CaptainGreybeard
Very Active Member
Liebe Kollegen, ich kann es einfach nicht glauben. Deutschlands wohl ältestes und bekanntestes Rasierwasser, sozusagen das Synonym für "weil es bei den Mädels tilt ist, wenn man riecht als wie ein Iltis", hat in diesem Forum noch kein eigenes Thema!
Da wird's wohl allerhöchste Eisenbahn, dass sich euer Captain der Sache annimmt und ein m. E. oft unterschätztes Rasierwasser vorstellt.
Pitralon Classic
Fangen wir mit den Äußerlichkeiten an, die häufig, obwohl sie im wahrsten Wortsinn augenfällig sind, gerne übersehen werden.
Da wir jetzt wissen, wie die Verpackung ausschaut, wenden wir uns dem Inhalt zu. Was bekommt man außer einer wirklich durchdachten Verpackung für ca. 4 €?
In der Glasflasche befinden sich 100 ml Rasierwasser, so wie bei fast alle anderen Aftershave-Lotionen auch. Die leicht grün-gelblich gefärbte, klare Flüssigkeit besteht überwiegend aus denaturiertem (vergälltem = für den Trinkgenuss unbrauchbar gemachtem) Alkohol, Wasser, Duftstoffen, Menthol, Panthenol, Zedernöl, Milchsäure und noch einigen anderen Inhaltsstoffen.
Öffnet man nun die Flasche und schüttet sich einen guten Spritzer dieser Aftershave-Lotion auf die Handfläche, so nimmt man zuerst einen sehr starken, leicht warmen, herb-würzigen Geruch nach frischem Nadelholz wahr, getragen von einer starken alkoholischen, vermischt mit einer mentholischen Note. Eine schwacher Geruch von Zitrusfrucht mit schwarzem Pfeffer liegt ebenfalls in der Luft. Dabei tritt das Zitrische rasch wieder in den Hintergrund, es bleibt das Holzig-Würzige mit einem leichten Hauch von Pfeffer.
Auf frisch rasierter Haut fühlt sich Pitralon Classic einfach fantastisch an. Durch den nicht zu hohen, aber deutlich spür- und riechbaren Anteil an Menthol kühlt Pitralon Classic, aber zum Glück nicht so sehr, dass man das Gefühl bekommt, die Gesichtshaut würde einfrieren. Bei starkem Rasurbrand mag das erste Gefühl sein, dass man sich mit Pitralon flüssiges Feuer ins Gesicht geschüttet hat. Dennoch habe ich persönlich noch nichts gefunden, was einen Rasurbrand (und auch stark juckende Insektenstiche!) effektiver lindert als "Doktor Pitralon."
Wie sieht es nun aus, wenn man Pitralon Classic mit irgendwelchen anderen Düften kombinieren möchte? Meines Erachtens ist der Pitralon-Duft zu dominant und auch zu lang anhaltend, als dass sich hier irgendein anderer Duft damit kombinieren ließe, der nicht selbst sehr holzig und würzig daherkommt. Mich persönlich stört das nicht, ich verwende Pitralon Classic seit ich angefangen habe mich zu rasieren, und das ist schon eine ganz schön lange Zeit. Es ist seit fast 40 Jahren mein ultimatives, fast täglich eingesetztes Rasierwasser. Und das sagt, so denke ich, schon fast alles.
Ich freue mich, wenn euch die Lektüre ein wenig Spaß gemacht hat. Wer Anmerkungen dazu hat, bitte schön, "Feuer frei", wie man sagt. Allerdings bitte ich darum, Ausführungen zu den anderen Rasierwässern aus der Pitralon-Reihe (Pitralon Original, Pitralon Polar, Pitralon Pure, das Schweizer Pitralon, das kroatische Ralon usw.) nicht hier zu veröffentlichen. Hier soll es um Pitralon Classic gehen, welches sich seit 1964 auf dem Markt befindet. Vielen Dank für euer Verständnis.
Da wird's wohl allerhöchste Eisenbahn, dass sich euer Captain der Sache annimmt und ein m. E. oft unterschätztes Rasierwasser vorstellt.
Pitralon Classic
Fangen wir mit den Äußerlichkeiten an, die häufig, obwohl sie im wahrsten Wortsinn augenfällig sind, gerne übersehen werden.
- Die Verpackung ist eine farblich einfach gehaltene, aber dennoch auffällige, fein gestreifte grün-schwarze Pappschachtel mit weißer und goldener Beschriftung. Das Pitralon-Logo ist einfach, aber von extrem hohem Wiedererkennungswert. Diese Verpackung kann man im Verkaufsregal kaum übersehen. Allerdings besteht hier Verwechslungsgefahr mit einem anderen Produkt aus gleichem Haus, aus gleicher Produktserie, nämlich dem Pre-Shave für die Elektrorasur ("Er hat Jehowa gesagt!" ), also vor dem Ablegen im Einkaufskorb oder -wagen bitte einen prüfenden Blick aufs Etikett werfen.
