bestimmer
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Hallo liebe Freunde der stilvollen Nassrasur ,
da ich weder über die Forensuche noch im DE Index einen Beitrag über meinen (aktuellen) Lieblingshobel gefunden habe dachte ich mir, ich schreibe einfach mal selber etwas über den Fine Accoutrements Premium Slant Razor - einen in vielfacher Hinsicht überraschenden und überraschend überzeugenden Hobel:
Die erste Überraschung erlebt man bereits, wenn man die relativ einfache Pappschachtel, in welcher der Hobel daher kommt zum ersten Mal in die Hand nimmt: Man hat den Eindruck als hielte man hat einen leeren Karton in den Händen. Und die nächste Überraschung folgt auch dann schon direkt, wenn man die Schachtel aufschiebt und das gute Stück einen so hochglanzpoliert anblinkt.
Man traut sich fast gar nicht, das Teil anzufassen erst aus Angst, Fingerabdrücke zu hinterlassen und dann aus Sorge, man könnte den nur 80mm langen und sagenhafte 32g leichten, fast schon zierlich wirkenden Hobel zu fest anfassen und ihn dabei beschädigen.
Naja, schick sieht er auf jeden Fall aus und auch gut verarbeitet. Die Außenflächen sind makellos poliert auf den Innenseiten erkennt man noch Spuren der CNC-Fräse(n). Gefertigt wird das gute Stück im Reich der Mitte.
Im großen und allwissenden Internet lässt sich herausfinden, dass es wohl kein zu einfaches Unterfangen war, das zugrundeliegende Design eines alten Bakelit-Torsionshobels auf einen Metallhobel zu übertragen:
„The design is actually not exactly the same. Where the Superlite was a straight copy, the idea behind this project was to actually improve the design of the original bakelite. I wanted to do what the original designers might have done if they had access to CAD tools and CNC machining.
It then turned out that the natural flex of the original bakelite cap provided a lot of compression on the blade that was very difficult to replicate in metal. In fact, it was so difficult the project was totally canceled at one point because we just couldn’t get it right. . . It took a labour of love from an engineer who was just wasn’t willing to give up to finally get it right.
I choose aluminum specifically because of its light weight, not due to cost considerations. I think it’s the ideal material for a slant.“
Aber jetzt mal zum Wesentlichen - wie rasiert er denn nun? Mit zwei Worten zusammengefasst: Gründlich und sehr sanft.
Letzteres hätte ich vor der ersten Rasur so gar nicht erwartet, wenn man sich Klingenspalt und blade exposure einmal anschaut. Aber durch das extrem geringe Gewicht lässt sich der Hobel tatsächlich ohne jedweden Druck führen und die kurze Gesamtlänge macht ihn unglaublich wendig. Überhaupt ist das geringe Gewicht auch so gut und durchdacht verteilt, so dass der Hobel in der Hand perfekt ausbalanciert ist. So lässt sich auch der richtige Winkel sehr schnell und intuitiv finden.
Man merkt vielleicht - ich bin ziemlich angetan von dem Gerät.
Einziger Wermutstropfen, wenn man das denn überhaupt so nennen kann ist, dass ich mir nicht so sicher bin, wie haltbar bzw. belastbar und langlebig ein Hobel aus Aluminium im regelmäßigen Gebrauch dann wirklich ist.
Klar wird Aluminium nicht rosten und es ist allgemein bekannt, dass Aluminium irgendwann eine Oxidschicht ausbildet, die den Rest des Materials schützt und nicht mehr weiter „wächst“, wie es z.B. Eisenoxid, sprich: Rost tut. Dennoch habe ich ein besseres Gefühl dabei, wenn ich die Klinge nach der Rasur entnehme und sie getrennt vom Hobel aufbewahre um nicht dem Aluminium als dem unedleren Material doch am Ende noch die Chance zu geben, mit den Klingenstahl zu reagieren.
Auch drehe ich den Griff immer nur mit sehr viel Gefühl zu, denn so ein Gewinde aus Aluminium wird nicht die gleichen Kräfte aushalten wie ein Gewinde aus Titan oder Edelstahl.
Zum Schluß möchte ich noch anmerken, dass alle meine hier geschilderten Eindrücke sich ausschließlich auf die Kopfrasur beziehen, da ich ansonsten Bartträger bin und in der Zeit davor mich ausschließlich mit Messern rasiert habe.
