Forum der Rasur

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Rasierseife richtig aufschäumen?

Hägar

Member
Hallo zusammen,
auch wenn ich mich nun schon einige Jahre mit dem Messer rasiere, zähle ich mich immer noch zu den Anfängern. Das liegt im Wesentlichen daran, dass in meinem Verwandschafts-, Freundes- und Bekanntenkreis niemand da ist, mit dem ich mich darüber austauschen könnte. Und es gibt niemanden, der es mir gezeigt hätte. Bislang habe ich mir alles so im Internet zusammengesucht. Erst seit kurzem bin ich jetzt hier im super hilfsbereiten Forum angekommen.

Das Aufschlagen der Seife zu Schaum ist da so ein Thema. Das Ergebnis ist bei mir niemals gleich, und selten so richtig befriedigend.

Was ich habe ist ein Mühle Rasiertiegel aus weißem Porzellan. Darin liegt ein Stück Mühle Rasierseife Sandelholz. Meinen Pinsel weiche ich in warmem Wasser ein und quirle dann solange auf der Rasierseife herum, bis sich ausreichend Schaum gebildet hat.

Da findet man Videos, in denen zwei Behälter zum Einsatz kommen. Einer mit Seife, von der mit dem nassen Pinsel etwas Schaum abgenommen wird. Im zweiten Behälter wird dieser Schaum dann offenbar zur richtigen Konsistenz aufgeschlagen. Dann stolpere ich hier noch über Ausdrücke wie "Gesichtsaufschäumer", worunter ich mir nicht so wirklich was vorstellen kann. Kurz und gut, mir ist klar geworden, dass es da für mich noch viel zu lernen gibt.

Nach diesem längeren Vorgeplänkel nun die kurze Frage: Kann mir bitte einer von Euch anfängertauglich erklären, wie man es "richtig" macht? Wie man aus einem Stück Rasierseife einen richtig schönen Schaum kriegt?

Stefan
 
Hallo Stefan,

wie "man es richtig macht"... hm, ich erzähle Dir mal, wie ICH es mache: Ich nehme mit dem leicht ausgeschlagen Pinsel mehrmals etwas Seife ab (durch Kreisen auf der Seife) und streiche es am Rand einer kleinen Schale ab. Dann "verrühre" ich die Seide in der Schale und füge nach und nach tröpfchenweise Wasser hinzu bis mir der Schaum gefällt. Dann massiere ich ihn in meinen Bart ein und schäume ihn in meinem Gesicht quasi weiter auf. Dabei gehe ich mit den Spitzen des Pinsels immer mal wieder leicht ins Wasser, um den Schaum nicht zu trocken werden zu lassen.

"Gesichtsaufschäumen" bedeutet, dass man den Schaum nicht erst in einer Schale anrührt, sondern die Seife direkt im Gesicht aufschäumt.

Mit etwas Übung klappt das dann schon.
 
... Ich nehme mit dem leicht ausgeschlagen Pinsel mehrmals etwas Seife ab (durch Kreisen auf der Seife) und streiche es am Rand einer kleinen Schale ab. Dann "verrühre" ich die Seide in der Schale ...
Danke schonmal soweit. Wenn ich Dich richtig verstanden habe heisst das, dass Du zwei Behälter/Schalen gleichzeitig in Betrieb hast, richtig? In einem Behälter liegt die Seife, im anderen Behälter erfolgt das Aufschlagen? Bei mir passiert laienhaft derzeit alles im gleichen Behälter, nämlich im o.g. Mühle Porzellantiegel: Darin bewahre ich die Seife auf, und auf der Oberfläche der Seife schlage ich auch den Schaum auf. Aber das ist offenbar nicht optimal.

Okay, ich gehe jetzt davon aus, dass das "Verrühren" auf Wunschkonsistenz besser in einer separaten Schale erfolgt. Das werde ich nun so ausprobieren.

Wie machst Du das mit der Seife? Bewahrst Du sie in einem separaten, vielleicht sogar verschließbaren Behälter auf? Und: Trotz Aufschlagen des Schaumes in einer separaten Schale hast Du ja vom "Abnehmen" auch eine angeschäumte Oberfläche des Seifenstücks. Wäscht Du die anschließend zur Aufgewahrung ab? Oder einfach Deckel drauf, und alles ist gut für die nächste Benutzung?
 
Das, was du beschreibst, ist nur das Laden (in deinem Fall wohl Überladen) des Pinsels (analog, als ob man ich Rasiercreme auf den Pinsel drückt). Das Aufschäumen folgt nach dem Laden des Pinsels, entweder in einer Schale oder im Gesicht. Vorgehen wurde oben gut beschrieben.

Auf der Seife kannst du mM keinen Schaum schlagen, sondern nur den Pinsel überladen. Zwar gibt es Seifen, die so eine Art "Proto-Lather" (Schaumvorstufe) erzeugen, mit der man sich theoretisch auch leidlich rasieren könnte, aber das ist meilenweit von einem mit Wasser stark angereicherten Schaum entfernt. Und letztlich geht es ja primär darum, Wasser an bzw. in die Stoppeln zu bekommen, damit sie aufquellen und aufgequollen bleiben.