- Die Flasche ist, und das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr, aus dickem klarem Weißglas, nicht aus Plastik. Der Flaschenhals ist so geformt, dass er ein kontrolliertes, dosiertes Ausschütten des Rasierwassers ermöglicht, ohne dass man entweder die Flasche schütteln muss, um überhaupt ein paar Tropfen zu erhaschen oder einem die Hälfte des Inhalts schon über die Finger gelaufen und auf Kleidung und Fußboden gelandet ist, bevor man es überhaupt mitbekommen hat. Die Form der Flasche ist einfach, formschön, dabei extrem funktional und stabil. Sie ist ein tolles Beispiel für die Umsetzung der Ideen für Produktgestaltung des Dessauer Bauhauses ("Die Form folgt der Funktion"), auch wenn das Flaschendesign tatsächlich erst aus den späten 1950ern stammt. Zur Flasche perfekt passend ist die Verschlusskappe aus grünem Kunststoff. Sie verschließt die Flasche in der Tat hermetisch und schützt den Inhalt somit vor äußeren Einflüssen und bewahrt ihn vor dem Auslaufen. Zudem ist sie groß genug, um auch mit feuchten Fingern noch sicher auf- und zugeschraubt zu werden.
Da wir jetzt wissen, wie die Verpackung ausschaut, wenden wir uns dem Inhalt zu. Was bekommt man außer einer wirklich durchdachten Verpackung für ca. 4 €?
In der Glasflasche befinden sich 100 ml Rasierwasser, so wie bei fast alle anderen Aftershave-Lotionen auch. Die leicht grün-gelblich gefärbte, klare Flüssigkeit besteht überwiegend aus denaturiertem (vergälltem = für den Trinkgenuss unbrauchbar gemachtem) Alkohol, Wasser, Duftstoffen, Menthol, Panthenol, Zedernöl, Milchsäure und noch einigen anderen Inhaltsstoffen.
Öffnet man nun die Flasche und schüttet sich einen guten Spritzer dieser Aftershave-Lotion auf die Handfläche, so nimmt man zuerst einen sehr starken, leicht warmen, herb-würzigen Geruch nach frischem Nadelholz wahr, getragen von einer starken alkoholischen, vermischt mit einer mentholischen Note. Eine schwacher Geruch von Zitrusfrucht mit schwarzem Pfeffer liegt ebenfalls in der Luft. Dabei tritt das Zitrische rasch wieder in den Hintergrund, es bleibt das Holzig-Würzige mit einem leichten Hauch von Pfeffer.
Auf frisch rasierter Haut fühlt sich Pitralon Classic einfach fantastisch an. Durch den nicht zu hohen, aber deutlich spür- und riechbaren Anteil an Menthol kühlt Pitralon Classic, aber zum Glück nicht so sehr, dass man das Gefühl bekommt, die Gesichtshaut würde einfrieren. Bei starkem Rasurbrand mag das erste Gefühl sein, dass man sich mit Pitralon flüssiges Feuer ins Gesicht geschüttet hat. Dennoch habe ich persönlich noch nichts gefunden, was einen Rasurbrand (und auch stark juckende Insektenstiche!) effektiver lindert als "Doktor Pitralon."
Wie sieht es nun aus, wenn man Pitralon Classic mit irgendwelchen anderen Düften kombinieren möchte? Meines Erachtens ist der Pitralon-Duft zu dominant und auch zu lang anhaltend, als dass sich hier irgendein anderer Duft damit kombinieren ließe, der nicht selbst sehr holzig und würzig daherkommt. Mich persönlich stört das nicht, ich verwende Pitralon Classic seit ich angefangen habe mich zu rasieren, und das ist schon eine ganz schön lange Zeit. Es ist seit fast 40 Jahren mein ultimatives, fast täglich eingesetztes Rasierwasser. Und das sagt, so denke ich, schon fast alles.
Ich freue mich, wenn euch die Lektüre ein wenig Spaß gemacht hat. Wer Anmerkungen dazu hat, bitte schön, "Feuer frei", wie man sagt. Allerdings bitte ich darum, Ausführungen zu den anderen Rasierwässern aus der Pitralon-Reihe (Pitralon Original, Pitralon Polar, Pitralon Pure, das Schweizer Pitralon, das kroatische Ralon usw.) nicht hier zu veröffentlichen. Hier soll es um Pitralon Classic gehen, welches sich seit 1964 auf dem Markt befindet. Vielen Dank für euer Verständnis.
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