Forum der Rasur

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Zeigt her eure Vintage Abziehriemen

Kleines Update zu meinem scorcher von weiter oben. Durch langes hängen lassen und rückseitiges einölen ist der Knick fast weg. Die entstandenen Unebenheiten haben sich sehr gut wegschleifen lassen.
Heute ist auch endlich die saphir sattelseife eingetroffen (war/ bin mir unsicher, ob es eventuell cordovan ist, daher auf Nummer sicher mit der Seife) und die Reinigung damit hat nochmals enorm viel gebracht. Er scheint nun aber eventuell etwas zu trocken zu werden, sollte ich hier gleich wieder rückseitig einölen?

Da sich das Reinigen äußerst befriedigend angefühlt hat, habe ich dem alten SRD Riemen von @BoSs auch noch gereinigt und er fühlt sich nun auch wieder ganz anders an. Eventuell hatte ich es hier mit der Pflegepaste etwas übertrieben? Oder habe ich ihn mir durchs reinigen „zerstört“?
Der Unterschied ist immens. Übertrieben gesagt war vorher eine sehr glatte, fast glänzende Schicht auf dem Leder. Jetzt ist es deutlich weicher, sanfter und eher matt? Wieder pflegepaste drauf oder nur rückseitig ölen?

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Zuletzt bearbeitet:
@Karottenkönig

hast du mal ein Rasiermesser darauf abgezogen? Der SRD ist Latigo also in Öl / Fett gegerbtes Leder. Da sollte ölen oder fetten nichts verschlechtern.

Aus meiner Erfahrung werden alte häufig genutzte Leder mit der Zeit glatter.

Viele Grüße Marko
 
Jetzt, wo du es sagst, er fühlt sich auch deutlich fettiger an als die anderen. Messer wird morgen drauf abgezogen.
Der scorcher macht sich auf jeden Fall traumhaft mit den Wade & Butcher, da fehlt mir nur noch ein britischer finisher :rofl Nach was für Perlen hält man da ausschau?

Beide Riemen scheinen nun nach ein paar Stunden das Fett aus den tieferen Schichten wieder an die Oberfläche zu ziehen. Fühlen sich immer besser an, bin gespannt auf morgen.
 
Danke für die tips, da werde ich bei Zeiten und Budget mal reinsehen!

Gerade ein Wade & Butcher auf dem scorcher abgezogen. Ganz anderes Gefühl als am Anfang und eine tolle Schneide produziert. Die Rasur war auch enorm gut und mal wieder ein Highlight.

Wie immer danke ans Forum und das hier angehäufte wissen. Natürlich auch danke an alle Personen die ihre Erfahrungen weitergeben und auf Fragen antworten!
 
Hier mal einige meiner Kanoyama Riemen:

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Interessant ist, dass ich die dünneren Riemen schon immer als "besser" im Sinne der Sanftheit bei der Rasur empfand, als die dickeren Cordovan. Und das, obwohl ja der Preis in direkter Abhängigkeit mit der Dicke ansteigt. So hat der ober gezeigte DERBY nur (noch) eine Dicke von gut 2mm, während der Pelikan 6p über 5mm aufweist.

Die Antwort fand ich, als ich die Tage mal wieder in meinem Iwaskai - Honing Razors and Nihon Kamisori - las. Hier schreibt er im Absatz über die Cordovan Riemen, dass die dünneren Riemen von jüngeren Pferden stammen und feiner und weicher sind. Ältere Pferde haben dickeres Leder, die Poren sind gröber. Er empfiehlt die dickeren Riemen eher für Anfänger, da bei einem unbeabsichtigten Einschnitt in den Riemen, der Cut komplett durchschneiden kann, was den Riemen zerstört.

Interessant ist auch seine Beschreibung, wie ein älterer, verschmutzter Riemen wiederhergestellt werden kann. Ich habe einmal den gesamten Absatz hier angefügt, aus dem die Progression mit Schleifpapieren unterschiedlicher Körnung hervorgeht.

