Forum der Rasur

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Die billigste Art des Schärfens

Ladit

Active Member
Auch meiner Holden blieb mein Hobby nicht verborgen, wie auch? Jetzt hatte sie einen Kurs bei zwei Holzhandwerkern und unter Anderem ging es um das Thema Schärfen, inklusive praktischer Übungen. Als Schärfstein wurde ein Kalksandstein mit Öl empfohlen, zum Abziehen ein Marmorrest aus der Grabbelkiste des Baumarktes, O-Ton "Aus dem Müll". Die Messer wurden extrem scharf. Als Anfängerobjekt wurden Rasiermesser empfohlen, da die so einfach zu schleifen wären. Mein Forschergeist wurde geweckt, also werde ich mir demnächst mal ein vermackeltes Messer aus der Bucht ziehen oder ein Golddollar am großen Fluss angeln und es probieren.
 
Also jedes Hobelmesser und jedes Zieheisen muss schon mal den HHT überstehen, sonst erzielt man damit keine vernünftigen Ergebnisse. Ich denke, das ist schon mal eine vernünftige Grundlage.
 
Kannst ja erstmal mit div. Küchenmessern testen. Da lässt sich nach dem Schärfen bei der Begutachtung der Schneide beurteilen ob der Wechsel auf ein Rasiermesser überhaupt lohnt.

Gruß
Michael
 
So, es ließ mir natürlich keine Ruhe :proud
Also habe ich im Schuppen einen 2DF Hohlstein gefunden, ein wenig mit dem Maurerhammer eingearbeitet, gewaschen und in meine Höhle geschleppt. Dort kam dann Rapsöl drauf und mein Carl Räder hatte letzte Woche durch Polieren eh seine Schärfe verloren. Ich habe mit dem Kalksandstein mit Hilfe der Gratmethode ziemlich schnell eine vernünftige Fase gesetzt. Benutzt habe ich die kurze Seite. Ein erster Unterarmhaartest verlief positiv und reizarm, was bei mir ein gutes Zeichen ist, da meine Unterarme etwas trockene Haut haben und im Allgemeinen sensibel reagieren. Auch die Nagelprobe war erfolgreich. Als nächstes habe ich das Messer in Ermangelung von Marmor mit dem Maxberg Quartzit abgezogen, woraufhin der nächste Unterarmhaartest noch besser verlief. Jetzt geht das Messer auf mein Abziehcomic und morgen werde ich das Ergebnis testen, gibt ja nur Wow, war OK oder Opfer müssen gebracht werden.
 
So, ich bin zur Tat geschritten. Es war nicht die beste Rasur, aber durchaus zufriedenstellend.
Ich habe die günstigsten Komponenten aus meinem Fundus verwendet,um dies möglich zu machen:

- Wilkinson RS Stick
- Carl Räder Rasiermesser, geschärft auf einem 2DF Kalksandstein und dem Maxberg Quartzit, abgezogen auf einem Onkel Dagobert Comic
- DM Synthierasierpinsel
- Tüff Nr. 1 zum Nachspülen
- Kokosöl zur Pflege

Anmerkungen: Ich war selber überrascht, dass die Rasur ohne größere Probleme gelang, klar geht da noch mehr aber nicht mehr so viel wie man meinen möchte. Ich denke, mit mehr Zügen auf dem Maxberg, vernünftigem Abledern und besserer Seife hätte ich zu meinen luxuriöseren Rasuren kaum einen Unterschied verspürt. So sind ein paar Problemstellen, an die ich auf Grund von Technikmängeln mit dem Messer eh kaum Zugang finde, etwas rauer als sonst.
 
Ich habe nur den Kalksandstein mit Öl benutzt, den Maxberg mit Wasser.
Ich weiß, allerdings werde ich wohl eingewiesen, wenn ich mit dem Haarlineal an der Palette stehe um dann exakt einen Stein für 79 cent zu kaufen :zek

In Deutschland, dem Land der Pedanten? Wohl kaum! Eher wird sich eine Komission bilden, die dem örtlichen Baumarkt untersagt nicht plane Kalksandsteine zu verkaufen, Motto: "Heutzutage kann man niemandem mehr trauen, alles Pfuscher!" :flucht1
 
Finde ich sehr spannend! Besonders bei Kalksandsteinen wird penibelst auf eine Optimierung der Sieblinie des verwendeten Sandes geachtet, da sich sonst die geforderten Druckfestigkeitennnicht erreichen lassen. Außerdem ist ein hoher Quarzanteil gern gesehen, da dieser für die Bildung der Calciumsilikathydrate im Kessel benötigt wird.

Ach ja, ich weiß nicht mehr, wie sich die Sieblinien bei verschiedenen Drkfestigkeitsklassen unterscheiden, aber idR hat jede Druckfestigkeitsklasse eine eigene Zusammensetzung. Und die Steine verschiedener Werke unterscheiden sich auch, da meist Sandvorkommen vor Ort genutzt werden.

Ich gebe zu, ich habe Kalksandsteine bisher nur im Garten für die Hacke genutzt...evtl habe ich ihnen da Unrecht getan...
 
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