Forum der Rasur

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Allgemein Fragen zu Rasiermesser (Schärfe + Verschleiß) und Rasierklingen

Ni3mand

Member
Hallöchen zusammen,

ich habe noch einige Offene Fragen, auf die ich keine(Oder nur wenige) Antworten finden konnte, auch nicht in Übersee Foren
:)


1. Können Rasiermesser nie so scharf geschliffen werden wie Rasierklingen?
1.1 Kann die Schneide eines Rasiermessers sehr viel schneller verschleißen als von Rasierklingen?
Wenn man während der Rasur paar mal auf dem Leder abziehen muss (Oder stimmt hier etwas nicht, und das Messer muss geschliffen werden auf einem Stein?)

Aktuell schärfe ich seit ca. 2 Monaten selbst meine Rasiermesser, leider nur mit mäßigem Erfolg, die Rasur mit der Shavette fühlt sich ganz anders an im Ergebnis (Glätte) und vor allem mit weniger Druck.

Frage 2.: Ich hab gelesen, dass man beim Rasiermesser nicht die üblichen 30° Winkel wie bei der Shavette nimmt, sondern einmal die Dicke des Klingenrückens als Abstand zur Haut?
2.2 Stellt man das Rasiermesser zu steil aus, und schabt an der Haut entlang - ist hier auch ein erhöhter Verschleiß, dass es sehr schnell stumpf wird?

3. Ich hab einen kleinen minimal Restgrat (Foil bzw Wire Edge) auf meiner Schneide, die ich mit Edge leading Strokes auf dem Schleifstein, und auf dem Lederriemen nicht entfernt bekomme.
Habe gelesen, dass man die Kante ganz sanft entweder an dem Stein entlang ziehen kann, oder Stück Hartholz oder Kork, oder gibt es noch andere Alternativen?
 
Ich unternehme mal den Versuch einer Beantwortung
1. Können Rasiermesser nie so scharf geschliffen werden wie Rasierklingen?
1.1 Kann die Schneide eines Rasiermessers sehr viel schneller verschleißen als von Rasierklingen?
So genau wird das vermutlich niemand beantworten können. Ist aber auch total irrelevant, weil ohnehin nicht vergleichbar. Wichtig ist (und ich vermute darin den Grund für deine Frage), dass man sich mit einem gut geschärften Rasiermesser mindestens genauso gut rasieren kann, wie mit einem Wechselklingenmesser. Die Schärfe hält bei einem RM auch länger, da man es ja auf dem Riemen wieder auffrischen kann. Ein Rasiermesser kann IdR problemlos einige Dutzend Rasuren abliefern, bevor es wieder auf die Steine muss. Vorausgesetzt man beherrscht das Ledern.
Wenn man während der Rasur paar mal auf dem Leder abziehen muss (Oder stimmt hier etwas nicht, und das Messer muss geschliffen werden auf einem Stein?)
Ja, da stimmt eindeutig etwas nicht.
Aktuell schärfe ich seit ca. 2 Monaten selbst meine Rasiermesser, leider nur mit mäßigem Erfolg, die Rasur mit der Shavette fühlt sich ganz anders an im Ergebnis (Glätte) und vor allem mit weniger Druck.
Die Rasur mit einer shavette unterscheidet sich meiner Meinung nach erheblich von der Rasur mit einem RM. Es braucht einige Zeit zur Umstellung.
Frage 2.: Ich hab gelesen, dass man beim Rasiermesser nicht die üblichen 30° Winkel wie bei der Shavette nimmt, sondern einmal die Dicke des Klingenrückens als Abstand zur Haut?
Mit einem flachen Winkel wird's sanfter. Je steiler desto gründlicher. Grob gesagt. Daher lieber flach beginnen und sich dann herantasten.
2.2 Stellt man das Rasiermesser zu steil aus, und schabt an der Haut entlang - ist hier auch ein erhöhter Verschleiß, dass es sehr schnell stumpf wird?
Ja, aber mich würde in diesem Fall eher der Verschleiß an der Epidermis besorgen als der am RM.
3. Ich hab einen kleinen minimal Restgrat (Foil bzw Wire Edge) auf meiner Schneide, die ich mit Edge leading Strokes auf dem Schleifstein, und auf dem Lederriemen nicht entfernt bekomme.
Habe gelesen, dass man die Kante ganz sanft entweder an dem Stein entlang ziehen kann, oder Stück Hartholz oder Kork, oder gibt es noch andere Alternativen?
Am einfachsten geht's meiner Meinung nach mit einem Pasteriemen, aber noch besser ist es den Grat so weit es geht zu vermeiden und gar nicht erst entstehen zu lassen.

