Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Die Haarprobe - neudeutsch HHT

Augenschokolade

Very Active Member
Hallo,

Ich habe vor kurzem das Buch "Das Rasiermesser - Fachbuch für das Messerschmiedehandwerk" von Max Schmidt erhalten.
In dem Buch wird sich neben der Herstellung von Rasiermesser auch dem Abzug gewidmet.

Da das Buch noch geschützt ist, möchte ich nur Teile davon reformuliert wiedergeben:

Für die Haarprobe soll ein blondes Damenhaar zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden. Etwa 3-4 cm vom Daumennagel entfernt, sollte es das Haar glatt und weich durchschneiden. Ohne dass das Haar springt oder eine Schneidbewegung ausgeführt wurde.

Die Probe dient nur als Anhaltspunkt, eine abschließende Bewertung ist nur durch eine Rasur möglich.


Desweiteren ist der Autor gegen die Verwendung von Pastenriemen, sei es für den Fachmann oder den Heimanwender.

Grüße
 
Danke für diese Vorlage, aus der sich hoffentlich ein Reger Austausch über Sinn oder Unsinn des HHT ergeben wird.

Abgesehen davon, dass ich mich jetzt frage, ob ich mir in meiner Midlifecrisis eine Blode Freundin anlachen muss, da ich von meiner Gattin nur Brünette Haare bekommen könnte teufel_lachend

Nun ja, wohl eher nicht. Ich persönlich mache keinen HHT nach dem Schärfen. Meist „spricht“ der Stein schon zu mir, wenn er mit dem Messer fertig ist;) Ansonsten teste ich die Messer beim Schärfen auf dem Unterarm und rasier dort ein paar Haare ab. Dass mach ich meinst das erste mal nach dem 1000er um zu sehen, ob die Grundsärfe da ist und dann nach dem Schlussstein. Wenn das Messer jetzt sanft die Unterarmhaare abrasiert, habe ich schon eine sehr genaue Ahnung, wie es dann auch meinen Bart rasieren wird und es darf auf den Riemen.

Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob alle meine Messer den HHT bestehen würden, aber alle rasieren mich sanft und gründlich. Insofern wüsste ich nicht, welches Mehr an Erkenntnis es mir Bringen könnte, den HHT zu machen..:cool:
 
Ich seh es ähnlich wie Hellas, mit der Einschränkung, dass meine Steine nicht so deutlich mit mir "sprechen" :respect_schild.
Bei meinen Natursteinen merke ich zwar sehr deutlich, wenn das Messer beginnt "sich am Stein festzusaugen", leider habe ich festgestellt, dass dies nicht immer aussagekräftig ist. Daher kommt nach dem Ledern der Haartest zur Anwendung (allerdings mit brünettem Frauenhaar :buana) und wenn der am Ende, in der Mitte und am Anfang der Klinge recht ordentlich funktioniert, wird noch ein paarmal "nachgeledert" und dann am nächsten Morgen eine Proberasur durchgeführt. Anschließend weis ich erst, ob das Messer meinen Ansprüchen genügt (meisten tut es das).
 
Lieber Hellas, sei ohne Sorge, wenn ich es richtig im Kopf habe steht in dem Buch etwas von GEFUNDENEM Haar.
Du kannst also ohne Freundin suchen.

Aber Spaß bei Seite.
Der HHT ist vielleicht ein Anhaltspunkt, aber nicht mehr.
Ich hatte auch schon Messer die ohne HHT wunderbar rasierten, und ich hatte Messer die mit HHT ein Graus waren.

Zum Thema Pastenriemen sage ich nur: gelobt sei was scharf macht.
Dazu gehören bei mir durchaus auch Pastenriemen.
 
Jaja, der HHT, kaum etwas polarisiert mehr, ausser vieleicht noch die Pastenfrage, in der Schärfergemeinschaft.

