Forum der Rasur

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Was trocknet schneller - Dachs oder Synthetik? Ein Experiment

riverrun

Very Active Member
Das ein Synthetikpinsel schneller trocknet als ein Dachs, weiss jeder - also erwartet bitte keine Überraschungen.
Ich hatte einen Dachspinsel als Leihgabe und konnte nicht widerstehen.

Die Teilnehmer:
Bristle Brushwerks Badger brush (81.5g trocken)
Mühle 35K256 25mm Plastepinsel (74.7g dry)

Die Vorgehensweise:
Pinsel für 10 Minuten in warmem Wasser einweichen
Pinsel 30 Sekunden mit Boots Rasierseife laden.
In der Schale aufschäumen bis es nett aussieht.
Schaum mit der Hand entfernen.
Pinsel in warmem Wasser schwenken
Pinsel 30 Sekunden unter kräftigem Kaltwasserstrahl spülen
Pinsel sanft ausdrücken.
Pinsel 30 mal kräftig ausschlagen, bis kein Wasser mehr kommt.
Pinsel sanft viermal an trockenem Handtuch abwischen
Griff mit Mikrofasertuch trocknen
Pinsel mit Knoten nach oben abstellen.
Warten bis der Pinsel trocken ist.

Zuerst recht häufig, dann in längeren Intervallen habe ich beide Pinsel mit einer Waage mit 0.1g Auflösung gewogen

Nach der obigen Vorgehensweise waren im Mühle 3.6g Wasser, der Bristle Brushwerks hatte mehr als die doppelte Menge - 8.4g.
Bei jeder Messung habe ich das Gewicht der Pinsel notiert (current weigh = CW), dann basierend auf dem Trockengewicht (dry weight - DW) und dem Nassgewicht (wet weight - WW) habe ich dann berechnet wie nass die Pinsel in Prozent sind (Percent Wet - PW) und zwar wie folgt:

PW=100-(WW-CW)/(WW-DW)*100

Hier sind die Ergebnisse:

BadgerSynthDrying.png

Der Mühle war nach 29 Stunden knochentrocken, der Dachs brauchte fast dreieinhalb Tage (82 Stunden 30 Minuten) bis er soviel wog wie vor der Prozedur.
Das Ganze geschah im Wohnzimmer bei sommerlichen 25℃
 
Der Titel ist ja ein "Eyecatcher" und ich dachte jetzt kommt eine nicht zu erwartende Überraschungteufel_lachend

Ich bin beruhigt, dass mich meine doch sehr geringe Erfahrung mit Synthetikpinsel gleichwohl nicht getäuscht hat. Aber die Ergebnisse überraschen mit trotzdem. Ich hätte nicht gedacht, dass bereits der Mühle SFT über einen Tag braucht um durchzutrocknen und der Dachs sogar dreieinhalb Tage. Insofern: Danke für den Test und die Vermittlung dieser Erkenntnisse:respect_schild
 
Danke Dir für die Mühe, bedeutet in der Anwendung für mich, das mein Mühle Reisepinsel länger als einen halben Tag - wie bis jetzt - durchtrocknen wird. Bzw, Ich noch etwas genauer hinsehe ob er wirklich trocken ist.
 
Mit acht Dachse und ein Rasur jede zwei Tage kann ich ruhig schlafen gehen: meine Dachse sind trocken bevor ich die wieder nass mach.
 
Na da passt es ja, dass meine drei Dachse und das Pferdchen jeweils nur alle vier Tage zum Einsatz kommen.
 
Das Ganze geschah im Wohnzimmer bei sommerlichen 25℃

Upps, hier muss ich jetzt mal akademisch werden.
Die Temperatur ist für die Trocknungszeit hier nicht relevant. Einzig maßgebend ist hier
die umgebende Luftfeuchtigkeit. Diese hätte beim Trocknungsversuch mit dokumentiert werden müssen.

