Erfahrungen Vergleich mit Safety Bar / Open Comb

[Rettichwolf]

Hallo liebe Forumskollegen

Da ich ja so gerne meine milden Razorocks mag, und der Lupo 58 OC erst gerade veröffentlicht wurde, habe ich jeweils die mildeste Open Comb Versionen nachgekauft. Die sehen einfach so genial gut aus, eine wahre Augenweide!

Heute früh sind dann folgende Basisplatten angekommen: Lupo 58 OC, Game Changer .68 OC, BBS OC

Da im Moment eh der .68 in meiner Rotation ist, habe ich über Mittag den Game Changer .68 OC ausprobiert. Doch leider war meine Erfahrung alles andere als gut. Mit der Wuchsrichtung war es ja noch einigermassen normal, aber quer und umso mehr gegen die Wuchsrichtung war mir der OC viel zu aggressiv! Ich habe den Hobel wie ein rohes Ei behandelt und mit grosser Konzentration sowie ohne Druck rasiert, wie wenn ich meinen Game Changer 84, Lupo 95 oder ähnliches benutzen würde. Der .68 OC hatte mir sogar mehr Irritationen und Weepers beschert, als wenn ich den Lupo 95 an einem ganz schlechten Tag erwischen würde. In der Vergangenheit waren meine Rasuren mit dem Game Changer 84 und Lupo 72 deutlich besser als mit dem OC, obwohl diese deutlich aggressiver sein sollten.

Kann es wirklich sein, dass ein .68 OC aggressiver ist als ein .84 SB? Ich bin total irritiert und auch ein wenig deprimiert, dass ich scheinbar mit den schönen Basisplatten nicht zurecht komme. Meine Erfahrung ist bis jetzt auch so, dass wenn ich am Anfang so eine schlimme Rasur habe, dies auch nicht wirklich besser wird mit der Zeit, es ist wie wenn ich ein rotes STOP Schild sehe. Währen der Rasur habe ich 1:1 den OC mit dem SB verglichen und der Unterschied war bei jedem Zug gewaltig...

Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht zwischen dem Vergleich mit Safety Bar / Open Comb?

VG
Rettichwolf

 

[Rettichwolf]

Etwas positives ist mir auch noch aufgefallen. Die Rasur war mit meinen standardmässigen drei Durchgängen m-q-g bereits ohne Ausbessern sauberer als mit den anderen Hobeln nach dem ausbessern. Ich würde sagen die Rasur war BBS! Also ist der Open Comb nicht nur effizienter, nein er schneidet die Barthaare auch näher an der Haut ab als alles andere das ich je bentzt habe, obwohl er "nur" ein .68 ist. Aber was nützt das schon, wenn man blutet

 

[Captain Future]

Nicht jedes Gesicht ist für OC Hobel gemacht.
Ich komme damit, Mit Ausnahme des R41 (der ja auch kein klassischer Zahnkammhobel ist) auch nicht klar.
Ansonsten mal die Grundplatten ein halbes Jahr in den Schrank legen und vergessen, und später noch mal probieren.

 

[Bavaria Blade]

Es kommt ja nicht nur auf den Klingenspalt, sondern auch auf die -exposition an. Aber dazu muß ein anderer Näheres ausführen, da habe ich nur angelesenes Halbwissen.

 

[Flugs]

Es kommt ja nicht nur auf den Klingenspalt, sondern auch auf die -exposition an.

Sehe ich auch so, allerdings ist die Exposition beim GC relativ gering, sofern sie überhaupt positiv ist.

Der GC .68 OC ist ja nichts anderes als der .68 SB nur eben mit Zähnen. D. h. der Klingenspalt ist schon recht groß im Vergleich zum R41, bei dem die Klinge fast auf den Zähnen aufliegt. Bei anderen Hobeln wie dem Merkur OC oder alten Gillette Old Type ist das noch stärker ausgeprägt.

