auf dem Hobel oder Messer gleiten können?
Natürlich kann man argumentieren, das es auch Brushless-Seifen gibt und man keinen Pinsel braucht; aber sind wir dann nicht wieder bei Dosenschaum und Systemhobel; etwas wovon wir und eigentlich wegbewegt haben, hin zu einer Genussrasur mit den besten Zutaten?
Der Pinsel übernimmt einen guten Teil der Vorbereitungen für die Rasur, wird aber bei der Beschreibung sehr stiefmütterlich behandelt.
Einige User haben mehr Pinsel als Hobel oder Seifen, trotzdem wird über alles philosophiert, nur eigentlich so gut wie nie über die Performance des Pinsels.

Wir geben oft für einen Pinsel mehr Geld aus, als für den Rest der Rasurutensilien zusammen; trotzdem bekommt ein 50 oder 100 EuroPinsel nicht den Stellenwert bei der Rasurbeschreibung, die z.B. eine Rasierklinge für 10 oder 15 Cent, obwohl ein Pinsel zusammen mit der Seife, aus der er den Schaum zaubert, auch eine Klinge erst sanft macht.

Auch wird beim Kauf viel wert auf das richtige Backbone gelegt. Wie oft liest man im Mitgliederhandel „er ist mir zu fest / zu weich“ oder „hat mir zu viel/zu wenig Backbone“, “der Knoten ist mir zu groß/klein“.
Es ist so viel, was bei einem Rasierpinsel für eine Person passen muss, damit man mit dem Pinsel zufrieden ist; trotzdem führt gerade dieses, so finde ich, wirklich wichtige Werkzeug in den Beschreibungen der Rasurbeschreibungen ein Nischendasein?

Wie denkt ihr darüber? Warum wird der Pinsel, obwohl er einen entscheidenen Einfluss auf die Rasur, und das persönliche Wohlbefinden bei der Rasur, hat, so wenig Beachtung, wenn es um die Rasurbeschreibung geht?
 
Wow ein schönes Thema :daumenhoch

Und ich bin so einer der mehr Pinsel als Seifen oder Cremes hat.
Seifen/Cremes habe ich
Proraso, ToOBS, Cella, Arko,Tabac, Hasslinger fertig.
Hobel habe ich 4
Rockwell 6s
Timor GS 1353 CC
Wilkinson TTO
Baili TTO
So nun meine Schwachstelle
Der Pinsel
7 Silberspitz von preiswert bis Edel
3 Band 2 Band alles dabei
3 Synthetik
2 Borsten
Jeder dieser hat individuelle Merkmale und und liefert ein anderes Ergebnis.
Und das ist für mich das spannende
Sich auf den Pinsel einlassen und all seine Charakterzüge auszuarbeiten.
Ich bevorzuge old school Pinsel und damit gehöre ich zur Minderheit der Nutzer. Schöne weiche Gesichtskuschler mit wenig Backbone.
Den Trend mit stramm strammer an strammsten..lasse ich an mir vorbeigehen.

Für mich ist der Pinsel neben dem Hobel das Instrument nein der Dirigent in dem Orchester.

Ausdruck der Schönheit,Eleganz und Wohlbefinden.
 
Es ist so viel, was bei einem Rasierpinsel für eine Person passen muss, damit man mit dem Pinsel zufrieden ist; trotzdem führt gerade dieses, so finde ich, wirklich wichtige Werkzeug in den Beschreibungen der Rasurbeschreibungen ein Nischendasein?
Meine Vermutung ist, dass hier der Grund liegen könnte: Es gibt einfach so viele Variablen bei Pinseln, Personen, persönlichen Präferenzen und individueller Wahrnehmung, dass es noch schwieriger ist für Andere nachvollziehbare Eindrücke zu formulieren als bei einer Klinge oder einem Seifenduft, wo das ja auch schon nicht leicht ist.
 
