Hallo,
wie Ihr ja wisst, bin ich immer neugierig und offen für Neues. Ein Beitrag von Batou bzgl. 3M Schärfepapieren hatte gestern sofort mein Interesse geweckt. Batou hat mir daraufhin einen Link zu einer sehr interessanten Webseite geschickt, die ich Euch hier vorstellen möchte.
Auf dieser Webseite will der Autor durch wissenschaftliche Vorgehensweise herausfinden, warum wir ein Rasiermesser als scharf und/oder sanft empfinden. Er will die Ursachen finden um daraus dann ableiten zu können, wie man möglichst einfach zu dieser "Wunschschärfe" kommt.
Der Autor hat dafür sein Elektronenmiskroskop benutzt. Dank diesem kann man wunderbar in der Vergrösserung sehen, wie die Schneide nach den verschiedenen Schärfestufen aussehen. Unglaublich tolle Bilder. Sogar den Winkel kann er dadurch messen.
https://scienceofsharp.wordpress.com
Oft wird ja in Foren diskutiert, welcher Schärfestein für welche Stufe ambesten geeignet ist, oder welche Alternativen Schärfemöglichkeiten es sonst noch so gibt. Hier haben wir meiens Wissens zum ersten Mal eine wirklich fundierte Vorgehensweise mit hervorragendem Bildmaterial.
Das ist nicht nur für die Profis, sondern vor allem auch für Anfänger interessant, sobald sie überlegen wie sie schärfen wollen und mit was sie schärfen wollen. Selbst das Ledern wird dort behandelt.
Auch Hobler kommen hier nicht zu kurz. Wer weiß schon oder kann es gar bewisen, daß ein Rasiermesser teilweise schärfer ist als eine Feather Rasierklinge oder warum kleine Schnitte einer Rasierklinge vermutlich länger bluten als vergleichbare Schnitte eines Rasiermessers?
Diese Webseite ist leider auf Englisch. Damit aber alle Mitglieder etwas davon habe, werde ich hier die wichtigesten Punkte auf Deutsch zusammenfassen und auch Bilder mit Quellenangabe einfügen.
Ich habe selber erst angefangen zu lesen, weil diese Webseite doch sehr umfangreich ist, also wird dieses Posting hier von mir immer aktualisiert werden, soweit es meine Zeit erlaubt. Ihr könnt aber schon jetzt Fragen hier stellen bzw. darüber diskutieren.
Also fangen ich einmal an....
Einführung
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/01/25/quantifying-sharp/
Laut Autor (leider ist nirgendwo sein Name angegeben) muss ein Rasiermesser (RM) an der Spitze der Schneidfläche ca. 100nm (1/10 eines Microns) dünn sein, um sich angenehm rasieren zu können.
(1 Mikron = 1 Mikrometer = 0,001 Millimeter)
Das Äußerste (=Dünnste), das man mit Schärfen und Ledern erreichen kann sind ca. 50nm.
Hier sind SEM Bilder, um einmal die Unterschiede sehen zu können. Jeweils die Schneide nach oben gehalten. Immer 10k Vergrösserung (also 10.000x) der Schneide.
RM mit einem Gokumyo 20k geschärft
RM mit einem Chosera 1k geschärft.
Laut Autor lässt sich aber zuwenig über die Schärfe eines RM sagen, wenn man nicht auch Daten über den Winkel und die Dicke der Schneide zur Verfügung hat.
In diesem Bild ist der Winkel der Facette 19 Grad (=Aa rechts) und die Schneide ist bei einem Abstand von 3 Mikronen (=0,003mm) zur Kante (=H1) nur 1,664 Mikronen dünn (=V1 links).
Diesen misst er mit fokussierte Ionenstrahlen ("Focused Ion Beams" = FIB). Dadurch kann er die Dicke der Schneide an einem bestimmten Punkt bzw. in einem bestimmten Abstand zu der äußersten Kante der Schneide und den Winkel der Facette bestimmen.
Scharf ist nicht gleich scharf
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/08/18/definitions-of-sharp-and-keen/
Der Autor unterscheidet zwei Arten von Schärfen und wie man sie misst.
Sharp = scharf bzgl. der Dicke der Schneide gemessen ca. 3 Mikronen (=0,003mm) hinter der Spitze der Schneidkante
Keen = scharf bzgl. der Dicke und Feinheit direkt an der Spitze der Schneidkante/Facette
Der HHT (= hanging hair test) soll dies verdeutlichen.