Theoretisch ist die Trocknungszeit bei 100% Luftfeuchtigkeit für beide Pinsel gleich lang: t = ∞.
Das bedeutet, dass die umgebende Luft keine Feuchtigkeit aufnimmt. Daher werden beide Pinsel nicht trocken.
 
Upps, hier muss ich jetzt mal akademisch werden.
Die Temperatur ist für die Trocknungszeit hier nicht relevant. Einzig maßgebend ist hier
die umgebende Luftfeuchtigkeit. Diese hätte beim Trocknungsversuch mit dokumentiert werden müssen.

Theoretisch ist die Trocknungszeit bei 100% Luftfeuchtigkeit für beide Pinsel gleich lang: t = ∞.
Das bedeutet, dass die umgebende Luft keine Feuchtigkeit aufnimmt. Daher werden beide Pinsel nicht trocken.
Danke.
 
Das Ganze geschah im Wohnzimmer bei sommerlichen 25℃

Upps, hier muss ich jetzt mal akademisch werden.
Die Temperatur ist für die Trocknungszeit hier nicht relevant. Einzig maßgebend ist hier
die umgebende Luftfeuchtigkeit. Diese hätte beim Trocknungsversuch mit dokumentiert werden müssen.

Theoretisch ist die Trocknungszeit bei 100% Luftfeuchtigkeit für beide Pinsel gleich lang: t = ∞.
Das bedeutet, dass die umgebende Luft keine Feuchtigkeit aufnimmt. Daher werden beide Pinsel nicht trocken.
Also in der Gefriertruhe ist die Trockenzeit die selbe. Interessant.:schlaumeier1
Ich wollte ja nur sagen das die Versuchsbedingungen für mich recht angenehm waren.
 
Danke für den Versuch. Das Ergebnis bzw. die benötigte Zeit zum Trocknen hätte ich anders vermutet.
 
Also in der Gefriertruhe ist die Trockenzeit die selbe. Interessant.:schlaumeier1
Nein nicht wirklich.
Im Gefrierfach ändern wir auch den Aggregatzustand des Wassers. Da geht es in fester Form über und wird zu Eis.
Stichwort: Gefriertrocknung

Meine obige Aussage bezieht sich nur auf einer Umgebung, in der Wasser sich im flüssigen Aggregatzustand befindet.
 
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Also in der Gefriertruhe ist die Trockenzeit die selbe. Interessant.:schlaumeier1
Nein nicht wirklich.
Im Gefrierfach ändern wir auch den Aggregatzustand des Wassers. Da geht es in fester Form über und wird zu Eis.
Stichwort: Gefriertrocknung

Meine obige Aussage bezieht sich nur auf einer Umgebung, in der Wasser sich im flüssigen Aggregatzustand befindet.
OK. Backofen. 80℃ (oder einfach nur sonnige Fensterbank) und Kühlschrank 5℃ - selbe Zeit? Ernstgemeinte Frage.
Mir gings zwar nur um die relative Zeit, aber müsste man mal ausprobieren. Der Besitzer des Dachspinsels hat Glück dass der morgen zur Post geht. :D

P.S.: Bei 100% Luftfeuchtigkeit dauert es beim Dachs immer noch drei mal länger... die Regel hält. :p
P.P.S.: Wie siehts aus mit Luftdruck? Müsste ich doch auch angeben.
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Trocknung schrieb:
Grundlage der Trocknung mit Luft als Trocknungsmedium bei Konvektion ist der Dampfdruck der Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur und bestimmtem Druck. Entspricht der Gehalt der Flüssigkeit in der Atmosphäre dem Dampfdruck (oder überschreitet ihn), so ist keine Trocknung (Verdunstung) möglich. Ist weniger Flüssigkeit enthalten, hängt es vom treibenden Konzentrationsgefälle und vom Gasaustausch (Wind, Oberfläche …) ab, wie schnell die Trocknung voranschreitet. Mit höherer Temperatur steigt in der Regel der Dampfdruck, die Trocknung ist begünstigt.
Aha. Wasn nu? Wem soll man glauben?
 
