Servus Gemeinde,
lange bin ich um den Rocnel herumgeschlichen, denn der stößt in Preisregionen vor, die zwar möglicherweise gerechtfertigt sind, aber trotzdem in einem Bereich, der aus meiner Sicht grenzwertig ist.
Und ich spreche hier nur vom "normalen" Sailor 2024, keine Masterserie, kein Hybrid, oder ähnliches.
Jedenfalls hab ich dann einem Angebot aus dem MH nicht widerstehen können und so ist ein quasi neuer Rocnel Sailor 2024 gestern bei mir eingetroffen.
Leider leider hatte ich gestern keine Zeit und konnte ihn nur optisch begutachten und muss gestehen, die Verarbeitungsqualität ist vom aller feinsten.
Und ohne ihn schon mit einer Lupe untersucht zu haben, würde ich ihm spontan den Platz auf dem Thron anbieten, zumindest im Vergleich von der kleinen Auswahl an Hobeln, die ich mein Eigen nennen darf.
Es geht hier um so Kleinigkeiten wie strichpolierte Flächen wo machbar, also keine Frässpuren auf den Flächen, sehr passgenaue Teile, ein seidenweiches Gewinde, das satt und sanft geschlossen wird, wenn man die Klinge einspannt, usw... aber so genau hab ich ihn noch gar nicht inspiziert.
Eine sauber strichpolierte Fläche ist deutlich aufwendiger zu fertigen, als eine "gebürstete" oder sandgestrahlte Oberfläche und natürlich auch deutlich aufwendiger, als Frässpuren einfach zu belassen.
Nicht dass das den Hobel in irgendeiner Weise besser macht, aber schöner und wertiger und man kann den Kaufpreis besser nachvollziehen.
Mich persönlich stören Frässpuren nicht, aber zum Thema was bekommt man fürs Geld, sei dies erwähnt.
Natürlich musste er heute Morgen ran und hatte seinen ersten Einsatz.
Ist fast ein bisschen unfair, da ich morgens, an einem Arbeitstag, immer nur eine "quick & dirty" Rasur nach der Dusche vollziehe und das zu 95% nur mit einem Durchgang.
Aber egal, ich konnte nicht noch länger warten.
Bestückt wurde er mit einer Perma Sharp, um zumindest bei der Klinge keine große unbekannte ins Spiel zu bringen.
Die Perma Sharp rangiert bei mir, mit der Sputnik, auf Platz 1.
Was gleich auffällt ist, dass die Klinge an den kurzen Seiten übersteht - zwar nicht so viel wie bei manch anderen Hobeln, aber doch steht sie noch über.
Mit ist unerklärlich, warum man das heute noch macht. Diente es früher vielleicht zur leichteren Entnahme der Klinge aus dem Hobel, so ist das bei diesen Hobeln eigentlich nicht mehr nötig.
Egal, ist halt so - ich mag es trotzdem nicht, denn es ist eine potentielle Verletzungsgefahr.
Was auch sofort aufgefallen ist, Mensch ist der schwer
und der ist richtig schwer !
Grundsätzlich stört mich das nicht, aber er ist nicht besonders griffig und so ist die Gefahr deutlich größer, dass er einem Mal aus der Hand rutscht.
Den möchte ich nicht ins Waschbecken fallen lassen, da brauche ich ein neues Waschbecken - dem Hobel fehlt danach vermutlich nichts...
So, aber jetzt los.
Am Morgen mache ich mit keinem Equipment Experimente.
Seife, Pinsel und (normalerweise) Hobel, kommt nur erprobtes zum Einsatz.
Also gab es heute:
Ich habe ihn einfach auf Stufe 2 gestellt (hab irgendwo gelesen zwischen 2-3 liegt man ganz gut bei ihm) und los.
Nach der Dusche schnell und sicher einen schön schlotzigen Schaum aufgeschlagen und für die Dauer des Zähneputzens einwirken lassen.
Und dann der erste Zug mit dem Rocnel.
Erster Eindruck sehr gut, nein sehr sehr gut.
Das Gewicht stört mich beim Rasieren überhaupt nicht, nur das Handling außerhalb des Gesichtes (beim auswaschen, usw..).
Der Hobel gleitet durch meine 2-Tage Stoppeln wie durch heiße Butter, ich weiß - ist hauptsächlich der Verdienst der Klinge - aber die will gut geführt sein.
