Forum der Rasur

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Orba Reg. Solingen

Bavaria Blade

Writes More Here Than At Work
Nachdem ich weder durch sie SuFu noch mittels handischem Durchsehen der Themenlist etwas über Orba gefunden habe, mache ich ein neues Thema auf. Tante G hilft auch nicht richtig weiter, sollte der Beitrag irgendwo reinpassen, bitte verschieben.

Aus der Bucht gefischt und aufgefrischt. Ist es erst mal das letzte Messer, das ich mir in dieser Breite zulege. Wer nähere Informationen hat, bitte gerne ergänzen.
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Der Ausschliff ist leicht unsymmetrisch, d.h. das Messer ist ohne Schleifhexe geschliffen worden, beide Seiten separat. Das ist zumindestens ein Hinweis auf das Alter des Messer.
 
Wenn ich richtig recherchiert habe, wurde 1904 ein Patent der Gebr. Blasberg aus Haan angemeldet. Die Maschine hat zwei Schleifscheiben, durch die ein gleichmäßiges Ausschleifen beider Messerseiten ermöglicht wurde.
 
Das mit Carl Friedrich Ern und der Schleifhexe habe ich hier im Forum gelesen, ich bin gerade selbst überrascht, dass die Schleifmaschine mit zwei gegenläufigen Scheiben auf Wellen erst später von jemand anders erfunden worden sei, wie Du schreibst. Mit google habe ich das Ern Patent gerade nicht gefunden. Ich glaube ich muss da wieder zurückrudern. Bei der Schätzung auf vor den 1. Weltkrieg bleibe ich aber. Der Hohlspiegel ist mit Schleifhexe so nicht möglich und sieht doch ziemlich gut aus. Die Übergänge im Schliff sind perfekt. Tolles Messer.
 
Und was macht ihr bei der Altersbestimmung wenn das Messer mal nachgeschliffen wurde (von Hand)?
 
Wenn es wirklich jemand nachgeschliffen haben sollte, dann war es jemand mit handwerklichem Können und Sinn für Schönheit.
@Allgäuhobel: Da hast Du auf jeden Fall einen guten Fang aus der Bucht gemacht. Ich überlege mir das Messer als Vorbild für meinen nächsten Rohling zu nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bekommt man das von Hand hin?
Ich denke, dass das früher gemacht wurde.
Nicht zwingend von Herstellern (da sind mir aber auch schon Beschriftungen im Sinne von "Mit xy Nachschliff" aufgefallen)
Aber die Schneidwarenhändler die früher einen Schleif/Schärfservice angeboten haben können das gemacht haben.
Die hatten dafür mit Sicherheit keine Hexe, das hätte sich für die nie gerechnet.
Kleiner Ausbruch an der Facette des Messers, das wurde nicht weggeworfen, aber mit Sicherheit auch nicht von Hand auf einem Stein geschliffen.
Ich meine das wird auch heute noch so gemacht von ganz wenigen (soweit sie es noch können)
Wenn ich mich recht erinnere wurde dazu im "Gut Rasiert Forum" vor Jahren etwas geschrieben.
 
Zum Ausbessern der Schneide macht man sich aber nicht die Mühe nachträglich einen Hohlspiegel reinzuschleifen.
 
Zum Ausbessern der Schneide macht man sich aber nicht die Mühe nachträglich einen Hohlspiegel reinzuschleifen.
Denkst du wirklich die Kunden früher hätten sich mit halben Lösungen zufrieden gegeben?
Viele sicherlich ja, und sehr viele mit Sicherheit nicht.
Wie gesagt im GRF habe ich dazu mal was gelesen, ich bin aber zu faul zum suchen.
Aber wenn du denkst es sei ein Anhaltspunkt das Alter zu bestimmen soll das von mir aus so sein.

Frage am Rande: Wann hat der letzte Solinger Hersteller auf Hexe umgestellt?
Wir wissen sicherlich auch nicht wie lange dieser Hersteller von Hand geschliffen hat.
 
Deswegen verstehe ich es immer weniger, es geht ja um das Alter.
Es gibt heute noch Hersteller die OHNE Hexe arbeiten, okay.
Es ist keine Garantie bei der Altersbeurteilung, okay.
Wir wissen nicht wie lange der Hersteller ohne Hexe gearbeitet hat (oder ob je eine genutzt hat)
Aber wo sind da die Dinge die dich zu "vor dem 1 Weltkrieg" als Altersangabe bringen?
 
Auf der Seite ist ein Bild der "Hexe" von Carl Friedrich Ern. Wenn man nach 1893 sucht, kommt man zur Produktionsumstellung auf die mehr maschinelle Fertigung von Rasiermessern bei Ern mit der Hexe. Es konnten bis zu 1000 Messer am Tag hergestellt werden. Carl Friedrich Ern gilt als Bahnbrecher für die Solinger Rasiermesserindustrie. Erst mit den neuen Maschinen wurde der Vollhohlschliff erfolgreich, der zum Markenzeichen Solinger Rasiermesser wurde. Zwischen 1893 und dem Beginn des ersten Weltkriegs liegen über zwanzig Jahre. Eine lange Zeit in der vermutlich die meisten nach alter Methode teurer arbeitenden Betriebe vom Markt verdrängt wurden. Daher also auch die Vermutung, dass das Messer vor oder während der Umstellung auf die neue Produktionmethoden in Solingen produziert wurde.
 
Zwischen 1893 und dem Beginn des ersten Weltkriegs liegen über zwanzig Jahre. Eine lange Zeit in der vermutlich die meisten nach alter Methode teurer arbeitenden Betriebe vom Markt verdrängt wurden. Daher also auch die Vermutung, dass das Messer vor oder während der Umstellung auf die neue Produktionmethoden in Solingen produziert wurde.
Das leuchet ein wenn es der original Schiff am Messer ist daumenh!
 
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