Forum der Rasur

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Talg oder nicht Talg... das ist hier die Frage

Wenn man sich ein wenig mit der Herstellung von Seife beschäftigt, wird einem sicherlich auffallen, dass Rindertalg ganz einfach die erforderlichen und gewünschten Fettsäuren in genau der günstigen Zusammensetzung enthält, die einer Rasierseife ihre guten Eigenschaften verleiht.

:daumenhoch

& genau aus dem Grund ist meiner Meinung nach die Herstellung einer Talg Seife leichter zu bewerkstelligen und somit sind sie auch im allgemeinen besser. Ich für meinen Teil habe bedeutend mehr Nieten aus der nicht tierischen Ecke gezogen und unter meinen persönlichen Top Seifen sind zu rund 3/4 Talg Seifen zu finden.
 
Was heißt denn hier die erforderlichen und gewünschten Fettsäuren? Wer bestimmt den was erforderlich ist? Wer sagt denn dass eine Rasierseife aus Talg generell gute Eigenschaften besitzt?
Vielleicht mag das der ein oder andere so empfinden. Das ist mir allerdings zu subjektiv gedacht. Die Frage ist doch eher welche Zusammensetzung man wünscht und zu einem passt. Und ich denke da ist jeder Mensch anders.

Sicherlich mag es unter den Nicht-Talg-Varianten mehr Reinfälle geben. Allerdings scheint mir der Markt bei veganen und vegetarischen Produkten zur Zeit auch größer zu sein, so dass sich dort wesentlich mehr Hobby-Köche tummeln.
 
Was heißt denn hier die erforderlichen und gewünschten Fettsäuren?

Ganz einfach, das sind die Fettsäuren, deren Produkte aus dem Verseifungsprozess der Seife die jeweilig gewünschten Eigenschaften verpassen. Guckst du z.B. hier.
Das ist nur eine klitzekleine Übersicht für den Anfänger und bezieht sich auf Seifen allgemein. Bei Rasierseifen wird es noch spezieller. Da haben wir eine Mischverseifung mit Natronlauge und Kalilauge.

Wer bestimmt den was erforderlich ist?

Z.B. Soapcalc


Wer sagt denn dass eine Rasierseife aus Talg generell gute Eigenschaften besitzt?

Das entsprechende Fettsäureprofil von Rindertalg.


Vielleicht mag das der ein oder andere so empfinden. Das ist mir allerdings zu subjektiv gedacht.

Naja, das ist deine (subjektive) Sicht der Dinge. Objektiv betrachtet sieht es etwas anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mag ja alles sein mit der in der Theorie erforderlichen und gewünschten Eigenschaften. Aber ich denke, dass es wie bei allem in der Rasur selbstverständlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und der persönlichen Bedürfnisse ist. Als Talgfan sind die bisher eindeutigen Sieger bei mir wenn es um die Rangfolge bei Seifen für das Messer geht aus der pflanzlichen Fraktion.
 
Wie ich schon oben erwähnte, es ist (nicht nur in der Theorie) eine Frage der Zusammensetzung der Fettsäuren. Die Firma Haslinger hat sich (dankenswerterweise!) die Mühe gemacht und hat das talgbasierte Fettsäureprofil seiner Rasierseifen mittels Fettsäuren aus entsprechend adäquaten pflanzlichen Ölen und Fetten resynthetisiert. Letztendlich zählt das Ergebnis und ob eine Fettsäure aus einem tierischen oder pflanzlichen Produkt stammt, ist dem Verseifungsprozess egal.

Das wird auf dieser Seite auch sehr gut beschrieben.

Also Leute, es gibt auch wirklich gute Rasierseifen aus rein pflanzlichen Produkten. Wer suchet, der findet (steht schon in der Bibel) :D
 
Also Leute, es gibt auch wirklich gute Rasierseifen aus rein pflanzlichen Produkten. Wer suchet, der findet (steht schon in der Bibel) :D

Spontan würde mir da Haslinger und Wickhams Soaps einfallen. Ähnlich wie die Proraso Single Blade RC stehen sie IMO den Talgseifen die ich besitze nicht nach. Kann natürlich sein dass ich einfach ein Banause bin der die kleinen Feinheiten nicht wertschätzt. :D
 
Was heißt denn hier die erforderlichen und gewünschten Fettsäuren?

