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Design trifft Rasurkultur
Blackland BATCH 002
Blackland BATCH 002
Heute möchte ich euch mal einen Rasierer der etwas anderen Art vorstellen, erdacht und entwickelt wurde der Rasierhobel für Halbe DE-Klingen im Hause BLACKLAND, USA. Der gute Dave ruft wohl ab und an in seinem Mitarbeiterkreis dazu auf, neue Ideen in Sachen Nassrasur vorzuschlagen und unter den verschiedenen Modellen läßt er dann auch besondere Modelle und Ideen in die Tat umsetzen und bringt diese in einer Kleinstserie zur Erprobung heraus. In der heutigen Vorstellung ist es das Modell BATCH 002 (Batch steht hier lt. Prof.Dr.Google für „Charge“).
Von nahem betrachtet ist diesem Designentwurf ohne Zweifel eine wohl nicht unerhebliche Ähnlichkeit mit einem banalen Helferlein aus der Küchenschublade abzusprechen, dennoch wirft er gerade dadurch wohl die seit langer Zeit eher „festgemachten“ Formen und das Design auf dem Markt befindlicher Rasurhobel auf den Kopf. Schönheit liegt ja bekanntermaßen im Auge des Betrachters, ich persönlich finde den Rasierer mal richtig hübsch, das Design birgt neben einer makellosen Linienführung, nahezu perfekte Proportionen und eine Handschmeichelnde Oberflächenverarbeitung auch eine (wie ich finde) aufmüpfige, frische Idee in Sachen Aussehen & Form.
Von nahem betrachtet ist diesem Designentwurf ohne Zweifel eine wohl nicht unerhebliche Ähnlichkeit mit einem banalen Helferlein aus der Küchenschublade abzusprechen, dennoch wirft er gerade dadurch wohl die seit langer Zeit eher „festgemachten“ Formen und das Design auf dem Markt befindlicher Rasurhobel auf den Kopf. Schönheit liegt ja bekanntermaßen im Auge des Betrachters, ich persönlich finde den Rasierer mal richtig hübsch, das Design birgt neben einer makellosen Linienführung, nahezu perfekte Proportionen und eine Handschmeichelnde Oberflächenverarbeitung auch eine (wie ich finde) aufmüpfige, frische Idee in Sachen Aussehen & Form.
Gefertigt ist der Hobel aus Aluminium (6061) und ist tatsächlich hohl, lediglich der „Kopf“ bzw. wohl sinnvoller ausgedrückt, das Oberteil und die Aufnahme der Klinge sind aus dem Vollen gefräst. Die Verarbeitung läßt bei meinem Modell lediglich an zwei kleinen Punkten, an den Übergängen links und rechts zwischen Deckeloberteil und Unterteil etwas zu wünschen übrig. Einerseits kann dies aber zur leichteren Abnahme des Deckels dienen, andererseits aber auch der Miniserie (90 stk.) und noch nicht 100% ausgerichteter Maschinen geschuldet sein. Ansonsten ist die Oberfläche ein wahrer Handschschmeichler, keinerlei Naht, Verarbeitungsspuren, Unregelmäßigkeiten oder ähnliches sind für mich erkennbar oder gar fühlbar. Die seidenmatte Oberfläche wird lediglich an einer Stelle unterbrochen, an der rechten, unteren Ecke ist auf der Rückseite eine Beschriftung „Batch 002“ gelasert, dies ist aber selbst mit dem Fingernagel kaum fühlbar. Einerseits schön, dass der Hobel nicht mit überflüssigen Beschriftungen und/oder irgendwelchen Phantasienamen „verunstaltet“ wurde, andererseits hätte ich mir aufgrund der geringen Stückzahl (90 stk.) und somit einer hohen Exklusivität eine Nummerierung in Form einer „xy/90“ gewünscht.
