Forum der Rasur

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Nachhaltigkeit bei der Rasur

Urgenta

Gold FdR-Pate
Hallo zusammen

Heutzutage wird das Wort Nachhaltig und Varianten davon überall für alles verwendet. Auch in unserem Hobby stösst man oft darauf. Ich habe mal eine blöde Frage dazu. Wie definiert sich Nachhaltigkeit bei einer Rasur? Ist sie nachhaltig wenn ein BBS noch nach 24 Stunden ein BBS ist oder darf es allmählich ein DFS werden ohne an Nachhaltigkeit zu verlieren? Wann ist die Nachhaltigkeit abgelaufen? Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

Beste Grüsse
Urgenta
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte die Nachhaltigkeit bei der Rasur eher ökologisch auf den Abfall bzw. deren Vermeidung dessen in Bezug auf Einwegrasierer, Plastikmüll durch Klingenblöcke etc. beziehen. Hier durch das mögliche Recycling der Rasierklingen, da sortenrein, nahezu unbegrenzte Verwendung von Messern, Pinseln, Hobeln, eine vernünftige Pflege vorausgesetzt.

Ob ich jetzt 6, 8 oder 10 Stunden BBS bin, würde ich jetzt nicht mit dem Nachhaltigkeitsbegriff in Verbindung bringen. Auch dieser Begriff wird wieder sehr inflationär für jedes und alles verwendet. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
 
Nach meinem Verständnis bezieht sich die Nachhaltigkeit einer Rasur darauf, wie lange die Glätte anhält, bevor wieder Stoppeln fühlbar sind. Hier zeigt sich das tolle Konzept des Gillette GII. Eine Klinge zupft das Haar ein wenig aus der Wurzel heraus und schneidet es ab. Bevor der etwas rausgezogene Stoppel wieder in der Versenkung des Haarkanals verschwinden kann, kommt die zweite Klinge und kappt noch ein Stückchen mehr weg. Geniales Konzept! Funktioniert auch heute noch wirklich gut.
 
BBS ist vermutlich gar nicht der entscheidende Punkt. Ich erlaube mir mal, die allwissende Wikipedia zu zitieren:

"Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip bei der Nutzung von Ressourcen. Hierbei soll eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung gewährleistet werden, indem die natürliche Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme bewahrt wird."

Also: Nutzung von Ressourcen? Check, wenn man dauerhaft mit wenigen (!) Hobeln und Messern bis zum Lebensende durchhält. Dauerhafte Bedürfnisbefriedigung? Hier wird's schon schwierig, denn ab 1998 bin ich gute 20 Jahre mit einem Systemie (Klingenwechsel: 3x jährlich) und 2 Elektrorasierern durchgekommen. Nachhaltigkeit: damals also tendenziell ja, heute (siehe Bestellfinger-Faden) eher weniger - da hilft auch keine Milchmädchenrechnung von wegen "aber damals hatte ich Aufsätze, heute habe ich nur noch Klingen". Und von Software war ja noch gar nicht die Rede.

Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme: das sind dann wir. Wenn unsereins also ein maßvolles Maß an Messern, Hobeln, Pinseln, Software besitzt und es ständig zum Einsatz bringt - dann rasieren wir uns nachhaltig. Nur betrifft das (vermutlich) leider eher die Minderheit von uns ;)
 
"Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip bei der Nutzung von Ressourcen. Hierbei soll eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung gewährleistet werden, indem die natürliche Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme bewahrt wird."
Das trifft aber nicht nur auf die verwendeten Utensilien zu, sondern auch auf die Rasur an sich.
Hier meine ich meine Rasur und mein Gesicht, für das das Nachhaltigkeitsprinzip ebenso uneingeschränkt gilt. Also dauerhafte Bedürfnisbefriedigung und Bewahrung der Regenerationsfähigkeit. Von Tag zu Tag.
 
Vielleicht sollte man erst mal eine Begriffsbestimmung definieren? Worauf bezieht sich denn die Frage? Das Wort "Nachhaltigkeit" kann sehr unterschiedliche Bedeutungen haben. Z.B. im Steuerrecht wird der Begriff Nachhaltigkeit als Kriterium zur Abgrenzung der privaten Vermögensverwaltung von der gewerblichen Tätigkeit verwendet.
 
Da @Urgenta seine Frage der „Nachhaltigkeit“ auf die Dauer der persönlichen Akzeptanz des Rasurergebisses bezog, will ich mich mal in dieser Richtung versuchen.
Bei mir müssen nicht alle Rasuren in BBS enden, aber meine Erwartung an dieser Form von „Nachhaltigkeit“ wäre, dass das anfängliche Rasurergebnis auch über den Tag anhält - also mindestens einen Arbeitstag, lieber bis zum Bettgehen.
 
