Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Vergolden

Orscheler

Active Member
Auf mehrfache Anregung hin, mach ich mal ein neues Thema auf.
Ich hab mir vor einigen Wochen ein schönes "Carmen" Rasiermesser in GB ersteigert.
Leider war das Messer ziemlich von Rost befallen. Nach oberflächlicher Rostentfernung mittels Politur und Messingbürste blieben immer noch die tiefen Korrodierungen
an Erl und Angel übrig, denen ich auf chemischen Wege zu Leibe zu rücken gedachte.
Nachdem ich ein wenig recherchiert hatte, habe ich mich dazu entschlossen diese erstmal mit einem Essigbad aufzuweichen.
Kurzum: Totaler Fehlschuß! :mad
Das hat überhaupt nicht funktioniert! Ganz im Gegenteil!
Was ich überhaupt nicht bedacht hatte, waren die aufsteigenden Essigdämpfe. Also ein typischer Anfängerfehler!
Der Teil des Messers, der im Essig stand wurde zwar relativ blank, aber die gesamte Klinge, welche aus dem Essigbad herausragte war innerhalb kurzer Zeit komplett schwarz gefärbt.
Natürlich war auch die schöne Ätzung auf der Klinge nun nicht mehr zu erkennen. Etliche Versuche das Oxid zu entfernen sind fehlgeschlagen.
Also habe ich mich dazu entschlossen das Messer komplett neu zu polieren und damit logischerweise auch die Ätzung zu opfern.
Da ich aber gerne wieder den "Carmen" Schriftzug auf dem Klingenblatt haben wollte, habe ich mich nach Möglichkeiten umgesehen, dieses zu realisieren.
Den Schriftzug nachzuätzen, damit das Messer wieder dem Originalzustand nahe kommt schied aufgrund der doch nicht ganz ungefährlichen Chemikalien für mich aus.
Also habe ich mich dazu entschlossen das Klingenemblem mittels Galvanik zu vergolden.
Im Internet bin ich dann auch fündig geworden und habe mir das entsprechende Equipment bestellt.
Leider waren die 3 Bestellungen bezüglich einer Klebeschablone für den Schriftzug allesamt ungenügend, sodass ich das auf unserem Schneideplotter im Geschäft wohl selbst in die Hand nehmen werde.
Alles in allem ist aber so eine galvanische Hartvergoldung mit 24kt Gelbgold, im Gegensatz zu einer neuen Ätzung leicht und relativ ungefährlich zu bewerkstelligen.
Als erstes habe ich mal bei zwei Probemessern Rücken , Erl und Angel vergoldet um überhaupt ein "feeling" für die ganze Sache zu bekommen.
Ich denke mal, dass es für den ersten Versuch ganz gut gelungen ist, obwohl sicherlich noch "Luft nach oben" ist um das weiter zu optimieren.
Sobald ich dann, nach meinem Urlaub, eine vernünftige Schablone erstellt hab, werde ich mich auch an das betreffende "Carmen" Messer heranwagen.
Falls jemand Erfahrungen mit sowas hat, oder auch über nützliche Tipps zum Thema vergolden verfügt darf er diese gerne hier im Forum publik machen.
Auch wenn jemand Tipps zum restlosen Entfernen von tiefen Anrostungen hat, wäre ich extrem dankbar.
Vorerst schon mal ein paar Bilder der vergoldeten Probemesser.
 

Anhänge

  • IMG_20210326_194008.jpg
    IMG_20210326_194008.jpg
    255 KB · Aufrufe: 46
  • IMG_20210326_194021.jpg
    IMG_20210326_194021.jpg
    222,4 KB · Aufrufe: 43
  • IMG_20210326_194036.jpg
    IMG_20210326_194036.jpg
    264 KB · Aufrufe: 41
  • IMG_20210326_194048.jpg
    IMG_20210326_194048.jpg
    239,4 KB · Aufrufe: 46
Ich bin total begeistert von deinen Versuchen. Könntest du bitte erklären was zum vergolden alles benötigt wird.
Ich habe mir folgendes besorgt:
1. Galvano-Entfetter der Marke TIFOO
2. Goldelektrolyt 8g Au/l von Bet..ann Galvanik
3.Graphit Elektrode und Kabelsatz und Filzspitzen aus dem großen Fluß
Labornetzteil bis 0-18V hatte ich schon.

