Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

R.I.P AnticaturA

Jarl

Active Member
R.I.P AnticaturA so schade aber mittlerweile wundert mich bei unserer Sparpolitik gar nichts mehr.
1f624.png

Bei AnticaturA hatte man immer das große Los gezogen, wenn man Waren von der anderen Seite des Großen Teichs hier in der EU zu einem fairen Preis und ganz ohne Einfuhrzölle erwerben konnte.
Nun verschwindet wieder ein weiterer Player aus dem Rasur-Game.
Es war eine schöne Zeit mit AnticaturA alles Gute für die Zukunft Anel.


Liebe Kundinnen und Kunden,

wir möchten Sie darüber informieren, dass Anticatura am 27. November dauerhaft schließen wird.
Es war uns eine Freude, Ihnen über all die Jahre zu dienen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Unterstützung und Ihre Treue.
Alle noch offenen Bestellungen werden wie gewohnt bearbeitet und versendet. Unser Kundenservice steht Ihnen bis zum Schließungsdatum weiterhin für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung.

Vielen Dank, dass Sie Teil unserer Reise waren.

Mit herzlichem Dank,
Anticatura Anel


Ist möglicherweise ein Bild von Text „The shop will close on november 27. 27.All All order up to that date will be shiped normaly 一“
 
Frank von Ethos hat wohl mit Anel telefoniert:

I was on the phone with Anel this morning and the problem is the customs in Slovenia as they have put a heavy restriction on anything coming from the USA. So because of that he’s made the decision to close up his business. He’s got a regular job so he’ll be ok. It seems like some countries are worse than others when it comes to customs.

I’ll be looking for a new vendor in Europe but right now I have to focus on all the upcoming releases and the holidays.

But Anel is very much alive.

Regards

Frank

Übersetzt mit Deepl:

Ich habe heute Morgen mit Anel telefoniert und das Problem liegt beim Zoll in Slowenien, da dieser strenge Beschränkungen für alle Waren aus den USA verhängt hat. Aus diesem Grund hat er beschlossen, sein Geschäft zu schließen. Er hat einen festen Job, daher wird es ihm gut gehen. Es scheint, als seien einige Länder in Bezug auf den Zoll strenger als andere.



Ich werde mich nach einem neuen Lieferanten in Europa umsehen, aber im Moment muss ich mich auf alle bevorstehenden Veröffentlichungen und die Feiertage konzentrieren.



Aber Anel ist quicklebendig.



Viele Grüße



Frank
 
Slowenien gehört zur EU und kann keine Einzelzölle erheben.
Humbug
Holland kann auch keine Tomatenzölle einführen
Es geht mit Sicherheit nicht um nichtexistierende Einfuhrzölle, sondern um fehlende Zertifizierungen. Hatten wir hier doch erst neulich diskutiert:
 
Slowenien gehört zur EU und kann keine Einzelzölle erheben.
Humbug
Holland kann auch keine Tomatenzölle einführen

Denke schon, dass das Zollrecht recht kompliziert ist. Aliexpress Sendungen werden oft nicht direkt an den Zielort geschickt, sondern zuerst in ein anderes EU Land, dort wird der Papierkram erledigt und von dort geht es dann weiter an den Käufer.
 
Slowenien gehört zur EU und kann keine Einzelzölle erheben.
Humbug
Holland kann auch keine Tomatenzölle einführen
Aber jedes Land hat Spielräume, wie streng man Einfuhrzölle verfolgt, egal was die EU sagt. Daher schickt z.B. Temu alle Sendungen über Belgien. Hier sind die Regularien für Einfuhrumsatzsteuer und Einfuhrzölle entspannter, da diese Dinge noch immer Ländersache sind und nicht komplett durch die EU geregelt.
Wenn Slowenien jetzt, im Zuge von Trumps Zollwahnsinn die Zügel bzw. Einfuhrüberprüfungen stärker reguliert, passt das schon.

