Forum der Rasur

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Überfettung von Rasierseifen/-Cremes

klarinos

Active Member
Ich lese in verschiedenen Beiträgen von Überfettung, teilweise auch mit Prozentangaben. Wenn ich die Thematik richtig verstanden habe, spielt die Überfettung von Seifen eine Rolle für die Pflegeeigenschaften, also das Hautgefühl danach.

Mich interessiert jetzt einfach mal:

a. Wie kann man vor dem Kauf einer Seife erkennen, ob und wie stark das Produkt überfettet ist?
b. Wie kann man vorhandene Seifen auf Überfettung checken?
c. Teilweise liest man von Prozentangaben (Überfettung 1,0 etc.). Ich habe da Folgendes (im Nachbarforum) gefunden:

Tabac/SIM: 1,0
-Calani: 1,5
-Wilki: 1,5
-Speick: 2,0
-Palmo: 3,0

Bedeutet das, dass die Palmo 3x so gut pflegt wie die Tabac? Und wie wird das ermittelt?

Fragen über Fragen... Vielleicht kann da jemand Licht ins Dunkel bringen, ich suche nämlich eine Seife/Creme mit sehr guten Pflegeeigenschaften und denke, dass die Überfettung da eine Rolle spielt.
 
Also zu diesen Werten kann ich wenig sagen. Ich kann damit auch nicht wirklich etwas anfangen. Ich glaube, dass es auch sehr auf den eigenen Hauttyp ankommt. Ich benutze die Palmolive RS ganz gerne - gelegentlich. Wenn ich sie öfter hintereinander verwende, trocknet sie bei mir die Haut aus, im Gegensatz zur Tabac, die das nicht tut. Also für mich macht diese Einteilung mit 1,0 oder 3,0 nur wenig Sinn.
 
Das hat etwas mit dem Verseifungsprozess zu tun. Um eine bestimmte Fettmenge zu verseifen bedarf es einer bestimmten Menge an Natronlauge. Wenn man die Natronlauge etwas reduziert wird ein bestimmter Teil des Fettes nicht verseift sondern verbleibt als fett in der Seife. Das hat durchaus eine pflegende wirkung, aber nicht unbedingt immer. Es kommt auch stark auf den Fetttyp an. Wenn die Überfettung hoch ist ist die Seife nicht so alkalisch, wie das aber bei einer Rasierseife gewünscht ist wegen einweichwirkung und Schaumbildung. Deshalb ist die Überfettung
in Rasierseifen eher geringer, die Pflegewirkung wird dann durch Fette wie lanolin, Bienenwachs oder Vaseline erzielt, da diese Fette sich nicht verseifen lassen.
 
Direkt erkennen an der Zutatenliste kann man die Überfettung nicht. Allerdings kann man erkennen welche Öle verseift wurden und welche Öle nachträglich zur Pflege zugegeben werden. Alles mit Sodium ... oder Potassium ... ist verseift.

Die Pfegewirkung einer Seife hat aber auch viel mit den verseiften und nicht nur mit den unverseiften Fetten zu tun. Seifen mit verseiftem Kokosöl werden die Haut immer stärker austrocknen als andere Seifen.
 
die Pflegewirkung wird dann durch Fette wie lanolin, Bienenwachs oder Vaseline erzielt, da diese Fette sich nicht verseifen lassen.
?
Warum denn nicht?
Es gibt verseifungszahlen für Bienenwachs und Lanolin - demnach müsste man es auch verseifen können.
Bei Vaseline habe ich keine Ahnung ob das geht.
Generell gehen Rasierseifen aber auch mit einer Überfettung von 10 oder 13 % noch sehr gut. Siehe die Rezepte im Seifen Fred.
 
a. Wie kann man vor dem Kauf einer Seife erkennen, ob und wie stark das Produkt überfettet ist?

Nur wenn der Hersteller dies angibt.

b. Wie kann man vorhandene Seifen auf Überfettung checken?