Wir geben oft für einen Pinsel mehr Geld aus, als für den Rest der Rasurutensilien zusammen; trotzdem bekommt ein 50 oder 100 EuroPinsel nicht den Stellenwert bei der Rasurbeschreibung, die z.B. eine Rasierklinge für 10 oder 15 Cent
Die Rasierklinge in entsprechendem Hobel kann mitunter zu Verletzungen führen. Das erspart uns der gutmütige Pinsel. ;)
Meine Pinsel liefern konstant gute Ergebnisse (ausgenommen Kalkseife...). Aber du hast Recht: Man sollte auch nicht am Lob sparen!
 
Wie denkt ihr darüber? Warum wird der Pinsel, obwohl er einen entscheidenen Einfluss auf die Rasur, und das persönliche Wohlbefinden bei der Rasur, hat, so wenig Beachtung, wenn es um die Rasurbeschreibung geht?

Ich hatte bislang nicht den Eindruck, dass Rasierpinsel hier im Forum unterrepräsentiert sind. Man findet jede Menge Lesestoff über Pinsel jeglicher Art.

Das Einzige, was ich über Rasierpinsel mit Sicherheit sagen kann, dass jeder seine eigenen und ganz persönlichen Ansichten hat, wie dick, wie lang, wie steif, wie hübsch und aus welchem Material er sein muss. Und da beginnen die großen Probleme. Wirklich beurteilen kann ich einen Rasierpinsel erst wenn ich ihn in den Händen halte. Wenn mich jemand danach fragt, bei welchem Rasurutensil ich die meisten Fehlkäufe zu verzeichnen habe, dann sind es definitiv Rasierpinsel. In keiner anderen Kategorie ist so viel Geld für reine Dekorationsware verplempert worden wie in dieser.
 
Wenn mich jemand danach fragt, bei welchem Rasurutensil ich die meisten Fehlkäufe zu verzeichnen habe, dann sind es definitiv Rasierpinsel.
Einmal das, und zweitens gibt es kein anderes Rasurutensil, bei dem bei mir so oft die Vorliebe wechselt. Mal sind es die Borsten, dann wieder die Dachse und dazwischen immer wieder die Synthetischen, weil sie so schön praktisch sind.
 
Ich habe den Omega S-Brush Synthie gleich zweimal, da er mich von seiner Art, die Seife in Schaum zu verwandeln, mehr als entzückt! Es muss nicht ein fancy Dachshaarpinsel für über 100€ sein. Als handwerkliches Kunstwerk ist das natürlich eine ganz andere Kategorie, wenn ich einen handgedrechselten und toll verarbeiteten Pinsel, in der Hand halte. Da kann der Plastikpinsel nicht mithalten, ganz klar. Aber im Endergebnis liefert der kleine Plastikitaliener, für mich einen perfekten Schaum, der nichts zu wünschen übrig lässt. Daher ist das Thema Pinsel für mich eher überbewertet.
 
Einge der günstigen Yaqi Synthies lassen in punkto Funktionalität bei mir aktuell keine Wünsche offen. Liegt vermutlich daran, dass mir ein Stück weit die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, aber da fällt es mir derzeit ganz schwer mich selbst davon zu überzeugen, dass mich unbedingt auf ein weiteres teures Experiment einlassen muss. Was kann ein Chubby2 oder ein ein Evo2 was ein Sagrada familia nicht kann?

Anders als bei Rasiermessern, die ich gerne sammle und bei denen ich die Abwechslung schätze, komme ich bei Pinseln sehr gut mit dem Gedanken klar nur einen zu benutzen, der für mich perfekt funktioniert. Vielleicht kommt das noch, aber man muss ja auch nicht alle Gänge im Kaninchenbau auf einmal erkunden.
 
Man findet jede Menge Lesestoff über Pinsel jeglicher Art.
Das stimmt, das ist aber nicht das, was ich meinte. Ch sprach eigentlich von den RdT. Wenn sich ein User über die Rasur auslässt, dann über Seife, Klinge & Hobel bzw. Messer. Ich kann mich nicht erinnern, das ein User mal über den Pinsel an sich in der RdT so viele Worte verloren hat, wie über die anderen Teile seiner Rasurwerkzeuge.