Ich habe nach dem zweiten Zug direkt gemerkt, wie gründlich er ist.
Die Rasur ist in gewohnter "Arbeitstag-Geschwindigkeit" durchgeführt worden, ohne irgendwelche Beanstandungen.
Es war eine äußerst angenehme Rasur, die ich gefühlt sonst erst beim zweiten Einsatz einer Klinge habe.
Ich finde nämlich, der zweite Einsatz einer neuen Klinge ist der beste.
So eine angenehme Arbeitstags-Rasur ist nicht selbstverständlich, nicht einzigartig, aber ganz vorne mit dabei.
Ich wollte eigentlich ein paar Rasuren abwarten, bis ich die erste Meinung hier poste, aber was soll ich sagen - ich hab's nicht geschafft
So, Fazit zum ersten Tag:
Die Gründlichkeit, da bin ich ein bisschen geplättet und weiß nicht so recht was ich sagen soll.
Denn die ist richtig richtig gut und das in Verbindung mit dem absolut sanften Gefühl und trotzdem spürt man die Klinge. Da geht nicht viel mehr.
Die Kombi (Sanftheit und Gründlichkeit), da kann bei mir eigentlich nur der Progress 500 mithalten. Der GC ist genauso gut, aber deutlich direkter (cc 0.84 Version).
Bei nur einer Rasur ist es immer etwas schwierig, ersten will man ja, dass der neue alles Rekorde schlägt und bei nur 1x kann man noch nicht von Wiederholgenauigkeit sprechen.
Ich werde auf jeden Fall noch 1-2 Wochen noch mal einen Status Quo posten.
Ergebnis in Punkten:
Sanftheit: 10/10
Gründlichkeit: 11/10
Verarbeitung: 10/10
Handling (Gewicht): 5/10
Als negativpunkt möchte ich noch das überstehen der Klinge anmerken, obwohl da eigentlich.... so what...
Sorry für den langen Text...
VG
Bernhard
lange bin ich um den Rocnel herumgeschlichen, denn der stößt in Preisregionen vor, die zwar möglicherweise gerechtfertigt sind, aber trotzdem in einem Bereich, der aus meiner Sicht grenzwertig ist.
Und ich spreche hier nur vom "normalen" Sailor 2024, keine Masterserie, kein Hybrid, oder ähnliches.
Jedenfalls hab ich dann einem Angebot aus dem MH nicht widerstehen können und so ist ein quasi neuer Rocnel Sailor 2024 gestern bei mir eingetroffen.
Leider leider hatte ich gestern keine Zeit und konnte ihn nur optisch begutachten und muss gestehen, die Verarbeitungsqualität ist vom aller feinsten.
Und ohne ihn schon mit einer Lupe untersucht zu haben, würde ich ihm spontan den Platz auf dem Thron anbieten, zumindest im Vergleich von der kleinen Auswahl an Hobeln, die ich mein Eigen nennen darf.
Es geht hier um so Kleinigkeiten wie strichpolierte Flächen wo machbar, also keine Frässpuren auf den Flächen, sehr passgenaue Teile, ein seidenweiches Gewinde, das satt und sanft geschlossen wird, wenn man die Klinge einspannt, usw... aber so genau hab ich ihn noch gar nicht inspiziert.
Eine sauber strichpolierte Fläche ist deutlich aufwendiger zu fertigen, als eine "gebürstete" oder sandgestrahlte Oberfläche und natürlich auch deutlich aufwendiger, als Frässpuren einfach zu belassen.
Nicht dass das den Hobel in irgendeiner Weise besser macht, aber schöner und wertiger und man kann den Kaufpreis besser nachvollziehen.
Mich persönlich stören Frässpuren nicht, aber zum Thema was bekommt man fürs Geld, sei dies erwähnt.
Natürlich musste er heute Morgen ran und hatte seinen ersten Einsatz.
Ist fast ein bisschen unfair, da ich morgens, an einem Arbeitstag, immer nur eine "quick & dirty" Rasur nach der Dusche vollziehe und das zu 95% nur mit einem Durchgang.
Aber egal, ich konnte nicht noch länger warten.
Bestückt wurde er mit einer Perma Sharp, um zumindest bei der Klinge keine große unbekannte ins Spiel zu bringen.
Die Perma Sharp rangiert bei mir, mit der Sputnik, auf Platz 1.
