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W.Holzhauer Marburg

Brille

Active Member
Hier ein recht zierliches Messer von W.Holzhauer, welches aber immerhin an der breitesten Stelle knappe 6/8 hat.
Zum Hersteller hab ich nicht viel finden können, außer das in einem Marburger Adressbuch von 1868 ein
"Wilh. Holzhauer chirug. Instrumentenmacher" aufgeführt wird.
W1.jpg

W2.jpg
W3.jpg

Gruß Brille
 
Das scheint mir ein Mikrotom zu sein, was zum med. Instrumentenmacher passen würde.
 
Alvaro, Danke.

Bisher kenne ich nur "klassische Mikrotonmesser", welche nur auf einer Seite "hohlgeschliffen" sind.
Hier ein Vergleich.
Vergleich.jpg

Mehr zu Mikrotonmessern gibt es im Nachbarforum.

Es kann aber gut möglich sein, dass es auch Mikrotonmesser mit anderen "Klingenformen" gibt.

Da dieses Messer mir schon drei recht gute Rasuren beschert hat, ist es für mich ein Rasiermesser:).
Gruß Brille
 
Liebe Forumskollegen,

da ich mehrere Jahre in Marburg gewohnt habe und auch danach eine zeitlang immer wieder nach Marburg gefahren bin, habe ich schon eine Weile Ausschau nach einem Rasiermesser von Wilhelm Holzhauer gehalten. Vor einer Woche war es soweit und ich konnte eins kaufen. Heute ist es angekommen.
Das Messer hat ein Holzheft mit einem Metallkeil und im Gegensatz zu dem von @Brille vorgestellten ist meines halbhohl geschliffen. Die Klingenbreite beträgt 9/16". Als besonderes Merkmal hat es auf der Klinge den Text "Our Daisy" tiefgeätzt.

Über den Hersteller ist in Rasur-Kreisen nicht viel bekannt, so wird auch in einem der Nachbarforen von einem bislang unbekannten Hersteller gesprochen.
@Brille hat bereits ein Adressbuch von 1868 ausfindig gemacht, in dem Wilhelm Holzhauer als chirurgischer Instrumentenmacher aufgeführt wird.

Ich habe mich nun meinerseits aufgemacht und versucht noch etwas mehr in Erfahrung zu bringen. Dabei konnte ich einiges herausfinden, das ich gerne hier teilen möchte.

Drei Fragen haben mich dabei interessiert:
  1. Wer ist Wilhelm Holzhauer und wo kommt er her?
  2. Was weiß man über die Firma "W. Holzhauer Marburg"?
  3. Wer ist "Our Daisy"?
Auf die Fragen kann ich zumindest teilweise Antworten geben. Eines schon einmal vorab: Ich vermute, daß das Messer 1906 hergestellt wurde. Für die, die sich dafür interessieren, möchte ich in den nächsten Tagen die Ergebnisse meiner Recherche hier in diesem Strang in drei Teilen veröffentlichen und Euch mit zurück in das 17. Jahrhundert nehmen.
Für alle, auch für diejenigen, für die die Geschichte nicht so interessant ist, biete ich hier ein paar Fotos an:

Wilhelm Holzhauer_Marburg_0001.JPG
Wilhelm Holzhauer_Marburg_0002.JPG
Wilhelm Holzhauer_Marburg_0003.JPG
Wilhelm Holzhauer_Marburg_0004.JPG
Wilhelm Holzhauer_Marburg_0005.JPG
 
W. Holzhauer, Marburg (Teil I) — Wer ist Wilhelm Holzhauer oder die Familiengeschichte von 1635 bis 1868

Wir aus den Rasiermesser-Foren sehen in der Firma W. Holzhauer in Marburg natürlich einen Rasiermesserhersteller. Da ich mehrere Jahre in Marburg verbracht habe, kenne ich die Stadt ziemlich gut. Deshalb interessiert mich ein Marburger Rasiermesserhersteller natürlich besonders. Ich habe versucht herauszufinden, wer sich hinter der Firma „W. Holzhauer“ verbirgt und wollte etwas die Firmengeschichte in Erfahrung zu bringen. Die Fülle an Informationen die mir dabei über den Weg gelaufen ist, hat mich sehr beeindruckt und man würde sich einen ähnlichen Datenpool auch für manche (um nicht zu sagen die meisten) Solinger Hersteller wünschen.