Das Einzige, was ich über Rasierpinsel mit Sicherheit sagen kann, dass jeder seine eigenen und ganz persönlichen Ansichten hat, wie dick, wie lang, wie steif, wie hübsch und aus welchem Material er sein muss. Und da beginnen die großen Probleme.
Das ist bei Klingen aber auch nicht anders. Der eine liebt eine Klingensorte heiß und innig, die ein anderer nicht mal im Ceranfeldschaber nutzen würde.
Bei Seife ist es nicht viel anders. Nehmen wir mal die beiden prominentesten Vertreter Arko und Palmo. Viel stärker können hier die Meinungen nicht auseinander gehen.
 
Der Pinsel ist aus meiner Sicht eigentlich das Glanzstück des Rasier-Rituals - ohne ihn und seine "Performance" geht nichts. Nur entzieht er sich halt den Messkriterien, die man bei Hobeln, Klingen und Messern hat. "Hat mir zuviel Backbone" usw. ist nur ein Synonym für etwas, das man gar nicht so leicht auf den Punkt bringen kann. Deswegen bin ich auch Pinsel-Fan. Von meinen acht Stück (fast alle Synthies) greife ich mir immer spontan den, nach dem mir gerade ist, ohne mir technische Gedanken zu machen. Nur der Dachs von @RasurKult ist mein Feiertagspinsel für besondere Anlässe.
 
Anders als bei Rasiermessern, die ich gerne sammle und bei denen ich die Abwechslung schätze, komme ich bei Pinseln sehr gut mit dem Gedanken klar nur einen zu benutzen, der für mich perfekt funktioniert.
Ich habe auch eine recht umfangreiche Messersammlung von rund 130 Stück, komme aber doch für mich oft zu dem Ergebnis, das es bei Messern eines Schliffes und sehr guter Schärfe für mich deutlich weniger Unterschiede bei der Rasur gibt, als bei Pinseln. Und da ist es eigentlich egal, ob 5, 6, 7 oder 8/8, Rundkopf oder Amerikanischer. Einzig bei anderen Ausschliffen, derb halbhohl oder vollhohl spürt man m.E. dann wirklich Unterschiede. Der Rest sind minimal Nuancen.
Da kann man bei Pinsel, wie Synthie, Zweibänder, Dreibänder, SHD, Pferd, Schwein, kurzer Loft, langer Loft, weiche Puschel oder harte Bürsten schon deutlich mehr Abwechslung fühlen, als bei den Messern.
 
Hhhm wenn ich jetzt so überlege dann stimmt das, dass man eine gute Rasur meist auf die Klinge, den Hobel oder die Tages Form schiebt. Ich selbst hatte vor kurzem hier nach einer Empfehlung für einen neuen Pinsel gefragt und schwubs kamen die diversen Fragen zu den Vorlieben, die man wenn bisher nur son olles aber bis dato funktionierendes Dingen hatte, man noch gar nicht richtig beantworten kann da einem die Vergleiche fehlen. Also irgendeinen der Empfehlungen bestellt und probiert. Danach noch die zweite Empfehlung gekauft und auch probiert. Mittlerweile ist der 4. Pinsel im Anmarsch und ich kann mit Gewissheit sagen dass nicht alle Versuche aus den verschiedenen Seifen und Cremes immer das gewünschte Ergebnis raus kam. In der Rasur des Tages aber nie erwähnt. Zur Zeit liebe ich meine beiden kleinen Racker Simpson Trafalgar 1 und Omega Roma Lupa vornehmlich für Seifen. Komme aber mit dem komischen Ding mit Mühle STF bedeutend schneller zum Ergebnis bei Cremes. Soviel hab ich schon mal gelernt. Werde ich mal bei der RdT berücksichtigen.
Gruß Sportster
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Für mich als Neuling in der Hobelei hatte der Rasierpinsel ehrlich gesagt, kaum bis sehr geringe
Aufmerksamkeit erlangt. Ich habe 2 Synties und zwei Dachse, einer davon ist ein NOM für unter
20.-€. Ganz klar lagen meine Schwerpunkte bei den Hobeln und die notwendigen Rasierklingen.