Und die Niederlande kann sehr wohl Tomatenzölle einführen. Nicht innerhalb der EU, aber schon bei Nicht-EU-Länder, denn die Zölle sind eben NICHT rein auf EU-Ebene geregelt, sondern sind noch zum Teil in Höhe und Umfang Ländersache.
 
Genau so ist es Slowenien ist Teil der europäischen Union und damit auch Teil der europäischen Zollunion.
Slowenien selbst erhebt wie alle anderen EU Vollmitglieder keine eigenen Zölle.
In der Vergangenheit gab es jedoch im östlichen Teil der EU eher einen lockeren Umgang mit den Zollvorschriften, was diese Länder besonders attraktiv für die Einfuhr von zum Beispiel Medikamenten die keine Zulassung in der europäischen Union haben machte. Damit war es leichter möglich diese Waren innerhalb der EU zu versenden.
Und auch der Kontrolldruck war hier deutlich geringer.
Das hat sich aber in den letzten Jahren zusehends gebessert.
Ich vermute mal das es eben dadurch Anticatura getroffen hat.
Ist aber nur eine Vermutung.
Die Begründung ist aber dennoch Quatsch.
Außer er meint mit Bürokratischen Aufwand das hängenbleiben der Ware im Zoll die dann ja ggfs. sogar vernichtet wird wenn sie keine Zulassung hat
 
Die EU-Mitgliedsstaaten haben in vielen Bereichen Spielräume bzw. die Möglichkeit ergänzender Regelungen. Gerade in Sachen Bürokratieabbau zeigen auch "unsere" Politiker gerne mit dem Finger nach Brüssel. Doch werden EU-Regelungen oft zusätzlich auf Bundes- und(!)/oder Länderebene "verkompliziert", weil ja jeder seinen Sonderweg durchdrücken bzw. bestimmte Klientel bevorzugen möchte (Man schaue sich alleine mal den Agrar(förder)sektor an...)
 
Zunächst mal tut es mir Leid, wenn Menschen ihr Business - aus welchem Grund auch immer - schließen (müssen)

Meine schon länger für mich im Raum stehende Frage, wo ich denn Ethos Seife mit Korrespondierendem AS kaufen kann ist damit auch auf unbestimmte Zeit verschoben.

@ankerbart - dir wäre ich dankbar, wenn du das mitbekommst und teilst. Du scheinst ja mit Ethos in Kontakt zu stehen!

Die Zoll und Einfurhnummer…. - da halt ich mich mal lieber zurück!
 
Aber jedes Land hat Spielräume, wie streng man Einfuhrzölle verfolgt, egal was die EU sagt. Daher schickt z.B. Temu alle Sendungen über Belgien. Hier sind die Regularien für Einfuhrumsatzsteuer und Einfuhrzölle entspannter, da diese Dinge noch immer Ländersache sind und nicht komplett durch die EU geregelt.
Nein, die Mitglieder der EU Zollunion haben dies abgegeben und müssen sich an die EU Zollgesetzgebung halten.

Temu würde Ihre Waren auch über Dresden schicken. da sie das Schlupfloch über die Zollfreigrenze von 150€ nutzen.
Der Flughafen Lüttich hat allerdings den Vorteil das es dort kein Nachtflugverbot gibt und er somit 24/7 geöffnet ist.
Und er verfügt über die notwendigen Kapazitäten.
Es gibt im übrigen gerade eine Initiative dieses Schlupfloch für Chinesische Waren zu schliessen.

Die EU-Mitgliedsstaaten haben in vielen Bereichen Spielräume bzw. die Möglichkeit ergänzender Regelungen.
Stand heute sind alle EU Mitglieder auch Mitglieder der Zollunion und damit gibt es für EU Mitglieder keinen Spielraum mehr.

Die Zollunion und deren Regeln ist im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) festgelegt.
Es ist Rechtswidrig für Mitgliedsstaaten eigene Zölle zu erheben oder auch Abgaben die einen zollähnlichen Charakter haben.