Einiges konnte ich unter Zuhilfenahme folgender Quellen in Erfahrung bringen:
  • Adressbücher von Marburg ab 1868
  • Internet-Recherche von frei zugänglichen Informationen von privaten Stammbaum-Erstellern (z.B. Nutzern von myHeritage)
  • Marburger Sippenbuch (1500 bis 1850) von dem Heimatforscher Kurt Stahr (elektronische zugängliche Version).

Bei den Holzhauers aus der Marburger Gegend handelte es sich um einen recht großen Familienverband, der schwer zu überblicken ist. Es handelt sich um eine Familie mit zahlreichen Messerschmieden, die über mehrere Generationen bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.

Der älteste Eintrag, den ich finden konnte, betrifft den Wagnermeister Johann Holtzhauer (mit t im Nachnamen geschieben) (* ungefähr 1635 / +2. 1.1677). Johann Holtzhauer wurde am 26.2.1662 in Marburg als Jungbürger aufgenommen. Als Adresse wird der Steinweg angegeben, was insofern interessant ist, weil das über 200 Jahre später die Firmenadresse von W. Holzhauer ist (Steinweg 1) ist, aber vielleicht auch einfach nur Zufall ist. Johann und seine Frau bekamen 5 Kinder.

1. Generation Messerschmied
Es ist nicht genau bekannt, wird aber vermutet, daß Johann der Vater von Johann Wilhelm Wendelin Holtzhauer war. (Johann Wilhelm Wendelin ist nicht unter den o.g. 5 Kindern aufgezählt). Johann Wilhelm Wendelin war Messerschmied und wurde am 17.4.1704 als Bürgersohn aufgenommen. Er und seine Frau bekamen 8 Kinder.

2. Generation Messerschmied
Das viertgeborene Kind war Johann Christoph Holtzhauer (getauft 30.7.1712 / +25.12.1757), seines Zeichens ebenfalls Messerschmied, der mit seiner Frau wiederum 7 Kinder bekam.

3. Generation Messerschmied
Johann Jacob Holzhauer (ab jetzt wird der Nachname ohne t geschrieben, *3.4.1742 / +11.6.1807) wurde als viertes Kind von Johann Christoph Holtzhauer geboren und war der Familientradition folgend Messerschmiedemeister. Er und seine Frau bekamen 7 Kinder.

4. Generation Messerschmied / 1. Generation Instrumentenbauer
Das vierte ihrer Kinder hieß Conrad Holzhauer (*28.9.1769 / +19.2.1820). Als Beruf wird Messerschmiedemeister und Instrumentenbauer in Marburg angegeben. Die Angabe „Instrumentenbauer“ war für die Recherche wichtig, weil sie auf den richtigen Zweig innerhalb der großen Familie hinweist. Die Firma „W. Holzhauer“ wird in den Adressbüchern der Stadt Marburg seit 1868 immer als chirurg. Instrumentenmacher-Betrieb aufgeführt. Von daher ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, daß ein Nachkomme aus dieser Linie die Firma „W. Holzhauer“ gegründet hat. Man muß sich vorstellen, daß auch in den Seitenlinien der Familie Messerschmiede gab, weil Brüder den gleichen Beruf ergriffen und daß es mehr als einen Holzhauer gab, der den Namen Wilhelm trug (z.B. Heinrich Wilhelm August Otto (*1835) und Christian Heinrich Wilhelm (*1845), die zwar Verwandte waren, aber nicht der Linie angehören, die den Beruf Instrumentenbauer ergriff. Von daher ist diese Information entscheidend.

5. Generation Messerschmied / 2. Generation Instrumentenbauer
Conrad Holzhauer hatte 7 Kinder. Das vierte trug den Namen Jakob Holzhauer (*13.7.1799 / +19.12.1964) und hatte ebenfalls 7 Kinder. Seine Berufe waren Instrumentenmacher und Messerschmiedemeister.

6. Generation Messerschmied / 3. Generation Instrumentenbauer
Der Wilhelm, den ich für den richtigen halte, ist das zweite von insgesamt 7 Kindern des Conrad Holzhauer, heißt mit vollem Namen Christoph Friedrich Holzhauer und lebte in Marburg vom *17.11.1826 bis +1.12.1896.