...mehr braucht es erstmal nicht um Stahl zu vergolden. Außer vielleicht noch ne gesunde Portion Experimentierfreudigkeit ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf mehrfache Anregung hin, mach ich mal ein neues Thema auf.
Ich hab mir vor einigen Wochen ein schönes "Carmen" Rasiermesser in GB ersteigert.
Leider war das Messer ziemlich von Rost befallen. Nach oberflächlicher Rostentfernung mittels Politur und Messingbürste blieben immer noch die tiefen Korrodierungen
an Erl und Angel übrig, denen ich auf chemischen Wege zu Leibe zu rücken gedachte.
Nachdem ich ein wenig recherchiert hatte, habe ich mich dazu entschlossen diese erstmal mit einem Essigbad aufzuweichen.
Kurzum: Totaler Fehlschuß! :mad
Das hat überhaupt nicht funktioniert! Ganz im Gegenteil!
Was ich überhaupt nicht bedacht hatte, waren die aufsteigenden Essigdämpfe. Also ein typischer Anfängerfehler!
Der Teil des Messers, der im Essig stand wurde zwar relativ blank, aber die gesamte Klinge, welche aus dem Essigbad herausragte war innerhalb kurzer Zeit komplett schwarz gefärbt.
Natürlich war auch die schöne Ätzung auf der Klinge nun nicht mehr zu erkennen. Etliche Versuche das Oxid zu entfernen sind fehlgeschlagen.
Also habe ich mich dazu entschlossen das Messer komplett neu zu polieren und damit logischerweise auch die Ätzung zu opfern.
Da ich aber gerne wieder den "Carmen" Schriftzug auf dem Klingenblatt haben wollte, habe ich mich nach Möglichkeiten umgesehen, dieses zu realisieren.
Den Schriftzug nachzuätzen, damit das Messer wieder dem Originalzustand nahe kommt schied aufgrund der doch nicht ganz ungefährlichen Chemikalien für mich aus.
Also habe ich mich dazu entschlossen das Klingenemblem mittels Galvanik zu vergolden.
Im Internet bin ich dann auch fündig geworden und habe mir das entsprechende Equipment bestellt.
Leider waren die 3 Bestellungen bezüglich einer Klebeschablone für den Schriftzug allesamt ungenügend, sodass ich das auf unserem Schneideplotter im Geschäft wohl selbst in die Hand nehmen werde.
Alles in allem ist aber so eine galvanische Hartvergoldung mit 24kt Gelbgold, im Gegensatz zu einer neuen Ätzung leicht und relativ ungefährlich zu bewerkstelligen.
Als erstes habe ich mal bei zwei Probemessern Rücken , Erl und Angel vergoldet um überhaupt ein "feeling" für die ganze Sache zu bekommen.
Ich denke mal, dass es für den ersten Versuch ganz gut gelungen ist, obwohl sicherlich noch "Luft nach oben" ist um das weiter zu optimieren.
Sobald ich dann, nach meinem Urlaub, eine vernünftige Schablone erstellt hab, werde ich mich auch an das betreffende "Carmen" Messer heranwagen.
Falls jemand Erfahrungen mit sowas hat, oder auch über nützliche Tipps zum Thema vergolden verfügt darf er diese gerne hier im Forum publik machen.
Auch wenn jemand Tipps zum restlosen Entfernen von tiefen Anrostungen hat, wäre ich extrem dankbar.
Vorerst schon mal ein paar Bilder der vergoldeten Probemesser.
Sodele! Nachdem ich die Messer nochmal poliert habe und dann noch ein paar tiefe Korrosionen entfernt habe wurden diese nochmals vergoldet.
So langsam, aber sicher krieg ich das gewünschte Ergebnis hin.
Nebenbei hab ich auch mal meinen schon extrem abgeschrappten Ehering nachvergoldet. Sieht, so finde ich, auch nicht schlecht aus... ;)
 

Anhänge

  • IMG_20210328_141145.jpg
    IMG_20210328_141145.jpg
    278,1 KB · Aufrufe: 42
  • IMG_20210328_141211.jpg
    IMG_20210328_141211.jpg
    289,8 KB · Aufrufe: 42
  • IMG_20210328_141234.jpg
    IMG_20210328_141234.jpg
    281,4 KB · Aufrufe: 42
Auch wenn jemand Tipps zum restlosen Entfernen von tiefen Anrostungen hat, wäre ich extrem dankbar.
Vorerst schon mal ein paar Bilder der vergoldeten Probemesser.
Versuche es mal mit Elektrolyse. Du musst kein Labornetzteil haben, nur ein einfaches Batterieladegerät, einen Kunststoffbehälter, Soda, Backpulver oder Kaiser- bzw. Backnatron und ein Stück Baustahl.

Wichtig! NUR IN GUT BELÜFTETEN RÄUMEN ANWENDEN!!!

Das was man im Video blubbern sieht, ist Wasserstoff, was bei der Elektrolyse entsteht. Hier bildet sich gefährliches Knallgas, was, wie der Name schon sagt, eine ordentliche Explosion verursachen kann.

 
Versuche es mal mit Elektrolyse. Du musst kein Labornetzteil haben, nur ein einfaches Batterieladegerät, einen Kunststoffbehälter, Soda, Backpulver oder Kaiser- bzw. Backnatron und ein Stück Baustahl.

Wichtig! NUR IN GUT BELÜFTETEN RÄUMEN ANWENDEN!!!

Das was man im Video blubbern sieht, ist Wasserstoff, was bei der Elektrolyse entsteht. Hier bildet sich gefährliches Knallgas, was, wie der Name schon sagt, eine ordentliche Explosion verursachen kann.


Danke für den Tipp :)
DAS werd ich morgen, sobald ich genügend Natron besorgt habe, gleich mal ausprobieren um die tiefen Roststellen am Erl zu entfernen.
Ich hoffe nur, dass ich dann auch noch die verbleibenden Anschwärzungen mit ner feinen Messingbürste beseitigen kann.
Darauf dass man das Galvanisieren des Werkstücks ja auch umkehren kann, bin ich natürlich nicht gekommen :headwall1
 
Zurück
Oben