Forum der Rasur

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Messerschärferei und Gesundheit

Philipp78

Very Active Member
Liebe begeisterten des Schärfens,

ich würde gern ein Thread eröffnen, indem wir die gesundheitlichen Aspekte dieses spannenden Hobbys diskutieren können.
Damit meine ich nicht die mechanischen Abnutzungs- und Überlastungserscheinungen unserer Hände aufgrund des excessiven Schärfens :D, sondern möchte eher die Risiken und Nebenwirkungen "von Außen" sammeln, auf die man bei der Auswahl oder beim Umganb mit bestimmten Abrasiven achten kann, falls Derjenige dies für relevant hält :)

OK, mir fallen folgende Punkte ein, die ich zur Diskussion in den Raum werfen möchte.


Mikro/Nano-Partikeln.
Aus irgendeiner Diskussion rund um Feinstaub habe ich vor geraumer Zeit vernommen, dass Partikeln mit der Größe von 0,1 Mikrometer und kleiner können in die Alveol-Zellen in unserer Lunge eindringen. Das hat wohl was damit zu tun, dass solch kleine Strukturen durch Osmose die Zellwände passieren können. Damit kann ich mir auch vorstellen, dass Partikeln dieser Größe über die Osmose in die Haut eindringen können. 0,1Mikrometer ist zwar nicht so die weit verbreitete Korngröße bei Abziehsteinen, aber es gibt bereits Pasten/Sprays mit der Korngröße von bis 0,05 Mikrometer. Ich kann mir auch vorstellen, dass Partikeln in der abgearbeiteten Slurry (z.B. vom JNat) durchaus an diesen Bereich herankommen kann.



Giftige Mineralien beim Arbeiten mit Natursteinen.

  • Pyrit kommt in Form von Einschlüßen gelegentlich in Naturschleifsteinen vor und ist, zumindest laut dem, was Google rausspuckt, giftig. Man soll wohl einen direkten Haut-Kontakt mit Pyrit vermeiden. Anscheinend reagiert Pyrit auch bei Kontakt mit Wasser giftig. Hier ist eine der Seiten, wo ich die Hinweise fand: klick.
  • Blei (Zellgift) kann wohl in gesundheitsschädigenter menge in Kieselerde enthalten sein: klick.
  • Über die Radioaktivität vom Granit kreisen auch apokalyptische Berichte im World Wide Web: klick

Was meint Ihr zu dazu?
 
Hmm, das ist wohl jetzt so ein Thread der dem heutigen Zeitgeist geschuldet ist...

Nanopartikel und Feinstäube sind der neue große Feind der Menschheit und hätte da nicht so ein kleines Virus die Schlagzeilen bestimmt, würden wir immer noch ausufernde Diskussionen über Diesel, Bremsbeläge, Silvesterfeierwerk u.Ä. führen. Jeder Spaziergang in einer mittelgroßen Stadt, dürfte wohl lebensbedrohlicher sein, als mit einem Nassschleifstein ein paar Messerchen zu schärfen. Die Frage ist nicht wie Feinstpartikel an den Körper, sondern in den Körper gelangen und was sie dort auslösen. Aber zur absoluten Sicherheit kann man ja auf das Nasebohren beim Schärfvorgang verzichten.

Warum und unter welchen Umständen Pyrit Toxisch ist/wird, kann man z.B. hier nachlesen. Die Autoren machen zwar kein Yoga, praktizieren aber irgendwas mit Wissenschaft.

Dass in dem von dir präsentierten Link Kieselerde Blei enthält, halte ich für unseren Anwendungsbereich schlicht für vernachlässigbar. In dem Fall geht es um Nahrungsergänzungsmittel. Sofern das Schleifequipment nach der Benutzung nicht saubergeleckt wird, sollte die Gesundheitsgefährdung durch Blei gerade noch so im erträglichen Rahmen bleiben.