Wenn keine Angabe des Herstellers vorhanden ist, kann man dies nicht. Es sei denn, man hat ein Chemielabor mit entsprechenden Analysegeräten zur Verfügung.

c. Teilweise liest man von Prozentangaben (Überfettung 1,0 etc.). Ich habe da Folgendes (im Nachbarforum) gefunden:

Tabac/SIM: 1,0
-Calani: 1,5
-Wilki: 1,5
-Speick: 2,0
-Palmo: 3,0

Bedeutet das, dass die Palmo 3x so gut pflegt wie die Tabac? Und wie wird das ermittelt?

Ich habe starke Zweifel, dass diese Werte überhaupt stimmen. Die Tabac RS ist mit Sicherheit deutlich pflegender für die Haut als ein Palmo-Stick. Außerdem haben Rasierseifen schon ab Werk einen Überfettungsgrad der mit Sicherheit jenseits der 3% liegt.

Aber ich hätte einen anderen Vorschlag für dich. Warum produzierst du die "Überfettung" nicht ganz einfach selbst? Wenn man die Seife im Tiegel zu Schaum aufgeschlagen hat, gibt man ganz einfach einige Tropfen Öl hinzu und rührt das Ganze noch einmal gut durch. Und fertig ist die "persönliche Überfettung". Mit dem Pflegeöl der eigenen Wahl (z.B. Jojobaöl ist gut verwendbar) und dem Überfettungsgrad, den man gerne haben möchte.

Das, was du meinst, nennt man übrigens nicht mehr Überfettung, sondern Laugenunterschuss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich hätte einen anderen Vorschlag für dich. Warum produzierst du die "Überfettung" nicht ganz einfach selbst? Wenn man die Seife im Tiegel zu Schaum aufgeschlagen hat, gibt man ganz einfach einige Tropfen Öl hinzu und rührt das Ganze noch einmal gut durch. Und fertig ist die "persönliche Überfettung". Mit dem Pflegeöl der eigenen Wahl (z.B. Jojobaöl ist gut verwendbar) und dem Überfettungsgrad, den man gerne haben möchte.
Das, Sir, ist schlichtweg genial! :D Ich habe das mal mit einer Seife probiert, die bei mir immer zu einer gespannter Haut nach der Rasur führt und mit Kokosöl (das habe ich eh immer am Start). Ich fand das Ergebnis wirklich gut. Will nicht sagen, dass ich gar keine gespannte Haut mehr nach der Rasur hatte, aber es gab schon einen merklichen Unterschied. Man darf da offenbar auch mit der Menge des Öls großzügiger sein.
 
Man darf da offenbar auch mit der Menge des Öls großzügiger sein.

Freut mich, dass mein Tip für dich nützlich ist. Ich selbst habe altersbedingt eine recht trockene und empfindliche Gesichtshaut und mir hilft diese Ölzugabe sehr. Ich habe einen kleinen Pumpspender, der momentan mit einer Mischung aus Rizinus- und Teebaumöl gefüllt ist und davon kann ich schon einige Pumpstöße zum fertigen Schaum hinzugeben ohne dass man negative Effekte bemerkt. Ganz im Gegenteil. Man erhält so mit jeder Rasierseife oder -creme einen richtig fetten und cremigen Schaum und für die Rasur scheint es auch von Vorteil zu sein. Dazu kommt natürlich die zusätzliche Pflege der Gesichtshaut.
 
Man erhält so mit jeder Rasierseife oder -creme einen richtig fetten und cremigen Schaum und für die Rasur scheint es auch von Vorteil zu sein. Dazu kommt natürlich die zusätzliche Pflege der Gesichtshaut.

Den Eindruck, dass der Schaum dadurch cremiger wurde hatte ich auch. Da das Kokusöl bei Zimmertemperatur eher hart ist, habe ich ein bisschen mit dem Spatel abgekratzt und es beim Einweichen der Seife in heiß Wasser einfach drauf gedrückt. Scheint auch zu gehen.
 
Das Ganze ist übrigens auch prima anwendbar wenn man auf Rasierseifen mit Menthol steht (z.B. im Sommer). Man kann Mentholkristalle in Öl auflösen und mit diesem Öl seinen Rasierschaum "mentholifizieren". Oder wenn man eher auf Kaugummiduft steht, nimmt man Minzöl (nennt sich bei DM japanisches Heilpflanzenöl).