Ich habe mich dem eine ganze Zeit lang gut enthalten können. Meine Messer vom GBB oder meinem alten Thüringer sind alle keine HHT Gewinner, aber rasieren wunderbar sanft. Durch die Entdeckung japanischer Natursteine hatte sich das für mich wieder ein wenig relativiert. HHT nach dem Schärfen und Ledern bombastisch und die Rasur auch supersanft. Da habe ich mich wieder dazu entwickelt, ihn regelmäßig nach dem Schärfen zu machen. (Ist halt schon irgendwie faszinierend wie sich so ein blondes Frauenhaar einfach teilt, als wäre mein Messer Moses und das Haar das Rote Meer) Fußnote: Meine Frau ist blond, da habe ich wohl mal Glück gehabt und sie passt zum Hobby. ;)

Mein absolutes HHT Weltmeistermesser ist übrigens mein 14 2.0 von Ulrik, da teilt sich das Haar gefühlt schon aus Angst kurz vor Berührung der Klinge. Allerdings empfand ich die ersten Rasuren mit diesem Messer aber auch als zu "crispy". Das geht mir übrigens auch mit Messern die ich selbst auf meinem Naniwa SuSt 10k gefinisht habe oft so.
 
Ich habe HHT immer versucht aber nie geschaffen. Ob das ist, meine Messer sind nicht Scharf genug, oder ich verstehe nicht wie das geht oder habe die falsche Haare, keine Ahnung. Rasierer tun die Messer aber prima, und bis jetzt hat auch keiner, dessen Messer ich mal geschliffen habe, sich beklagt.
 
Ich mache den HHT nach jedem Schärfen, noch vor dem Ledern.
Aber wie schon erwähnt, ist es nicht unerheblich, auf welchem Stein gefinisht wurde. Naniwa Superstone 10K - super HHT auf >1cm Abstand direkt vom Stein. Mit einem rötlichen britischen Ölstein (Name fällt mir gerade nicht ein) ebenso.
Vom Thüringer schaffe ich das idR nicht. Wenn das Haar nach dem Schärfen die Haarprobe besteht, dann nur direkt am Haltepunkt.
Trotzdem rasiert das Messer super.
 
3-4 cm vom Haltepunkt entfernt halte ich für eine übertriebene Angabe. Im Bereich um 1 cm denke ich wäre eine realistischere Anforderung. Das zum Buch bzw diesem Auszug.

Den HHT sollte man zum Einen nicht überbewerten, da er nur ein Anhaltspunkt zur erreichten Schärfe liefert aber nichts zur zu erwartenden Rasur aussagt, es sei denn man kennt das Messer und seine Steine schon und selbst dann ist das mehr Glaskugel als alles Andere. Zum Anderen ist die Beurteilung des HHT gerade für einen absoluten Anfänger beim Schärfen erstmal nicht einfach. ZB ein verbliebener Bart an der Schneide liefert evtl einen hervorragenden HHT ab, legt sich aber bei der Rasur sehr schnell um und die Rasur taugt nichts.
 
Ich führe den Haartest immer nach dem Schärfen durch. Einfach, weil ich nicht mehr jedes Messer, welches ich für Andere schärfe, selbst ausprobiere.
Allerdings bin ich da nicht besonders ehrgeizig, was den Abstand und die Bewegung angeht. Mir steht aber nur extrem dünnes Haar zur Verfügung.
Außerdem stimme ich Geier zu: 3-4 cm vor dem Haltepunkt ist vermutlich ein Schreibfehler. Der Autor meint sicherlich mm.
Gruß Senser
 
In einer benachbarten Rasurforen-Galaxie (weiß nicht mehr wo, man verliert ja bald den Überblick) hat mal jemand zum Haartest folgendes gesagt: "Der Haartest zeigt an, ob Benzin im Tank ist, er zeigt nicht an, wie die Fahrt wird."
Das hat mir gut gefallen. Ich weiß leider nicht mehr, von wem es ist, vllt. ist derjenige ja auch hier und kann sich dazu bekennen.
 
Haartest immer nach dem schärfen und klar sagt er nichts über die Eigenschaften der Rasur aus, dennoch ist er dehr wohl aussagekräftig ob ordentlich und sauber geschärft wurde. Ansonsten handhabe ich wie Helllas den Unterarmhaartest, versagt hier das Messer am Unterarm sanft zu rasieren dann brauche ich das Messer gar nicht ins Gesicht bringen (da die Haare am Arm dünner sind als im Gesicht). Für mich ist dieser Test aussagekräftiger für die Rasureigenschaften als der Haartest.....