Ich nenne das zwar nicht nachhaltig, sondern eher „gründlich“ aber das ist ja nur Definitorik. Das wäre bei mir, wenn es sich nachmittags noch halbwegs glatt und 24h später noch halbwegs angenehm und nur leicht stoppelig anfühlt. Typischerweise ist das bei mir bei einer gelungenen Rasur, bestehend aus 3 Durchgängen (m/g/q) mit Ausputzen der Fall.

Unter der Woche für‘s Büro mit “Praktischem Programm“ (einmal mit und dann am einmal gegen am Hals und an den Wangen sowie quer am Kinn und unter der Nase) spüre ich schon nachmittags wieder einige Stoppeln und spätestens am nächsten Morgen fühlt es sich halt so richtig unrasiert an. Das wäre dann nicht gründlich (oder nachhaltig, wenn Du es so nennen möchtest).
 
Werte Kollegen

Vielen Dank für Euren Input zu meiner Frage. Im Allgemeinen hat es @Nightdiver auf den Punkt gebracht: Der Begriff wird sehr inflationär verwendet. Dem stimme ich voll zu. Auf die Rasur bezogen sehe ich drei verschiedene Erklärungen. Eine bezieht sich auf den Einsatz von Ressourcen die andere auf das Ergebnis der Rasur. Die Dritte wäre dann mit welchem materiellen Aufwand ich das Resultat erziele. Da hat Batou mich mit dem Gillette II ins Grübeln gebracht. Den hatte ich am Anfang als ich vom Elektrorasierer weg wollte. Dann kamen aber immer mehr neue Systemies mit mehr Klingen auf den Markt bis es mir letztes Jahr verleidete. Hier bin ich nun mit 18 Hobeln, 13 Sorten Klingen und 10 Pinseln, 20 Seifen und 16 Aftershaves. Weit davon entfernt im ökologischen Sinn nachhaltig zu sein. Aber ich habe sehr viel Spass dabei und nicht zu letzt auch mit diesem Forum.

Die Nachhaltigkeit die ich meinte bezieht sich auf meine Rasurergebnisse und wie lange ich das Gefühl habe halbwegs genügend gut rasiert zu sein um mich unter die Leute zu begeben. Das ist von Mensch zu Mensch zu verschieden als dass man das in Stunden oder Tagen ausdrücken könnte. Manche müssen sich alle Tage rasieren, manchen genügt es all paar Tage eine Rasur zu machen. Ich muss meine Stoppeln immer bitten mir alle zwei Tage genügend Material für eine Rasur zur Verfügung zu stellen.

Alle Eure Erklärungen finde ich sehr einleuchtend. Sie haben mich in meinen Überlegungen weiter gebracht. vielen Dank.

Schönes Wochenende

Urgenta
 
Nachhaltigkeit
Was soll ich dazusagen?
Ist mein Umgang mit den eingesetzten Ressourcen im Bereich Hobel ja
Ganze 4 Stück hab ich noch.
2 Kommen noch fertig bis zum "Rasurende"
Pinsel
Da bin ich schon zwiegespalten
Ein kleines jein
2 würden reichen...
So und jetzt kommt zum Thema Plastik
Kritik an mir und anderen
7 Seifen im Plastiktopf und 11 Cremes..allesamt Plastik
Eine Seife nachhaltig Tabac im Porzellantiegel.
Wäre ich beim Contour geblieben,
Hätte ich soviel gekauft..?..
Ich wollte sowieso bei Klingen und Creme den Verbrauchsmodus aktivieren. Bei Pinsel auch bis auf einen. Den einen will ich noch,dann ist Schluß.
 
Nachhaltigkeit hat für jeden teilweise eine andere Bedeutung und wie oben beschrieben sind die Definitionen je nach Blickwinkel unterschiedlich.

Bei einem Hobby - und die Rasur ist für mich ein Hobby - zählt für mich weniger der ökologische oder ökonomische Aspekt, sondern ich verstehe Nachhaltigkeit neben dem Ergebnis als eine emotionale Bilanz, sprich was habe ich investiert (Energie, Lust, Arbeitsaufwand) und was habe ich dadurch gewonnen…bislang waren Ultraläufe immer an erster Stelle in meiner Skala, läufst Du 100 Kilometer ins Ziel, hält das gute Gefühl über Wochen an, allerdings kannst Du nicht nach wenigen Tagen wieder 100 Kilometer laufen…und jetzt bitte nicht lachen…die Nassrasur hat sich bei mir vorbei am Ultralaufen auf den ersten Platz gemogelt, denn ich kann mit zunehmend besserer Rasurtechnik täglich ein gutes Gefühl erzeugen mit relativ wenig Aufwand, das macht für mich die Nachhaltigkeit bei dem Hobby der Rasur, neben einem BBS, aus.