Wenn nun stärker aufgedrückt wird, drückt/quetscht sich die Haut in die Zähne, wo sie bei geschlossener Schaumkante eher gespannt wird. Das führt zum aggressiveren Gefühl bei Zahnkämmen, das umso stärker auftritt, je größer der Klingenspalt und die -exposition ist.

 

[Hadrian]

Heute früh sind dann folgende Basisplatten angekommen: Lupo 58 OC, Game Changer .68 OC, BBS OC

Ich kenne keinen der aufgeführten Hobel, beim Lupo 95 habe ich den Unterschied zwischen CC und OC allerdings als vernachlässigbar gering wahrgenommen.

scheinbar

*anscheinend

 

[Rettichwolf]

Also von den Daten her sind der .68 SB sowie der OC genau gleich betreffs Klingenspalt und Exposition. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Haut bereits bei ganz leichten Druck bzw sanftem Rasieren zwischen den Zähnen wenn auch nur ganz wenig mehr an die Klinge gedrückt wird und somit deutlich mehr Irritationen hervorrufen.

 

[Rettichwolf]

Wenn nun stärker aufgedrückt wird, drückt/quetscht sich die Haut in die Zähne, wo sie bei geschlossener Schaumkante eher gespannt wird. Das führt zum aggressiveren Gefühl bei Zahnkämmen, das umso stärker auftritt, je größer der Klingenspalt und die -exposition ist.

Genau das denke ich auch. Jedoch wäre der Effekt ja extrem für so wenig Druck und bei einem Klingenspalt von 0.68 und einer neutralen oder leicht negativen Exposition, anscheinend genügt das bereits.

Sehe ich auch so, allerdings ist die Exposition beim GC relativ gering, sofern sie überhaupt positiv ist.

Der GC .68 OC ist ja nichts anderes als der .68 SB nur eben mit Zähnen. D. h. der Klingenspalt ist schon recht groß im Vergleich zum R41, bei dem die Klinge fast auf den Zähnen aufliegt. Bei anderen Hobeln wie dem Merkur OC oder alten Gillette Old Type ist das noch stärker ausgeprägt.

Ja die sind genau das gleiche abgesehen vom Kamm. Aber empfindest du 0.68mm als grossen Klingenspalt? Den R41 kenne ich nicht.

 

[drydown]

Kann es wirklich sein, dass ein .68 OC aggressiver ist als ein .84 SB?

Also von den Daten her sind der .68 SB sowie der OC genau gleich betreffs Klingenspalt und Exposition.

Ja die sind genau das gleiche abgesehen vom Kamm. Aber empfindest du 0.68mm als grossen Klingenspalt? Den R41 kenne ich nicht.

Deren 'Razor Scale' kennst du?

Razor Scale | RazoRock

www.razorock.com

Da rangiert der .68 OC am unteren Ende von "Medium", der .84 SB am oberen Ende. Und der .68 SB rangiert eine Aggressivitätsstufe - also bei 'Mild Medium' - drunter und in der sogar ganz unte'.
Im Falle .68 scheint der OC also nicht einfach statt Safety Bar 'nur' einen Kamm zu haben.

Das Schöne an OC ist, dass du keine Safety Bar hast, die den Schaum wegschiebt, will sagen, du siehst sehr deutlich, ob die Klinge selbst diesen komplett mitgenommen hat. Du musst es nicht fühlen. Das macht es leichter, den richtigen Winkel und nötigen Druck zu finden. Wenn man deren Skala ernst nimmt, musst du vermutlich noch an der Rasur damit arbeiten.

Ich kenne deren Rasierer nicht, kann also keine Erfahrung dazu beisteuern.

(Der R41 ist übrigens kein echter Open Comb, sondern ein Hybrid.)

 

[Rettichwolf]

@drydown Die Scale kenne ich, und genau dort sieht man auch das der OC weit unter dem GC .84 und dem Lupo 95 liegt, und trotzdem empfinde ich den .68 OC aggressiver als alle anderen. Der Lupo 95 wäre ja sogar fast an der Spitze!

