SolingerStahl
Hersteller/Händler
Max Faßbender Wald-Solingen CHRISTEL , SAYANSAY, 1919-27
1893 wird Maximilian Faßbender als dritter Sohn des Federmesserreiders Hermann Faßbender und seiner Ehefrau Auguste Jung Am Holzhof zu Gillich bei Aufderhöhe / Solingen geboren.
Der Großvater Robert Faßbender war noch selständiger Sattler zu Landwehr bei Aufderhöhe.
Wahrscheinlich arbeitet er zuerst bei seinem Vater mit den älteren Brüdern Edmund und Heinrich Wilhelm, bevor er im Alter von 26 Jahren im Jahr
1919 seine eigene Firma am Demmeltrath in Wald / Solingen hinter dem Walder Güterbahnhof gründet.
1920 wird er dann an das Telefonnetz angeschlossen.
1921 bekommt er das Warenzeichen CHRISTEL eingetragen, gegen dessen Verletzung er eine Warnung veröffentlicht.
1922 stellt er Brot- und Schlachtmesser, sowie Rasiermesser her... hier eins der nur sehr selten zu findenden Rasiermesser
ein 5/8 Geradkopf im Celluloidheft mit Nickelkappen
1922 im November, tritt schließlich der jüdische Kaufmann Gutzmann Siegmund Heilbrunn, der zuvor seine Bahnvertriebsgesellschaft Heilbrunn & Co. HEICO in Cöln liquidiert hat, in die Firma ein, die zur Max Faßbender & Co. GmbH umgewandelt wird und nun den Firmensitz an der Hauptstr. 150 in Wald / Solingen hat.
Noch im gleichen Jahr wird das Stammkapital von 45000 auf 60000 Mark erhöht.
1924 macht die Max Faßbender & Co. GmbH Geschäfte mit dem britischen Handelsagenten A.M. Sayers aus Cöln, der für englische Fabrikanten Kleidung importiert und für britische Händler Solinger Stahlwaren und Werkzeuge exportiert.
In seinem Auftrag stellt Max Faßbender 1924 mein SAYANSAY Rasiermesser her...
...ein Max Fassbender & Co. G.m.b.H. #2 SAYANSAY Wald-Solingen aus Silver Steel, das wohl vorrangig für den ostasiatischen Export-Markt gedacht ist.
SAYANSAY bedeutet auf Filipino Tagalog frei übersetzt "Die Summe des Ganzen" ...
... was sich in der englischsprachigen Beschreibung der Eigenschaften des Rasiermessers auf der Schuber-Rückseite sinngemäß wiederspiegelt...
...was auch nicht übertrieben ist, denn abgezogen auf einem Washita-Arkansas ist es ein hervorragendes Rasurwerkzeug...
Scheinbar verstrickt sich Max Faßbender aber durch diese Geschäfte in Abhängigkeiten, die er nicht mehr kontrollieren kann...
denn er tritt noch im April 1924 als Gesellschafter aus der Gmbh aus.
Danach erwecken die Inserate des Briten A.M. Sayers aus Kön den Eindruck, als wenn ihm die Solinger Firma schon halb gehört, obwohl er nicht im HRG eingetragen ist...
1925 stirbt unerwartet der Teilhaber Siegmund Heilbrunn und wird auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd beigesetzt.
Danach ist Max Faßbender zwar noch immer an der Hauptstr. 150 in Wald / Solingen gelistet, wo er auch noch Gerätschaften sucht...
aber im Dezember 1925 wird die Max Faßbender & Co. GmbH im HRG gelöscht.
1926 ist Max Faßbender noch als Fabrikant und Eigentümer des Hauses Hauptstr. 150 in Wald eingetragen, aber ihm fliegt dann ein Wechsel um die Ohren, den er 1925 an die Aluminia AG in Dortmund ausgestellt hat und der jetzt von der Fa. Röhrig & Dick in Wald bis 1927 eingefordert wird. Scheinbar bricht ihm dieser Wechsel in der Inflationszeit finanziell das Genick, denn 1931 ist er dann erwerbslos.
in den folgenden Jahren arbeitet er dann als Schleifer bei Berg & Co., wird 1940 zum Bahnschutz eingezogen, arbeitet danach als Packer beim Volk-Verlag, wird 1941 zur Standort-Kompanie als Gefangenenbewacher eingezogen und kommt 1942 wieder als Packer zum Volk-Verlag zurück, wo er bis Kriegsende arbeitet.
1946 und 1947 ist er dann als Landwirtschaftsarbeiter mit Wohnsitz an der Friedensstr. 85 in Solingen-Ohligs / Löhdorf bei den Besatzungsbehörden gemeldet.
Max Faßbender ist jetzt 57 Jahre alt und ein Gewerbe wird danach nicht mehr für ihn registriert.
Die wenigen Suchergebnisse zu Rasiermessern von Max Faßbender liefern leider kaum brauchbare Bilder... hier noch ein #4 Sayansay mit 4/8 Rundkopf ...
...und hier noch ein Schuber mit einem nicht dazu gehörigen CARLTON Rasiermesser...
...aber vielleicht habt ihr ja auch noch ein SAYANSAY oder ein anderes Rasiermesser von Max Fassbender zum Zeigen...
Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
1893 wird Maximilian Faßbender als dritter Sohn des Federmesserreiders Hermann Faßbender und seiner Ehefrau Auguste Jung Am Holzhof zu Gillich bei Aufderhöhe / Solingen geboren.
Der Großvater Robert Faßbender war noch selständiger Sattler zu Landwehr bei Aufderhöhe.
Wahrscheinlich arbeitet er zuerst bei seinem Vater mit den älteren Brüdern Edmund und Heinrich Wilhelm, bevor er im Alter von 26 Jahren im Jahr
1919 seine eigene Firma am Demmeltrath in Wald / Solingen hinter dem Walder Güterbahnhof gründet.
1920 wird er dann an das Telefonnetz angeschlossen.
1921 bekommt er das Warenzeichen CHRISTEL eingetragen, gegen dessen Verletzung er eine Warnung veröffentlicht.
1922 stellt er Brot- und Schlachtmesser, sowie Rasiermesser her... hier eins der nur sehr selten zu findenden Rasiermesser
ein 5/8 Geradkopf im Celluloidheft mit Nickelkappen
1922 im November, tritt schließlich der jüdische Kaufmann Gutzmann Siegmund Heilbrunn, der zuvor seine Bahnvertriebsgesellschaft Heilbrunn & Co. HEICO in Cöln liquidiert hat, in die Firma ein, die zur Max Faßbender & Co. GmbH umgewandelt wird und nun den Firmensitz an der Hauptstr. 150 in Wald / Solingen hat.
Noch im gleichen Jahr wird das Stammkapital von 45000 auf 60000 Mark erhöht.
1924 macht die Max Faßbender & Co. GmbH Geschäfte mit dem britischen Handelsagenten A.M. Sayers aus Cöln, der für englische Fabrikanten Kleidung importiert und für britische Händler Solinger Stahlwaren und Werkzeuge exportiert.
In seinem Auftrag stellt Max Faßbender 1924 mein SAYANSAY Rasiermesser her...
...ein Max Fassbender & Co. G.m.b.H. #2 SAYANSAY Wald-Solingen aus Silver Steel, das wohl vorrangig für den ostasiatischen Export-Markt gedacht ist.
SAYANSAY bedeutet auf Filipino Tagalog frei übersetzt "Die Summe des Ganzen" ...
... was sich in der englischsprachigen Beschreibung der Eigenschaften des Rasiermessers auf der Schuber-Rückseite sinngemäß wiederspiegelt...
...was auch nicht übertrieben ist, denn abgezogen auf einem Washita-Arkansas ist es ein hervorragendes Rasurwerkzeug...
Scheinbar verstrickt sich Max Faßbender aber durch diese Geschäfte in Abhängigkeiten, die er nicht mehr kontrollieren kann...
denn er tritt noch im April 1924 als Gesellschafter aus der Gmbh aus.
Danach erwecken die Inserate des Briten A.M. Sayers aus Kön den Eindruck, als wenn ihm die Solinger Firma schon halb gehört, obwohl er nicht im HRG eingetragen ist...
1925 stirbt unerwartet der Teilhaber Siegmund Heilbrunn und wird auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd beigesetzt.
Danach ist Max Faßbender zwar noch immer an der Hauptstr. 150 in Wald / Solingen gelistet, wo er auch noch Gerätschaften sucht...
aber im Dezember 1925 wird die Max Faßbender & Co. GmbH im HRG gelöscht.
1926 ist Max Faßbender noch als Fabrikant und Eigentümer des Hauses Hauptstr. 150 in Wald eingetragen, aber ihm fliegt dann ein Wechsel um die Ohren, den er 1925 an die Aluminia AG in Dortmund ausgestellt hat und der jetzt von der Fa. Röhrig & Dick in Wald bis 1927 eingefordert wird. Scheinbar bricht ihm dieser Wechsel in der Inflationszeit finanziell das Genick, denn 1931 ist er dann erwerbslos.
in den folgenden Jahren arbeitet er dann als Schleifer bei Berg & Co., wird 1940 zum Bahnschutz eingezogen, arbeitet danach als Packer beim Volk-Verlag, wird 1941 zur Standort-Kompanie als Gefangenenbewacher eingezogen und kommt 1942 wieder als Packer zum Volk-Verlag zurück, wo er bis Kriegsende arbeitet.
1946 und 1947 ist er dann als Landwirtschaftsarbeiter mit Wohnsitz an der Friedensstr. 85 in Solingen-Ohligs / Löhdorf bei den Besatzungsbehörden gemeldet.
Max Faßbender ist jetzt 57 Jahre alt und ein Gewerbe wird danach nicht mehr für ihn registriert.
Die wenigen Suchergebnisse zu Rasiermessern von Max Faßbender liefern leider kaum brauchbare Bilder... hier noch ein #4 Sayansay mit 4/8 Rundkopf ...
...und hier noch ein Schuber mit einem nicht dazu gehörigen CARLTON Rasiermesser...
...aber vielleicht habt ihr ja auch noch ein SAYANSAY oder ein anderes Rasiermesser von Max Fassbender zum Zeigen...
Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