Seifen kommen ja meist in verschließbaren Behältnissen. Falls nicht, nehme ich solche, entweder passende gekaufte oder alte, leere Dosen.

Nach dem Gebrauch spüle ich sie ab und lasse sie ca. 24 Stunden trocknen, bevor ich sie verschließe (oder noch mal benutze).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, um einen schönen schlotzigen Rasierschaum hinzubekommen braucht man Geduld. Im Prinzip gibt es einige mehrere Techniken um ihn herzustellen.
1. Aufschäumen mit dem Mug/Tiegel/Schale. Hier mache ich es so ungefähr wie unser Kollege KY4400 oben bereits erwähnt hat. Man benötigt den Seifentiegel und einen Extra Mug/Schale. Ein bisschen mehr kreisen auf der Seife um mehr Material aufzunehmen kann in diesem Fall nicht schaden.
2. Aufschäumen im Gesicht. Beim Gesichtsschäumen gehe ich mit dem feuchten Pinsel direkt auf die Seife und nehme durch kreisende Bewegungen das Material auf. Hierbei lass ich den Pinsel mindestens 50-70 mal auf die Seife kreisen, ja nach Härte und Konsistenz der Seife. Anschließend schäume ich diese aufgenommene Seife/Schaum direkt ins Gesicht auf und massiere diesen in die Bartstoppeln ein.
3.Aufschäumen mit der Hand. In diesem Fall nimmt man die Seife im Seifentiegel durch kreisende Bewegungen auf und schäumt sie in der Hand auf. Der Vorteil bei dieser Methode ist, man fühlt halt genau die Festigkeit und Konsistenz des Schaumes.
Hier werden einmal die drei Techniken so ungefähr erklärt.
 
... einen schönen schlotzigen Rasierschaum ... Im Prinzip gibt es einige mehrere Techniken um ihn herzustellen.
1. Aufschäumen mit dem Mug/Tiegel/Schale. ...
2. Aufschäumen im Gesicht. ...
3.Aufschäumen mit der Hand. ...
Hier werden einmal die drei Techniken so ungefähr erklärt. ...

Schöne Zusammenfassung. Danke. Am kommenden Wochenende werde ich mir die Zeit nehmen und das alles mal ausprobieren.
 
Wie machst Du das mit der Seife? Bewahrst Du sie in einem separaten, vielleicht sogar verschließbaren Behälter auf?
Ja, meine Seifen sind jeweils in kleineren Dosen mit Deckel.

Trotz Aufschlagen des Schaumes in einer separaten Schale hast Du ja vom "Abnehmen" auch eine angeschäumte Oberfläche des Seifenstücks. Wäscht Du die anschließend zur Aufgewahrung ab? Oder einfach Deckel drauf, und alles ist gut für die nächste Benutzung?
Bevor ich mit dem Aufschäumen in der Schale beginne, streiche ich den in der Seifendose entstandenen "Schaum" mit einem Finger ab und gebe ihn mit in die Schale. Anschließend stelle ich die Seifendose zunächst für einige Stunden kopfüber ab, damit eventuell eingedrungen Wasser ablaufen kann (hab ich mal gelesen und mache es nun so). Danach bleibt die Seifendose ca. 12 Stunden offen stehen.
 
Hallo Stefan,

wie "man es richtig macht"... hm, ich erzähle Dir mal, wie ICH es mache: Ich nehme mit dem leicht ausgeschlagen Pinsel mehrmals etwas Seife ab (durch Kreisen auf der Seife) und streiche es am Rand einer kleinen Schale ab. Dann "verrühre" ich die Seide in der Schale und füge nach und nach tröpfchenweise Wasser hinzu bis mir der Schaum gefällt. Dann massiere ich ihn in meinen Bart ein und schäume ihn in meinem Gesicht quasi weiter auf. Dabei gehe ich mit den Spitzen des Pinsels immer mal wieder leicht ins Wasser, um den Schaum nicht zu trocken werden zu lassen.

"Gesichtsaufschäumen" bedeutet, dass man den Schaum nicht erst in einer Schale anrührt, sondern die Seife direkt im Gesicht aufschäumt.

Mit etwas Übung klappt das dann schon.
Genau so mache ich das auch mit meinem synthetischen Pinsel. Das klappt eigentlich immer narrensicher. Man muss halt wirklich sehr sparsam mit dem Nachtröpfeln des Wassers sein. Ansonsten hat man eine dünne Schaumpampe.

Mit meinem Dachs oder meinem (Semoque)-Schweinchen schäume ich im Gesicht auf. Dazu einfach ordentlich Seife mit dem Pinsel aus dem Tiegel aufnehmen und ab ins nasse Gesicht damit.
Es gibt alternativ auch Seifensticks (Palmostick oder ARKO oder Wilkinson oder...). Die Dinger kann man über das nasse Gesicht (Bartbereich) reiben und anschließend mit dem Pinsel aufschäumen. Das klappt auch.