Der .68 OC ist genau der gleiche wie der .68 SB einfach mit Kamm! Das hat auch Razorock bestätigt. Alle OC Varianten haben bei Razorock die gleichen Werte wie die jeweiligen SB Ausführungen. Sie haben den OC in der Scala weiter oben angesetzt, weil die Leute ihn allgemein als aggressiver empfinden. Jedoch scheinbar nicht so extrem wie ich.

 

[drydown]

Der .68 OC ist genau der gleiche wie der .68 SB einfach mit Kamm! Das hat auch Razorock bestätigt. Alle OC Varianten haben bei Razorock die gleichen Werte wie die jeweiligen SB Ausführungen. Sie haben den OC in der Scala weiter oben angesetzt, weil die Leute ihn allgemein als aggressiver empfinden. Jedoch scheinbar nicht so extrem wie ich.

Dann sollte es aus dem von @Flugs genannten Grund an dem Druck liegen, den du ausübst. (Mein Blackbird Ti OC braucht weniger Druck als der SB und ist dann immer noch etwas effizienter und bei mehr Druck dann aggressiver.)

 

[Rettichwolf]

Dann sollte es aus dem von @Flugs genannten Grund an dem Druck liegen, den du ausübst. (Mein Blackbird Ti OC braucht weniger Druck als der SB und ist dann immer noch etwas effizienter und bei mehr Druck dann aggressiver.)

Der Druck war so wie ich mich erinnere minimst, kaum vorhanden. Wie wenn ich einen Lupo 95 nehme, da muss ich aufpassen wie wenn ich ein rohes Ei in den Händen halten würde.

Hier noch eine andere Erklärung: Die SB schiebt ja quasi die Haut vor dem Rasieren vor sich hin und strafft diese. Das fällt vermutlich hier zu sehr weg mit dem Kamm.

Ich wollte hier auch keine Diskussion darüber führen wie meine Technik ist. Sondern wie Eure Erfahrungen sind mit SB/OC Varianten des gleichen Hobels oder auch im Allgemeinen. Dass soll hier kein ego Selbsthilfe-Strang werden.

 

[Flugs]

Aber empfindest du 0.68mm als grossen Klingenspalt? Den R41 kenne ich nicht.

Nur beim reinen Maßnehmen hat der GC OC einen größeren Klingenspalt als der R41, ist aber eigentlich ein zahmer Geselle.

Ich wollte damit nur sagen, dass die gesamte Konstruktion mitentscheidend ist, wie man einen Hobel empfindet. Der R41 von Mühle ist ein sehr direkter und effizienter Hobel, trotzdem war er für mich einer der wenigen angenehmen OC.
Das lag insbesondere an den abgerundeten Zähnen, auf denen die Klinge fast aufliegt. Ähnlich ist es beim milden und etwas ungründlicheren Merkur OC.

Für mich fühlte sich der GC .68 OC im Gesicht wie ein Rechen an, also eher unangenehm. Das liegt eben auch daran, dass es nur eine gezahnte Kopie des CC ist. Mit dem .84 CC hatte ich wesentlich bessere und angenehmere Rasuren. Nichtsdestotrotz war der GC .68 OC ein guter Körperrasierer (da macht bei mir nur OC Sinn), gerade weil er so zahm war.

Der R41 hat trotz OC alles getoppt, erforderte aber mehr Aufmerksamkeit. Angenehme Rasuren hatte ich aber mit diesem Hobel, da er von Anfang an als OC konstruiert wurde.

 

[Rettichwolf]

Für mich fühlte sich der GC .68 OC im Gesicht wie ein Rechen an, also eher unangenehm. Das liegt eben auch daran, dass es nur eine gezahnte Kopie des CC ist. Mit dem .84 CC hatte ich wesentlich bessere und angenehmere Rasuren.

Das selbe Empfinden hatte ich auch, da bin ich wenigstens nicht ganz alleine damit.