arum das so ist, kann ich dir nicht erklären. Aber wir haben ja mit
@Dr. Mabuse den Inhaber des "Lehrstuhls für theoretische, angewandte und vergleichende Schärfwissenschaften" hier, und ich bin mir sicher, dass er für das, was ich nur staunend zur Kenntnis nehmen konnte, eine Erklärung haben wird.
Lehrstuhl ... oh Easy
... dabei ists doch nur der Donnerbalken
So so so ... der arme, alte Onkel Mabuse soll mal wieder ...
"Der Papa wirds schon richten, der Papa machts schon gut. Der Papa, der macht alles was sonst keiner gerne tut"
Vorweg - wissen tue ich es nicht und eine ordentliche Erklärung habe ich auch nicht.
Ich habe meine beiden Schwedensteine (ein O-Ha-Magnet-Elektrostein und einer als Plättchen auf Stoßriemen) meist nur als Prefinisher verwendet. Als Finisher liefert mir der Stein vom Stoßriemen eine viel zu grobe Schneide - das Steinplättchen ist leider viel zu grob abgerichtet und auch noch ganz leicht gebogen. Richtig selber abrichten traue ich mich nicht, da es mit ca. 1 - 1,5 mm Dicke viel zu dünn ist und mir beim Abrichten vermutlich zerbrechen würde.
Der O-Ha-Stein hingegen ist ein andere Hausnummer, sehr fein und ein guter Finisher, der nur mit Wasser verwendet bei mir allerdings eine etwas bissige Schneide abliefert. Ich habe die Schneiden (außer mit Chromoxriemen) bisher vom Stein selber noch nicht sanft bekommen, da muß ich - irgendwann mal - noch weiter herumexperimentieren. In Planung ist, auf dem Schwedenstein einmal mit einem dunkelblauen Thüringer-Anreiber ganz nach Escher-Vorschrift
"feinen Schleim" zu erzeugen ... und dann wollen wir doch mal sehen
Aber eine schwache Hypothese könnte ich anbieten:
Es könnte sein, daß der Schwedenstein, ähnlich wie viele andere Natursteine, einfach sehr vom Schleifschlamm profitiert. Auch wegen der Schleifwirkung, aber noch mehr deshalb, weil der Schleifschlamm die "Täler" zwischen den "Spitzen" der Steinoberfläche auffüllen und somit eine deutlich feinere Oberfläche ergeben kann. Und dann kommt wohl noch der Slurry-Effekt hinzu - es wird durch überschüssigen Schleifschlamm schon auf dem Stein eine ganz leichte Verrundung, der "gotische Spitzbogen", die "micro convexity" hinter der Schneide erzeugt.
Und diese leichte Verrundung ergibt ja - meiner Erfahrung nach - fast immer die gesuchten spitzbogenförmigen Klingen, die m.E. nach noch angenehmer rasieren als gerade, dreieckige Schneiden, wie man sie von nur auf gewässerter Oberfläche gefinishten Messern kennt
Bitte bei Science of Sharp selber gucken was der gute Todd zum Schärfen mit Slurry so schreibt, das ist recht interessant.
Denn anders als z.B.
@Hellas finishe ich auf meinen Steinen ja meist mit Slurry. Ich fange mit relativ dickem Slurry an und komme dann durch stetiges Verdünnen des Slurries (auf Slurry-Undercut achten!) bis zu halbdurchsichtigem Slurry, bis runter auf klares Wasser gehe ich nicht bzw. selten.
Diese Methode ist ist für mich als Grobmotoriker halt unkomplizierter und da muß ich mir weniger Gedanken machen, den "Dilucot" habe ich mir einfach so angewöhnt ... ein Überbleibsel vom Schärfen auf GBB
Die endgültige Verrundung erziele ich auf meinen Messer dann durch Pastenriemen oder ausgedehntes Leinen/Ledern ... aber das dürfte sich inzwischen ja schon im Forum rumgesprochen haben