Das Ledern und die Schaumqualität sollte keinesfalls vernachlässigt werden.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Einstieg in die Messerrasur.
 
Sooo, Fast 2,5 Monate sind seit diesem Fred vergangen :)

Das schärfen & Ledern wird immer besser, auch die Rasur mit reinem Rasiermesser. Shavette oder Wechselklingen nutze ich gar nicht mehr. (Oder ich bin Unterwegs im Ausland)
Bis vor paar Wochen (Okay, aus Faulheit, und weil ich schichte) Nutze ich morgens vor der Frühschicht, auf die schnelle einen Rasierhobel :D Jedoch rächt sich meine Haut dafür.
Aber: Ich brauche für einen kompletten Durchgang mit dem Rasiermesser nur noch 2,5 - 3 Minuten. Ganz ohne Schnitte und Blutige Stellen :)

Was ich auch lernen musste: Man kann nicht die Grundlegenden Dinge oder Richtungen auf jedes Gesicht übertragen, es ist sehr Stark davon abhängig, in welche Richtung der Bart wächst, so muss ich bei mir Hals und unterhalb vom Kinn/Kiefer von unten nach Oben rasieren (Ist bei mir mit dem Strich) Und

Jedenfalls habe ich aber das Gefühl, dass ich mit den aktuellen Fortschritten und "Basics" stagniere (Klar, es reicht schon aus zum rasieren, möchte aber noch tiefer in die Materie rein)
Gibt es noch "Fortgeschritteneres" Wissen, was auf simplen Videos eher weniger verbreitet wird? In Form von Lektüre oder so?
Zum Beispiel: in einem englisch Sprachigem Video sagte der Herr, das Handgelenk solle Gerade und immer Steif mit dem Unterarm sein, keinesfalls bewegen und kippen.
Oder: Auch meine ich mal etwas gelesen zu haben, dass man Zug- (Oder wars Druck-?) Schnitte verwenden soll, statt einfach nur senkrecht nach unten zu ziehen.

Vielen dank an euch, die sich die Zeit nehmen den Beitrag durchzulesen, und darauf zu antworten :)
 
Du kannst mit dem Winkel variieren. Gegen den Strich etwas steiler und mit dem Strich etwas flacher. Das hängt allerdings etwas vom Schliff des Rasiermessers ab. Bei Vollhohlen ist das kaum zu machen, eher bei halbhohl und derb.

Außerdem habe ich mir angewöhnt an den Stellen, an denen der Bart dichter wächst, eher mehrere kurze Züge zu machen. An den Wangen eher etwas längere.

NIEMALS das Messer schräg führen wie bei einem Torsionshobel, um z.B. fehlende Schärfe auszugleichen. Das Messer verzeiht keinen Fehler und das werden dann ziemliche tiefe Cuts. Das sage ich als Erfahrung.

Würde mich sicher nicht als Profi bezeichnen, aber das ist so meine Technik nach 2 Jahren Messerrasur.
 
Das schärfen & Ledern wird immer besser, auch die Rasur mit reinem Rasiermesser.
Glückwunsch dazu! :daumenhoch

Zu deiner Frage bzgl. „fremdem Wissen“ kann ich persönlich nur zu einem Tipp kommen:

Versuch macht kluch! Einfach machen, ausprobieren, versuchen und üben, üben, üben, üben…

ERFAHRUNG IST DAS, WAS MAN BEKOMMT, WENN MAN NICHT DAS KRIEGT, WAS MAN WILL! ;)
 
NIEMALS das Messer schräg führen wie bei einem Torsionshobel, um z.B. fehlende Schärfe auszugleichen. Das Messer verzeiht keinen Fehler und das werden dann ziemliche tiefe Cuts. Das sage ich als Erfahrung.
@sakaltras

Warum sollte man ein Rasiermesser nicht schräg durchs Gesicht ziehen dürfen ?
Mit den kurzen Zügen gebe ich dir recht , die sind oft sehr angebracht .
 