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2015/03/24/sharp-and-keen-part-2/
Der HHT lässt sich in 2 Vorgänge unterteilen. Das "Ergreifen" des Haares und das Durchtrennen des Haares.
Allgemein soll der HHT zeigen, ob das RM scharf genug ist, um den harten Mantel des Haares zu durchdringen (=Ergreifen) aber auch scharf genug, um das Haar mit minimalen Kraftaufwand zu durchtrennen.
Für beide Schritte werden beide Schärfepunkte untersucht.
Für den ersten Schritt, das "Ergreifen" des Haares, also nur das Einschneiden in den harten Mantel des Haares, wird nur das letzte Mikron an der Spitze der Schneidkante benötigt. Die Dünne/Dicke an dieser Stelle ist also für das Ergreifen alleine verantwortlich.
Der zweite Schritt, das Durchtrennen des Haares, benötigt aber mehr. Für das Durchtrennen des Haares ist darüber hinaus noch der Facettenwinkel und damit die Dicke der Schneidkante etwas hinter (3 Mikronen) der Spitze/des Scheitels und die Reibung bzw. fehlende Reibung (durch Polieren etc.) auf einem Durchmesser von ca. 100nm (= Dicke des Haares).
Der HHT zeigt relativ einfach auf, ob die Schneide den erforderlichen Grenzwert an der Spitze der Facette über- oder unterschreitet. Wenn diese Spitze/Scheitelpunkt der Schneide nur 50nm (=0,05 Mikronen) dicker ist als der Grenzwert, kann das RM das Haar nicht mehr durchtrennen, obwohl es nach allen Standards immernoch sehr scharf ist.
Hier sind Bilder, die das sehr gut veranschaulichen:
Das ist ein der Querschnitt eines durchschnittenenn Barthaares.
Der harte Mantel des Haares ist nur ca. 5 Mikronen dick
Die einzelnen Schichten in dem Haar sind jedoch viel dünner. Weniger als 1 Mikrone dick.
Die eigenen Experimente des Autors haben gezeigt, daß eine Shcneide mit einer Dicke/Dünne vpn ca. 100nm erforderlich ist, um sich gut rasieren zu können. Das ergibt einen Schneidkantenradius von 50nm, was bspw. auch einem Gillette Patent entspricht, in dem ein angetsrebter Wert von 20-30nm für den Radius angestrebt wird.
Selbst künstliche Steine mit der feinsten Körnung erreichen beim RM Schärfen nur diesen Wert von Schärfe. Sehr leichte Züge beim Schärfen können dann noch einmal dies verfeinern/verdünnen. Aber eine facette mit 16 Grad Winkel ist normalerseise zu schwach, um damit eine normale Rasur zu überleben.
Das Abziehen des RM wird die Schärfe wieder unter den Grenzwert zurückbringen und gleichzeitig die Schneidkante robuster machen.
Es gibt ein Mythos, daß ein mit der Hand geschärftes und geledertes RM nicht so "scharf" sein kann, wie ein in der Fabrik geschärfte Rasierklinge. Die Bilder unten beweisen das Gegenteil. Das RM ist schärfer in beiden Messpunkten ("keener and sharper") als eine Feather DE Klinge auf der Fläche der ersten 50 mn von der Schneidenspitze gemessen.
Feather DE Rasierklinge. Allgemein sagt man, dies sei die schärfste verfügbare Rasierklinge
Mit der Hand geschärftes und geledertes RM. Schneidkante von 30-40nm (Scheitelradius von 15-20nm)
DE Feather. Die weisse Linie zeigt darauf im Vgl. das Profil des RM. Die ersten 50nm ist das RM dünner, weiter weg von der Schneidkante ist dann die Rasierklinge dünner.
Irrtümlicherweise glaubt man, daß Steine mit feinerer Körnung auch automatisch schärfere Schneidkanten bringen würden. Das stimmt aber nicht. Ein RM geschärft mit einem 12K Stein ist nicht unbedingt schärfer als dasjenige mit einem 10K Stein geschärftes.
Hier kommt noch später ein Verweis auf andere Untersuchungen hin, die das belegen.
The difference between edge-leading and edge-trailing strokes, shown in the pasted strop part 1, and the results from coarse diamond plates in the diamond plate progression, have already shown how misleading this concept is.
Das Bild unten ist von einem RM, das mit einem belgischen Coticule geschärft wurde. Ohne es danach zu ledern. Das Schleifmittel des belgsichen Coticule ist ca. 5-10 Mikronen im Durchmesser. Das entspricht ungefähr einem Shapton 2K Schleifstein.