Ich habe einen 30mm Synthie und einen kleineren Dachs. Ich könnte die beiden mal im Exsikkator trocknen und vergleichen... Leider nicht das gleiche Ringmaß aber immerhin die gleiche Luftfeuchtigkeit.
 
Ich habe einen 30mm Synthie und einen kleineren Dachs. Ich könnte die beiden mal im Exsikkator trocknen und vergleichen... Leider nicht das gleiche Ringmaß aber immerhin die gleiche Luftfeuchtigkeit.
Die gleiche Luftfeuchtigkeit hatte ich. Beide Pinsel trockneten zur selben Zeit mit etwa 5cm räumlichem Abstand.
 
Ich hab es schon geahnt. Ich bringe mich in Schwierigkeiten. :confused:
Bevor es ein Missverständnis gibt es, ich bin kein Physiker. :flucht1

Das Wasser im Pinsel muss irgendwo hin, damit der Pinsel trocken wird. Im Normalfall nimmt die Luft dieses Wasser auf.
Im Allgemeinen gilt: Je trockner die Luft ist, je schneller nimmt sie das Wasser auf. Kalte Luft kann nicht so viel Wasser aufnehmen wie warme Luft.
Wenn z.B. kältere Luft aufwärmt, erhöhe sich damit die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft. Ergebnis hier: die Luftfeuchtigkeit sinkt.

Bei normalen klimatischen Temperaturen denke ich dass die Temperatur nicht der ausschlaggebende Faktor ist, sondern der Grad der Luftfeuchtigkeit. Ich würde annehmen, dass z.B. ein Pinsel bei 30% Luftfeuchtigkeit und 10°C Umgebungstemperatur schneller trocknet, als bei 80% und 25°C. (Vorausgesetzt es ist keine Luftströmung vorhanden.)

Wenn du im Kühlschrank und im Backofen die gleiche Luftfeuchtigkeit gewährleisten kannst. (Was schwer möglich sein wird. Hierfür bräuchte man solche Klimaschränke, wie sie es Laboren gibt.) gehe ich davon aus, dass die Temperatur, oder auch andere Faktoren, relevant werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trocknung schrieb:
Grundlage der Trocknung mit Luft als Trocknungsmedium bei Konvektion ist der Dampfdruck der Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur und bestimmtem Druck. Entspricht der Gehalt der Flüssigkeit in der Atmosphäre dem Dampfdruck (oder überschreitet ihn), so ist keine Trocknung (Verdunstung) möglich. Ist weniger Flüssigkeit enthalten, hängt es vom treibenden Konzentrationsgefälle und vom Gasaustausch (Wind, Oberfläche …) ab, wie schnell die Trocknung voranschreitet. Mit höherer Temperatur steigt in der Regel der Dampfdruck, die Trocknung ist begünstigt.
Aha. Wasn nu? Wem soll man glauben?

Das Zitat kann ich aber auch für meine Argumentation nutzen. ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Trocknung schrieb:
Grundlage der Trocknung mit Luft als Trocknungsmedium bei Konvektion ist der Dampfdruck der Flüssigkeit bei einer bestimmten Temperatur und bestimmtem Druck. Entspricht der Gehalt der Flüssigkeit in der Atmosphäre dem Dampfdruck (oder überschreitet ihn), so ist keine Trocknung (Verdunstung) möglich. Ist weniger Flüssigkeit enthalten, hängt es vom treibenden Konzentrationsgefälle und vom Gasaustausch (Wind, Oberfläche …) ab, wie schnell die Trocknung voranschreitet. Mit höherer Temperatur steigt in der Regel der Dampfdruck, die Trocknung ist begünstigt.


Niedrige Luftfeuchtigkeit begünstigt die Trocknung. Unter Versuchsbedingungen werden wir auf den Wind oder sonstige Luftströmungen verzichten. :)
 
Na, da bin ich ja froh dass meine Temperaturangabe nicht völlig umsonst war.
Nur ums klar zu stellen - die Luftfeuchtigkeit war normal. :flucht1
 
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