Bis hierhin konnte ich die meisten Informationen dem Marburger Sippenbuch von 1500 bis 1850 entnehmen. Zu den Familienverhältnissen und dem Beruf von Christoph Friedrich Holzhauer werden im Marburger Sippenbuch keine Angaben mehr gemacht, so daß dieser Strang erst einmal endet, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit der Inhaber und Namengeber der Fa. W. Holzhauer Marburg identifiziert ist.

Eine zusätzliche Anmerkung, die für später relevant ist: Von den Holzhauers sind einige Familienmitglieder nach Amerika ausgewandert. Von den Geschwistern des Christoph Wilhelm z.B. der drittgeborene Bruder Heinrich (*12.1.1828 in Marburg / +22.03.1902 in Richmond Virginia) und der viertgeborene Bruder George (*3.10.1829 in Marburg, ansässig in Nordamerika / +13.12.1864 bei einem Besuch in der Heimat, also Marburg).
 
Wow, hast du dir Mühe gemacht.

Fantastisch und spannend, was du da ans Tageslicht gezerrt hast.

Einen Tippfehler habe ich gefunden, das Alter wäre selbst heute unwahrscheinlich:)

W. Holzhauer, Marburg (Teil I) — Wer ist Wilhelm Holzhauer oder die Familiengeschichte von 1635 bis 1868


5. Generation Messerschmied / 2. Generation Instrumentenbauer
Conrad Holzhauer hatte 7 Kinder. Das vierte trug den Namen Jakob Holzhauer (*13.7.1799 / +19.12.1964) und hatte ebenfalls 7 Kinder. Seine Berufe waren Instrumentenmacher und Messerschmiedemeister.
 
W. Holzhauer, Marburg (Teil II) — Die Firma W. Holzhäuser 1868 bis 20. Jahrhundert

Bei der weiteren Recherche konnte ich auf einige Adressbücher der Stadt Marburg zurückgreifen.

Das Adressbuch von 1868 ist das älteste zugängliche und wurde von Kollege @Brille bereits erwähnt. Wann genau die Firma „W. Holzhauer“ gegründet wurde und ob sie unter Umständen vom Vater oder sogar vom Großvater übernommen wurde und dann in „W. Holzhauer“ umbenannt wurde, konnte ich nicht ermitteln.

Folgender zeitlicher Ablauf kann anhand der Marburger Adressbücher nachvollzogen werden:

Im Adressbuch 1868: Holzhauer, Wilh., chirurg. Instrumentenmacher, Lager chirurg. Instrumente, sowie Stahlwaren, Renthof 341.
Im Adressbuch 1884 ist Wilhelm noch Firmeninhaber mit der neuen Anschrift Neustadt 2, während sich dann
im Adressbuch 1887 folgendes findet:
Holzhauer, J., Instrumentenmacher (Firma: W. Holzhauer), Neustadt 2
Holzhauer, W., Rentier, Hainweg 8


Hier einmal beispielshaft eine Kopie aus dem Adressbuch von 1887:
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J. Holzhauer steht für Jacob Holzhauer. Wie die verwandtschaftlichen Beziehungen zu (Christoph) Wilhelm Holzhauer waren, konnte ich nicht ermitteln. Anhand von Informationen aus dem Internet gehe ich davon aus, dass Wilhelm nicht verheiratet war und keine Kinder hatte, so daß wahrscheinlich jemand aus dem breiten Marburger Verwandtenkreis die Firma übernommen hat. Alternativ kann ich nicht ausschließen, dass die Informationen im Internet zu lückenhaft sind und es sich bei Jacob doch um einen Sohn handelt. Der Zeitpunkt der Übernahme muß zwischen 1884 und 1887 gelegen haben. Ab dann ist Wilhelm „Rentier“ (Rentner).

Aus 1887 stammt auch die folgende Anzeige:
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Es wurden seinerzeit also neben chirugischen Instrumenten bereits orthopädische Maschinen und künstliche Extremitäten hergestellt.
Im Adressbuch 1889 trägt Jacob die Berufsbezeichnung „Fabrikant“.
Laut Adressbuch 1896 gibt es in Marburg drei chirurgische Instrumentenmacher: Dula, Holzhauer und Vogel.
Der Name Wilhelm Holzbauer taucht letztmalig auf, was zum o.g. Todesjahr 1896 paßt.

