Forum der Rasur

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Ist die Klinge noch zu retten?

silversteel

Very Active Member
Liebe Rasiermesser-Freunde,

nach den ersten Gehversuchen im unpinning, säubern und polieren von alten Rasiermessern, habe ich mich nun bewusst einem etwas schwierigeren Fall stellen wollen und mir das hier gezeigte, sehr billige Messer zum üben von Restaurierungen zugelegt.
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Welche Behandlung würdet ihr empfehlen? Welche Vorgehensweise? Welche Werkzeuge?
 
Ich würde in diesem Fall entnieten und versuchen galvanisch zu entrosten. Damit solltest du die Ätzung auf der Klinge am besten erhalten.

Einen Eimer mit Wasser, Backnatron, ein Stück Stahlblech und ein Batterieladegerät für Autos bzw. Labornetzteil.

Hier mal ein Beispiel-Video dazu:

 
Ich würde in diesem Fall entnieten und versuchen galvanisch zu entrosten. Damit solltest du die Ätzung auf der Klinge am besten erhalten.

Einen Eimer mit Wasser, Backnatron, ein Stück Stahlblech und ein Batterieladegerät für Autos bzw. Labornetzteil.

Hier mal ein Beispiel-Video dazu:


Das scheint mir ein guter Tip für echte Härtefälle zu sein. Ladegerät oder Labornetzteil hab ich leider noch nicht.. da muss ich mich erstmal schlau machen.

Hast du mit dieser Vorgehensweise bei Rasiermessern bereits eigene Erfahrungen gemacht?

Im Video wird auf entstehendes Knallgas hingewiesen. Das macht die Wahl des Standortes für den Versuch in meinem Fall etwas kompliziert. Da werde ich mir was überlegen müssen.

Gibt es außer der Elektrolyse denn noch andere Ansätze?
 
Das scheint mir ein guter Tip für echte Härtefälle zu sein. Ladegerät oder Labornetzteil hab ich leider noch nicht.. da muss ich mich erstmal schlau machen.

Hast du mit dieser Vorgehensweise bei Rasiermessern bereits eigene Erfahrungen gemacht?

Im Video wird auf entstehendes Knallgas hingewiesen. Das macht die Wahl des Standortes für den Versuch in meinem Fall etwas kompliziert. Da werde ich mir was überlegen müssen.

Gibt es außer der Elektrolyse denn noch andere Ansätze?
Durch die Elektrolyse wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. In der richtigen Konzentration entsteht das im Video angesprochene Knallgas. Aber in einer offenen Garage, Balkon, Carport oder (bei dieser Witterung) überdachten Freifläche oder gut belüfteten Raum kein Problem. Du kannst es auch im Keller machen, wenn du einen Ventilator auf kleinster Stufe laufen lässt und die Kellertür offen lässt.

Bei Rasiermessern habe ich es tatsächlich noch nicht ausprobiert, weil ich mich von solchen Rostleichen grundsätzlich fern halte. Aber bei anderen Sachen (Werkzeug) habe ich das schon erfolgreich durchgeführt. Daher würde ich es bei der Klinge in jedem Fall mit der Elektrolyse machen.
Du kannst mir sonst auch die Klinge schicken und ich versuche die elektrolyse für dich.

Alle anderen Ansätze wären mechanisch. Das kann bei fein ausgeschliffenen Klingen schnell nach hinten losgehen. Zerstörte Klingen bei Entrostungsversuchen findest du sicher in dem „kleine und große Ärgernisse“ -Faden.;) Da habe ich auch selbst scjon so meine Negativerfahrungen gemacht und die eine oder andere Klinge zerstört.

Ich bin mir recht sicher, das du mit Never Dull bei dem Rost an der Klingenspitze nichts wirst. Da müsste man vermutlich schon mit härteren Mitteln arbeiten, welche dir die Ätzung zerstören.
 
Du kannst mir sonst auch die Klinge schicken und ich versuche die elektrolyse für dich.
Danke, das ist wirklich ein ausgesprochen freundliches Angebot von dir:daumenhoch aber mir geht es ja eigentlich gar nicht um dieses Messer, sondern vielmehr darum selbst was zu lernen.

Garage und Keller sind zwar vorhanden aber leider ohne Möglichkeit zur Belüftung. Das wird vielleicht warten müssen, bis sich die Witterung verbessert.

Ehrlich gesagt hatte ich ja überhaupt nicht damit gerechnet, dass die Ätzung noch zu retten ist. Die hatte ich gedanklich bereits abgeschrieben.
 
Mich würde das Elektrolyseexperiment sehr interessieren.
Die Ätzung wird sehr sicher eh nicht vollständig zu retten gehen. Das Nevr Dull war dafür gedacht diese wenigstens teilweise zu erhalten. Wenn du im vornhinein auf diese zu verzichten bereit bist, würde sich auch meine Herangehensweise ändern. D.h. Nasschleifpapier von ca 200, vll auch 400 - 1k, dieses über einen Weinkorken ziehen um schön in die Hohlung zu kommen und deine Finger zu schonen, danach Dremel mit Paste und das Ding glänzt. Evtl können dunkle Stellen übrigbleiben wenn man es mit dem gröberen Schleifpapier nicht übertreibt, aber diese sind kein aktiver Rost mehr, und manche nennen das Patina ;)
 
Eine weitere Möglichkeit wäre es die Klinge in Cola einzulegen. Ich habe es zwar selbst noch nicht probiert, aber schon darüber gelesen. Die Phosphorsäure in der Cola greift nämlich auch den Rost an.
 