Ganz einfach, das sind die Fettsäuren, deren Produkte aus dem Verseifungsprozess der Seife die jeweilig gewünschten Eigenschaften verpassen. Guckst du z.B. hier.
Das ist nur eine klitzekleine Übersicht für den Anfänger und bezieht sich auf Seifen allgemein. Bei Rasierseifen wird es noch spezieller. Da haben wir eine Mischverseifung mit Natronlauge und Kalilauge.

Ähh, danke für den ausführlichen fachlichen Beitrag ... aber leider knapp an meinen rhetorischen Fragen vorbeigeredet. :rolleyes:

Dann also nochmals zum Mitschreiben. Es gibt nicht die eine perfekte Seifenbasis. Eine Talg-Seife mag für Dich die richtige (gewünschte) Mischung an Fettsäuren haben. Allerdings gilt das nicht für jeden.

Wer sagt denn dass eine Rasierseife aus Talg generell gute Eigenschaften besitzt?

Das entsprechende Fettsäureprofil von Rindertalg.
Toll, und das beantwortet inwieweit meine Frage?

Vielleicht mag das der ein oder andere so empfinden. Das ist mir allerdings zu subjektiv gedacht.

Naja, das ist deine (subjektive) Sicht der Dinge. Objektiv betrachtet sieht es etwas anders aus.

Dann bring mir bitte den objektiven Beweis warum angeblich gerade Talg (bzw. das Talg-Fettprofil) das Non-Plus-Ultra sei.

Für mich stellt sich immer noch die Frage, warum man bei einer Nicht-Talg-Seife ausgerechnet den Anteil der Fettsäuren nachahmen sollte. Eine Frage an die Seifensieder: Funktioniert praktisch gesehen denn (fast) nichts anderes?

Im Übrigen sind meist selbst Talg-Seifen keine reinen Talg-Seifen, sondern es wird mindestens ein weiteres, überwiegend nicht-tierisches Fett/ÖL mitverseift .d. .h dass selbst den Seifensiedern das reine Talg nicht perfekt genug ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jazzman2018 magst du mal was dazu sagen? Ich bin ja ein bekennender Fan von Prinzipienstreiten, aber hier noch mal was aus fachkundigen Mund wäre da nicht verkehrt. Ich sag’s nur mal so weil ich von Jazzmann beide Seifen (Talg und Palmölbasiert) probiert habe und die Nouancen im direkten Vergleich im Bereich der Einbildung - bei mir als Talgfan natürlich pro Talg - lagen.
 
Was heißt denn hier die erforderlichen und gewünschten Fettsäuren?

Ganz einfach, das sind die Fettsäuren, deren Produkte aus dem Verseifungsprozess der Seife die jeweilig gewünschten Eigenschaften verpassen. Guckst du z.B. hier.
Das ist nur eine klitzekleine Übersicht für den Anfänger und bezieht sich auf Seifen allgemein. Bei Rasierseifen wird es noch spezieller. Da haben wir eine Mischverseifung mit Natronlauge und Kalilauge.

Ähh, danke für den ausführlichen fachlichen Beitrag ... aber leider knapp an meinen rhetorischen Fragen vorbeigeredet. :rolleyes:

Dann also nochmals zum Mitschreiben. Es gibt nicht die eine perfekte Seifenbasis. Eine Talg-Seife mag für Dich die richtige (gewünschte) Mischung an Fettsäuren haben. Allerdings gilt das nicht für jeden.

Wer sagt denn dass eine Rasierseife aus Talg generell gute Eigenschaften besitzt?

Das entsprechende Fettsäureprofil von Rindertalg.
Toll, und das beantwortet inwieweit meine Frage?

Vielleicht mag das der ein oder andere so empfinden. Das ist mir allerdings zu subjektiv gedacht.

Naja, das ist deine (subjektive) Sicht der Dinge. Objektiv betrachtet sieht es etwas anders aus.

Dann bring mir bitte den objektiven Beweis warum angeblich gerade Talg (bzw. das Talg-Fettprofil) das Non-Plus-Ultra sei.

Für mich stellt sich immer noch die Frage, warum man bei einer Nicht-Talg-Seife ausgerechnet den Anteil der Fettsäuren nachahmen sollte. Eine Frage an die Seifensieder: Funktioniert praktisch gesehen denn (fast) nichts anderes?

Im Übrigen sind meist selbst Talg-Seifen keine reinen Talg-Seifen, sondern es wird mindestens ein weiteres, überwiegend nicht-tierisches Fett/ÖL mitverseift .d. .h dass selbst den Seifensiedern das reine Talg nicht perfekt genug ist.

