Meinen minimalen Metallerkenntnisse zufolge, gibt es kalte und heiße Brünierung. Die heiße ist die haltbarere bzw. widerstandsfähiger. Davon gehe ich bei Böker aus.
Der größte Feind der Brünierung ist meines Wissens ein abrasiver Kontakt, der bei der Kaltbrünierung recht schnell die Schicht entfernt. Schicht ist vll. die falsche Bezeichnung, da es sich ja um eine Mischoxydation handelt. Meine Behelfsbrünierung mit Cola hat zumindest eine gewisse Zeit gehalten, da ich die Teile meist leicht geölt gehalten habe.
Bei einem Rasiermesser kommt es ja kaum bis gar nicht zu grober Oberflächenbehandlung. Selbst die Reinigung nach der Rasur wird (bei mir) mit einem Microfasertuch gemacht. Der Knackpunkt ist für mich der Angelniet. Wenn dort die Feuchtigkeit längere Zeit wirken kann, hilft die Brünierung nicht viel länger. Zumal eine brünierte Oberfläche rauer ist, als eine spiegelpolierte. Den Angelniet mit Öl zu überschütten ist auch keine Hilfe, da das Heft nicht mehr sauber in Position bleibt. Ich habe mir nach einem Hinweis von
@Murmel angewöhnt, nach dem Föhnen, den Kaltluftstrom auf den Angelniet zu halten. Er macht das mit seinen Kamisori, damit sich unter der Umwicklung kein Rost bildet.
Noch etwas zum Schärfen. Hier wird jede "falsche" Berührung mit dem Stein einen hässlichen Kratzer hinterlassen.
Das ist aber alles nur angelesenes Halbwissen mit etwas Erfahrungsbeimischung. Ein Metaller kann das sicher viel besser erklären.
@MikeB Da ich bei Dir ebenfalls von einem sorgsamen Umgang mit Deinen Messern ausgehe, sollte dem optischen Genuß eines brünierten Messers nichts im Wege stehen.