Zu der Aussage weiter oben beim Abschluss auf dem Thüringer den Haartest nicht zu bestehen muss ich sagen das dies eig nicht sein kann. Bei jedem Abschluss auf dem Thüringer sollte er klappen. Dann stimmen eher bestimmte Rahmenbedingungen nicht, es kann viele Faktoren geben warum ein Haartest nicht gelingen will....

Zum Thema Abstand denke ich das 3-4cm auch realistisch sein können, die Frage ist nun aber technisch gesehen welchen Unterschied es macht ob der Haartest bei 1cm Abstand oder 4cm Abstand gemacht wird. Wenn der Anspruch ist das Haar ohne Druck an die Facettenspitze zu bringen dann sehe ich nicht wo der Unterschied bei 1 oder 4cm sein soll....
 
bringen dann sehe ich nicht wo der Unterschied bei 1 oder 4cm sein soll....
Bei 4 cm bietet ein haar wesentlich weniger Widerstand als bei 1 cm. Was ist denn daran nicht zu verstehen?
Gruß Senser
Senser dann solltest du das etwas fachlicher erklären können mit dem Widerstand...bitte führe das etwas detaillierter aus

Wenn wir davon ausgehen das sich das Haar aufgrund der gewachsenen Struktur an der Spitze der Facette einhakt und ich versuche bei 1cm mit genauso wenig „kraft“ zu arbeiten wie bei 4cm dürfte kein Unterschied bestehen

Weiterhin wäre dann die Frage ob das Messer schärfer ist oder besser rasiert wenn es bei 4cm das Haar kappt oder nur bei 1cm ....

Wir sehen der HHT ist immer ein Punkt um zu diskutieren :)
 
Ich habe mal aus Spass ein Haartest Video mit Haltepunkt 4,5cm gemacht, einfach um etwas Diskussion hier rein zu bringen....

Sind wir alle mal ganz offen, Haartest richtig gemacht? Oder volkommen falsch? War es korrekt das Messer leicht schräg zu halten (logisch das sich dann das Haar einhakt), hätte ich das Messer gerade halten sollen?

Oder war das ein perfekter Haartest und belegt das auf 4-4,5cm es möglich ist das Haar zu kappen...

Ich stelle es mal ganz provokativ so ein ohne zu verraten ob ich das bewusst so gemacht habe. Einfach mal euren Eindruck schildern, mich interessiert mal die Sichtweise....mal abgesehen davon das wir keine Aussage zur Rasur treffen können.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Haar kann biegen. Bei 4cm biegt es wesentlich einfacher wie bei 1cm. Da kommt der Widerstand im Spiel: auch bei gleichbleibenden Kraft schneidet das Messer der Haar bei 1cm einfacher wie bei 4cm.
 
@Doorsch,
wenn das Haar nicht min 10cm hinten über gehangen hätte, könnte man es fast durchgehen lassen. Greif das Haar mal so das nur 5cm über den Haltepunkt hinaus stehen und versuche es dann mal auf 4cm zu schneiden. Und dann sollte es auch nicht Violine spielen sondern das Haar an dem Punkt schneiden wo es auf die Klinge trifft. Oder täuscht da das Video?
Ob da noch ein Bart im Spiel war, ist durch das Video natürlich nicht zu erkennen.
Hab ich noch etwas übersehen?

Mir ist klar das das Ganze nur als Diskussiongrundlage dient aber daran sollte sich kein Einsteiger ein Beispiel nehmen.
 
@Doorsch,
wenn das Haar nicht min 10cm hinten über gehangen hätte, könnte man es fast durchgehen lassen. Greif das Haar mal so das nur 5cm über den Haltepunkt hinaus stehen und versuche es dann mal auf 4cm zu schneiden. Und dann sollte es auch nicht Violine spielen sondern das Haar an dem Punkt schneiden wo es auf die Klinge trifft. Oder täuscht da das Video?
Ob da noch ein Bart im Spiel war, ist durch das Video natürlich nicht zu erkennen.
Hab ich noch etwas übersehen?

Mir ist klar das das Ganze nur als Diskussiongrundlage dient aber daran sollte sich kein Einsteiger ein Beispiel nehmen.

Danke für den Hinweis, also das man sich nicht ein Beispiel nehmen sollte. Wie gesagt ich habe es mal zum Diskutieren erstellt....die Auflösung kommt dann noch

Ein Bart war nicht da, ich habe mich später danach ordentlich damit rasiert
 
Zurück
Oben