Erstmal gefällt mir hier die Tonlage nicht und zweitens stört mich die von Wissen und erfahrung unbelastete Meinungsfreude. Wer selber Erfahrung mit der kaltverseifung hat weiss eben auch , das es nicht ganz einfach ist eine gute rasierseife selber herzustellen. Mit den mir zur Verfügung stehenden vegetarischen Rezepten war ich nicht sehr zufrieden. Erst mit rindertalg und stearinsäure kam was heraus was einer guten rasierseife nahe kommt, das ist einfach ein faktum. Dazu kommt das die Öle die den Talg ersetzen wie Rizinusöl und avocadoöl nicht ganz billig sind und die in fast allen seifen eingesetzte stearinsäure sowieso meist tierischen Ursprungs ist!
 
Wer selber Erfahrung mit der kaltverseifung hat weiss eben auch , das es nicht ganz einfach ist eine gute rasierseife selber herzustellen.

Genau so sehe ich dass auch. Wenn man dann annimmt, dass die Produzenten von Talg und Nicht-Talg Seifen ähnlich geschickt in ihrer Handwerkskunst sind und die Herstellung einer Top Rasierseife nicht so leicht ist, so ist es doch nur logisch dass sich in der veganen Ecke mehr Nieten befinden müssen.

Natürlich gibt es Top Seifen ohne Talg, wie schon der Kollege oben schreibt und Talg ist kein Muss. Die 3 angeführten Bsp zählen auch bei mir zu den Spitzenprodukten.
Spontan würde mir da Haslinger und Wickhams Soaps einfallen. Ähnlich wie die Proraso Single Blade RC stehen sie IMO den Talgseifen die ich besitze nicht nach. :D
 
Erstmal gefällt mir hier die Tonlage nicht und zweitens stört mich die von Wissen und erfahrung unbelastete Meinungsfreude. Wer selber Erfahrung mit der kaltverseifung hat weiss eben auch , das es nicht ganz einfach ist eine gute rasierseife selber herzustellen. Mit den mir zur Verfügung stehenden vegetarischen Rezepten war ich nicht sehr zufrieden. Erst mit rindertalg und stearinsäure kam was heraus was einer guten rasierseife nahe kommt, das ist einfach ein faktum. Dazu kommt das die Öle die den Talg ersetzen wie Rizinusöl und avocadoöl nicht ganz billig sind und die in fast allen seifen eingesetzte stearinsäure sowieso meist tierischen Ursprungs ist!
Sorry, der Ton war vielleicht nicht der Allerbeste aber ich wollte bewusst ein wenig provozieren, um hier den Ein oder Anderen mal aus seinem Glashäuschen zu bewegen. Ich hab mich einfach an der Aussage gestört, das Talg so etwas wie das Non-Plus-Ultra zu sein hat, an dem sich eine RS zu messen hat.
Mir ist das Ganze zu engstirnig betrachtet. Es mag ja sein, dass eiine Talg-Seife unkomplizierter herzustellen ist und nahezu dem Ergebnis entspricht, den sich die meisten Seifensieder wünschen. Es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass mit den unzähligen Pflanzenölen/-fetten mehr Spielraum vorhanden ist, welche Fettsäuren anteilig im Produkt enthalten sind. Daher ist auch die Fehlerquote dementsprechend höher bzw. es erfordert wohl mehr Fachwissen eine sehr gute pflanzliche RS herzustellen.
Trotzdem würde ich mich nicht auf die Fettsäuren-Anteile von Talg versteifen. Es gibt genug Nuancen/Spielräume, wie man eine Seife noch besser machen kann.

Und überhaupt: Was heißt denn "eine gute Rasierseife"? Jeder versteht ja unter "gut" etwas anderes. Einigen können wir uns vielleicht auf Eigenschaften wie gleitfähig und stabiler Schaum. Der Rest ist dann allerdings wohl eher Geschmackssache. Von daher kann ich ich auch hier die Versteifung auf die Talg-Fettsäuren nicht ganz nachvollziehen.
 
