Forum der Rasur

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Riemen und Paste

nioneo

New Member
Hallo zusammen,

ich bin in der Welt der Rasiermesser, insbesondere derer mit fester Klinge, noch recht neu und habe daher einige Fragen. Ich hoffe sehr, jemand kann mir diese beantworten. Ich habe erfahren, dass einige Leute, wenn das Messer stumpf wird, versuchen, es zunächst mit einem Leder und Paste zu schärfen, bevor sie es neu schleifen.

Könnte mir jemand erklären, wie das genau funktioniert? Trägt man auf einem separaten Lederstück Öl und Paste auf und legt dann direkt los, oder gibt es eine Einwirkzeit? Wie oft sollte das Messer über das Leder gezogen werden?

Weiterhin würde ich gerne wissen, falls diese Methode nicht den gewünschten Erfolg bringt und ihr zum Schärfen übergehen müsst, bei welcher Körnung ihr beginnt: bei 6000 oder 12000?
Ich besitze noch keine Schleifsteine und würde gerne erfahren welche ich mir holen muss. Mir ist bewusst, dass wenn die Klinge beschädigt ist man grobere Körnung benötigt aber ich gehe jetzt von neuen Messern die mit der Zeit stumpf geworden sind.
 
Könnte mir jemand erklären, wie das genau funktioniert? Trägt man auf einem separaten Lederstück Öl und Paste auf und legt dann direkt los, oder gibt es eine Einwirkzeit? Wie oft sollte das Messer über das Leder gezogen werden?
Da gibt es ein Dutzend Möglichkeiten, in unterschiedlichen Feinheiten, je nach Einsatzweck.
Es kommt auch auf den Zustand der Schneide an, bzw, was du vorher gemacht hast. Hat man vorher auf Steinen geschärft und möchte noch verfeinern, oder ist das Messer schon in Verwendung gewesen und soll aufgefrischt werden. Oder gar fast stupf.

Auf Leder angewandt sind eher die feineren Sachen, die als Auffrischung, eher aber noch nach dem Schärfen auf Steinen verwendet werden.
Zur Applikation: Meist sind das fertige Pasten, die (dünn!!!) auf das Leder geschmiert werden.
Der Klassiker CrOx (Chromoxid grün, bekommt man im Farben-Fachhandel, denn ist ein Farbpigment, und wird meist selbst mit Öl zu einer Paste angerührt).
Noch etwas feiner und besser (ich mag CrOx nicht so sehr, gibt effektiveres) ist rote Paste (mit Eisenoxid, als Abrasiv), oder noch feiner, schwarze Paste (meist Aktivkohle/Graphit als Abrasiv).
Diamant Emulsion mit verschiedenen Körnungen. 0,25 µm wäre das Optimum und Feinste was bei RM hilfreich ist.

Dann haben wir noch die Metallpolituren (Autosol, Unipol, NeverDull, usw.). Die funktionieren, auch wenn sie eine sehr große Streuung in der Korngrößenverteilung aufweisen (<1 µm - >100 µm), sehr gut für RM. Dann aber nicht auf Leder angewandt, sondern zwingend auf Stoff. Hierzu eignet sich eine alte, in Streifen geschnittene, Jeans (ohne Elastan), oder Leinenhandtuch.
Hier wird die Politur ganz dünn mit dem Finger verteil und dann trocknen gelassen. Unbedingt VOR der ersten Verwendung die Politur kurz mit dem Messerrücken in den Stoff einarbeiten (das ist der Trick bei dem Ganzen. Obwohl Politur sehr abtragend sein kann, werden die großen Körner in das Stoffgewebe gedrückt und nur die kleinen, feinen bleiben oben auf).
Lässt sich als Hängeriemen (einfach mi Tape am Tisch festkleben) oder auf Holz geklebt anwenden.
Was auch funktioniert ist die Politur direkt auf leicht angeschliffenes (nicht poliertes) Balsa/FiTa aufzutragen und dann, nach dem Trocknen direkt auf Holz abziehen.

Politur auf Stoff/Holz kann nach dem Steineinsatz, oder aber auch gut zum Auffrischen verwendet werden. Dann noch gefolgt von Paste auf Leder (rot, schwarz oder Dia) und Leder pur.

Was ich an deiner Stelle versuchen würde ist von fein nach grob testen, ob es was bringt.
Angefangen mit Leder Pur
dann Paste auf Leder (würde die schwarze nehmen), dann
Politur auf Stoff. Und wenn das auch nichts bringt, Steine.

Dann kommt es wiederum an, wie der Zustand ist.
Die Facette wird auf 1k gesetzt,
verfeinert auf einem Stein von 4-8 k
und dann eine Finish-Variante. Die kann aus nem feinen Naturstein, oder Pasten-Riemen bestehen.
 
Da gibt es ein Dutzend Möglichkeiten, in unterschiedlichen Feinheiten, je nach Einsatzweck.
Es kommt auch auf den Zustand der Schneide an, bzw, was du vorher gemacht hast. Hat man vorher auf Steinen geschärft und möchte noch verfeinern, oder ist das Messer schon in Verwendung gewesen und soll aufgefrischt werden. Oder gar fast stupf.

