Forum der Rasur

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Hobeler

Very Active Member
Eine ganz und gar fabelhafte Rasiercreme aus Norwegen.

Auch hier sind verschiedene Düfte erhältlich. Die Rasiercreme ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Sie kommt zwar in einem Plastik-Tiegel, sollte jedoch aufgrund der Konsistenz eher mit einem Spartel entnommen werden.

Ich für meinen Teil habe "damals" den Duft Fjelheim erstanden. Ein toller Duft nach Pinien-/Tannenwald. Sofort werden Erinnerungen wach, wo man in der Winterzeit durch einen tief verschneiten Pinienwald spaziert und tief Luft holt.

Den Schaum zu erzeugen geht mit spielerischer Leichtigkeit, wobei der Schaum eine sahnige, sehr schützende Konsistenz annimmt. Weiterhin entfaltet sich dieser tolle Duft.

Es kommt nicht zu Reizungen, Rötungen oder ähnlichen Dingen, einfach nur Genuss pur.

Sehr empfehlenswert!!!

Fitjar1.jpg
 
Ich hatte die Fjellheim und Proben von den anderen auch einmal. Anfangs war ich sehr angetan von ihr und hätte ihr gerne mehr Chancen gegeben. Von der Seifenqualität sehr gut, allerdings bin ich mit den Düften nicht so ganz klar gekommen. Fjellheim war da noch deutlich die angenehmste, aber auf Dauer war mir das frisch geschlagene Holz, diese Intensität, die für meine Nase leider nur in hauptsächlich eine Richtung geht, etwas zu viel.
Sie musste wieder gehen.
 
Ich muss ja gestehen, daß Fitjar und ich einen etwas holprigen Start hatten.
Bin nicht sicher, was die Historie angeht. Da gab es doch eine längere Produktionspause, oder?
Und sind die heutigen Cremes und Seifen die gleichen geblieben?

Ich liebe den Geruch der Fjellheim, bei der ich allerdings weniger die Kiefer herausrieche, als vielmehr den Wacholder.
Passt für mich optimal in den Frühling und Sommer, weil der Duft eine Art natürlicher Frische assoziiert.
Allerdings...
Die Creme schäumt nicht.
Jedenfalls tat sie dies am Anfang nicht.
Ich rückte ihr euphorisch mit dem Borstenpinsel zu Leibe, aber in diesem versickerte die Creme zur Gänze und ich erhielt im Gegenzug bloß eine milchige Flüssigkeit, die aber zugegebenermaßen recht gleitfähig war.
Mit dem Dachs war ich nicht viel erfolgreicher.
Erst mit einem synthetischen Pinsel klappte die Schaumproduktion dann unkompliziert. In der Tasse, wie auch im Gesicht.

Da ich nunmehr meinen Frieden gemacht habe, bin ich nicht mehr zu Dachs und Borste zurückgekehrt; vielleicht fehlte mir anfangs die Geduld, oder das Geschick, aber als Rundum-Sorglos-Creme würde ich die Fitjar nicht listen.

Nichtsdestotrotz bin ich ziemlich neugierig auf die anderen Sorten und auch die Seifen, so daß Fitjar zum erweiterten Kreise der Hoflieferanten zählt.
Mag auch am schlichten Design liegen, das mir sehr zusagt. Der milchgläserne Tiegel - obwohl er aus Plastik ist - macht sich sehr gut im Bad.
 
Da ich nunmehr meinen Frieden gemacht habe, bin ich nicht mehr zu Dachs und Borste zurückgekehrt; vielleicht fehlte mir anfangs die Geduld, oder das Geschick, aber als Rundum-Sorglos-Creme würde ich die Fitjar nicht listen.

Gut zu wissen! Da hat ja jeder von uns so seine Eigenheiten. Einige haben massiv viel Geduld beim Schäumen und andere wie Ich eher weniger.

Mir ist auch schon bei einigen RS/RC aufgefallen, dass nur der Synthie sie zu voller Pracht aufschäumen kann. Diese Kandidaten werden bei mir fast immer aussortiert.
 
Da mein Tiegel sich langsam aber unausweichlich leert, will ich zum Abschluss meine Einschätzung der Creme doch ein wenig revidieren, relativieren.
Schaumerzeugung gelingt eigentlich mit jedem Besatz; es ist nur die Frage wie viel Creme man zu investieren bereit ist.
Am ökonomischsten sind die Synthetiker, aber das ist wohl ohnehin eher Axiom als Ausnahme und nicht auf diese Creme beschränkt.
Am meisten Spaß machte zuletzt der flauschige Besatz aus Tribble-Haar des Green Ray von Phoenix AA, aber auch der kleine da Vinci Dachs wusste sich mit einer hübschen Schaumkrone zu schmücken:
fjellheim.JPG

Nachkaufenswertes Produkt, das mich aber eher in Verbindung mit Haptik, Optik und Herkunft überzeugt.
Die Creme allein ist gut, aber nicht überragend.
 
