MaydayGuard
FdR-Pate
Zugegebenermaßen, die Überschrift hört sich dramatisch an. Und sie bezieht sich nicht auf die Schleifsteine, die wir zum Schärfen von Rasiermessern benutzen, sondern um mechanisch angetriebene Schleifsteine in den Schleifereien. Die Arbeit an den rotierenden Schleifsteinen war für die Schleifer ein Berufsrisiko, das manchmal mit dem Tod endete.
Ich fange an mit dem Wipperkotten. Hier ein Bild des Doppelkottens: Links fließt die Wupper entlang, der linke Kotten ist der sog. „Innenkotten“, der rechte ist der „Außenkotten“. (Die Bezeichnungen sind aus Sicht des Flusses.)
Während man sich den Außenkotten in den regelmäßigen Öffnungszeiten auch von innen anschauen kann, ist dies bei dem Innenkotten nicht ohne weiteres möglich. Man kann ihn besichtigen, aber nur mit Voranmeldung. Der Innenkotten befindet sich seit den 1950er Jahren in Privatbesitz und beinhaltet ein kleines Museum und ein Café, in dem man eine „Bergische Kaffeetafel“ genießen kann.
Im Inneren ist eine Grabplatte ausgestellt, die für einen im Jahr 1894 zu Tode gekommenen Schleifer von seinen Schleiferkollegen angefertigt wurde. Der Tod des Schleifers trat durch das Zerbersten des Schleifsteins ein, vor dem er arbeitete. Die Grabplatte wurde aus einem Stück des zerbrochenen Schleifsteins hergestellt.
Die Inschrift des Grabsteins lässt sich noch gut lesen.
Solche Ereignisse waren vor 1900 gar nicht selten: Zerspringende Schleifsteine führten immer wieder zu schwersten Verletzungen und häufig sogar zum Tod des davorsitzenden Schleifers durch die oft zentnerschweren Bruchstücke. Es gab ein paar rudimentäre Vorgaben, was die Umdrehungsgeschwindigkeit der Steine in Abhängigkeit von dem Durchmesser Größe anbelangt und die Art, wie die Steine möglichst spannungsfrei montierte werden mussten (durch seitliche Druckscheiben und nicht mit Hilfe von Holzkeilen auf der Antriebswelle). Trotzdem passierten immer wieder schlimme Unfälle. Gerade bei neu in Betrieb genommenen Steinen war in den ersten Tagen das Risiko eines Zerberstens höher.
Es ist ein sicher ein großes Verdienst der Fa. J. A. Henckels (Zwillingswerk), die als eine der ersten Firmen in Solingen Schutzvorrichtungen aus Metall entwickelte und an den Schleifsteinen anbringen ließ, und zwar bereits ab 1889. Als „Erfinder“ gilt der Werkmeister G. Ern, der bei Henckels beschäftigt war.
In den meisten Fällen bewährten sich die Schutzvorrichtungen großartig und schützten die Schleifer. Schwere Unfälle, in denen die Stücke der zerborstenen Schleifsteine die Schutzvorrichtung so stark beschädigten, dass sie ihre Funktion nicht erfüllen konnte und die davor arbeitenden Schleifer verletzt wurden oder zu Tode kamen, wurden seltener. Im Jahr 1898 wurde eine Polizeiverordnung erlassen, die das Anbringen von Schutzvorrichtungen vorschrieb. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten gab es immer wieder Fälle, in denen gegen die Auflagen verstoßen wurde.
Das Museum enthält eine Reihe weiterer Exponate, von denen ich noch die ausgestellten Holzschuhe, die typischen Arbeitsschuhe in den Schleiferkotten, zeigen möchte.
Ich fange an mit dem Wipperkotten. Hier ein Bild des Doppelkottens: Links fließt die Wupper entlang, der linke Kotten ist der sog. „Innenkotten“, der rechte ist der „Außenkotten“. (Die Bezeichnungen sind aus Sicht des Flusses.)
Während man sich den Außenkotten in den regelmäßigen Öffnungszeiten auch von innen anschauen kann, ist dies bei dem Innenkotten nicht ohne weiteres möglich. Man kann ihn besichtigen, aber nur mit Voranmeldung. Der Innenkotten befindet sich seit den 1950er Jahren in Privatbesitz und beinhaltet ein kleines Museum und ein Café, in dem man eine „Bergische Kaffeetafel“ genießen kann.
Im Inneren ist eine Grabplatte ausgestellt, die für einen im Jahr 1894 zu Tode gekommenen Schleifer von seinen Schleiferkollegen angefertigt wurde. Der Tod des Schleifers trat durch das Zerbersten des Schleifsteins ein, vor dem er arbeitete. Die Grabplatte wurde aus einem Stück des zerbrochenen Schleifsteins hergestellt.
Die Inschrift des Grabsteins lässt sich noch gut lesen.
Solche Ereignisse waren vor 1900 gar nicht selten: Zerspringende Schleifsteine führten immer wieder zu schwersten Verletzungen und häufig sogar zum Tod des davorsitzenden Schleifers durch die oft zentnerschweren Bruchstücke. Es gab ein paar rudimentäre Vorgaben, was die Umdrehungsgeschwindigkeit der Steine in Abhängigkeit von dem Durchmesser Größe anbelangt und die Art, wie die Steine möglichst spannungsfrei montierte werden mussten (durch seitliche Druckscheiben und nicht mit Hilfe von Holzkeilen auf der Antriebswelle). Trotzdem passierten immer wieder schlimme Unfälle. Gerade bei neu in Betrieb genommenen Steinen war in den ersten Tagen das Risiko eines Zerberstens höher.
Es ist ein sicher ein großes Verdienst der Fa. J. A. Henckels (Zwillingswerk), die als eine der ersten Firmen in Solingen Schutzvorrichtungen aus Metall entwickelte und an den Schleifsteinen anbringen ließ, und zwar bereits ab 1889. Als „Erfinder“ gilt der Werkmeister G. Ern, der bei Henckels beschäftigt war.
In den meisten Fällen bewährten sich die Schutzvorrichtungen großartig und schützten die Schleifer. Schwere Unfälle, in denen die Stücke der zerborstenen Schleifsteine die Schutzvorrichtung so stark beschädigten, dass sie ihre Funktion nicht erfüllen konnte und die davor arbeitenden Schleifer verletzt wurden oder zu Tode kamen, wurden seltener. Im Jahr 1898 wurde eine Polizeiverordnung erlassen, die das Anbringen von Schutzvorrichtungen vorschrieb. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten gab es immer wieder Fälle, in denen gegen die Auflagen verstoßen wurde.
Das Museum enthält eine Reihe weiterer Exponate, von denen ich noch die ausgestellten Holzschuhe, die typischen Arbeitsschuhe in den Schleiferkotten, zeigen möchte.