Forum der Rasur

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Zurück zum Systemrasierer

Ich bin zwar ursprünglich auch wegen der Klingenkosten zum Rasierhobel gekommen. Allerdings hatte ich auch mit Systemrasierer (in Kombination mit Dosenschaum) öfter bis regelmäßig Pickel und eingewachsene Haare. Durch die Benutzung von Seife, Pinsel und Hobel hat sich mein Hautbild im Laufe der Zeit sehr verbessert. Selten Pickel, gar keine eingewachsenen Haare mehr. Es mag durchaus daran liegen, dass ich mir einfach mehr Zeit für die Rasur nehme.

In den letzten fünf Jahren habe ich etwa drei Mal noch meinen alten Gillette Sensor für eine Rasur hergenommen; trotz der Benutzung von Rasierseife hat mir das nicht gefallen. Eine Rückkehr zum Systemrasierer kann ich mir darum derzeit nicht mehr vorstellen.
 
wenn man den nüchternen Vergleich mit (Groß)vaters Zeiten anstellt, als die Utensilien für eine klassische Rasur einen Hobel mit einem Päckchen Klingen (alternativ dazu ein Messer mit einem Abziehriemen), einen Pinsel, und ein Stück Rasierseife umfassten
Ok, bei mir ist es zum Glück nur minimal mehr, daher passt das für mich. Aber ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, dass ich da hier auch eher die Ausnahme darstelle. (not judging!)
 
@Olli37: So ähnlich war's auch bei meinen beiden Großvätern, und da reden wir von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Der eine besaß neben einem Pinsel und etwas Seife immerhin zwei Rasiermesser (eines dieser Messer ziert übrigens meinen Avatar!), die er im täglichen Wechsel benutzte und einen Abziehriemen. Der andere hatte irgendeinen Rasierhobel aus Solingen, ein paar Klingen, einen Pinsel und ebenfalls ein Stück Rasierseife. Beide behielten ihre Art der Rasur bis zu ihrem Tode bei. Der Großvater mit den Messern rasierte sich bis zu seinem Tod mit Ende 50 täglich, der mit dem Hobel täglich nur, solange er arbeiten ging, als Rentner reduzierte er es auf eine Rasur alle zwei bis drei Tage.

Mein Vater, und da sprechen wir von der Zeit ab den 1950ern, nutzte einen TTO-Hobel von Gillette, dazu Klingen von Gillette, später von Wilkinson, weil die rostfrei waren, irgendeinen preiswerten Rasierpinsel und Rasierseife von Kaloderma. Etwa Mitte der 1970er wechselte er zu einem System, nämlich dem Wilkinson Duplo II und hat seither keinen Hobel mehr angefasst. Seit der Jahrtausendwende verwendet er einen Mach 3 mit Nivea-Rasierschaum aus der Dose und ist damit zufrieden. Solange er arbeiten ging, rasierte er sich täglich, seither nur noch alle zwei, drei Tage. Vor gut sieben Jahren erwähnte ich eher beiläufig die "Renaissance der klassischen Nassrasur", aber er sagte mir nur, dass er sich im Alter von 90 Jahren nicht mehr an "den alten Kram von damals" umgewöhnen wollte.


Ich nehme gerne deine Wickhams...
:yes_nicken
:flucht1

Da zitiere ich mal einen der großen Helden-Schauspieler seiner Zeit, nämlich Charlton Heston: "From my cold dead hands!" :lol
 
... mit einer Vorratshaltung, die Dutzende von Hobeln/Messern und Pinseln, tausende von Rasierklingen, kiloweise Seifen und Cremes beinhaltet, nicht nur keinen Deut besser als die vergleichsweise "nüchterne" Systemrasur, bei der ein bis zwei Klingenblöcke pro Monat und alle paar Monate eine entleerte Dose Rasierschaum oder -gel im Müll landen. ...
Endlich sagt es mal einer. Besten Dank dafür Herr Kollege!:daumenhoch

Als jemand der parallel zu den Hobeln alte Systemies benutzt, verdrehe ich meist kopfschüttelnd und schmunzelnd die Augen, wenn ich diese ständigen Sprüche von den Unmengen 'Plastikmüll' durch die Systemklingen lese, die man als Hobler so ökologisch korrekt vermeidet.

Ich habe das schon vor einer Weile mal grob überschlagen:
Selbst bei den modernen Fünfklingern wiegt so ein Block glaube ich gerade mal 2-3g. Bei angenommenen 2 Blöcken pro Monat, sind das im Jahr gerade mal ca. 60 g Müll.