Aber im Vgl. zu dem Schärfeergebnis des Shapton 2K, kann man sich nach dem Schärfen mit dem GBB einwandfrei rasieren.
Die Partiklegröße eines Steines alleine sagt also nichts darüber aus, wie scharf ein Messer an der Schneidkantenspitze (keenness) werden kann. In diesem speziellen Fall ist die Spitze der Schneidkante dermaßen "micro-convexed" wie der Autor es nur bei gröberen Diamantplatten kennt und was im Ergebnis bei Ihm zu sehr angenehmen, fast perfekten Rasuren führte.
Seitenansicht: RM, das mit einem GBB geschärft wurde (Belgian Coticule)
Querschnitt: RM, das mit einem GBB geschärft wurde (Belgian Coticule)
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß "Schärfe" nicht zwingend korreliert mit der Körnung des Schärfesteins.
Vergleich verschiedener Rasierklingen
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/05/28/a-comparison-of-several-manufactured-blades/
Hier zeigt der Autor anhand verschiedener Aufnahmen, dass bspw. Skalpelle direkt hinter der Schneidkante nicht so scharf (=dünn) sind wie die Rasierklingen.
Noch interessanter finde ich den Vergleich einer Feather Super Pro Artist Club Klinge vs. einem normalen RM.
Das FSPAC ist an der Schneidkante schärfer, aber nach ca. 3 Mikronen von der Schneidkante weg nicht so scharf wie ein normales RM.
Die Dicke des Scheitelpunkts der Schneidkante der FSPAC beträgt ca. 50nm. Das ist dünner/schärfer als irgendeine kommerzielle Rasierklinge. 3 Mikronen davon enfernt beträgt die Dicke aufgrund des 19 Grad Winkels der Facette dann 1,4 Mikronen.
Bild eines normalen RM, das bis hoch zu einem 16K Schärfestein geschärft wurde (vor dem Ledern). Die Dicke des Scheitelpunkts der Schneidkante des RM beträgt ca. 100nm (also mehr als das FSPAC). Die Dicke 3 Mikronen davon enfernt ist aber nur 1,05 Mikronen, also deutlich dünner und damit schärfer als das FSPAC. Der Winkel bei dem RM beträgt nur 16,2 Grad.
wie Ihr ja wisst, bin ich immer neugierig und offen für Neues. Ein Beitrag von Batou bzgl. 3M Schärfepapieren hatte gestern sofort mein Interesse geweckt. Batou hat mir daraufhin einen Link zu einer sehr interessanten Webseite geschickt, die ich Euch hier vorstellen möchte.
Auf dieser Webseite will der Autor durch wissenschaftliche Vorgehensweise herausfinden, warum wir ein Rasiermesser als scharf und/oder sanft empfinden. Er will die Ursachen finden um daraus dann ableiten zu können, wie man möglichst einfach zu dieser "Wunschschärfe" kommt.
Der Autor hat dafür sein Elektronenmiskroskop benutzt. Dank diesem kann man wunderbar in der Vergrösserung sehen, wie die Schneide nach den verschiedenen Schärfestufen aussehen. Unglaublich tolle Bilder. Sogar den Winkel kann er dadurch messen.
https://scienceofsharp.wordpress.com
Oft wird ja in Foren diskutiert, welcher Schärfestein für welche Stufe ambesten geeignet ist, oder welche Alternativen Schärfemöglichkeiten es sonst noch so gibt. Hier haben wir meiens Wissens zum ersten Mal eine wirklich fundierte Vorgehensweise mit hervorragendem Bildmaterial.
Das ist nicht nur für die Profis, sondern vor allem auch für Anfänger interessant, sobald sie überlegen wie sie schärfen wollen und mit was sie schärfen wollen. Selbst das Ledern wird dort behandelt.
Auch Hobler kommen hier nicht zu kurz. Wer weiß schon oder kann es gar bewisen, daß ein Rasiermesser teilweise schärfer ist als eine Feather Rasierklinge oder warum kleine Schnitte einer Rasierklinge vermutlich länger bluten als vergleichbare Schnitte eines Rasiermessers?
Diese Webseite ist leider auf Englisch. Damit aber alle Mitglieder etwas davon habe, werde ich hier die wichtigesten Punkte auf Deutsch zusammenfassen und auch Bilder mit Quellenangabe einfügen.
Ich habe selber erst angefangen zu lesen, weil diese Webseite doch sehr umfangreich ist, also wird dieses Posting hier von mir immer aktualisiert werden, soweit es meine Zeit erlaubt. Ihr könnt aber schon jetzt Fragen hier stellen bzw. darüber diskutieren.