PS: Dennoch werde ich noch Ultras laufen teufel_lachend
 
Nach meinem Verständnis bezieht sich die Nachhaltigkeit einer Rasur darauf, wie lange die Glätte anhält, bevor wieder Stoppeln fühlbar sind. Hier zeigt sich das tolle Konzept des Gillette GII. Eine Klinge zupft das Haar ein wenig aus der Wurzel heraus und schneidet es ab. Bevor der etwas rausgezogene Stoppel wieder in der Versenkung des Haarkanals verschwinden kann, kommt die zweite Klinge und kappt noch ein Stückchen mehr weg. Geniales Konzept! Funktioniert auch heute noch wirklich gut.
Also stumpfe Klingen? Eine scharfe Klinge zieht nicht, schneidet direkt. Beim Fusion noch schlimmer: VIER stumpfe Klingen bevor einer endlich mal schneidet.
 
Hier zeigt sich das tolle Konzept des Gillette GII. Eine Klinge zupft das Haar ein wenig aus der Wurzel heraus und schneidet es ab. Bevor der etwas rausgezogene Stoppel wieder in der Versenkung des Haarkanals verschwinden kann, kommt die zweite Klinge und kappt noch ein Stückchen mehr weg.
So wurde es in der 80ern in der Fernsehwerbung per Grafikanimation immer gezeigt!
 
So wurde es in der 80ern in der Fernsehwerbung per Grafikanimation immer gezeigt!
Hat nett ausgesehen und sich außerordenlich gut eingeprägt. Ein Hoch auf die Werber von damals! :D

Trotzdem halte ich diese Geschichte mit dem Anheben schon immer für reinen Blödsinn und einen reinen Werbegag. Wie @efsk schon angedeutet hat, ist das rein technisch total unlogisch und so gar nicht möglich.

Und nur zur Klarstellung: Ich bin ein großer GII Fan und habe ungeachtet der Werbung großartige Rasuren damit!
 
Trotzdem halte ich diese Geschichte mit dem Anheben schon immer für reinen Blödsinn und einen reinen Werbegag. Wie @efsk schon angedeutet hat, ist das rein technisch total unlogisch und so gar nicht möglich.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn es sich rupfig anfühlt, ist die Klinge zu stumpf. Wenn die Klinge normal scharf schneidet, wird das Haar trotzdem etwas gezogen, aber weniger als beim Rupfen. Den Effekt merkt man wahrscheinlich gar nicht. Er ist aber da. Die Frage ist, wie stark er ist und ob er wirklich viel ausmacht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab mich jetzt zwei Tage mit dem Merkur 37c und Palmolive Rasiercreme rasiert. Nach der der Rasur war alles super und schön glatt, aber abends sind deutlich mehr Stoppeln da als mit dem Messer. An der Rasiercreme liegt es nicht, die funktioniert auch mit dem Messer super. Fragt sich, ob das jetzt ein Anwendungsfehler ist oder ob Messerrasur einfach nachhaltiger ist.
 
Mit einem anderen Hobel/Klinge erreichst du andere Ergebnisse…
Ein bischen geht da wahrscheinlich schon noch ohne das Material zu wechseln. Ich habe nach der "Riding the Cap" Methode rasiert und ohne Druck. Dafür ist dann auch der Haut gar nichts passiert. Ich fürchte gründlicher ist dann beim Hobel auch automatisch unangenehmer zur Haut (Drücken und aggressiverer Winkel).
 
Meine nachhaltigste Rasur habe ich (noch) mit meinem R41 und einer Voskhod.
Da ich aber seit einiger Zeit nur noch mit dem Messer rasiere, steigt meine Übung und auch die Nachhaltigkeit. Dabei merke ich aber auch Unterschiede. Sobald ich mein schärfstes Messer hernehme, wird es nachhaltiger. Aber selbst mit dem wird es an unkonzentrierten Tagen "schlechter".
Ich kann also für mich sagen: Es ist ein handwerklicher Einfluß und ein Materialeinfluß. Ist beides auf Top-Niveau, fällt bei der nächsten Rasur deutlich weniger "Nachwuchs" an.
 
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