Forum der Rasur

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maranatha

FdR-Pate
Gold FdR-Pate
Der 39c von Merkur taucht etwas weniger häufig auf, als sein kleiner Bruder, der 37c, von dem im allgemeinen auch schon nicht viel zu lesen ist. Über ihn, den 37er, bin ich zu dem größeren 39c gekommen und möchte ihn hier einmal kurz vortstellen.

Den Torsionskopf hat der 39er mit dem kleineren 37er ebenso gemeinsam wie die Tatsache, dass er ein 2-Teiler ist. In Länge und Gewicht unterscheiden sich die beiden jedoch erheblich, was sich auch in der Handhabung deutlich bemerkbar macht.

Mit ca. 101mm ist der 39c fast 2cm länger und mit 111g sogar fast eineinhalb mal so schwer wie der kleinere 37c. Da das Mehrgewicht ausschließlich im Griff zu finden ist, hat der 39c eine andere Balance, vor allem dann wenn man ihn so führt, indem man ihn sehr weit hinten am Griffende anfasst. Mit dieser Art den Hobel zu führen bekommt er ein recht starkes Übergewicht zum Kopf hin, was wiederum zur Folge hat, dass man sehr gut ohne den geringsten Druck das Eigengewicht einsetzen kann. Der 39c ist trotz seiner Sanftheit dadurch zu einem Topergebnis in der Gründlichkeit in der Lage und diese Eigenschaft bzw. Handhabung zusammen mit dem recht ausgeprägten Drehknubbel am Ende des Griffes, haben ihm in den engl. sprachigen Foren den Namen „sledge-hammer“ eingebracht. „Vorschlaghammer“ wird er meines Wissens nach in unseren Foren eher nicht genannt.

Ich habe mich die letzten Rasuren intensiver mit ihm befasst, obwohl ich grundsätzlich eher ein Fan von kürzeren Kollegen bin. Schwer darf es ruhig sein, aber zu lang war mir bisher weniger sympatisch, da ich es gewohnt bin den Hobel immer recht nah am Kopf zu greifen und dadurch ein längerer Griff die Wendigkeit des Hobelgrätes in meinem Fall eher behindert. Hier beim 39c habe ich mich jetzt mal darauf eingelassen eine ganz andere Form der Hobelführung auszuprobieren, nämlich die oben erwähnte Griffweise recht nah am Griffende. Es ist ungewohnt, aber die Art dieses Hobels kommt einem hierbei sehr gut entgegen und der Knubbel am Griffende erweist sich als sehr gute Hilfe das Gerät zu manövrieren. Von der Beschäftigung im Vorfeld mit dem 37c weiß ich, dass sich eine längere Zusammenarbeit mit dem Hobel für mein Geschick durchaus lohnt. War es doch so, dass in der Vergangenheit der 37c zwar durch viel Sanftheit, aber auch durch unzureichende Gründlichkeit bei mir in Erinnerung geblieben ist. Dass viele ein so „überragendes“ Ergebnis mit ihm und auch dem 39c erzielen, und das auch meist auf Anhieb, habe ich mehr auf die eben anderen Bedingungen in Sachen Haareigenschaften und Haarwuchs geschoben. Das mag in vielen Fällen auch so sein, dass sowohl 37c und 39c einfach nicht zu den eigenen Bedingungen passen, aber hier hat mich die Übung eines besseren gelehrt. Nach einer Woche gelingt mir zuverlässig eine Gründlichkeit auf Topniveau, verbunden mit einer Sanftheit, die ich ansonsten nur von Hobeln kenne, die bei mir nicht rasieren (z.B. Feather, G+F). Dabei übertrifft der 39c seinen kleinen Kollegen momentan in der Gründlichkeit spürbar, wobei sich das dort vielleicht auch noch einstellen wird, wenn ich den Hobel anders führe. Die Bauweise des 39c verspricht ihm aber eher Vorteile.