Ich dachte mir, der funktioniert doch, also reicht es doch…da waren Hobel wichtiger.
Auch zum Thema lesen und lernen, ging und geht es meist doch um den Hobel, zumal es hier
im Forum für nahezu jedes Modell teils umfangreiche und umfassende Berichte zu lesen gibt.

Irgendwann kam dann das leise Interesse an dem Rasierpinsel auf und da stellte und stelle immer noch
fest, Fachbegriffe kann man fix lernen, Maße sind nachvollziehbar, 5 cm sind 5 cm. Bei Beschreibungen
kommt man aber sehr schnell an eine Tatsache, die nicht zu spezifizieren geht:

DER SUBJEKTIVE EINDRUCK eines jeden Einzelnen.

Ich habe auch hier viele Beschreibungen im Forum gelesen (bzw. lese sie immer noch), sogar eine selbst verfasst,
dennoch bleibt bis auf die allgemeinen Dinge, mit denen jeder etwas anfangen kann, das sind m.M.n. nur
die „Technischen Daten“, die eigene Erfahrung übrig.

Diese subjektiven Eindrücke zu beschreiben ist nicht wirklich schwer, schwer ist es, das Ganze so zu formulieren,
dass jeder damit etwas anfangen kann. Fachausdrücke sind schnell gefunden und eingesetzt, dennoch geht
es bei der berühmten „…Skala von 1-10“ schon los. Für den einen ist eine 4 für den anderen schon eine 7.

Meiner bescheidenen Meinung nach, kann man subjektive Eindrücke und Erfahrungen nicht skalieren. Vielleicht
ist das ja mit ein Grund dafür, dass hier entsprechende Berichte eher stiefmütterlich behandelt werden.

Abschließend sei vermerkt, ich habe nun auch meinen ersten Dachs einer „etablierten Marke“ bestellt,
mein Dank hier an @Olli37, und ich bin wirklich sehr gespannt. Vielleicht folgt ja ein zweiter Erfahrungsbericht…schäumen wir mal. daumenh!

Gruß Gregor
 
Die meisten Seifen bekommt man mit einem nicht so guten Pinsel trotzdem aufgeschlagen und kann sich dann anständig rasieren. Aber wie will man ein schlechtes Messer, eine schlechte Rasierklinge, einen Hobel, der von seiner Direktheit nicht passt oder eine Seife, die man nicht verträgt, kompensieren. Das geht nicht. Diese Komponenten sind also entscheidender.
 
Der Wellnessfaktor, sich genussvoll einzupinseln, hat für mich persönlich großen Mehrwert.
Im Zweifel komm ich mit einem 22er Synthie zum gleichen Ergebnis wie mit einem 26er Dachs, aber der Weg dahin unterscheidet sich mitunter enorm.
Ich genieße das an der Sonntagsrasur, mit einem schönen Pinsel einfach noch mal 'ne Minute Achten ins Gesicht zu malen, auch wenn man eigentlich schon fertig eingeschäumt ist. Die kleinen Dinge im Leben...
 
Messer/ Hobel , Seife und Rasierwasser sind mir wichtiger als der Pinsel , er kommt bei mir an Nr. 4
Pinsel sind sehr unterschiedlich , ist schon klar ,allerdings komme ich mit fast jeden Pinsel gut zurecht wenn er nur groß genug ist .
Zur Not könnte ich mit einem kleinen Handfeger oder Malerpinsel Schaum aufschlagen . Trotz allem habe ich viele Pinsel in der Rotation ,
ist aber mehr Optik und Handling geschuldet .
 
Das Einschäumen mit einem Thäter oder einem Shavemac macht mir richtig Spaß. Einfach toll. Wellness. Spa. Entspannung.
Dann habe ich noch einen billigen Golddachs-Pinsel mit 20 mm Ringmaß. Und auch der ist richtig spitze!
Mehr als diese drei Dachse habe ich bisher nicht. Nicht, dass sich bei der vierten Alternative dann doch noch Frustration einschleicht, wie es etwa Batou passiert ist.
 
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