Forum der Rasur

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Herder Richard Abraham ( z.B. Karo As )

Brille

Very Active Member
Richard Abr. Herder Stahlwaren u. Werkzeugfabrik Solingen, gegründet 1884.
Die Firma war ganz stark im Werkzeugbereich tätig, unter anderem mit dem Markennamen "Rahsol", Dremometer ( Drehmomentschlüssel ).
1972 ist die Firma dann von GEDORE ( GEbrüder DOwidat REmscheid ) übernommen worden.
Hier ein 326 in 5/8.
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Gruß Brille
 
Von diesem Hersteller habe ich auch eines in meiner Sammlung:
Ein 72er "Best German Hollowground". Mein dünnstes RM, ich hoffe das Bild fängt das gut ein. Manch geübtem Auge mag auffallen, dass die Blaupliestung nicht so besonders ist. Laut fachmännischer Begutachtung sei der Naxos-Schmirgel, der damals üblich war, ab einer bestimmten Zeit nicht mehr richtig sortenrein gewesen, oder der Pliester hat nicht gut und sauber genug gearbeitet. Das RM ist schöne 6/8 breit und rasiert phantastisch (darum auch mein am häufigsten benutztes Rasiermesser 2021).

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Laut fachmännischer Begutachtung sei der Naxos-Schmirgel, der damals üblich war, ab einer bestimmten Zeit nicht mehr richtig sortenrein gewesen, oder der Pliester hat nicht gut und sauber genug gearbeitet.
Na dann schau dir mal neue Messer an. Dagegen ist deins noch fein gepließtet (auch wenns noch schöner gegangen wäre);). Viel Freude mit dem schönen Messerchendaumenh!
 
Heute kam mein schönes Richard Abraham Herder No.326. Es ist ansich ein übliches Solinger 5/8" Messer (mit Rücken über 11/16"). Rundkopf, beidseitig serriert, Doppelansatz. Dazu eine schöne Goldätzung, sowie schöne und vor Allem intakte Schalen mit Perlmuttartigen Zierenden. Das Messer ist stumpf und leicht schartig, aber sonst komplett in Ordnung.

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Hier ein Richard Abraham Herder Nr. 137 in satten 5/8.
Die Klinge weißt keinerlei nennenswerten Gebrauchsspuren auf.
Die Schalen sind leider etwas verzogen, aber die Klinge läuft sauber ins Heft.
Schönes altes klassisches Messer, schlicht und einfach (so wie ich sie liebe :))
Das Messer muss noch auf die Steine.
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Gruß Brille
 

Anhänge

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Ah ok. Nein gewundert hat mich lediglich die starke Politur. Normalerweise sind die Messer blaugepliestet, Deines sieht aber aus, als wäre es fuchspoliert. Das haben die Firmen aber seit den 1920er Jahren nur noch in Ausnahmefällen mit dem kompletten Messer gemacht, höchstens Erl, Angel und Rücken wurden noch auf die alte Art poliert.
 
Hallo Brille,

nun da wirst Du bei google nicht so viel finden. Blaugepliestet ist das übliche Endfinishing der „Politur“ des Rasiermessers. Am Ende des Pliest- oder Poliervorganges werden hier – kurz gesagt - sehr feine und absolut parallele Riefen in das Messer geschliffen, die im Licht einen bläulichen Glanz erzeugen. Das wird üblicherweise mit Naxos Schmirgel 3/0 oder 5/0 (320 - 400er Körnung) gemacht, der auf Walrosslederscheiben aufgeleimt ist.

Bei der Fuchspolitur muss ich etwas ins Historische abgleiten. Aber hier auch nur in äußerster Kurzform. Ende des 18. Jahrhunderts war Sheffield das Maß aller Dinge in der Schneidwarenindustrie. Aber nicht etwa, weil der Stahl besser war, die Schmiede geschickter oder die Schleifer erfahrener. Die Engländer besaßen zu jener Zeit ein Polierverfahren, das allen anderen Schneidwarennationen überlegen war. Basis des Polierverfahrens war das sogenannte „Englisch-rot“, eine Mischung verschiedener Eisenoxide, die in einer Region Englands natürlich vorkommt. Und selbstverständlich wurde Ort des Vorkommens und das Verfahren streng gehütet.

Daniel Peres, ein sogenannter Unprivilegierter, d.h. nicht den Solinger Schleiferzünften Angehöriger, war es, der nach 8-jähriger! Forschungsarbeit, das Verfahren auch in Solingen einführte. Daniel Peres war überhaupt eine sehr interessante und bedeutende Persönlichkeit in Solingen, über die sich ein eigenes Thema mal lohnen würde. Unter anderem war er es auch, der nach 1800 die Rasiermesserherstellung überhaupt erst nach Solingen gebracht hat.

Aber weiter zum Fuchspolieren. Jeder der schon mal mit Eisenoxid zum Polieren gearbeitet hat weiß, dass das eine ziemliche Sauerei ist. Messer, Polierscheibe und bei längeren Arbeiten auch die ganze Werkstatt sind ruckzuck von einer roten Schicht überzogen, die sich auch so einfach nicht abwischen lässt. Und da die Polierscheiben früher halt auch schnell eine nicht mehr zu entfernende rote Farbe annahmen, die farblich an einen Fuchs erinnerte, nannte man diese Scheiben Fuchs. Und die Arbeit des Polierens „auf dem Fuchs polieren“ – kurz Fuchspoliert.

Die Politur hat (oder hatte früher, bevor es die tollsten Schleifpasten gab) einen ganz besonderen Glanz. Überdies ist die Oberfläche deutlich verdichtet und lässt sich nicht so schnell verkratzen wie herkömmlich polierte Metalloberflächen.

Gut scharf!
Peter
 
Den möchte ich nur zustimmen. Vielleicht könnte aber jemand vom Moderatorenteam den Beitrag in ein eigenes Thema aussondern bzw. dahin kopieren, damit solche wertvollen Infos nicht einfach untergehen.
 
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