Während der jetzigen Testphase habe ich entschieden, dass der Hobel bei mir deutlich besser funktioniert, wenn die Klinge so flach wie möglich über die Haut geführt wird, also mit relativ großem Winkel zwischen Griff und Haut. Natürlich nicht so viel, dass der Kontakt verloren geht, aber ich meine, dass er schon kurz davor ist über die Kopfplatte zu rutschen. Auch sollte wie beim 37c die Klinge unbedingt parallel zur Kopfplatte und nicht zur Schaumkante ausgerichtet werden.

Ein Kritikpunkt bleibt, und das ist die Unhandlichkeit unter der Nase. Es ist mir möglich, alles an Haaren zu erwischen. Aber es ist erheblich mehr Aufwand als bei allen anderen Hobeln bisher. Ich komme so zurecht, lieber habe ich es aber, wenn es so unkompliziert ist wie bei einem Progress, Rex oder R41. Als Klinge habe ich jetzt erst mal nur die Feather als Empfehlung für ihn. Eine richtig Scharfe scheint ihm gut zu tun und wird er wohl auch brauchen, um diese guten Ergebnisse zu liefern. Aber da werden auch noch andere zum Einsatz kommen.



Der Merkur 39c hat sich bei mir etabliert. Ich rasiere mich im Moment richtig gerne mit ihm, bin mir aber noch nicht sicher, ob die für mich doch sehr andere Handhabung und auch das Gefreddel unter der Nase auf Dauer einen sehr hohen Einsatz dieses Hobels zur Folge haben werden. Wir werden es sehen.

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Dank für diese Vorstellung. Gefreddel unter der Nase habe ich nie so erfahren, das kann aber sein weil ich das ja bei jeden Hobel habe :)
Interessant ist, das du eher unzureichende Rasuren mit der 37 erfahrst, wo das doch eine meiner Topfavoriten ist. Für mich ist der 39 auch eher zu schwer, und ich versuche der andere Balance zu kämpfen durch der Hobel direkt unter den Kopf fest zu halten. Vielleicht sollte ich deine Methode auch mal ausprobieren.
 
Mittlerweile gehören die unzureichenden Ergebnisse der Vergangenheit an. Der 39c ist durch seine Bauart und der Möglichkeit den Kopf durch das Gewicht und die Länge des Griffes auf besondere Art führen zu können nur eben noch gründlicher für mich geworden. Aber den 37c werde ich diesbezüglich austtesten.
 
Als Fan von dem schweren langen Barberpol Griff darf der 39c natürlich auch bei mir nicht fehlen. Der Hobel feiert in diesem Jahr übrigens sein 10 Jähriges Bestehen, gehört bei mir schon seit einigen Jahren zum Bestand und ist fest in meiner wöchentlichen Hobelrotation.
Ich komme mit dem 39c und auch den anderen schweren 38c Modellen hervorragend zurecht, weil sie auch mit ihrem hohen Gewicht erstklassig ausbalanciert sind, ausgezeichnet in der Hand liegen und sich wunderbar führen lassen.
Der 39c liefert mir immer Top Ergebnisse, ist von seinen Eigenschaften her sehr gründlich direkt und sanft, auch seine Nachhaltigkeit ist exzellent. Es ist ein Hobel auf den ich mich Morgens freue und mir persönlich richtig Spaß macht und genau darauf kommt es mir an;)
 
Das mit den Klingen ist echt so eine Sache beim 39'er, ich meine der mag die scharfen Klingen ein bisschen lieber. Natürlich geht die Rasur auch mit einer GSB,GBE,ASS oder ASP, aber bei mir funktioniert er einen Tick besser mit einer Feather oder Sputnik.
Meine Allrounder Klinge, die GBE liegt immer Griffbereit im Bad, aber wenn beim 39c mal gewechselt werden muss, gehe ich auch schon mal ins Büro um die Feather zu holen.
 
Aha, das Büro ist also der Feather vorbehalten! Oder lagern da alle Klingen außer der griffbereiten GBE? ;)

Aber Deine Beurteilung deckt sich mit meiner jetzt noch recht neuen Erfahrung. Es war bisher wie gesagt nur die Feather drin, und es hatte für mich den Anschein, dass es weniger scharf nicht sein sollte. Die Feather macht im 39c bei mir auch nach spätestens vier Rasuren schlapp. Selbst die vierte ist so meine ich schon etwas weniger erfolgreich.
Die Sputnik, von denen noch ein, zwei vorhanden sein dürften, wird getestet werden im 39c.
 