Petroleum oder Phosphorsäure wär noch ne Idee



Cola ist wohl zu schwach

Phosphorsäure gibt es in der Bucht
in der Apotheke hier nicht mehr zu bekommen

hab beides noch nicht versucht
 
Cola ist tatsächlich zu schwach und Phosphorsäure brauchst du nicht in rein. Nimm da lieber Rostumwandler ausm Baumarkt, der enthält auch H3PO4 plus Additive.
Allerdings ist die Ätzung danach hin. Wenn dir die eh egal ist, kannst du auch gleich Schleifpapier nehmen.
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Tips.

Auch wenn ich den Weg über die Elektrolyse eigentlich bevorzuge (das ist ein Experiment ganz nach meinem Geschmack) werde ich aus den genannten Gründen heraus in diesem Fall erstmal schauen, was mit Bürste / Schleifpapier / Politur möglich ist.
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Tips.

Auch wenn ich den Weg über die Elektrolyse eigentlich bevorzuge (das ist ein Experiment ganz nach meinem Geschmack) werde ich aus den genannten Gründen heraus in diesem Fall erstmal schauen, was mit Bürste / Schleifpapier / Politur möglich ist.
Schau doch mal in der kleinen Bucht, da bekommt man die alten Ladegeräte für 5-15€.
Das Messer hat eine so tolle Klingenätzung, dass es, aus meiner Sicht, sehr schade wäre, wenn man nicht versuchen würde sie zu erhalten.
 
Schau doch mal in der kleinen Bucht, da bekommt man die alten Ladegeräte für 5-15€.
Das Messer hat eine so tolle Klingenätzung, dass es, aus meiner Sicht, sehr schade wäre, wenn man nicht versuchen würde sie zu erhalten.
Das Ladegerät wäre nicht das Problem. Ich habe derzeit in meiner Stadtwohnung leider einfach keinen geeigneten Ort um das zu machen.
 
Die Elektrolyse von Wasser in H2 und O2 ist abhängig von der Spannung (und pH Wert), die du anlegst. Für Wasser sind das etwas über 1,25 Volt. Diese Spannung brauchst du aber nicht um aus Eisen II/III - Oxid elementares Eisen zu machen. Bleibst du drunter, bildet sich auch kein H2 bzw. O2.
Also auch ohne weiters zuhause machbar. Wenn du nicht gerade ein Batterie-Ladegerät mit 12 V verwendest. ;)
 
Die Elektrolyse von Wasser in H2 und O2 ist abhängig von der Spannung (und pH Wert), die du anlegst. Für Wasser sind das etwas über 1,25 Volt. Diese Spannung brauchst du aber nicht um aus Eisen II/III - Oxid elementares Eisen zu machen. Bleibst du drunter, bildet sich auch kein H2 bzw. O2.
Also auch ohne weiters zuhause machbar. Wenn du nicht gerade ein Batterie-Ladegerät mit 12 V verwendest. ;)
Das könnte ein entscheidender Hinweis sein. Ich werde mir das durch den Kopf gehen lassen bevor ich der Klinge zu Leibe rücke.
 
Die Elektrolyse von Wasser in H2 und O2 ist abhängig von der Spannung (und pH Wert), die du anlegst. Für Wasser sind das etwas über 1,25 Volt. Diese Spannung brauchst du aber nicht um aus Eisen II/III - Oxid elementares Eisen zu machen. Bleibst du drunter, bildet sich auch kein H2 bzw. O2.
Also auch ohne weiters zuhause machbar. Wenn du nicht gerade ein Batterie-Ladegerät mit 12 V verwendest. ;)
Das ist zwar richtig, aber in dem Fall vervielfacht sich natürlich auch der Faktor Zeit. ;)
 
Das ist zwar richtig, aber in dem Fall vervielfacht sich natürlich auch der Faktor Zeit. ;)
Korrekt. Aber für den Stoffumsatz (wieviel Rostmoleküle in Eisen umgewandelt werden) ist die Ladungsmenge relevant.
"Wird in Coulomb (C) gemessen. 1 C ist die Ladungsmenge, die bei einem Strom der Stärke 1A in 1s verschoben wird. Deshalb gilt auch: 1C = 1As. Info: Die Ladungsmenge 1C entspricht einer Anzahl von 6,24148 · 10 ^18 Elektronen. "

Also nicht die Spannung erhöhen, sondern die Stromstärke, wenn es schneller gehen soll. ;)

Vielleicht kann man das bildlich mit einem Wasserschlauch beschreiben.
Um die Menge von 10 g Rost in Eisen umzuwandeln braucht man 1,0 Liter Wasser (Ladungsträger).
Die Spannung wäre im Beispiel Schlauch, der Druck und die Stromstärke der Durchfluss.
Will man jetzt den einen Liter Wasser da durch jagen, und möchte man den Druck (Spannung) nicht erhöhen, muss man einen Dickeren Schlauch nehmen, damit es schneller geht. (Mehr Durchfluss = mehr Amper).

Genug geklugscheißert für heute :talker
 
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