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt um das persönliche Wellness-Rasurerlebnis noch spannender und abwechslungsreicher zu gestalten. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ueberfettung bzw. Unterlaugung von Rasierseifen bedeutet dass nicht alle Fettmoleküle verseift wurden. Je höher der Wert umso pflegender sollte die Seife sein, aber die Gefahr dass die Fettmoleküle mit Sauerstoff reagieren und die Seife ranzig werden kann besteht auch. Dazu kommt auch dass nicht alle Personen eine stark pflegende Seife schätzen. Alle haben Ihre persönlichen Erfahrungen gemacht und spüren eigentlich was passt. Fettige Haut z.B. verträgt alkoholhaltige AS gut, trockene weniger, das gleiche gilt umgekehrt auch bei den stark überfetteten Rasierseifen bzw. bei den AS Balsamen und/oder Cremen. Eigentlich wäre es hilfreich wenn die Seifenhersteller den korrekt gemessenen Prozentwert angeben würden. Damit könnten bei Neukäufen bereits die Weichen gestellt werden. Meines Wissens gibt es Rasierseifen zwischen 1 - 12 oder sogar mehr Prozent. Im letzten Sommer habe ich während Griechenlandferien die besten Erfahrungen mit der neuen KLAR Kohlerasierseife gemacht.
 
@Batou .Super Tipp mit der zugabe von Öl. Aber wie vertägt das der Rasierpinsel. Nimmt der das Öl nicht auf ?

Tiere, wie z.B. der Dachs, haben Talgdrüsen in der Haut damit ihr Fell stets gut gefettet und gepflegt ist. Natürliche Öle und Fette machen Naturborsten nichts aus. Und wenn es mal zu viel wird, kann man den Pinsel mit Spülmittel reinigen, dann verschwindet die "Pinselpomade" wieder. Aber es schadet den Naturborsten nicht. Und bei Pinseln mit Synthetikborsten ist das ohnehin kein Thema. Einfach mal ausprobieren.
 
@Batou . Danke das beantwortet meine Frage.
Bei synthetische Pinsel hatte ich eh keine Bedenken es war eher wegen den Dachs Pinseln.
 
In der aktuellen Werbung für Rasierseifen und Rasiercremes wird die Hautpflege vermehr als wichtiges Verkaufsargument verwendet. Wahrscheinlich hängt dies mit entsprechender Überfettung zusammen. Ich bin aber weder ein Seifen- noch ein Haut-Spezialist. Es werden die verschiedensten Öle, Fette, Butter usw. in die Seife gepackt. Je mehr umso besser will man den Kunden vermitteln. Das persönliche Problem ist aber "braucht meine Haut diese Pflege oder ist es sogar Überpflege?
Ich denke hier muss jeder Nutzer selber auf sein Gefühl, Hautreaktion etc. achten. Warum haben viele Rasur-Spezialisten immer wieder das Gefühl dass gewisse Seifen ihre Haut überpflegen? Weil diese Personen einfach auf sich hören und nicht nur auf die Werbung. Weniger ist mehr, aber dafür das "Richtige". Das herauszufinden braucht aber, Erfahrung, Geduld, Einsicht. Wissen ist wichtig und nicht glauben.
Personen mit eher fettiger Haut machen beste Erfahrungen mit alkoholischen After-shaves. Personen mit trockener Haut eher das Gegenteil. Produkte "ohne Alkohol werden aber oft als allein seligmachend beworben.
Das herauszufinden was persönlich am besten passt ist gar nicht so einfach, ist aber die Lösung.

Ich habe mich auf wenige Seifen, welche zu mir passen reduziert. Für den Sommer (2 Haslinger und die KLAR Kohle und für die kältere Jahreszeit eine Artisan)
Aber dies bitte nicht kopieren, sondern die persönlichen Erfahrungen, Wünsche, Vorlieben respektieren und verwirklichen. Als After-shave für mich immer alkoholhaltig, weil ich es vertrage.

Beim regelmässigen reinigen der Ablaufrohre in Dusche und Lavabo musste ich feststellen dass bestimmte Seifen übermässig ölige, fettige Rückstände erzeugen, welche mich nachdenklich machten. Weniger ist mehr, aber das Richtige ist meine Devise. Zu wenig ist nicht gut, zu viel aber ungesund.
 
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