Lord Vader
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... möchte ich Euch heute mein Herborner Becken vorstellen.
Beim Herborner Becken handelt es sich um einen Friseur/Barbier Mug, der starke Ähnlichkeit zum Tettauer Mug aufweist. Der grundsätzliche Aufbau ist dabei ersteinmal relativ gleich. Es gibt zwei Fächer, oben kommt die Seife hinein, unten ist ein Reservoir für Wasser. Alternativ kann dort natürlich auch der Pinsel gelagert werden. Ob sich das zweite Fach eignet, um Schaum durch stampfen o.ä. zu erzeugen, bleibt abzuwarten.
Im Gegensatz zum klassischen Tettauer hat das herborner Becken im "Seifenfach" ein Loch, in dem ein Rasierseife eingefüllt werden kann. Gedacht sicherlich für Rasierseifensticks der SIM- oder der Tabac-Klasse (halber Stick), andere Seifen oder Seifenraspel können aber bestimmt auch dort eingetopft werden. Interessant ist, dass das Loch ein Gewinde aufweist und ein passender Stempel mit dabei ist, mit dessen Hilfe die vorhanden Rasierseife aus dem "Seifenlager" nach oben geschraubt werden kann, wenn der oben liegende Teil durch die Nutzung verbraucht wurde. Da das Gewinde des Herborner Beckens als auch der Stempel aus Keramik besteht, sollte man da sicherlich nicht zu viel Druck ausüben. Die noch im Mug enthaltene Seife (Uralt und hineingepresst) konnte mittels des Stempels von mir nicht nach oben gedreht werden, aber ich musste auch richtig Druck mit den Fingern ausüben, um diese aus dem Loch herausbrechen zu können. Mit frischerer Ware, die etwas loser eingefüllt wurde, kann das ggf. besser funktionieren. Mit Rasierseifensticks, die hauptsächlich auf dem Stempel aufliegen und wenig Kontakt zum Gewinde haben (also wahrscheinlich die vergesehene Nutzungsweise), wird das Nachfüllen durch Hochdrehen sicherlich gut funktioniert haben. Zum Hochdrehen des Stempels kann ein beschichteter U-förmiger Metallbügel genutzt werden, welcher in die im Stempel vorhandenen Löcher hineingreift. Am unteren Rand gibt es eine Gummiauflage, welche bei meinem Exemplar aber schon extrem porös und verzogen ist. Im Originalzustand wird diese für einen guten Stand und als Schutz für Kratzer gedient haben.
Zum Aufschäumen ist der Rand des Seifenfachs eigentlich zu klein, an eine der Seiten ist dieser zudem besonders abgeflacht als Ablage für den Rasierpinsel. Ich vermute, die Seife wurde im Seifenfach aufgenommen und dann wurde im Gesicht (des Kunden) weitergeschäumt. Zum Wassernachfassen diente das untere Fach, welches nicht nur Wasser, sondern auch die aus dem oberen Fach ablaufende Seifenlauge enthielt, also quasi schon mit Seife angereichertes Wasser.
Insgesamt ist das Becken ein sehr interessantes Stück Rasurgeschichte, welches jedoch vom Lauf der Zeit überholt wurde. Wahrscheinlich war es nur für Friseure/Barbiere gedacht, damit diese immer genügend Seife und Wasser zur Schaumerzeugung am "Mann" hatten. Und dies insbesondere in einer Zeit, in der fließendes heißes Wasser noch nicht an allen Waschtischen verfügbar war. Ich werde es nächstes Wochenende mal benutzen und berichten. Hier nun ein paar Photos, im nur grob gereinigten Fundzustand mit alter Seife sowie richtig saubergemacht. Für die 100 Prozent muss ich aber nochmal ran, da hier und da noch etwas des alten Drecks haftet:
Wie benutzt man einen alten Rasiernapf?