IMG_20200209_182440.jpg


Drei Hersteller von Rasiermittel haben mich durchgehend mit ihren Seifen und Cremes überzeugt.
Neben Extro Cosmesi aus Italien und Meißner Tremonia aus Deutschland ist es Fitjar aus Norwegen.
Ich mag die feinen nordischen Düfte, die exzellente Qualität und die Transparenz im Herstellungsprozess der Skandinavier.
Die Melderskin ist eine Creme, die 2019 als Sonderedition produziert wurde und über den eigenen Onlineshop bezogen werden kann.
Die Creme kommt in einem Tiegel im klaren Design von Fitjars Produktlinie.
Die Konsistenz ist cremig, fast wie eine Salbe.
Mit einem feuchten Pinsel aufgeschlagen, entsteht schnell ein luftiger, doch auch stabiler und fester Schaum, der so typisch ist für Fitjar.
Die Gleitfähigkeit und Stabilität ist stets gegeben und sehr gut.
Das besondere an dieser Creme ist die Beduftung. Sie ist ,typisch für Fitjar, mittelstark und hat einen maritimen Grundcharakter, den ich an Fitjar liebe. Beim Schnuppern am Tiegel dominiert ein feiner Duft nach wilden Rosen und leichtem harzigem Nadelholz. Beim Aufschlagen tritt die florele Note in den Hintergrund und die holzig-würzigen Düfte verbreiten sich. Ein ganz leichter, krautiger Mentholgeruch kommt hinzu.
Erst beim Abwaschen der Restseife nach der Rasur tritt der Mentholeffekt kräftig auf und schenkt eine herrliche Frische.
Diese Duftentwicklung während der Verarbeitung finde ich faszinierend. In der Beschreibung im Onlineshop wird von einem Spaziergang an der norwegischen Küste geschrieben und genau so empfinde ich diesen Gang durch die Düfte.
Meiner Meinung nach zeigt sich an diesem Produkt erneut die hohe Kompetenz in der Schöpfung professioneller Düfte. Eines baut auf das andere auf, nimmt den Nutzer mit und weckt Bilder und Assoziationen. Und das alles mit Eleganz, ohne eindimensional daherzupoltern und fehlendes Fachwissen in der Komposition durch übermäßigen Einsatz von Duftstoffen zu verschleiern. Meißner gelingt dies, trotz starker Beduftung durch eine erstklassige, solide Seifenbasis, Fitjar durch die Beschränkung auf ihr Lokalkolorit. Beide Herangehensweisen überzeugen mich.
Wieder einmal ein schönes Fitjar-Erlebnis.
 
Danke für die Vorstellung daumenh! Fitjar gehört definitiv zu den Produkten die ich noch probieren möchte. Die Duftrichtungen klingen zumindest sehr interessant...
 
Es ist eigenartig – südlich der Alpen fallen mir auf Anhieb ein Dutzend Seifereien ein, die vorzügliche Produkte anbieten.
Nördlich der Elbe wird es plötzlich sehr dünn.
Protestantische Strenge, die der Sinnlichkeit duftender Seifen argwöhnisch gegenübersteht?
Eine Handvoll gibt es aber doch, und wer benötigt schon mehr als ein, zwei wirklich gute Seifen?
Dem verschütteten Protestanten in mir genügte sicher eine einzige. Vielleicht eine aus Fitjar?

fitjarA.jpg

Dafür sprechen die minimalistische Gestaltung, welche mich sehr anspricht, aber auch die Düfte, die in meiner Nase eine Familienähnlichkeit aufweisen und allesamt ätherisch-transparent sind. Dabei sind sie klar wahrnehmbar, auch wenn sie alles andere als üppig daherkommen. Schneidend. Wie ein Geruch in kalter Luft, der einen plötzlich ankommt und nicht mehr loslässt. Die beiden nun bei mir befindlichen Seifen folgen dieser Klarheit, selbst wenn sie ganz unterschiedlich sind.

Slåtterøy
weist eine ganz zarte Zitrone samt Holzigkeit auf, die gemeinsam ein klein wenig an Blenheim Bouquet gemahnen.
Darunter süße Würzigkeit sowie eine Ahnung von Ahoj Brause Typ Cola.
Havn
geht in eine herbere Richtung. Nadelholz, Heidekraut und Kamille.
Ein ehemaliger Name dieser Seife lautet Calmomilla. Ich kann diese Calmness nicht empfinden, denn es ist soviel frischgeschlagenes Holz im Spiel, dass es tüchtig in der Nase kitzelt. Und dann noch ausgerechnet Zeder. Das Heidekraut kommt ähnlich unsüß daher wie bei Wickhams (Scottish Heather) und verbindet sich überraschend rund mit der struppigen Kamille.

Die einzelnen Komponenten vermischen und verändern sich im Laufe der Schaumherstellung wie der Rasur.
Schlichte Düfte, die aber wahrlich nicht langweilig sind. @Birke hat das bereits schön beschrieben.

Die Seife ist fest, wenngleich nicht so bretthart wie manch englische.

fitjarB.jpg

Der Schaum gelingt üppig und satt, bleibt dabei aber mager und hinterlässt kaum Schmier im Gesicht. Schöne Seife für die Monate ohne 'R'.
Unkompliziert fand ich sie nicht. Jedenfalls nicht uneingeschränkt narrensicher.
Mit dem Dachs musste ich deutlich Geduld walten lassen. Mit dem straffen G8-Knoten war es dafür buchstäblich eine Sache von Sekunden.
Die Rezeptur ist nicht so sauber, wie Selbstdarstellung und Firmenphilosophie versprechen.
Andere vermögen Ähnliches ohne chemische Helferlein.

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Ein Wermutstropfen.
 
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