Also fangen ich einmal an....
Einführung
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/01/25/quantifying-sharp/
Laut Autor (leider ist nirgendwo sein Name angegeben) muss ein Rasiermesser (RM) an der Spitze der Schneidfläche ca. 100nm (1/10 eines Microns) dünn sein, um sich angenehm rasieren zu können.
(1 Mikron = 1 Mikrometer = 0,001 Millimeter)
Das Äußerste (=Dünnste), das man mit Schärfen und Ledern erreichen kann sind ca. 50nm.
Hier sind SEM Bilder, um einmal die Unterschiede sehen zu können. Jeweils die Schneide nach oben gehalten. Immer 10k Vergrösserung (also 10.000x) der Schneide.
RM mit einem Gokumyo 20k geschärft
RM mit einem Chosera 1k geschärft.
Laut Autor lässt sich aber zuwenig über die Schärfe eines RM sagen, wenn man nicht auch Daten über den Winkel und die Dicke der Schneide zur Verfügung hat.
In diesem Bild ist der Winkel der Facette 19 Grad (=Aa rechts) und die Schneide ist bei einem Abstand von 3 Mikronen (=0,003mm) zur Kante (=H1) nur 1,664 Mikronen dünn (=V1 links).
Diesen misst er mit fokussierte Ionenstrahlen ("Focused Ion Beams" = FIB). Dadurch kann er die Dicke der Schneide an einem bestimmten Punkt bzw. in einem bestimmten Abstand zu der äußersten Kante der Schneide und den Winkel der Facette bestimmen.
Scharf ist nicht gleich scharf
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/08/18/definitions-of-sharp-and-keen/
Der Autor unterscheidet zwei Arten von Schärfen und wie man sie misst.
Sharp = scharf bzgl. der Dicke der Schneide gemessen ca. 3 Mikronen (=0,003mm) hinter der Spitze der Schneidkante
Keen = scharf bzgl. der Dicke und Feinheit direkt an der Spitze der Schneidkante/Facette
Der HHT (= hanging hair test) soll dies verdeutlichen.
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2015/03/24/sharp-and-keen-part-2/
Der HHT lässt sich in 2 Vorgänge unterteilen. Das "Ergreifen" des Haares und das Durchtrennen des Haares.
Allgemein soll der HHT zeigen, ob das RM scharf genug ist, um den harten Mantel des Haares zu durchdringen (=Ergreifen) aber auch scharf genug, um das Haar mit minimalen Kraftaufwand zu durchtrennen.
Für beide Schritte werden beide Schärfepunkte untersucht.
Für den ersten Schritt, das "Ergreifen" des Haares, also nur das Einschneiden in den harten Mantel des Haares, wird nur das letzte Mikron an der Spitze der Schneidkante benötigt. Die Dünne/Dicke an dieser Stelle ist also für das Ergreifen alleine verantwortlich.
Der zweite Schritt, das Durchtrennen des Haares, benötigt aber mehr. Für das Durchtrennen des Haares ist darüber hinaus noch der Facettenwinkel und damit die Dicke der Schneidkante etwas hinter (3 Mikronen) der Spitze/des Scheitels und die Reibung bzw. fehlende Reibung (durch Polieren etc.) auf einem Durchmesser von ca. 100nm (= Dicke des Haares).
Der HHT zeigt relativ einfach auf, ob die Schneide den erforderlichen Grenzwert an der Spitze der Facette über- oder unterschreitet. Wenn diese Spitze/Scheitelpunkt der Schneide nur 50nm (=0,05 Mikronen) dicker ist als der Grenzwert, kann das RM das Haar nicht mehr durchtrennen, obwohl es nach allen Standards immernoch sehr scharf ist.
Hier sind Bilder, die das sehr gut veranschaulichen:
Das ist ein der Querschnitt eines durchschnittenenn Barthaares.
Der harte Mantel des Haares ist nur ca. 5 Mikronen dick
Die einzelnen Schichten in dem Haar sind jedoch viel dünner. Weniger als 1 Mikrone dick.
Die eigenen Experimente des Autors haben gezeigt, daß eine Shcneide mit einer Dicke/Dünne vpn ca. 100nm erforderlich ist, um sich gut rasieren zu können. Das ergibt einen Schneidkantenradius von 50nm, was bspw. auch einem Gillette Patent entspricht, in dem ein angetsrebter Wert von 20-30nm für den Radius angestrebt wird.