1905 findet sich im Adressbuch der Eintrag Holzhauer, Jacob, Fabrik., Steinweg 1. Die neue Adresse soll einige Jahrzehnte bestehen bleiben. Es taucht gleichzeitig ein (anderer) Wilhelm Holzhauer auf, der in der Wettergasse 21 wohnt und Ober-Postassistent ist und vermutlich nicht zum engsten Familienkreis gehört.
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Hier einmal eine Anzeige aus dem Zentralblatt für Chirurgie, 36. Jahrgang (Leipzig 1909). Rasiermesser scheinen nicht der Schwerpunkt des Portfolios zu sein :lol.
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Adressbuch 1910: Holzhauer, Jakob (diesmal mit k geschrieben), Fabrikant, Firma: Wilh. Holzbauer, Fabrik med. Bedarfsartikel, Steinweg 1
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Auch 1915 ist Jakob Holzhauer noch Firmeninhaber, aber es taucht jetzt auch der Kaufmann Wilhelm Holzhauer auf, dessen Adresse ebenfalls mit Steinweg 1 angegeben ist.
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Zwischen 1915 und 1921 findet erneut ein Inhaberwechsel statt: Adressbuch 1921: Wilh. Holzhauer, Fabrik chirurg. Instrumente, Inh. Wilhelm und Gottlieb Holzhauer
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Die weitere Suche habe ich mit größeren zeitlichen Abständen betrieben und nur noch stichprobenartig in den Adressbüchern nachgeschlagen.
Adressbuch 1936/1937: Hildegard Holzhauer, Witwe des Fabrikanten, Wilhelm-Roser Straße 5 (Mitinhaberin der Firma Wilh. Holzhauer, Steinweg 1).
Adressbuch 1953/1954: Holzhauer, Wilhelm, Chirurgie- und Orthopädie-Mechanik, Steinweg 1; im Branchenverzeichnis findet sich „Orthopädische Werkstätten“
Im Branchenverzeichnis 1969 findet sich der Eintrag Orthop. Werkstätten, W. Holzhauer oHG, Steinweg 1.
Im Telefon-/Branchenverzeichnis von 1989/1990 taucht das Unternehmen nicht mehr auf.

Das könnte man bestimmt zeitlich noch weiter einschränken, aber mein Bedarf an Recherche war für den Marburger Zweig hiermit erst einmal gedeckt.
Aus speziellem Anlaß heraus habe ich versucht, noch über einen anderen Zweig der Holzhauer Sippe Informationen zu bekommen. Dazu dann mehr in Teil III.

Fazit: Die Firma W. Holzhauer Marburg war ein Hersteller für chirurgische Instrumente und Orthopädie-Produkte. Nach meiner Einschätzung dürften Rasiermesser nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Vielleicht findet man sie deshalb relativ selten. Ich wage zu bezweifeln, daß die hergestellten Rasiermesser in Konkurrenz zur Solinger Schneidwarenindustrie stehen sollten und daß sie für die tägliche Rasur gedacht waren. Ich würde stattdessen vermuten, daß ihr Einsatzzweck die Entfernung von Körperbehaarung vor operativen Eingriffen war und sie zur Komplettierung des Portfolios von chirurgischen Instrumenten angeboten wurden. Das ist eine ganz persönliche Einschätzung, die ich aber nicht belegen kann.
 
W. Holzhauer, Marburg (Teil III) — Who is the girl behind „Our Daisy“?

Dieser Teil ist der kürzeste und zugegebenermaßen der am wenigsten durch Quellenangaben belegte. Einiges sind Vermutungen, die ich angestellt habe, die mir aber plausibel erscheinen.

Als ich anfing, etwas über das gezeigte Rasiermesser in Erfahrung zu bringen, gab ich in Google eine Kombination von Begriffen wie „Holzhauer Marburg Daisy“ ein und bekam als Treffer einen Hinweis auf eine Dame namens Fanny Martha Luella „Daisy“ Loveless. (Was für ein Name!)