Gruß
Michael
 
Ich halte Pyrit für unbedenklich Hausgebrauch. Es ist chemisch sehr stabil. Man wird auch nicht so langsam schärfen, daß Bakterien es aufspalten können. Der feuchte „Feinstaub“ wird wohl immer wieder abgewaschen werden.
Das Blei ist im Schleifstein bestimmt nicht Elementar, sonder als 4 wertiges Salz. Blei - IV - Salze sind in Wasser nur sehr schwer löslich. Man möge mich verbessern.
Granit aus dem Schwarzwald könnte Leicht radioaktiv sein; ich spiele aufs Radon an.
Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen.
Steinigt mich jetzt nicht. Höchstens mit Eschern/Thüringern :cool:
 
Was meint Ihr zu dazu?
Das allgemein bekannt ist, dass früher meist weder Messerschleifer in Solingen noch die Schleifer der Thüringer Abziehsteine ein hohes Lebensalter erreichten. So gesund wird das einatmen von Schleifstaub also wohl nicht sein.

Und das du künftig mindestens ein FFP2 (oder besser 3)-Maske verlangen solltest, wenn du für andere schärfst :flucht1
 
Das allgemein bekannt ist, dass früher meist weder Messerschleifer in Solingen noch die Schleifer der Thüringer Abziehsteine ein hohes Lebensalter erreichten. So gesund wird das einatmen von Schleifstaub also wohl nicht sein.

Und das du künftig mindestens ein FFP2 (oder besser 3)-Maske verlangen solltest, wenn du für andere schärfst :flucht1
Darum werden meine Messer also nicht so schön scharf wie bei euch...ich mach meine Steine immer nass:headwall1

Aber im Ernst: vor ein paar Jahren wurde ein Beurteilungsmaßstab für die alveolengängigen Bestandteile der einatembaren Staubfraktion festgesetzt. Ist besonders in der Steine und Erden Industrie ein großes Thema im Arbeitsschutz.
Bei der trockenen Bearbeitung von Steinen mit Flex etc. ist die Beschäftigung mit richtiger PSA also schon angebracht. Ich denke da z.B. an das Zuschneiden der Grey Slate ;)

Ansonsten können Steine theoretisch natürlich alle Arten von giftigen Metallen enthalten. Also nicht vom Schiefer naschen:nein1
 
Solange alles nass ist wirst du keine Probleme mit Feinstaub haben, dann ist alles gebunden, bei trockener Schleiferei (oder auch schneiden) schaut das ganze ganz anders, hier sollte man schon mit einer vernünftigen dicht abschließenden Schutzmaske arbeiten. Die Kaffeetütenfiter meine ich damit aber nicht ;)
 
Sieh dir Herrn Wacker an, über 80 und immer noch wacker.

und ich wünsche ihm, dass er auch über 100 wird und immer noch Wacker. Aber gerade Herr Wacker erzählte und beim Forumstreffen, dass die Angst des Jungen Versterbens bei allen Schleifern immanent war, und zwar berechtigt. Die meisten verstarben nämlich tatsächlich recht jung in der Generation. Ich glaub es gibt in ganz Solingen neben Herrn Wacker Senior noch weitere zwei aus der Generation.
 
Beim Schleifen von Messer (nicht beim schärfen) gehört eine Maske FFP2 ;) auf die neue Generation ist da schon weiter siehe Koraat.
Aber auch bei der Holzbearbeitung von Schalen und Pinselgriffen @Nightdiver sollte eigentlich das tragen eines Mundschutz selbstverständlich sein.
Ich habe eine wirksame Absaugung an meiner Drechselbank, daher ist eine Maske hier nicht erforderlich, aber bei anderen Schleifarbeiten habe ich eine sehr gute Feinstaubmaske von Dräger
 
Ich habe beim Abriss diverser Wände, Abstemmen von Estrich und Putz auch eine Halbmaske von Dräger (Modell Explore oder so ähnlich) getragen. Leider löst sich nun nach drei Jahren das Silikon, das auf dem Gesicht auflag.
Beim Schärfen trage ich keine Maske, beim Arbeiten mit der Flex (Grey Slate schneiden) sollte man das wahrscheinlich wirklich besser tun.
FFP2-Masken habe ich Zuhause...
 
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