Hatzicho's Kotten
Hersteller/Händler
Die Schweizer waren‘s nicht, die Solinger aber auch nicht. Deutschland oder Sheffield oder doch im Orient oder China viel früher?
Beim Schleifen von Messern auf sich drehenden Schleifsteinen entsteht grundsätzlich ein Hohlschliff. Drehende Scheiben haben aber auch schon die Römer und Kelten hierzulande benutzt. Hier lässt sich schwer sagen, wer was zuerst erfunden hat.
Aber bei dem speziellen Rasiermesserhohlschliff?
Wie im thread Rasiermesser des 18. Jahrhunderts zu sehen, weisen die Messer zu dieser Zeit einen Hohlschliff auf, der jedoch eher wedge bis maximal viertelhohl ausgeführt ist.
Genau so beschreibt es auch der französische Meisterschmied Jean-Jacques Perret in seiner Abhandlung „L’art du coutelier“ aus dem Jahr 1771. Hier mal ein Ausschnitt aus der deutschen Übersetzung dieses Werkes, dem Buch Kuenste des Messerschmiedens, erschienen 1838.
Interessanter Weise sind in der deutschen Übersetzung die im französischen Original erwähnten Steingrößen für die ersten Schritte nicht aufgeführt. Diese wären für ein 8/8 breites Messer:
13 - 14‘‘ für das Blankschleifen der Messer
6 - 8‘‘ für den Grobschliff
8 - 10‘‘ für den Schneidenschliff
9‘‘ für den Hohlschliff – das ist ziemlich wedge!
Die Rasiermesserschneide muss sich beim Nageltest auf einer Ausdehnung von 1 Linie durchbiegen. Eine Linie entspricht etwa 1/12“, also etwa 2mm.
Doch Perret beschreibt noch mehr. So berichtet er über die besondere Art und Weise, wie in Deutschland Rasiermesser geschliffen werden:
„In Deutschland bildet man Rasiermesserschneiden welche sich auf dem Nagel in einer Ausdehnung von 3 Linien biegen, dergestalt, dass sie beim Rasieren einen Klang von sich geben.“
In einem weiteren Absatz beschreibt Perret, wie die Hohlung in Deutschland zu dieser Zeit geschliffen wurde.
Die Vorgehensweise entspricht auch der heute noch verwendeten Technik, mit Schleifsteinen von immer geringerem Durchmesser in die Hohlung vorzudringen und dabei den Wall mittels des Setzens von Bördchen vorzuformen (wenn man auch bei einem Messer von 8/8 Breite die Hohlung in der letzten Stufe mit einem 2-2,5‘‘ Stein schleifen würde).
Man kann also ziemlich sicher konstatieren, dass der spezielle Hohlschliff wohl eine deutsche Erfindung war, die auch bereits im 18. Jahrhundert Stand der Technik war!
Zu dieser Zeit waren Rasiermesser allerdings in Solingen noch kein Thema, sie wurden erst durch den zunftlosen Schleifer Daniel Peres nach 1800 eingeführt. Führend in Deutschland in jener Zeit waren die Hamburger Schleifer. Und dies auch noch bis zu Ende des 19. Jahrhunderts, bevor dann Carl Friedrich Ern der Rasiermesserproduktion in Solingen eine neue Dimension gab.
Hier mal ein Artikel der New York Times aus dem Jahr 1884 über die besondere Bedeutung der Hamburger Schleifer bzw. ihre Arbeit:
Gut scharf! hatzicho
Beim Schleifen von Messern auf sich drehenden Schleifsteinen entsteht grundsätzlich ein Hohlschliff. Drehende Scheiben haben aber auch schon die Römer und Kelten hierzulande benutzt. Hier lässt sich schwer sagen, wer was zuerst erfunden hat.
Aber bei dem speziellen Rasiermesserhohlschliff?
Wie im thread Rasiermesser des 18. Jahrhunderts zu sehen, weisen die Messer zu dieser Zeit einen Hohlschliff auf, der jedoch eher wedge bis maximal viertelhohl ausgeführt ist.
Genau so beschreibt es auch der französische Meisterschmied Jean-Jacques Perret in seiner Abhandlung „L’art du coutelier“ aus dem Jahr 1771. Hier mal ein Ausschnitt aus der deutschen Übersetzung dieses Werkes, dem Buch Kuenste des Messerschmiedens, erschienen 1838.
Interessanter Weise sind in der deutschen Übersetzung die im französischen Original erwähnten Steingrößen für die ersten Schritte nicht aufgeführt. Diese wären für ein 8/8 breites Messer:
13 - 14‘‘ für das Blankschleifen der Messer
6 - 8‘‘ für den Grobschliff
8 - 10‘‘ für den Schneidenschliff
9‘‘ für den Hohlschliff – das ist ziemlich wedge!
Die Rasiermesserschneide muss sich beim Nageltest auf einer Ausdehnung von 1 Linie durchbiegen. Eine Linie entspricht etwa 1/12“, also etwa 2mm.
Doch Perret beschreibt noch mehr. So berichtet er über die besondere Art und Weise, wie in Deutschland Rasiermesser geschliffen werden:
„In Deutschland bildet man Rasiermesserschneiden welche sich auf dem Nagel in einer Ausdehnung von 3 Linien biegen, dergestalt, dass sie beim Rasieren einen Klang von sich geben.“
In einem weiteren Absatz beschreibt Perret, wie die Hohlung in Deutschland zu dieser Zeit geschliffen wurde.
Die Vorgehensweise entspricht auch der heute noch verwendeten Technik, mit Schleifsteinen von immer geringerem Durchmesser in die Hohlung vorzudringen und dabei den Wall mittels des Setzens von Bördchen vorzuformen (wenn man auch bei einem Messer von 8/8 Breite die Hohlung in der letzten Stufe mit einem 2-2,5‘‘ Stein schleifen würde).
Man kann also ziemlich sicher konstatieren, dass der spezielle Hohlschliff wohl eine deutsche Erfindung war, die auch bereits im 18. Jahrhundert Stand der Technik war!
Zu dieser Zeit waren Rasiermesser allerdings in Solingen noch kein Thema, sie wurden erst durch den zunftlosen Schleifer Daniel Peres nach 1800 eingeführt. Führend in Deutschland in jener Zeit waren die Hamburger Schleifer. Und dies auch noch bis zu Ende des 19. Jahrhunderts, bevor dann Carl Friedrich Ern der Rasiermesserproduktion in Solingen eine neue Dimension gab.
Hier mal ein Artikel der New York Times aus dem Jahr 1884 über die besondere Bedeutung der Hamburger Schleifer bzw. ihre Arbeit:
Gut scharf! hatzicho