Das Handling
Um eine Klinge (halbe DE-Klinge) in den Hobel einzulegen, muss das Deckeloberteil abgenommen werden. Hierzu gibt es keinerlei Schrauberei, der Deckel wird mit Magneten am Unterteil gehalten. Meiner bescheidenen Meinung nach sind es sog. Neodymmagneten, die jeweils zu zweit sowohl im Unterteil als auch im Deckel eingesetzt sind. Um sich nicht die Fingernägel zu ruinieren oder gar mit irgendwelchen Werkzeugen hantieren zu müssen, ist im Hobel ein sehr pfiffiges System verbaut, um die Magnete zur Freigabe zu ermutigen. Von den Außenseiten oder von oben ist nichts zu erkennen, erst ein Blick von (schräg) unten, läßt einen kleinen, knopfähnlichen „Auslöser“ erkennen. Hält man den Deckel mit den Fingern der einen Hand an den Flanken und drückt mit einem Finger der anderen Band auf diesen „Knopf“ hebt sich der Deckel sanft vom Unterteil und kann ganz abgenommen werden. Nun liegt der Blick auf die sehr schön ausgearbeitete Aufnahme der Klinge frei und selbige kann spielend leicht eingelegt werden. Jeweilig rechts & links befindet sich eine Art Anschlag, an der die Klinge anliegt und somit auch durch die unteren Magnete bereits fixiert wird. Setzt man nun den Deckel wieder auf, hier ist nur eine Möglichkeit gegeben, liegt die Klinge zu 100% fixiert und fest in ihrer Position. Liegt die Klinge aus irgendeinem Grund falsch, bekommt man den Deckel nicht korrekt aufgesetzt.
Im Grunde funktioniert das System mit den Magneten sehr gut, ein verschieben der Klinge bei geschlossenem Deckel ist mir trotz allerlei Versuchen nicht gelungen, aaaaber das System hat einen, ja, nicht ganz risikofreien Nachteil, der durchaus auch zu bösen Verletzungen führen kann, nämlich dann, wenn die Klinge entnommen oder der Deckel zur Reinigung abgenommen wird. Also Obacht an alle Poliermuschis und Klingenwechselfetischisten! Durch die Magnete in Deckel UND! Unterteil kann sich die Halbklinge nicht wirklich immer entscheiden, ob sie am Unterteil oder am Deckel bleiben soll. Ich habe es ausprobiert und gezählt, bei 10-maligen „öffnen“ blieb die Klinge 4 x am Unterteil, 4 x am Oberteil und sogar 2 x schräg gelöst an bd. hängen, bis ich sie mit den Fingern festgehalten habe, das alles aber bei unbenutzter Klinge & Hobel. Auch im Falle, das sich die Klinge für eine Möglichkeit, Deckel oder Unterteil entscheidet und gerade liegen bleibt, ist die eigentliche Entnahme recht kniffelig, da z.B. ein seitlicher Überstand nicht gegeben ist. Da sollte man sich evtl. mit einem Zahnstocher o.ä. behelfen. Im Nachhinein denke ich mir, dass das evtl. einer der Gründe ist, warum der Batch 002 nicht in Produktion gegangen ist, dies ist aber nur rein spekulativ von mir.
Maße und Versand
Zum Versand sei bemerkt, dass der Hobel nicht! in einer sonst von BLACKLAND gewohnt zweckmäßigen und formschönen Verpackung geliefert wird, nein, hier waren die Designer wohl gerade nicht bei der Sache, der Hobel kommt in einer profanen Luftpolsterfolie, dazu gibt es ab ein handsigniertes Kärtchen mit der zugestandenen Nr. des Hobels.
