Forum der Rasur

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Was bedeutet "sanfte Schneide"

Mr. Helix

Active Member
Wie der Titel schon verrät, wollte ich von euch einmal wissen, wann ein Rasiermesser "sanft" ist. Jeder spricht davon, aber was das nun genau bedeutet, ist mir immer noch ein kleines Rätsel.

Ist ein Rasiermesser sanft ...
Wenn man das Borstenabschneiden nicht spürt?
Wenn man trotz Unachtsamkeit keine Cuts beim Rasieren bekommt?
Wenn man keinen Rasurbrand von dem Messer bekommt?

Bedeutet "sanft" gleichzeitig auch "nicht maximal scharf"?

Wie man ein Rasiermesser sanft bekommt, diskutieren wir lieber in einem anderen Faden. Hier sollte es nur um die Begriffsklärung gehen.

Ich bin gespannt, wie ihr das seht!
 
Sanft ist eine Schniede die komfortabel und einfach alles wegrasiert, ohne Druck, ohne ruppig zu sein, ohne bissig zu sein, und kommt dan nach der Rasur der Alaun im Gesicht dan spürt man den nicht.
 
Da mein Ziel einer Messerrasur ist, Haare vom Gesicht "wegzustreicheln" ist ein sanftes Messer das, was genau das macht. Also das was efsk schon sagt: es ist dabei nicht ruppig, erst recht nicht bissig und hinterlässt auch keine Irritierte Haut, es streichelt einfach nur die Haare weg... und wenn es einen Cut verursacht, darf der zwar "bluten wie Sau" aber spüren darf man ihn erst, wenn das ASL draufkommt;)
 
Wenn man die Rasur nicht spürt, und das Gefühl hat das Messer ist eigentlich gar nicht da.
Das Messer ist nicht zu spüren bzw. man hat den Eindruck die Schneide sei eher ein Radius.
Die Rasur ist trotzdem sehr gründlich.
 
Für mich bedeutet dies in erster Linie, dass das Rasierwasser nach der Rasur nicht brennt!
Sollte das Messer nicht scharf genug rein und beim Rasieren rupfen, kann die Haut danach trotzdem kaum gereizt sein. Wäre dann ein nicht scharfes, aber sanftes Messer. Das ist natürlich nicht das, was ich mir unter einem optimalen Rasiermesser vorstelle, ist aber trotzdem möglich.

Bei einer optimalen Rasur, da stimme ich den Kollegen zu, spüre ich das Messer kaum (höre es dafür umso mehr ;-) ) und das Rasierwasser danach brennt kein bisschen.
 
Ich sehe das wie Großer: Wenn die Haut nach der Rasur nicht spannt, brennt oder sonst wie gereizt ist.
Wie es sich während der Rasur anfühlt ist nicht wirklich entscheidend.
Bei mir ist es zB so das wenn ich mich mit einer frischen Feather im Hobel rasiere, es sich während der Rasur anfühlt als wäre keine Klinge im Hobel. Spätestens aber beim Auftragen vom Bay Rum brennt meine Haut deutlich länger und fühlt sich danach noch für längere Zeit gereizt an.
Im Gegensatz dazu fühlt sich die Messerrasur immer ein bißchen rustikaler/ruppiger an aber beim Bay Rum gibt es mehr eine kurze Erfrischung als ein Brennen und die Haut fühlt sich dann mehr oder minder an wie vor der Rasur.
Damit definiere ich diese Messerrasur für mich als sanfter.
 
Im Gegensatz dazu fühlt sich die Messerrasur immer ein bißchen rustikaler/ruppiger an

Was wieder den sehr subjektiven Aspekt der "Sanftheit" eines Messer zeigt und im Kern auch, dass der anderswo viel diskutierte Begriff der "Liebhaberschärfe" nichtssagend ist. Im Ergebnis hängt das auch hier ebenso wie bei DE-Klingen auch Maßgeblich von der jeweiligen Hautbeschaffenheit den Nutzers ab. So mag der eine ein auf einem sehr feinen Kunststein gefinischtes Rasiermesser als sanft empfinden und ein anderer dasselbe Messer als scharf aber "bissig" während der Rasur und möglicherweise auch Irritationen (mehr Brennen beim ASL oder sogar danach) davon bekommen und nur bestimmte Natursteine bevorzugen. Dem Dritten reicht dann sogar ein 5000 - 6000 er Abschlusstein und ein paar Züge auf einem Pastenriemen.

Bestätigt mir wieder zwei Erkenntnisse:

1) Alles was hier als Finischer genannt wird, hat für den jeweiligen Nutzer seine Daseinsberechtigung, auf wenn es für einen anderen nicht "der Stein der Weisen" ist

2) Hersteller von Rasiermesser werden es nie jedem Käufer recht machen können und sollten im Kern nur danach beurteilt werden "liefern sie ein Messer aus, dass scharf genug ist für Rasuren, oder nicht?" Sanftheit kann da im Kern kein Kriterium sein, weil das wieder zu subjektiv ist. Es wäre zwar schön, wenn die Hersteller es jedem Recht machen könnten, aber soll ich jetzt - der ein Kunssteinfinish als bissig empfindet - den Hersteller X dafür "bashen", dass er mir ein solches Messer liefert, was zwar rasurscharf ist, aber mir eben zu "bissig" ? Weiß ich überhaupt, ob er neben heutigen "Standard"-Kunssteinen, überhaupt noch Natursteine hat, die er in der "Massenfertigung" einsetzen kann? Kann ja sein, dass ich mit 20 + x Messern meine Natursteine noch 3 Generationen vererben kann aber beim schärfen von 100 + x Messern täglich nutzen auch die ab.