Was vielleicht auch die wenigsten wissen, ist das die Zollabgaben nicht in den Staatsetat des jeweiligen Landes fliessen.
Sie fliessen in die Eigenmittel der EU. Die erhebenden Staaten dürfen davon nur einen kleinen Anteil zur Deckung der Verwaltungsaufgaben einbehalten.
Wir alle sind schon mehr EU Staatsbürger als den meisten offensichtlich bewusst ist.

Die erlaubten und zu erhebenden Zölle sind im EU Zolltarif (TARIC) festgelegt.

Und ja es gibt auch Aussnahmen die hier aber keine Rolle spielen.
Sie betreffen zum Beispiel die Insel Helgoland oder auch die Französische überseeischen Gebiete mit Sonderstatus.

Kurz gesagt, Zollrecht ist EU-Recht und die Abgaben werden ausschließlich durch die EU-Kommission festgelegt.
Die EU-Mitgliedsstaaten haben die Regeln umzusetzen.
 
Franks Aussage ist wohl formal etwas ungenau, aber der Kern kann trotzdem stimmen:
Für Anel sind die praktischen Hürden beim Import aus den USA über den slowenischen Zoll so hoch, dass er seine Tätigkeit einstellt. Das ist eher ein Problem von Bürokratie, Kontrollen und Kosten, nicht von speziellen slowenischen Zollsätzen.

Was sich von Land zu Land doch unterscheiden kann und auch wenn der Tarif gleich ist, können die Abläufe beim Zoll deutlich anders sein:
  • Häufigkeit und Strenge von Kontrollen (mehr Sendungen aus den USA werden rausgefischt, geprüft, verzögert).
  • Umgang mit bestimmten Warengruppen (Kosmetik, Alkohol in Aftershaves/Parfums, Gefahrgut, Inhaltsstoffe).
  • Dokumenten-Pingpong: Rechnungen, Herkunftsnachweise, INCI-Listen, Sicherheitsdatenblätter etc.
  • Zusammenarbeit mit Post/Zustellern → zusätzliche „Handling Fees“, Lagergebühren, Rücksendungen.
Für einen kleinen Händler kann das bedeuten:
  • Lieferungen kommen verspätet oder gar nicht an.
  • Zusätzliche Kosten, Papierkram, Stress mit Behörden.
    → Wirtschaftlich lohnt es sich irgendwann einfach nicht mehr.
„Heavy restriction on anything coming from the USA“ Das klingt nach einer etwas dramatisierten Formulierung:
  • Wahrscheinlicher ist: In der Praxis sind US-Sendungen für seine Produktkategorie (Rasur/Kosmetik mit Alkohol, Duftstoffen etc.) sehr häufig kontrolliert / aufgehalten worden.
  • Für den Händler fühlt sich das dann wie eine „harte Restriktion“ an – auch wenn es rechtlich „nur“ strenger Vollzug der EU-Regeln ist.
 
Vielleicht motivieren solche Ergeignisse ja den ein oder anderen EU Hersteller sein Sortiment größer anzupreisen bzw. entsprechende Händler in Zusammenarbeit eben solche aufzubauen.

Inwiefern „unsere“ (wer ist das?) Sparpolitik (welche und wessen?) hier der Grund für die Geschäftsaufgabe ist, müsste allerdings noch beleuchtet werden.
 
Von der IHK Elbe-Weser gibts einen Leitfaden zum Import von Kosmetik: Einfuhrbestimmungen - Import von Kosmetik

Diese Bestimmungen gelten im wesentlichen in der gesamten EU, d.h. Notifizierung von Inhaltsstoffen, Sicherheitsüberprüfung aller einzelnen Substanzen usw. muß alles der Importeur durchführen. Das ist aufwendig und teuer, und ich hege ein bisschen die Vermutung daß das Ende von Anticatura auch damit zusammenhängt.
 
Zurück
Oben