Nun muss es sich zeigen…Sparschäler oder innovative Rasurkultur?
oder
Die erste Rasur - RdT
Die erste Rasur - RdT
Das Handling ist wohl Bauartbedingt natürlich sehr, wirklich sehr ungewohnt. Die ersten Züge mit dem Leichtgewicht vermitteln sehr schnell ein Gefühl für den richtigen Winkel, da läßt der Hobel allerdings auch wenig Spielraum. Das Rasurverhalten ist äußerst sanft, hat aber ein gehöriges Bladefeeling, also eher nix für Bladefeel-Weicheier. Der erste Durchgang mit dem Strich bietet auch in den Randbezirken, wie Kinnkannte, am Adamsapfel ein recht gutes Handling, allerdings geht es unter der Nase etwas unrunder von Statten, hier geht es, der Form geschuldet, nur in kleinen Schritten vorwärts. Im ersten Durchgang, hier mit dem Strich, zeichnet sich für mich aber bereits jetzt eine gewisse Ungründlichkeit ab, die sich auch nach einigen Winkeländerungen nicht wirklich verbessert.
Es folgt Durchgang Nr.2, gegen den Strich. Ich möchte ja nicht gleich zu Beginn alles auf die Bauart und Design schieben, aber die Handhabung stößt hier schon an die Grenzen alter Gewohnheiten. Nach einigen Versuchen, den Hobel an nur einer Seite gehalten zu führen, funktioniert (zumindest bei mir) jetzt mal nicht, auch die Winkelfindung ist etwas knifflig. Unter der Nase ist ein „gegen den Strich“ kaum möglich, auch herauszufinden, wo die Klinge in ihrer Breite beginnt, stellt Anfangs etwas Probleme dar, bleibt aber letztlich wohl Gewöhnung. Leider stellt sich die im ersten DG festgestellte fehlende Gründlichkeit auch jetzt wieder ein. Da muss man bereits jetzt mit dem „Zaubern“ beginnen um ein entsprechendes Resultat zu erhalten. Allerdings hat sich auch etwas äußerst positives ergeben, man benötigt keine Ablagefläche für den Hobel, wenn man z.B. nachschäumen möchte, einfach das Teil an den kleinen Finger hängen, Seifenschale umfassen und schäumen…das funktioniert prima.
Zur RdT bitte hier entlang…
Es folgt Durchgang Nr.2, gegen den Strich. Ich möchte ja nicht gleich zu Beginn alles auf die Bauart und Design schieben, aber die Handhabung stößt hier schon an die Grenzen alter Gewohnheiten. Nach einigen Versuchen, den Hobel an nur einer Seite gehalten zu führen, funktioniert (zumindest bei mir) jetzt mal nicht, auch die Winkelfindung ist etwas knifflig. Unter der Nase ist ein „gegen den Strich“ kaum möglich, auch herauszufinden, wo die Klinge in ihrer Breite beginnt, stellt Anfangs etwas Probleme dar, bleibt aber letztlich wohl Gewöhnung. Leider stellt sich die im ersten DG festgestellte fehlende Gründlichkeit auch jetzt wieder ein. Da muss man bereits jetzt mit dem „Zaubern“ beginnen um ein entsprechendes Resultat zu erhalten. Allerdings hat sich auch etwas äußerst positives ergeben, man benötigt keine Ablagefläche für den Hobel, wenn man z.B. nachschäumen möchte, einfach das Teil an den kleinen Finger hängen, Seifenschale umfassen und schäumen…das funktioniert prima.
Zur RdT bitte hier entlang…
Kleines Fazit
Designtechnisch sicherlich eine Besonderheit, die Klingenaufnahme durchaus innovativ, dennoch fehlt es im Praxistest an Gründlichkeit und Effizienz. Letztendlich hilft einem vielleicht aber die Tatsache aus dieser finanziellen Eskapade, das man(n) einer von weltweit 90 ist, der diesen Hobel sein Eigen nennen darf.
Zur Homepage mit Vorstellung & Video von BLACKLAND bitte hier entlang…
Am Ende dieser Erstvorstellung des Batch 002 möchte ich mich bei @Albert King bedanken, ohne seine (Lesezeichen) hätte ich dieses Kleinod der Rasurkultur wohl nie entdeckt…
(Alle Angaben ohne Gewähr!)
(Alle Angaben ohne Gewähr!)
Gruß
Gregor
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