Ich kenne den Merkurr CC-Kopf aber nicht die Torsionsmodelle. Kann mir jemand sagen, der beide Modelle nutzt, welcher gründlicher ist?
 
Aha, das Büro ist also der Feather vorbehalten! Oder lagern da alle Klingen außer der griffbereiten GBE? ;)

Im Büro lagern alle meine Rasurutensilien inclusive der Rasierklingenvorräte. Im Bad befinden sich wie gesagt meine griffbereiten GBE's, 7 Hobel für die wöchentliche Rotation, 5 Dachspinsel an Wandhalterungen,2 Borstenpinsel im Hängeschrank, 4 Aftershaves und 4 Rasierseifen die je nach Laune wöchentlich gewechselt werden.

Die Feather macht im 39c bei mir auch nach spätestens vier Rasuren schlapp.

Die Feather macht bei mir in fast allen Rasierern nach 4 Rasuren schlapp, nicht nur im 39c, das finde ich aber auch nicht ganz so tragisch bei unseren Rasierklingenvorräten. Allerdings sind meine anderen Klingen auch nicht viel länger im Hobel, spätestens nach sieben Einsätzen fliegt bei mir auch eine GBE oder Sputnik raus. Der einzige der es auf über 25 Rasuren schafft, ist mein Claymore, das ist aber auch ein SE;)
 
Ich kenne den Merkurr CC-Kopf aber nicht die Torsionsmodelle. Kann mir jemand sagen, der beide Modelle nutzt, welcher gründlicher ist?

In einem YouTube-Video hat ein Nutzer genau einen solchen Vergleich vorgenommen...und keinen Unterschied feststellen können. Genau so etwas habe ich mir schon gedacht. Habe mir meine Frage somit selbst beantworten können.
 
Es gibt bestimmt auch YouTuber, die einen R41 mit einem R89 vergleichen, und keinen Unterschied feststellen. :D

Nee, im Ernst. Das kann für einen persönlich ja gar nicht richtig aussagekräftig sein. Letztendlich kann man hier wie woanders immer nur Anhaltspunkte liefern oder erfahren. Wie ein Hobel an einem selber funktioniert, zeigt nur der Selbstversuch. Wenn ich den 39c mit z.B. dem 34c (als CC Kopf von Merkur) vergleiche, dann ist der 34c spürbar direkter, ohne jetzt aggressiv zu werden. Die gründlicheren Ergebnisse erziele ich aber mit dem 39c, obwohl er deutlich sanfter ist. Das ist aber im meinem Fall nicht auf Anhieb so gewesen, sondern erst nachdem ich mich mit ihm vertraut gemacht habe, was im übrigen auch mit dem 34c geschah, der mein erster Hobel überhaupt war. Ein anderer kommt mit dem 39c oder 37c gar nicht klar. Das passiert aber mit vielen Hobeln. Der Feather AS-D2 z.B. wird von vielen als die gründlichste Variante im supersanften Bereich bejubelt. Bei mir rasiert er schlichtweg nicht, auch nicht nach zwei Anläufen mit genügend Zeit. So ist das eben.
 
Das sehe ich ähnlich wie Kollege maranatha. Ich habe von den CC Köpfen die Varianten 34c,38c,23c,42,47 & 43 und alle rasieren sie unterschiedlich. Wenn ich persönlich jetzt meinen Favoriten heraussuchen sollte ist es der 38c, weil er für mich sehr ausgewogen daher kommt und für mich die besten Ergebnisse erzielt. Das gleiche zählt beim 37c und 39c, beides für mich solide Schrägschnitt Hobel, aber mit grundverschiedenen Charakteren. Für mich wiederum ist es der 39c der die gründlicheren Ergebnisse erzielt, aber das liegt auch an meiner Vorliebe zu den schwergewichtigen Hobel mit langem Griff.
Wenn jetzt die Frage aufkommen würde, welcher Hobel ist gründlicher, CC oder Schrägschnitt, wäre es in meinem Fall beide, der 38c und 39c liefern identisch gute Ergebnisse;)
 
