Forum der Rasur

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Bestimmte Artisanseifen in Europa nicht erhältlich

@Elbe

Kunden außerhalb der EU beliefern wir nicht. ......Genau so, wie man sagen kann, wir liefern nicht ins Taka-Tuka-Land, .....

Das sieht schon ein wenig aus wie alle in den gleichen Topf geworfen würden. ;)
Das "Gleiche" ist doch nur, dass beide Länder nicht beliefert werden (in diesem hypothetischen Gedankenspiel) - die Gründe dafür sind allerdings sehr unterschiedlich.
 
Hallo,

mir fällt hin und wieder auf, das wenn ich nach Seifen schaue einige Duftrichtungen in Europa nicht angeboten werden. Hab mal nach der Black Cherry von Stirling geschaut weil es ja inzwischen genug Shops in Europa gibt wo die führen, aber nicht auffindbar. Das gleiche ist mir mit der "The Gatherer" von Zingari passiert. Kennt ihr das von anderen Seifen? Mich würde interessieren woran das liegt, ist es einfach mangels Interesse der Sorten in Europa? oder haben die Hersteller nur eine "Freigabe" für bestimmte Produkte? Falls das schon diskutiert wurde sorry, ist dann an mir vorbeigegangen.

Grüße

freggl
Ich hab in der Inhaltsstoffauflistung der Black Cherry nichts gefunden, was die Frage beantworten würde, aber die Amerikaner müssen auch nicht soviel auflisten wie wir hier in der EU. Gerade die Amerikaner haben oft in ihren Düften noch Bestandteile, die in der EU verboten sind. Lilial und Lyral sind zwei davon, die in vielen tollen Düften enthalten sind, die aber lt. EU-VO 1223 Annex IV in der Verwendung in Kosmetik nicht mehr erlaubt sind, weil irgendwelche EU Kasper schwangere Laborraten solange damit gepiesackt haben, bis eine davon ein dreiäugiges Rattenbaby bekommen hat. Oder so ähnlich. Zack - Einstufung als mutationsfördernd und reprotoxisch, grosser Aufruhr, Verbot. Dass das Zeugs jahrelang in Haarkuren, Shampoos, Cremes etc verwendet wurde, ohne dass ein merkbarer Anstieg von körperlich fehlgeformten Menschenkindern das Licht der Welt erblickten, blieb völlig ungeachtet. Der Rest der Welt schaut mit grossen Augen auf die EU, wenn wir in das in den entsprechenden Foren erzählen. Wenn man aus einen nicht-EU Land Kosmetik in die EU exportiert, muss man als Hersteller einen sogenannten "RP" haben, eine "responsible person", die dann hier den Behörden als Ansprechpartner dient und für alles gerade steht, was ggfs durch das importierte Produkt passiert. Wenn man ein bisschen Grips und Sachverstand hat, lässt man sich nicht einfach darauf ein, und die grossen Kosmetikfirmen haben eh alle eine Rechtsabteilung, die sich damit auskennt. Nach dem vollzogenen Brexit haben ganz viele kleine Soapmaker aus UK in die (Tunnel)Röhre geschaut, weil sie ab dann nicht mehr ihre Sachen legal in die EU verkaufen dürfen. Den Etsy Verkäufern aus den USA ist das relativ wumpe, Etsy kontrolliert das auch nicht. Das Risiko, dass eine Sendung vom Zoll beschlagnahmt wird, weil streng genommen keine Einfuhrgenehmigung vorliegt, ist gering, aber sie besteht. Wir kaufen z.B. regelmässig Parfümöle aus den USA. Da obliegt es aber meiner Verantwortung, dass ich in meinem Endprodukt für die gewerbliche Herstellung nichts verarbeite, was gem. EU-VO nicht erlaubt ist. Privat darf ich alles verwenden, was ich will. Ich darf's halt nur nicht verkaufen.
 
die aber lt. EU-VO 1223 Annex IV in der Verwendung in Kosmetik nicht mehr erlaubt sind, weil irgendwelche EU Kasper schwangere Laborraten solange damit gepiesackt haben, bis eine davon ein dreiäugiges Rattenbaby bekommen hat.
Die gleiche Nummer hat die EU doch mit Borax abgezogen. Früher ein beliebtes und extrem weit verbreitetes Reinigungs- und Konservierungsmittel. Heute von der EU verteufelt und verboten. Darf daher nur noch als Flussmittel/Schweißhilfe in der Metallbearbeitung eingesetzt werden.
Witzigerweise ist es als Konservierungsmittel bei Kaviar unter bestimmten Voraussetzungen noch erlaubt, aber als/in Reinigungsmitteln kann es angeblich das Erbgut ungeborenen Lebens schädigen.
Aber statt hinweise für Schwangere auf die Verpackung zu drucken, wird das gute Zeug einfach mal verboten…
 