Online stolpert man immer wieder über diese klassischen Rasiernäpfe wie beispielsweise hier: https://www.manufactum.de/rasierschale-porzellan-a204724/?gad_source=1&gad_campaignid=204551616&gclid=EAIaIQobChMIq9b584CzkAMVgKaDBx0A4xN2EAQYAyABEgLUrfD_BwE Gibt es auch von den einschlägigen...
forum-der-rasur.de
... möchte ich Euch heute mein Herborner Becken vorstellen.
Beim Herborner Becken handelt es sich um einen Friseur/Barbier Mug, der starke Ähnlichkeit zum Tettauer Mug aufweist. Der grundsätzliche Aufbau ist dabei ersteinmal relativ gleich. Es gibt zwei Fächer, oben kommt die Seife hinein, unten ist ein Reservoir für Wasser. Alternativ kann dort natürlich auch der Pinsel gelagert werden. Ob sich das zweite Fach eignet, um Schaum durch stampfen o.ä. zu erzeugen, bleibt abzuwarten.
Im Gegensatz zum klassischen Tettauer hat das herborner Becken im "Seifenfach" ein Loch, in dem ein Rasierseife eingefüllt werden kann. Gedacht sicherlich für Rasierseifensticks der SIM- oder der Tabac-Klasse (halber Stick), andere Seifen oder Seifenraspel können aber bestimmt auch dort eingetopft werden. Interessant ist, dass das Loch ein Gewinde aufweist und ein passender Stempel mit dabei ist, mit dessen Hilfe die vorhanden Rasierseife aus dem "Seifenlager" nach oben geschraubt werden kann, wenn der oben liegende Teil durch die Nutzung verbraucht wurde. Da das Gewinde des Herborner Beckens als auch der Stempel aus Keramik besteht, sollte man da sicherlich nicht zu viel Druck ausüben. Die noch im Mug enthaltene Seife (Uralt und hineingepresst) konnte mittels des Stempels von mir nicht nach oben gedreht werden, aber ich musste auch richtig Druck mit den Fingern ausüben, um diese aus dem Loch herausbrechen zu können. Mit frischerer Ware, die etwas loser eingefüllt wurde, kann das ggf. besser funktionieren. Mit Rasierseifensticks, die hauptsächlich auf dem Stempel aufliegen und wenig Kontakt zum Gewinde haben (also wahrscheinlich die vergesehene Nutzungsweise), wird das Nachfüllen durch Hochdrehen sicherlich gut funktioniert haben. Zum Hochdrehen des Stempels kann ein beschichteter U-förmiger Metallbügel genutzt werden, welcher in die im Stempel vorhandenen Löcher hineingreift. Am unteren Rand gibt es eine Gummiauflage, welche bei meinem Exemplar aber schon extrem porös und verzogen ist. Im Originalzustand wird diese für einen guten Stand und als Schutz für Kratzer gedient haben.
Zum Aufschäumen ist der Rand des Seifenfachs eigentlich zu klein, an eine der Seiten ist dieser zudem besonders abgeflacht als Ablage für den Rasierpinsel. Ich vermute, die Seife wurde im Seifenfach aufgenommen und dann wurde im Gesicht (des Kunden) weitergeschäumt. Zum Wassernachfassen diente das untere Fach, welches nicht nur Wasser, sondern auch die aus dem oberen Fach ablaufende Seifenlauge enthielt, also quasi schon mit Seife angereichertes Wasser.
Insgesamt ist das Becken ein sehr interessantes Stück Rasurgeschichte, welches jedoch vom Lauf der Zeit überholt wurde. Wahrscheinlich war es nur für Friseure/Barbiere gedacht, damit diese immer genügend Seife und Wasser zur Schaumerzeugung am "Mann" hatten. Und dies insbesondere in einer Zeit, in der fließendes heißes Wasser noch nicht an allen Waschtischen verfügbar war. Ich werde es nächstes Wochenende mal benutzen und berichten. Hier nun ein paar Photos, im nur grob gereinigten Fundzustand mit alter Seife sowie richtig saubergemacht. Für die 100 Prozent muss ich aber nochmal ran, da hier und da noch etwas des alten Drecks haftet:
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