Was gleich auffällt ist, dass die Klinge an den kurzen Seiten übersteht - zwar nicht so viel wie bei manch anderen Hobeln, aber doch steht sie noch über.
Mit ist unerklärlich, warum man das heute noch macht. Diente es früher vielleicht zur leichteren Entnahme der Klinge aus dem Hobel, so ist das bei diesen Hobeln eigentlich nicht mehr nötig.
Egal, ist halt so - ich mag es trotzdem nicht, denn es ist eine potentielle Verletzungsgefahr.
Was auch sofort aufgefallen ist, Mensch ist der schwer
und der ist richtig schwer !Grundsätzlich stört mich das nicht, aber er ist nicht besonders griffig und so ist die Gefahr deutlich größer, dass er einem Mal aus der Hand rutscht.
Den möchte ich nicht ins Waschbecken fallen lassen, da brauche ich ein neues Waschbecken - dem Hobel fehlt danach vermutlich nichts...
So, aber jetzt los.
Am Morgen mache ich mit keinem Equipment Experimente.
Seife, Pinsel und (normalerweise) Hobel, kommt nur erprobtes zum Einsatz.
Also gab es heute:
- Geo F. Trumper Sandelholz Rasiercreme
- Rasurkult Synthetik Pinsel
- und jetzt der neue Rocnel mit Perma Sharp Klinge
Ich habe ihn einfach auf Stufe 2 gestellt (hab irgendwo gelesen zwischen 2-3 liegt man ganz gut bei ihm) und los.
Nach der Dusche schnell und sicher einen schön schlotzigen Schaum aufgeschlagen und für die Dauer des Zähneputzens einwirken lassen.
Und dann der erste Zug mit dem Rocnel.
Erster Eindruck sehr gut, nein sehr sehr gut.
Das Gewicht stört mich beim Rasieren überhaupt nicht, nur das Handling außerhalb des Gesichtes (beim auswaschen, usw..).
Der Hobel gleitet durch meine 2-Tage Stoppeln wie durch heiße Butter, ich weiß - ist hauptsächlich der Verdienst der Klinge - aber die will gut geführt sein.
Ich habe nach dem zweiten Zug direkt gemerkt, wie gründlich er ist.
Die Rasur ist in gewohnter "Arbeitstag-Geschwindigkeit" durchgeführt worden, ohne irgendwelche Beanstandungen.
Es war eine äußerst angenehme Rasur, die ich gefühlt sonst erst beim zweiten Einsatz einer Klinge habe.
Ich finde nämlich, der zweite Einsatz einer neuen Klinge ist der beste.
So eine angenehme Arbeitstags-Rasur ist nicht selbstverständlich, nicht einzigartig, aber ganz vorne mit dabei.
Ich wollte eigentlich ein paar Rasuren abwarten, bis ich die erste Meinung hier poste, aber was soll ich sagen - ich hab's nicht geschafft
So, Fazit zum ersten Tag:
- eine absolut problemlose Rasur, als würde ich den Hobel schon in- und auswendig kennen.
- die Qualität der Rasur (Sanftheit, Feeling auf der Haut, Rückmeldung der Klinge, Sound, Gleitverhalten) würde ich auf Top Level einstufen.
Die Gründlichkeit, da bin ich ein bisschen geplättet und weiß nicht so recht was ich sagen soll.
Denn die ist richtig richtig gut und das in Verbindung mit dem absolut sanften Gefühl und trotzdem spürt man die Klinge. Da geht nicht viel mehr.
Die Kombi (Sanftheit und Gründlichkeit), da kann bei mir eigentlich nur der Progress 500 mithalten. Der GC ist genauso gut, aber deutlich direkter (cc 0.84 Version).
Bei nur einer Rasur ist es immer etwas schwierig, ersten will man ja, dass der neue alles Rekorde schlägt und bei nur 1x kann man noch nicht von Wiederholgenauigkeit sprechen.
Ich werde auf jeden Fall noch 1-2 Wochen noch mal einen Status Quo posten.
Ergebnis in Punkten:
Sanftheit: 10/10
Gründlichkeit: 11/10
Verarbeitung: 10/10
Handling (Gewicht): 5/10
Als negativpunkt möchte ich noch das überstehen der Klinge anmerken, obwohl da eigentlich.... so what...
Sorry für den langen Text...
VG
Bernhard