Hallo,
hier mal so meine Meinung zu Talg oder nicht Talg:

Ich siede ja selber Rasierseifen und kenne beide Seiten. Zunächst mal zu den Preisen: Rindertalg ist günstiger als Palmöl in der Anschaffung, also der Trend zu Palmöl hat meineserachtens nichts mit dem Preis zu tun. Auch wegen der Eigenschaften, zu denen ich noch komme, schließe ich aus ,und so behaupte ich mal, das es schon erheblich mit dem Trend Vegan zu tun hat. Das macht für die Hersteller auch Sinn, denn mit Palmöl schließe ich eine wesentlich kleinere Gruppe aus, als wenn ich die Trendveganer ausschliesse. Klingt ja auch immer recht sauber. Darüber lässt sich jetzt aber unendlich diskutieren und da hat jeder seine perönliche Meinung.
Also zu den Eigenschaften: Ich glaube kaum das einer wirklich eine Rasierseife an den Zutaten in Bezug auf Rindertalg oder Palmöl wirklich unterscheiden kann. Eine gute Seife geht mit beiden Zutaten gleich gut. Darüberhinaus gibt es sogar noch andere Alternativen (z.B. hydroniertes Soyaöl). Funktioniert alles hervorragend.
Ich habe immer ein bischen den Rindertalg bevorzugt. Letztens habe ich dann mal wieder eine neuere Vergulde Hand genommen und fand die ganz hervorragend. Danach hab ich auf die Inhaltsstoffe geschaut und gesehen das die auf Palmölbasis ist. Also: Geht doch. Und kein Grund für die Rindertalgfraktion in Panik auszubrechen.
Ich behaupte: Beides geht und gut gehts. Es bleibt eine persönliche Empfindung was denn doch besser wäre. Und da würde ich es auch bei belassen.
 
Was letzten Endes besser ist, ist meiner Meinung nach nicht so einfach eindeutig festzuschreiben. Dazu sind die persönlichen Präferenzen bzw. das persönliche Empfinden einfach zu unterschiedlich. Beide Lager können viele Beispiele für hervorragende Vertreter der jeweiligen Gattung namhaft machen,...was können wir uns schöneres wünschen?

Klar hat aber auch zu sein, dass es jedermanns freie und persönliche Entscheidung bleibt, die eine oder andere Gattung zu bevorzugen. Für mich kommt's primär auf die Performance an, ob Talg oder oder nicht Talg, das steht für mich erst an zweiter Stelle
 
Ich nutze ausschließlich Seifen und Cremes ohne Schlachtabfälle. Meine Nase ist da sehr sensibel.
Im letzten Jahr z. B. kaufte ich Phoenix&Beau Trafalgar, ohne die Inhaltsstoffe zu prüfen, da mir das Duftschema zusagte. Schon beim zweiten Schnuppern war mir klar: tallow. Der Tiegel wurde verschenkt.
Jeder, wie er es mag. Ich verstehe, dass Tiertalg Eigenschaften besitzt, die für die Rasureigenschaften sehr gut geeignet sind.
Aber über mein Geruchsempfinden komme ich nicht drüber.
Vielleicht sind deshalb soviele (US) Artisans so stark beduftet ......
Und ich glaube nicht, dass ich mit dem Umschiffen von tierischem Talg in meiner Rasurfreude eingeschränkt bin.
 
Ich finde den Geruch von Talgseifen absolut nicht schlimm, und ich glaube auch nicht, das die Artisans so stark beduftet sind, um den Talggeruch zu überdecken. Sowas klappt denke ich, eher schlecht als recht.
Die sind so denke ich, so stark beduftet, weil die User das auch so wollen.

Btw. ich find es extrem gut und nachhaltig, Talg für Seife zu verwenden, wäre ja noch schöner wenn das Fett einfach nutzlos entsorgt würde, und vor gut 60-80 Jahren waren Seifen aus Tierfetten an der Tagesordnung, damals konnten die Leute, ja nicht mal von einer Seife mit Rizinusöl zur Schaumbildung träumen. Ich selber benutze sogar eine ganz alte Vorkriegs Kernseife, hab noch keine bessere Kernseife gesehn, und nach Talg riecht die auch nicht.
 
Ich beziehe mein Rindertalg von Vogeltreff24. Das ist fast weiss, top und richt kaum, keinefalls unangenehm und da ich meine Rasierseifen auch unbeduftet siede, kann ich sagen, das das am Ende nicht zu bemerken ist. Schon überhaupt nicht, wenn ich die auch nur leicht beduften würde.
Aber bitte: Rindertalg frisch vom Metzger, der hat einen Eigengeruch und der würde mich schon stören. Kommt also darauf an, wo man den Talg bezieht und wie der behandelt wurde.
 
Rindertalg vom Metzger ist aber auch noch nicht ausgelassen, das muss man zuerst machen bevor es für Seife verwendet werden kann.
Aber das würde ich mir zuhause nicht antun, da riecht nachher alles nach Rinderfett.
 
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