Ich hab in der Inhaltsstoffauflistung der Black Cherry nichts gefunden, was die Frage beantworten würde, aber die Amerikaner müssen auch nicht soviel auflisten wie wir hier in der EU. Gerade die Amerikaner haben oft in ihren Düften noch Bestandteile, die in der EU verboten sind. Lilial und Lyral sind zwei davon, die in vielen tollen Düften enthalten sind, die aber lt. EU-VO 1223 Annex IV in der Verwendung in Kosmetik nicht mehr erlaubt sind, weil irgendwelche EU Kasper schwangere Laborraten solange damit gepiesackt haben, bis eine davon ein dreiäugiges Rattenbaby bekommen hat. Oder so ähnlich. Zack - Einstufung als mutationsfördernd und reprotoxisch, grosser Aufruhr, Verbot. Dass das Zeugs jahrelang in Haarkuren, Shampoos, Cremes etc verwendet wurde, ohne dass ein merkbarer Anstieg von körperlich fehlgeformten Menschenkindern das Licht der Welt erblickten, blieb völlig ungeachtet. Der Rest der Welt schaut mit grossen Augen auf die EU, wenn wir in das in den entsprechenden Foren erzählen. Wenn man aus einen nicht-EU Land Kosmetik in die EU exportiert, muss man als Hersteller einen sogenannten "RP" haben, eine "responsible person", die dann hier den Behörden als Ansprechpartner dient und für alles gerade steht, was ggfs durch das importierte Produkt passiert. Wenn man ein bisschen Grips und Sachverstand hat, lässt man sich nicht einfach darauf ein, und die grossen Kosmetikfirmen haben eh alle eine Rechtsabteilung, die sich damit auskennt. Nach dem vollzogenen Brexit haben ganz viele kleine Soapmaker aus UK in die (Tunnel)Röhre geschaut, weil sie ab dann nicht mehr ihre Sachen legal in die EU verkaufen dürfen. Den Etsy Verkäufern aus den USA ist das relativ wumpe, Etsy kontrolliert das auch nicht. Das Risiko, dass eine Sendung vom Zoll beschlagnahmt wird, weil streng genommen keine Einfuhrgenehmigung vorliegt, ist gering, aber sie besteht. Wir kaufen z.B. regelmässig Parfümöle aus den USA. Da obliegt es aber meiner Verantwortung, dass ich in meinem Endprodukt für die gewerbliche Herstellung nichts verarbeite, was gem. EU-VO nicht erlaubt ist. Privat darf ich alles verwenden, was ich will. Ich darf's halt nur nicht verkaufen.
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Die EU ist schon ein regulatorisches Monster.

Muss aber auch nicht immer schlecht sein. Klar, wir regen uns über (zugegebenen) Schwachsinn bei Düften etc. in Kosmetik auf. Aber gleich alles zulassen zu wollen, wollen wir aber auch nicht unbedingt.
Natürlich sollte man (oder Politiker im Allgemeinen) mal das Hirn häufiger einschalten. Aber wo Gewinne winken, wird auch schnell Schindluder getrieben.
Wie würde es uns denn gefallen, wenn wir das ganze mit Chlorbleiche behandelte Hänchen hier essen müssten, oder genetisch verändertes Soja, nur damit die mehr Pestizide vertragen (die dann auch vermehrt eingesetzt werden). Alles aus den viel gelobten USA, wo ja alles bekanntlich besser ist ;)
Blei haltige Farben in Kinderspielzeug aus China wäre auch so ein Gegenbeispiel, nicht alles in die EU zu lassen, was anderswo ok ist.
Leider kommen halt mit der Zeit auch neue Erkenntnisse zu Chemikalien. Die Killerphrase "Früher war alles besser" stimmt halt auch nicht immer. Asbest ist ein tolles Zeug (Produkteigenschaften), aber es dauert halt auch 20 bis 30 Jahre, bis man festgestellt hat, dass das Zeug nicht so gesundheitsfördernd ist. (besonders bei Krebs ist die Zeit sehr lang).
 