Gruß,
André
da ich weder über die Forensuche noch im DE Index einen Beitrag über meinen (aktuellen) Lieblingshobel gefunden habe dachte ich mir, ich schreibe einfach mal selber etwas über den Fine Accoutrements Premium Slant Razor - einen in vielfacher Hinsicht überraschenden und überraschend überzeugenden Hobel:
Die erste Überraschung erlebt man bereits, wenn man die relativ einfache Pappschachtel, in welcher der Hobel daher kommt zum ersten Mal in die Hand nimmt: Man hat den Eindruck als hielte man hat einen leeren Karton in den Händen. Und die nächste Überraschung folgt auch dann schon direkt, wenn man die Schachtel aufschiebt und das gute Stück einen so hochglanzpoliert anblinkt.
Man traut sich fast gar nicht, das Teil anzufassen erst aus Angst, Fingerabdrücke zu hinterlassen und dann aus Sorge, man könnte den nur 80mm langen und sagenhafte 32g leichten, fast schon zierlich wirkenden Hobel zu fest anfassen und ihn dabei beschädigen.
Naja, schick sieht er auf jeden Fall aus und auch gut verarbeitet. Die Außenflächen sind makellos poliert auf den Innenseiten erkennt man noch Spuren der CNC-Fräse(n). Gefertigt wird das gute Stück im Reich der Mitte.
Im großen und allwissenden Internet lässt sich herausfinden, dass es wohl kein zu einfaches Unterfangen war, das zugrundeliegende Design eines alten Bakelit-Torsionshobels auf einen Metallhobel zu übertragen:
„The design is actually not exactly the same. Where the Superlite was a straight copy, the idea behind this project was to actually improve the design of the original bakelite. I wanted to do what the original designers might have done if they had access to CAD tools and CNC machining.
It then turned out that the natural flex of the original bakelite cap provided a lot of compression on the blade that was very difficult to replicate in metal. In fact, it was so difficult the project was totally canceled at one point because we just couldn’t get it right. . . It took a labour of love from an engineer who was just wasn’t willing to give up to finally get it right.
I choose aluminum specifically because of its light weight, not due to cost considerations. I think it’s the ideal material for a slant.“
Aber jetzt mal zum Wesentlichen - wie rasiert er denn nun? Mit zwei Worten zusammengefasst: Gründlich und sehr sanft.
Letzteres hätte ich vor der ersten Rasur so gar nicht erwartet, wenn man sich Klingenspalt und blade exposure einmal anschaut. Aber durch das extrem geringe Gewicht lässt sich der Hobel tatsächlich ohne jedweden Druck führen und die kurze Gesamtlänge macht ihn unglaublich wendig. Überhaupt ist das geringe Gewicht auch so gut und durchdacht verteilt, so dass der Hobel in der Hand perfekt ausbalanciert ist. So lässt sich auch der richtige Winkel sehr schnell und intuitiv finden.
Man merkt vielleicht - ich bin ziemlich angetan von dem Gerät.
Einziger Wermutstropfen, wenn man das denn überhaupt so nennen kann ist, dass ich mir nicht so sicher bin, wie haltbar bzw. belastbar und langlebig ein Hobel aus Aluminium im regelmäßigen Gebrauch dann wirklich ist.
Klar wird Aluminium nicht rosten und es ist allgemein bekannt, dass Aluminium irgendwann eine Oxidschicht ausbildet, die den Rest des Materials schützt und nicht mehr weiter „wächst“, wie es z.B. Eisenoxid, sprich: Rost tut. Dennoch habe ich ein besseres Gefühl dabei, wenn ich die Klinge nach der Rasur entnehme und sie getrennt vom Hobel aufbewahre um nicht dem Aluminium als dem unedleren Material doch am Ende noch die Chance zu geben, mit den Klingenstahl zu reagieren.
Auch drehe ich den Griff immer nur mit sehr viel Gefühl zu, denn so ein Gewinde aus Aluminium wird nicht die gleichen Kräfte aushalten wie ein Gewinde aus Titan oder Edelstahl.
Zum Schluß möchte ich noch anmerken, dass alle meine hier geschilderten Eindrücke sich ausschließlich auf die Kopfrasur beziehen, da ich ansonsten Bartträger bin und in der Zeit davor mich ausschließlich mit Messern rasiert habe.
Gruß,
André