DailyDriver
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Das Mikroskop - Freud und Leid gleichermaßen
Mit der gestrigen Rasur (hier entlang zur RdT…) war ich so gesehen sehr zufrieden, jedoch merkte ich beim Ausputzen Probleme mit der Schärfe im vorderen Bereich des Messers. (Dies kann jetzt natürlich auch im Nachhinein ein wenig der Erkenntnis des entdeckten Schadens geschuldet sein.) Ich blickte also in meine Unterlagen und da erinnerte ich mich auch, dass ich das Messer seinerzeit ohne Tape geschärft hatte um die vorhandene Facette möglichst genau zu treffen und so einem Materialabtrag bei dieser wunderbaren 7/8 - Klinge zu verhindern. Gestern entschied ich mich dann aber das Messer komplett neu zu schärfen und somit auch die Facette neu zu setzen. Letzteres funktionierte gut und ich wechselte entsprechend auf feinere Kunststeine. Soweit so gut…Es folgte immer wieder mal ein Blick mit dem Mikro, die Politur der Wate ging zügig und ohne Probleme. Zum Finish ging es auf den Kanayama und auch erste Haartests folgten. Bei den HT‘s fiel mir da aber bereits auf, dass im vorderen Bereich der Klinge dieser nicht ganz so gut war, wie bei der übrigen Klinge. Das finale Ledern brachte etwas Verbesserung, aber ein Unterschied blieb dennoch und das ließ mir dann keine Ruhe.
Bei den „Kontrollen“ mit dem Mikroskop hatte ich mich immer im mittleren Bereich der Wate befunden und die Spitze sowie das Ende der Klinge ausgespart, wobei der letzte Blick wohl auch auf dem Finisher stattfand, bevor es unter fließendem Wasser ging. Also nun das Messer erneut unter das Mikro gelegt und diesmal mit Schwerpunkt des vorderen Bereiches kontrolliert. Zuerst fiel mir kaum etwas auf, als ich dann ein wenig mit der (leider noch) improvisierten Beleuchtung „spielte“, sah ich einen Versatz im Verlauf der Facette, eine andere, höhere Vergrößerung (80-fach) gewählt und ich konnte zum ersten Mal den wahrscheinlichen Übeltäter der Probleme erkennen…Ein beidseitig durchgehender Mikroriss. Ihr könnt mir glauben, dass ich mich nahezu maßlos über diese Entdeckung geärgert habe und immer noch tue, ich möchte nicht glauben, dass diese wunderbare Klinge quasi kaputt ist. Ich gehe davon aus, dies erklärt ja auch den Versatz in der Facette, dass sich die Klinge im vorderen Bereich durch den Riss quasi „verbiegt“ und es so zu einer Unregelmäßigkeit im Kontakt/Winkel zu den Steinen kommt und dieser Bereich eine andere Schärfe aufweist.
Nachdem ich mich heute dann etwas beruhigt hatte, habe ich versucht das ganze Dilemma in Bildern festzuhalten und dabei ist mir dann auch klar geworden, dass dieser Mikroriss auch wirklich Mikro ist. Auch wenn ich es mir jetzt im Nachhinein vielleicht einrede, gemerkt habe ich bei den Rasuren davon nix, der minimale Unterschied in der Schärfe, ja, dieser war ja auch letztendlich der Anlaß das Messer neu zu schärfen, aber funktioniert hatte es ja dennoch. Einzig mein innerer Monk wird mich wohl stets an diese Entdeckung erinnern und da muss ich dann sehen, was ich daraus mache.
Mit der Lupe, eine 12-fach Uhrmacherlupe und einer vergleichbaren Klapplupe konnte ich im Nachhinein den Riss bzw. den Versatz in der Facette auch erkennen, aber, und dass darf man nicht vergessen, ich weiß ja wo ich suchen muss.
Anm.: Mit dem Mikroskop und damit verbundenen Fotos bin ich gerade erst im Anfangsstadium, wenn ich hier so weit bin, werde ich zum Thema einen Bericht verfassen. Hier und jetzt möchte ich mich aber bei unserem lieben Mitforisten @Brille bedanken, der mir mit seinen Tipps & Tricks in Sachen Fotigrafie mit dem Mikroskop sehr geholfen hat und immer noch tut.
Gruß
Gregor