Selbst künstliche Steine mit der feinsten Körnung erreichen beim RM Schärfen nur diesen Wert von Schärfe. Sehr leichte Züge beim Schärfen können dann noch einmal dies verfeinern/verdünnen. Aber eine facette mit 16 Grad Winkel ist normalerseise zu schwach, um damit eine normale Rasur zu überleben.
Das Abziehen des RM wird die Schärfe wieder unter den Grenzwert zurückbringen und gleichzeitig die Schneidkante robuster machen.
Es gibt ein Mythos, daß ein mit der Hand geschärftes und geledertes RM nicht so "scharf" sein kann, wie ein in der Fabrik geschärfte Rasierklinge. Die Bilder unten beweisen das Gegenteil. Das RM ist schärfer in beiden Messpunkten ("keener and sharper") als eine Feather DE Klinge auf der Fläche der ersten 50 mn von der Schneidenspitze gemessen.
Feather DE Rasierklinge. Allgemein sagt man, dies sei die schärfste verfügbare Rasierklinge
Mit der Hand geschärftes und geledertes RM. Schneidkante von 30-40nm (Scheitelradius von 15-20nm)
DE Feather. Die weisse Linie zeigt darauf im Vgl. das Profil des RM. Die ersten 50nm ist das RM dünner, weiter weg von der Schneidkante ist dann die Rasierklinge dünner.
Irrtümlicherweise glaubt man, daß Steine mit feinerer Körnung auch automatisch schärfere Schneidkanten bringen würden. Das stimmt aber nicht. Ein RM geschärft mit einem 12K Stein ist nicht unbedingt schärfer als dasjenige mit einem 10K Stein geschärftes.
Hier kommt noch später ein Verweis auf andere Untersuchungen hin, die das belegen.
The difference between edge-leading and edge-trailing strokes, shown in the pasted strop part 1, and the results from coarse diamond plates in the diamond plate progression, have already shown how misleading this concept is.
Das Bild unten ist von einem RM, das mit einem belgischen Coticule geschärft wurde. Ohne es danach zu ledern. Das Schleifmittel des belgsichen Coticule ist ca. 5-10 Mikronen im Durchmesser. Das entspricht ungefähr einem Shapton 2K Schleifstein.
Aber im Vgl. zu dem Schärfeergebnis des Shapton 2K, kann man sich nach dem Schärfen mit dem GBB einwandfrei rasieren.
Die Partiklegröße eines Steines alleine sagt also nichts darüber aus, wie scharf ein Messer an der Schneidkantenspitze (keenness) werden kann. In diesem speziellen Fall ist die Spitze der Schneidkante dermaßen "micro-convexed" wie der Autor es nur bei gröberen Diamantplatten kennt und was im Ergebnis bei Ihm zu sehr angenehmen, fast perfekten Rasuren führte.
Seitenansicht: RM, das mit einem GBB geschärft wurde (Belgian Coticule)
Querschnitt: RM, das mit einem GBB geschärft wurde (Belgian Coticule)
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß "Schärfe" nicht zwingend korreliert mit der Körnung des Schärfesteins.
Vergleich verschiedener Rasierklingen
Quelle: https://scienceofsharp.wordpress.com/2014/05/28/a-comparison-of-several-manufactured-blades/
Hier zeigt der Autor anhand verschiedener Aufnahmen, dass bspw. Skalpelle direkt hinter der Schneidkante nicht so scharf (=dünn) sind wie die Rasierklingen.
Noch interessanter finde ich den Vergleich einer Feather Super Pro Artist Club Klinge vs. einem normalen RM.
Das FSPAC ist an der Schneidkante schärfer, aber nach ca. 3 Mikronen von der Schneidkante weg nicht so scharf wie ein normales RM.
Die Dicke des Scheitelpunkts der Schneidkante der FSPAC beträgt ca. 50nm. Das ist dünner/schärfer als irgendeine kommerzielle Rasierklinge. 3 Mikronen davon enfernt beträgt die Dicke aufgrund des 19 Grad Winkels der Facette dann 1,4 Mikronen.
Bild eines normalen RM, das bis hoch zu einem 16K Schärfestein geschärft wurde (vor dem Ledern). Die Dicke des Scheitelpunkts der Schneidkante des RM beträgt ca. 100nm (also mehr als das FSPAC). Die Dicke 3 Mikronen davon enfernt ist aber nur 1,05 Mikronen, also deutlich dünner und damit schärfer als das FSPAC. Der Winkel bei dem RM beträgt nur 16,2 Grad.
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