Auf Leder angewandt sind eher die feineren Sachen, die als Auffrischung, eher aber noch nach dem Schärfen auf Steinen verwendet werden.
Zur Applikation: Meist sind das fertige Pasten, die (dünn!!!) auf das Leder geschmiert werden.
Der Klassiker CrOx (Chromoxid grün, bekommt man im Farben-Fachhandel, denn ist ein Farbpigment, und wird meist selbst mit Öl zu einer Paste angerührt).
Noch etwas feiner und besser (ich mag CrOx nicht so sehr, gibt effektiveres) ist rote Paste (mit Eisenoxid, als Abrasiv), oder noch feiner, schwarze Paste (meist Aktivkohle/Graphit als Abrasiv).
Diamant Emulsion mit verschiedenen Körnungen. 0,25 µm wäre das Optimum und Feinste was bei RM hilfreich ist.

Dann haben wir noch die Metallpolituren (Autosol, Unipol, NeverDull, usw.). Die funktionieren, auch wenn sie eine sehr große Streuung in der Korngrößenverteilung aufweisen (<1 µm - >100 µm), sehr gut für RM. Dann aber nicht auf Leder angewandt, sondern zwingend auf Stoff. Hierzu eignet sich eine alte, in Streifen geschnittene, Jeans (ohne Elastan), oder Leinenhandtuch.
Hier wird die Politur ganz dünn mit dem Finger verteil und dann trocknen gelassen. Unbedingt VOR der ersten Verwendung die Politur kurz mit dem Messerrücken in den Stoff einarbeiten (das ist der Trick bei dem Ganzen. Obwohl Politur sehr abtragend sein kann, werden die großen Körner in das Stoffgewebe gedrückt und nur die kleinen, feinen bleiben oben auf).
Lässt sich als Hängeriemen (einfach mi Tape am Tisch festkleben) oder auf Holz geklebt anwenden.
Was auch funktioniert ist die Politur direkt auf leicht angeschliffenes (nicht poliertes) Balsa/FiTa aufzutragen und dann, nach dem Trocknen direkt auf Holz abziehen.

Politur auf Stoff/Holz kann nach dem Steineinsatz, oder aber auch gut zum Auffrischen verwendet werden. Dann noch gefolgt von Paste auf Leder (rot, schwarz oder Dia) und Leder pur.

Was ich an deiner Stelle versuchen würde ist von fein nach grob testen, ob es was bringt.
Angefangen mit Leder Pur
dann Paste auf Leder (würde die schwarze nehmen), dann
Politur auf Stoff. Und wenn das auch nichts bringt, Steine.

Dann kommt es wiederum an, wie der Zustand ist.
Die Facette wird auf 1k gesetzt,
verfeinert auf einem Stein von 4-8 k
und dann eine Finish-Variante. Die kann aus nem feinen Naturstein, oder Pasten-Riemen bestehen.
Super Überblick! Vielen Dank.
 
Sorry, falls ich den alten Fred wieder erwecke :D

Leider findet man im Netz ziemlich widersprüchliches, was die Feinheit der verschiedenen Farben bei Pasten angeht.

Kann jemand hier die Farben von Grob nach Fein sortieren?
Also Grün - CrOx, Rot -Eisenoxid, weiss, gelb, und schwarz?
 
... die Feinheit der verschiedenen Farben bei Pasten angeht. Kann jemand hier die Farben von Grob nach Fein sortieren?
Ich benutze gerne Bacher Produkte (eigentlich nur die Schwarze) und habe dort folgende Angaben gefunden.

  • KÖRNUNG: Bacher Streichriemenpaste ist in vier Körnungen verfügbar. Geschätzte Partikelgröße: Rot 2000 (mittel), Weiß 5000 (fein), Grün 8000 (sehr fein), Schwarz 12000 (ultrafein).
 
I.d.R., also bei der (Herold-) Stangenpaste, ist die aufsteigende Feinheit Grün, Rot und Schwarz. Die Gelbe ist nur Lederfett..
Körnungsangaben gibts keine, wobei Rot und Schwarz für RM im Endabzug geeignet sind. Grün ist ein bischen harsch, ginge aber auch (jdf war das vor einer Weile noch State of the Art).
 
Hast du nur so aus Interesse gefragt? :)
Bei meinen letzten Schärfungen auf den Steinen, konnte ich für mich eine Verbesserung feststellen (Reduzierung des Grats, Foil- bzw. Wire-Edge, zu dt. Draht) wenn ich zwischen den verschiedenen Körnungen, 5-10DZ auf dem CrOx Riemen mache.

Und daher wollte ich das wissen :)
Wäre ja Mehraufwand wenn man die gröbere Paste nach einem Vorfinisher verwenden würde :D
 
Ahso ... :)
Das ist dann nachvollziehbar für mich.
Wenn ich dir was raten darf - verzichte auf das Abziehen mit CrOx zwischen den Körnungsstufen, und nimm dafür nur Leder. Am Ende der ganzen Prozedur wird ein Grat, wenn er noch vorhanden sein sollte, dann auch gut mit CrOx eliminiert.
Weil - der Abzug mit CrOx auf einem Hängeriemen, und auch auf einem Spannriemen mit ein bischen Durchhang, führt zu einer Verrundung des vordersten Teils der Facette. Es besteht die Möglichkeit/Gefahr, danach einfach die Spitze der Facette mit dem nächsten Stein nicht mehr zu treffen, da die Geometrie sich verändert hat. Und am Ende ists auch gleich, ob du den Grat peu a peu oder auf einmal entfernst.
 
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