@TokiTori Was möchtest du mir damit sagen?
Dass ich es etwas dreist finde, einen kompletten wissenschaftlichen Zweig bei gleichzeitigem, fehlendem naturwissenschaftlichen Hintergrund- und Methodenwissen (*) zu verunglimpfen. Da "piesackt" niemand einfach so irgendwelche Versuchstiere, bis etwas passiert. Das ist alleine schon mit den geltenden Verordnungen zum Tierschutz in der EU nicht möglich, deren Einhaltung auch regelmäßig in den Laboren/Tierställen kontrolliert wird. Um Versuchstiere genehmigt zu bekommen, müssen erstmal in vitro-Daten mit Zellkulturen vorgezeigt werden, wobei die Zellkulturen meistens human sind.
Die EU verbietet hier auch nicht einfach so irgendwelche Stoffe. Dafür werden Versuchsdaten herangezogen, die eindeutig genug sein müssen. Alleine schon weil die Hersteller der Stoffe genug Ressourcen und eine Lobby haben, um das anzufechten. Im Fall von Lilial hat der Hersteller selbst von den Nebenwirkungen gewusst und hat das Verbot akzeptiert.
Was die EU hier betreibt ist datenbasierter Verbraucherschutz, da die Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen so kompliziert sind, dass das ein Normalbürger ohne akademische Ausbildung in dem Bereich niemals nachvollziehen könnte. Wie sich sowas liest, kann man hier im Abstract sehen.
Im Gegensatz dazu funktioniert die USA nach dem Prinzip, dass die Hersteller einfach etwas auf den Markt schmeißen bzw einfach mal machen und die Geschädigten dann gerne dagegen klagen können. Bei den Anwalt- und Prozesskosten kann man sich ausdenken, wer wahrscheinlich gewinnen wird. Falls man überhaupt das entsprechende Produkt direkt als Verursacher ausmachen kann. Außer man hat Glück und bekommt Unterstützung durch irgendeine Interessengruppe. Den Schaden hat man aber trotzdem.
Und wie man reproduktionstoxische Nebenwirkungen innerhalb einer solch kurzen Zeit der Verwendung von Lilial bei Menschen beobachten kann, kannst du mir mal bitte erklären. Dafür ist die Reproduktionszeit zu lang. Deswegen werden Mäuse genommen, da sie auch gleichzeitig dem Menschen genetisch ähnlicher sind, als es dir vermutlich lieb ist.

Auch verstehe ich nicht, was die nun geltenden Einfuhrbeschränkungen durch den Brexit mit dem Prinzip des Verbraucherschutzes zu tun haben. Da ist das Land selbst Schuld daran. Die gleichen Einfuhrbeschränkungen gelten auch für die restlichen Länder außerhalb der EU. UK zieht aber bei den Verboten für Inhaltsstoffe mit der EU nach kurzer Zeit gleich und verwendet dabei die gleichen oder zusätzliche Daten. So auch bei Lyral und Lilial.

(*) Falls Wissen in (Bio-)Chemie, Molekularbiologie etc. etc. auf akademischem Niveau vorhanden ist, entschuldige ich mich für die Annahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
@TokiTori Auch wenn ich dir das dann ja sicher nicht mehr als Lektüre empfehlen muss, weil du dich offenbar auskennst - die Begründung, warum die SCCS sich für einen Vebot von Lilial ausgesprochen hat, ist unter diesem Link zu finden. Darin ist ziemlich eindeutig die Testmethode beschrieben. "The acute oral toxicity (LD50) in rats was determined at 1390 mg/kg bw (95% confidence limits: 1019 – 1867 mg/kg bw)". Ok. Man hat später dann auch Mäuse durch "intraperitoneal injections of p-BMHCA (lot 9000349505) in corn oil at 300, 500, 700 or 1000 mg/kg bw each" getestet. Man möge sich ausrechnen, mit welchen in der Praxis nie erreichbaren Dosen hier gearbeitet wird. Und Hasen hat man das Zeugs dann in die Augen getropft. Übrigens verbietet die EU Tierversuche für Kosmetik, aber durch die REACH Verordnung ist ein Chemikalienproduzent verpflichtet, seine Erzeugnisse aus Gründen des Arbeits- und Umweltschutzes zu testen und daher von dem Tierversuchsverbot ausgenommen. Und gerade weil in den USA gerne und teuer geklagt werden kann, sollte doch den dortigen Unternehmen was daran liegen, potentiell schädliche Produkte nicht auf die Menschheit loszulassen. Komischerweise ist kein einziger Prozess bekannt, wo jemand einen KOsmetikhersteller wegen dreiäugiger Kinder durch Duft in Bodylotions verklagt und gewonnen hat. Auch wenn ich nicht Biologie studiert habe... ich bemühe mich, die Hintergründe für solche VOrgänge zu erörtern und nachzuvollziehen. Im vorliegenden Fall kann ich es leider nicht (nachvollziehen).

Bzgl. Verkaufsverbot von Kosmetika aus UK hast du dir die Antwort ja schon selbst gegeben udn eigentlich nur wiederholt, was ich oben auch schon schrieb. Verlust des EU Status mit Brexit = GLeichstellung mit anderen nicht-EU Ländern. Wie man das legalisiert, durch einen Repräsentanten, hatte ich auch erwähnt. Warum du es in Kontext mit Verbraucherschutz setzt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber so sei es denn. UK hat Lilial / Lyral übrigens dann erst Ende 2022 verboten, nachdem das auch erst wieder zur Diskussion stand.

Schönen Abend noch.
 
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