Daisy wurde am 28.10.1885 in Fairfield, Jefferson County, Iowa geboren und heiratete am 18.10.1906 einen George Clarence Holzhauer (*8.8.1886 in Iowa, +27.12.1976). Sie starb am 20.5.1963 in Muscatine, Muscatine County, Iowa, USA, wo auch ihr Grab zu finden ist. [Ich habe sogar ein Foto ihres Grabsteins in Internet gefunden, aber ich hatte Euch ja beim J.A. Henckels Strang versprochen, keine weiteren Friedhofsbilder mehr zu zeigen und daran halte ich mich :lol]. Übrigens hatten Daisy und George Kinder, wobei die Angaben zwischen 2 und 3 Kindern variieren.

Ich gehe mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, daß dies die Frau ist, deren Name auf der Klinge verewigt wurde. Ich nehme an, daß ein besonderer Anlaß der Grund für die Herstellung des Messers gewesen ist. In Frage kommen Geburt, Hochzeit, Tod. Bei ihrer Geburt kannten die Holzhauers Daisy wahrscheinlich noch nicht, Tod erscheint mir als Anlaß unwahrscheinlich, aber eine Hochzeit halte ich für denkbar. Wenn meine Theorie stimmt, wäre das Messer im Jahr 1906 hergestellt worden. Wenn nicht, gefällt mir die Geschichte dennoch. Wie oben beschrieben, lebte der Namensgeber für die Firma „W. Holzhauer“ zu diesem Zeitpunkt nicht mehr; der Inhaber war da schon Jacob Holzhauer.

Ich habe anschließend noch versucht die Brücke zum Marburger Zweig zu finden und das ist mir nicht gelungen.

Die Ahnenreihe auf der männlichen Seite der Holzhauer-Familie aus Iowa in den entsprechenden Ahnenforschungs-Portalen führt zwar zurück nach Deutschland, allerdings nicht direkt nach Marburg, sondern nach Mosa in Thüringen, einer Hofgemeinde, die laut Wikipedia im Jahr 2012 ganze 72 Einwohner hatte.

Welche familiären Beziehungen zwischen den Marburgern und dem Thüringer Zweig bestanden haben, werde ich nicht versuchen aufzuklären. Daß es solche gab, halte ich für höchstwahrscheinlich: Aus welchem Grund sonst sollte ein Marburger Fabrikant in englischer/amerikanischer Sprache einen englischen/amerikanischen Namen auf eines seiner Produkte aufbringen?



Jetzt kann man fragen: Der ganze Aufwand für ein Messer? Die Antwort ist, es hat mir sehr viel Spaß gemacht!
 
Ganz großes Kino. Vielen herzlichen Dank.
Da hast unglaublich viel Mühe, Zeit und auch Know How reingesteckt. Könnte ich nicht. :hey1
Wo, wenn nicht hier bekomme ich eine so tollte Geschichte/Historie über ein RM und Familienunternehmen.

Darf ich fragen, wie lange die Recherche gedauert hat?
 
Darf ich fragen, wie lange die Recherche gedauert hat?

Hallo @Goofy-bee ,
Es sind schon ein paar Stunden zusammen gekommen, verteilt über mehrere Tage. Gezählt habe ich die Stunden nicht. Der entscheidende Schritt war eigentlich, als ich festgestellt habe, dass das Marburger Sippenbuch auch online zugänglich ist. Dann ging alles relativ schnell. Die Auswertung der Adressbücher hat auch nicht lange gedauert, weil alle an einem zentralen Ort auffindbar waren und ich immer nur nach einem bestimmten Eintrag suchen musste. Von daher finde ich selber, dass das Ergebnis im Verhältnis zur aufgebrachten Zeit sehr zufriedenstellend ist. Ich habe schon bei einigen anderen meiner Messer einige Zeit investiert und habe überhaupt keinen Erfolg gehabt. Manchmal ist das fast zum verzweifeln, wenn man ein Messer hat, das einem am Herzen liegt, und über das man überhaupt nichts findet.

Und jetzt noch einmal herzlichen Dank für das nette Feedback.
 
Der Wahnsinn!
Herzlichen Dank für deine Recherche. Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viel du herausfinden konntest (und hätte ein Foto von Daisys Grabstein nicht im geringsten schlimm gefunden).
PS: Du hast nicht zufällig auch mal in Oberhausen gewohnt? Ich habe auch noch ein Messer aus meiner Heimatstadt hier. ;-)
 
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