Ich arbeite am liebsten mit Variante 1. Das ist einfach eine sauber Sache, da ausreichend fertiger Schaum in der Schale ist und man kann sich für den zweiten Durchgang einhändig einseifen, ohne das Messer oder den Hobel ablegen zu müssen.
 
... Es gibt alternativ auch Seifensticks (Palmostick oder ARKO oder Wilkinson oder...). Die Dinger kann man über das nasse Gesicht (Bartbereich) reiben und anschließend mit dem Pinsel aufschäumen. Das klappt auch...
Glaube ich gerne. Aber es geht mir hier wirklich um das Erlernen der klassischen Methode. Pinsel, Seife, Tiegel, und los gehts.
Ist vielleicht die reine Unvernunft. Aber ich habe Freude am Ursprünglichen.

... Man muss halt wirklich sehr sparsam mit dem Nachtröpfeln des Wassers sein. Ansonsten hat man eine dünne Schaumpampe...
Das war mein Problem von gestern früh. Wenig Zeit, hopp, hopp. Das Ergebnis war genau so wie von Dir beschrieben. Am kommenden Wochenede werde ich mehr Muße haben.

... Genau so mache ich das auch mit meinem synthetischen Pinsel. ... Mit meinem Dachs oder meinem (Semoque)-Schweinchen schäume ich im Gesicht auf...
Steckt dahinter ein tieferer Sinn? Ich habe nur einen Pinsel, Dachshaar. Geht das Aufschäumen im Tiegel mit Synthetikborste besser? Ist die Naturborste im Gesicht angenehmer?
 
Steckt dahinter ein tieferer Sinn? Ich habe nur einen Pinsel, Dachshaar. Geht das Aufschäumen im Tiegel mit Synthetikborste besser? Ist die Naturborste im Gesicht angenehmer?
Nö, da steckt nur ein praktischer Sinn dahinter: Mein Dachs und das Schweinchen sind deutlich härter gebunden und haben einen größeren Knoten, so dass die schlechter in mein Schälchen passen. Meistens verlieren die guten Stücke ein paar Borsten, wenn man damit zu wild in der Schale herumrührt. Ich finde es doof, wenn die Dinger dann im Gesicht kleben und am Messer oder Hobel landen.

Der Synthie ist kleiner und hat weichere "Borsten", so dass man ihn bequem kreisen lassen kann. Mein Billig-Synthie (Balea Men) macht gefühlt den schöneren und weicheren Schaum, so dass die anderen beiden Pinsel seit über einem halben Jahr ungenutzt herumstehen. Weniger ist irgendwie doch mehr.
 
... Es gibt alternativ auch Seifensticks (Palmostick oder ARKO oder Wilkinson oder...). Die Dinger kann man über das nasse Gesicht (Bartbereich) reiben und anschließend mit dem Pinsel aufschäumen. Das klappt auch...
Glaube ich gerne. Aber es geht mir hier wirklich um das Erlernen der klassischen Methode. Pinsel, Seife, Tiegel, und los gehts.
Ist vielleicht die reine Unvernunft. Aber ich habe Freude am Ursprünglichen.
Freude am Ursprünglichen haben wir hier eigentlich alle. Ob jedoch das Aufschäumen im Tiegel jetzt DIE klassische Methode vor allem beim selbst rasierenden Mann ist, wäre zumindest mal eine gesonderte Nachforschung und Debatte wert.
Bei den Barbieren vielleicht, wobei diese teilweise im Tiegel auch nur vor- und dann im Gesicht weiter- bzw. fertig schäumen. Der Barbier von Truefitt & Hill (bekanntlich der älteste Barbershop der Welt) macht es ähnlich, wie er mir mal erzählt hat (er schäumt in einem 'Becken' an).
 
Das Aufschlagen der Seife zu Schaum ist da so ein Thema. Das Ergebnis ist bei mir niemals gleich, und selten so richtig
Das liegt meiner Meinung nach an der Mühle Seife. Ich habe die Sandelholz und die Aloe Vera. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Mühle Seifen sich nicht wirklich gut im mug aufschlagen lassen bzw schwieriger aufzuschlagen sind als zB TOOBS, Valobra oder Walde Rasierseifen. Ich schlage sie daher im Gesicht auf. Einfach Pinsel laden und im Gesicht verteilen. Evtl noch einmal wenig Wasser auf den Pinsel und dann einschäumen. Dann klappts einigermaßen ;)
 
Vielleicht noch ein hilfreicher Tipp:

Um das ganze zu beschleunigen, wässere ich Seifen mit ein paar Tropfen Wasser vor (idR Dusche ich während Pinsel und Seife gewässert werden). Dadurch geht dann die Aufnahme mit dem Pinsel viel schneller und reichlicher! Das ist insbesondere bei harten Seifen sehr hilfreich.
 
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