  • Merkur 39c: Angenehmes Gewicht, ungewohnte Riffelung, diskussionswürdige Bedienung: Es ist ein Zweiteiler, soweit so gut, richtig gelungen finde ich aber weder den Drehknopf noch den Deckel. Egal, eine ASP geladen und los geht’s. Nach einer etwas übervorsichtigen (es war immerhin mein erster „schräger“ Hobel) und einer etwas zu druckvollen Rasur (dennoch weniger Hautstress als mit dem Progress bei gleicher Gründlichkeit) habe ich mich äußerst schnell an den 39C gewöhnt und finde ihn sehr berechenbar; die Klinge entwickelt weniger Eigenleben als bei geraden Hobeln. Teilweise (aber eben nicht so oft wie bei anderen Rasierhobeln) hatte ich damit gefühlt sanfte Rasuren bei tadelloser Gründlichkeit. Leider gab es auch relativ viele Rasuren bei denen nachher die Haut äußerst gestresst war und die Gründlichkeit dennoch nicht optimal war – das klingt nach einem falschen Winkel und dementsprechend habe ich diesen penibel beachtet. Leider gab aber selbst ein Feather-Winkel (also Griff fast 90° zur Oberfläche) keine zufriedenstellende Lösung. Irgendwann wurde ich die Testerei dann schlicht leid, immerhin stehen viele hervorragend funktionierende Rasierhobel zur Auswahl. Gewöhnungsbedürftig ist das große Spiel, das die Klinge im Kopf hat: Man muss beim Einspannen der Klinge penibel darauf achten, dass die Klingenkanten parallel zu den Deckel(!)kanten laufen. Ist die Klinge einmal präzise justiert festgeschraubt, sollte man sie tunlichst so festgeschraubt im Hobel belassen. Da der glitschige Drehknopf nicht gerade angenehm zu bedienen ist, ist das ohnehin das Vorgehen der Wahl. Ebenso speziell ist die schon erwähnte Riffelung des Griffes: Die Riffelung ist nicht wie üblich überkreuz sondern parallel, irgendwo wurde das mal als Barberpole bezeichnet. Diese Riffelung schneidet bei festem Griff richtiggehend ein. Angenehm ist was anderes. Ursprünglich hatte ich mir den 39C ausgesucht wegen dem höheren Gewicht im Vergleich zum 37C aber habe ihn dann doch verkauft. Als Nachfolger hatte ich überlegt mir stattdessen einen Maltheser Stahlwaren RA43 Schräg zu kaufen, dieser wird aber inzwischen nicht mehr als Dreiteiler hergestellt und bietet daher keinen Vorteil mehr zum Merkur-Hobel. Generell erfordert der Torsionskopf meiner Meinung nach viel Übung und Konzentration, wenn man eine gründliche und nicht übermäßig blutige Rasur erreichen möchte. Es geht mit präziser Führung durchaus, ist meiner Meinung nach aber immer noch aggressiver zur Haut als der unverdrehte geschlossene Merkurkopf. Auf alle Fälle kann in Foren mächtig Eindruck damit schinden indem man den 39C als „sanft“ bezeichnet und sich damit als richtig harter Hund profiliert.
 
Nach langer Abstinenz war er heute mal wieder im Gesicht. Der 39c.
Gestern beim Umräumen fiel er mir in die Hände und er tat mir, verpackt in seiner Auslieferungsschachtel, richtig leid. Also ab ins Gesicht damit und mal schauen, ob er noch so gut ist, wie ich ihn in Erinnerung habe.

Und er ist es. Die Handhabung des zuletzt fast ausschließlich genutzten Fatboy kommt mir da sehr entgegen, denn der 39c läuft bei mir auch besonders gut mit einer steileren Führung. Also Griff steiler, dadurch Klinge flacher.

Das Resultat ist auf Anhieb gut. Nicht richtig spitze, aber in der Nähe. Ich glaube, ich werde ihn ab und an mal wieder zum Einsatz kommen lassen.
 
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