Dies ist z.Bsp. das durchschnittliche Gewicht jeder gängigen Rasierseifen oder Creme Dose, von denen die Mehrheit hier 10, 20 oder mehr im Schrank haben und die man sich teils noch aus anderen Kontinenten hier her schippern/fliegen läßt.
Soviel erstmal zum Thema Umwelt und ökologischer Fußabdruck.:D
 
die man als Hobler so ökologisch korrekt vermeidet
Grundsätzlich ist vermeiden besser als recyclen
gerade mal ca. 60 g Müll
Kleinvieh - Mist - usw.
Soviel erstmal zum Thema Umwelt und ökologischer Fußabdruck.
Das sind wir dann wieder bei "mit dem SUV zum Biomarkt fahren ...

Aber um nicht doch missverstanden zu werden, ich bin da komplett bei Dir (euch).
 
Man kann ein Rasiermesser, wenn es alt und kaputt ist, zum Altmetall geben. Dann kommt es wieder in der Produktionskreislauf und erzeugt keinen Müllberg.
 
Dem Initiator dieses Threads ging es um ein Zurück zum Systemrasierer aus dem Grund, weil es bei ihm mit dem Hobel immer wieder zu Problemen mit Rötungen und gereizter Haut kam. Hm, über kurz oder lang kommt bei so etwas immer der Umweltschutz ins Spiel, warum eigentlich?

Abgesehen von den Fragen des Umweltschutzes verwende ich sowohl Systemrasierer als auch Rasierapparate mit doppelseitigen Wechselklingen und mag beide Arten der Rasur. Also ich habe rein Rasurtechnisch keinerlei Probleme damit. Warum ich beide Arten der Rasur mag, ist leicht erklärt, weil mir die von mir verwendeten Rasierer gut gefallen und ich mir nicht nur auf eine Art festlegen möchte, d. h. ich greife ganz nach Lust und Laune eben mal zu diesem oder jenem.

Also am umweltfreundlichsten wäre es nach meinem Dafürhalten, gänzlich auf die Rasur zu verzichten und den Bart sprießen zu lassen. Da nur aus Gründen der Eitelkeit auch noch Abstriche machen zu wollen, halte ich für unredlich. Denn selbst die Produktion von Rasiermessern und Rasierseifen bedeutet schon einen leicht zu vermeidbaren, aber völlig unnötigen Verbrauch an Ressourcen, welcher mit allerhand weiteren umweltschädigenden Folgeerscheinungen einhergeht. Bei Wegwerfartikeln ist es noch um ein Vielfaches schlimmer.

Wenn es jemand mit dem Umweltschutz also wirklich ernst meint und andere gerne auf ihr Fehlverhalten aufmerksam macht, dann sollte er mit gutem Beispiel vorangehen und es selber konsequent durchziehen. Wie man sehen kann, tun das manche auch.
 
Also am umweltfreundlichsten wäre es nach meinem Dafürhalten, gänzlich auf die Rasur zu verzichten und den Bart sprießen zu lassen. Da nur aus Gründen der Eitelkeit auch noch Abstriche machen zu wollen, halte ich für unredlich. Denn selbst die Produktion von Rasiermessern und Rasierseifen bedeutet schon einen leicht zu vermeidbaren, aber völlig unnötigen Verbrauch an Ressourcen, welcher mit allerhand weiteren umweltschädigenden Folgeerscheinungen einhergeht.
Wenn man Bartträger ist, muss mein seinen Bart ähnlich wie sein Kopfhaar regelmässig shamponieren. Das steht dem Rasierseifenverbrauch gegenüber, d.h. der zählt nicht wirklich. Also zählt nur das Messer selbst und das ist ja kein Wegwerfartikel bzw. Verbrauchsgegenstand. Ausserdem ist dieses Alles oder Nichts Denken irgendwie unverhältnismässig.
 
Ja, aber auch recht irreführend, wenn da bei der Hobelrasur 0 Tonnen Abfall rauskommt.
Screenshot 2024-01-09 140444.jpg
 