@sakaltras

Warum sollte man ein Rasiermesser nicht schräg durchs Gesicht ziehen dürfen ?
Ist wie bei einer Tomate. Die Schärfe nimmt dadurch deutlich zu, wie bei einer Guillotine. Solange das Messer gut geführt wird, ist die Rasur toll. Mir ist das Messer an einem Hubbel hängengeblieben, plötzlich darüber gehüpft und einen tief Cut in der Haut hinterlassen. Konnte mich wochenlang gar nicht mehr rasieren. Wie gesagt, wenn du das Messer sauber führst und vorsichtig bist, ist alles gut.
 
Du kannst mit dem Winkel variieren. Gegen den Strich etwas steiler und mit dem Strich etwas flacher.
Hm, ich kenne (und mache das) eher genau andersrum. Aber ich bin ja nach 2 Jahren auch eher noch Anfänger.

Wie gesagt, wenn du das Messer sauber führst und vorsichtig bist, ist alles gut.
Ich mache auch bisweilen leicht schräge Schnitte. Aber ja, das erfordert einiges an Vorsicht.
 
Danke für eure Anteilnahme :)

Also WTG (With The Grain - Mit der Bartwuchsrichtung) lege ich das RM immer Flach auf. Die Rückendicke nehme ich als Abstand, also weitaus weniger wie die immer empfohlenen 30°. Jedoch nur beim ersten Durchgang :D Beim Zweiten Durchgang stelle ich das schon etwas Steiler auf.

Aber ansonsten, decken sich meine Erfahrungen mit den von euch genannten :) Ein paar Miese Cuts habe ich auch schon gehabt, vorallem eine heftige Narbe vom Ansetzen.
Hautschonender sind natürlich Lange Züge - kurze und mehrere Züge strapazieren die Haut mehr.

Achja auch noch ganz wichtig: Anfangs habe ich nie die Haut gestrafft mit der zweiten Hand, aber jetzt seit ungefähr einem Monat mache ich das, und im Prinzip wird das Ergebnis der Rasur mit mit der Wuchsrichtung schon sehr Glatt und dann Bedard es egitl nicht mehr gegen den Strich
 
Obacht, wenn Du da mal an ein richtig gut geschärftes „Derbes“ kommst, ich hab‘ da eins,
dem ist es egal, was da vor die Schneidkannte kommt…egal ob Pickelchen oder Hautfalte,
das macht keine Gefangenen. teufel_lachend
Tatsächlich, ist es für mich schwierig einzuschätzen und mir vorzustellen was "richtig" geschärft ist :D
Die meisten Schnitte kommen ja nur durch Unachtsamkeit, weil man zu unvorsichtig oder schnell war :D
Bzw anders gesagt: mir fehlt ein Referenzmesser um die Schärfe und Rasur mit meinen Messern vergleichen zu können :D - aber da wird bald etwas von einem Forumsmitglied kommen :)
 
Tatsächlich, ist es für mich schwierig einzuschätzen und mir vorzustellen was "richtig" geschärft ist :D
Die meisten Schnitte kommen ja nur durch Unachtsamkeit, weil man zu unvorsichtig oder schnell war :D
Bzw anders gesagt: mir fehlt ein Referenzmesser um die Schärfe und Rasur mit meinen Messern vergleichen zu können :D - aber da wird bald etwas von einem Forumsmitglied kommen :)
Achte auf das Gefühl während der Rasur und natürlich auf das Ergebnis. Wenn sich das Messer eher rupfig anfühlt und du mehr Druck/Kraft aufwenden musst, dann ist es nicht scharf genug. Zu scharf kann ein Messer eigentlich auch nicht sein, aber bissig. Das ist mir ausgiebig ledern meistens weg.
 
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