Gleichwohl finde ich diese Diskussion hier sehr interessant und es wert, darüber zu diskutieren, schon um einmal bestimmte "Schnittmengen" und mögliche Gemeinsamkeiten bei der Begriffsfindung zu sehen.

Ich für meinen Teil bleibe dabei, dass ein - für mich - sanftes Messer nicht nur keine Hautreizungen nach der Rasur aufweist, sondern eben auch während der rasur keineswegs rustikal oder ruppiger als eine DE-Rasierklinge rasiert, sondern eben sanft die Stoppeln wegstreichelt. Im Kern ist es auch die einzige Handlungsempfehlung, die ich jedem Anfänger zu Messerrasur geben kann wenn er nach Winkel / Druck etc. fragt. Richtig ist die Rasur dann, wenn du einfach nur immer versuchst, dir ohne Druck die Barthaare vom Gesicht wegzustreicheln..;) Die Erkenntnis hätte ich gerne früher gehabt... hätte mir den ein oder anderen Rasurbrand erspartteufel_lachend
 
Ich bitte um ENTSCHULDIGUNG, da hatte ich etwas zu schnell gelesen bzw. geschrieben.
(Ich arbeite gerade, hier im Forum, meinen "Rückstand" aus dieser Woche auf :()
Du hast natürlich recht.daumenh!
 
Ich finde die Beschreibung "wegstreicheln" sehr schön!
Eine sanfte Klinge ist in meinem Universum scharf und ohne Bissigkeit. Es entstehen keine Reizungen bei hoher Gründlichkeit.
 
dass ein - für mich - sanftes Messer nicht nur keine Hautreizungen nach der Rasur aufweist, sondern eben auch während der rasur keineswegs rustikal oder ruppiger

Wenn ich es richtig verstehe, dann steht in diesem Post, daß ein derber geschliffenes Messer leichter und widerstandsloser durch die Haare gleitet, dafür aber mehr Reizungen der Haut verursachen kann. Eine dünn geschliffene Schneide gegen den Strich hingegen rupfen kann.

Man kann also sagen, dass bei gleicher Schärfe ein derbes Messer während der Rasur mitunter sanfter ist, nach der Rasur aber mitunter mehr Reizungen zurückbleiben.

Als Messerrookie weiß ich nicht was ich davon halten soll und lasse mich von meinem Gefühl leiten. Jedenfalls "habe ich das Gefühl" einer etwas sanfteren Rasur, mit den zweien meiner Messer, die nicht so dünn geschliffen sind.:confused:
 
Ich sag mal, dass es durchaus auch vom jeweiligen Bart des Nutzers abhängt. Oft liest man ja, dass für den "harten, südländischen Bart" eher derbere Messer besser seien als vollhohle. Nun ja, ich habe einen solchen Bart, kann mich aber auch mit Vollhohlen Messer gut und sanft rasieren.

Es scheint aber in der Tat so zu sein wie Koraat schreibt, dass derbe Messer vom Ergebnis etwas aggressiver Rasieren und etwas mehr "einrasiert" werden müssen. Herr Wacker Sen. war bei unserem Forumstreffen auch dieser Ansicht über "Franzosen" (wie er derbe Messer nennt). Allerdings kann ich das so für mich nicht pauschal bestätigen. Bislang habe ich es (mit einigen Ausnahmen bei Messern von denen ich mich unabhängig vom Schliff wieder getrennt habe) immer geschafft, derbe, viertelhohle, halbhohle oder vollhohle Messer mit Steinen so zu finished, dass diese unabhängig vom Schliff meinen Anspruch "Haare vom Gesicht streicheln" erfüllen, aber das war bei derben Messern schon teilweise etwas kniffliger als bei Hohlen und manchmal auch nur mit einer Thürigner Forelle oder einem Les Leutneuses (GBB-Hybridstein) zu erreichen.
 
Da ich den Eindruck habe das meine Wortwahl wohl etwas mißverstanden wurde, versuche ich es mal anders auszudrücken.
Ich vermute mal das die meisten von uns einen Unterschied bei der Rasur, gerade mit dem Messer, spüren wenn sie gegen statt mit dem Strich rasieren. Diesen Unterschied würde ich ebenfalls als rustikaler/ruppiger bezeichnen. Es ging nicht um einen solchen Unterschied wie zwischen einem scharfen Rasiermesser und einem zur Rasurfähigkeit geschärften Taschenmesser. Ich hoffe das damit etwas klarer wird was und wie ich diese Begriffe meinte.
 
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