Wirkliches recycling findet auch bei "reinem" Plastik nicht statt
Bei der Shavent Berechnung geht es um NICHT recyclebaren Abfall, also nicht mal durch Sortierung einer evtl. Wiederverwertung zugeführt werden kann, weil Verbundwerkstoff. Nicht, daß ich großes Vertrauen zu solchen Marketing motivierten Aussagen habe. So geben sie aber doch mal einen groben Blick auf solche Zahlen.
Meine Abkehr von den Systemrasierern was in erster Linie ein ganz persönliche, pekuniäre Entscheidung. Durch das ständige Verstopfen brauchte ich spätestens nach 8-10 Tagen eine neue "Klinge". Unverträglichkeiten spielen bei meiner Haut (zum Glück noch) keine Rolle. Daß man mit Rasierhobel bzw. Rasiermesser solchen Verbund-Müll vermeidet, ist für mich ein schöner Nebeneffekt.
Der eigentliche Spareffekt hat sich nach der Anschaffung hochwertiger RM aber mittlerweile erledigt. Dafür habe ich ein neues Hobby, das ich a.) jeden Tag ausüben kann, und b.) auch etwas kosten darf, da es eh eine Tätigkeit ist, die anfällt.
Als ehemaliger Vollbartträger, kann ich aber sagen, das auch hier eine gewisse Rasurtätigkeit an den Konturen von Nöten ist. Aber nur wenn man nicht aussehen will, als wäre man frisch unter der Brücke hervorgekrochen. Aber Schönheit und Ästhetik liegen wie immer im Auge des Betrachters. Alles Kann, nichts Muß.
Als Nassrasur Enthusiast kann ich mit den Faulenzerbärte nichts anfangen, bei denen nur alle paar Tage mit einem elektr. Trimmer d'rüber gefahren wird. Das schimpft sich dann Dreitage-Bart. In meinen Augen eine falsche Bezeichnung. Ein Bart ist imho mit sauberen Konturen abgegrenzt. Dann kann man von einem Dreitage-BART sprechen, die bei manchen richtig gut aussehen. Wildgewächse sehen für mich ungepflegt aus. Da kann der Träger im schönsten Anzug stecken.
Aber wie immer nur meine persönliche, unrelevante Meinung.
 
Als Nassrasur Enthusiast kann ich mit den Faulenzerbärte nichts anfangen, bei denen nur alle paar Tage mit einem elektr. Trimmer d'rüber gefahren wird. Das schimpft sich dann Dreitage-Bart. In meinen Augen eine falsche Bezeichnung. Ein Bart ist imho mit sauberen Konturen abgegrenzt.
:nein1 Vermittelt doch einen natürlichen Gesichtseindruck. Im Gegenteil, konturierte Dreitagebärte wirken irgendwie Übereitel. Bei einem richtigen Bart, der konturiert ist, ist das nicht der Fall.
 
Hm, jetzt frage ich mich, ob es ein Fehler ist, dass ich hin und wieder einen Systemrasierer benutze? Warum tue ich das überhaupt?

Jahrzehntelang benutzte ich nur Einwegrasierer aus Kunststoff und war damit sehr zufrieden. Dann fand ich durch ein Rasur-Forum wieder zum Rasierapparat mit doppelseitigen Wechselklingen zurück. Dabei entdeckte ich auch die Systemrasierer von einst und wollte sie aus nostalgischen Gründen wieder verwenden.
So weit, so gut, ich fand noch solche alte Systemrasierer und Rasierapparate und habe eine Freude damit. Wie es mich gerade freut, nehme ich entweder einen meiner vintage Gillette-Rasierapparate oder Systemrasierer zum Rasieren.

Wenn man bedenkt, wo man überall heutzutage Kunststoffe vorfindet und auch selbst verwendet, ja es lässt sich oft gar nicht vermeiden, da kann einem, wenn man es kritisch betrachtet, schon der Spaß vergehen. Wie wäre da eine richtige Vorgehensweise? Soll man, wo es nur geht, auf Kunststoffe verzichten, und wo sind sie noch tolerierbar?

Mir ist auch aufgefallen, dass so mancher Kritiker von Kunststoffen doch gerne synthetische Rasierpinsel benutzt. Hm, ist das nicht irgendwie widersprüchlich?
Ja, wie man es macht, macht man es falsch.
 
Warum tue ich das überhaupt?

und habe eine Freude damit
Das ist doch Begründung genug. :) Darum gehts doch.

Und der Rest... du allein rettest nicht die Welt. Aber jeder kann was beitragen. Vielleicht verwendest du zwar ab und an Plastikrasierer, fährst dafür aber weniger Auto, als der Durchschnitt oder machst weniger/keine (Flug-)Fernreisen, bist Vegetarier, spendest, hast nicht 40 Paar Schuhe oder kaufst 2,5€ T-Shirts bei Primark, die du nach 1x Tragen wegschmeisst oder oder oder... Niemand kann alles. Alleine die Tatsache, dass du dir solche Gedanken machst, zeigt doch dein Bewusstsein für die Sache.

Aber ab und an muss man sich auch was gönnen (was einem besonders gefällt), sonst schlägts aufs Gemüt. ;)
 
Mir ist auch aufgefallen, dass so mancher Kritiker von Kunststoffen doch gerne synthetische Rasierpinsel benutzt. Hm, ist das nicht irgendwie widersprüchlich?
Nein. Zum einen ist es auch ein Frage der Alternative und ob Dachs nachhaltiger ist und wie das mit den Haltebedingungen dort aussieht, muss man schon mit in Erwägung hziehen. Zum anderen hält der Pinsel 10 Jahre oder mehr. Da produzierst Du schon in wenigen Monaten, wenn nicht Wochen mehr Plastikmüll.
 
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