Iwaski_Strop_Useage.jpg


Auch empfihelt er bei normaler Nutzung das Abschleifen des Riemens mit 800er Schleifpapier zweimal! im Monat und macht den Vorschlag, dies jeweils am 1. und 15. jeden Monats zu tun. ;)

Gut scharf! hatzicho
 
@Hatzicho's Kotten danke fürs Teilen.
Ich finde es immer wieder toll, wie viel Wissen man doch aus diesem kleinen Büchlein rausholen kann. Schade nur, dass die Stoffe, die es damals gab, nicht dazugeschrieben wurden - wäre schon cool, wenn man das 1:1 wie der Meister machen könnten (zumindest vom Material her).
Was mich noch interessiert: Wie macht man das Schleifen, wenn man den Wert des Riemens erhalten möchte? Einfach die 10cm freilassen und den rest bearbeiten, oder "zerstört" man dann bewusst etwas an Wert um die Performance zu verbessern?
 
Der Wert des Riemens definiert sich über seine Leistung - oder was meinst Du? Den Bereich mit den Stempeln oben und unten? Die braucht man natürlich nicht zu schleifen, wozu auch, hier wird ja sowieso das Messer nicht drüber gezogen.

Gut scharf! hatzicho
 
Der Wert des Riemens definiert sich über seine Leistung - oder was meinst Du? Den Bereich mit den Stempeln oben und unten?
Geht klar. Ja genau - ich bezog mich auf die Stempel. Der Riemen dürfte ohne die Stempel deutlich weniger wert sein - monetär gesehen. Die Leistung eines aufgearbeiteten alten Kanoyama Riemen dürfte natürlich für sich sprechen und dem ganzen einen Wert geben, der über dem Verkaufspreis liegt.
 
Habe einmal Rindsleder mit Schleifpapier "abgerichtet". Das Ergebnis war, dass sich kleine Schleifpartikel im Riemen festgesetzt haben. Kann natürlich sein, dass das beim Cordovan wegen der dichteren Poren nicht passiert. Bezüglich der Dicke / Feinheit kann ich das so nicht unbedingt bestätigen. Es gibt auch dickere sehr glatte Riemen mit sehr sanften Schneiden. Wahrscheinlich hängt sehr viel vom verwendeten Schleifmittel ab, wie gut die Partikel gebunden sind etc.
Mr. Naomi hat seine Riemen ja auch irgendwie glatt geschliffen und sie nachher wieder sauber gekriegt. Ich habe noch zu wenig Riemen für kostspielige Experimente. @Hatzicho's Kotten : Schleifst du deine Riemen regelmäßig mit Schleifpapier, sprich 2 x Monat ?
 
Also ich habe erst gestern einen Kanayama 30k und einen Scotch Cordovanriemen abgeschliffen. Ich nehm dafür aber 5k Schleifpapier. Danach mit einem trockenen Baumwolltuch den Schleifstaub usw entfernen. Dann trage ich mein Cordovanpflegemittel auf und poliere es kurz ein bis der Riemen trocken ist. Danach mit einem sauberen Tuch abpolieren und der Riemen ist wie neu.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass man so die Griffigkeit wieder bekommt. Aber dass die dünneren besser sind als die dickeren Strops kann ich so nicht bestätigen.

Viele Grüße Marko
 
@Hatzicho's Kotten[/USER] : Schleifst du deine Riemen regelmäßig mit Schleifpapier, sprich 2 x Monat ?
Man darf natürlich dabei nicht vergessen, für wen Iwasaki damals das Buch geschrieben hat. Nicht für uns Hobbyisten, sondern für die japanischen Barbiere. Hintergrund war, das habe ich aber glaube ich schon erzählt, das Iwasaki Versuche mit Tamhagane und anderen Stahlsorten machte, bei seinen Rasiermessern eine maximale Härte zu erreichen, indem er u.a. den Kohlenstoffanteil variierte. Die Krux war, das dann die Barbier Probleme hatten, diese Messer überhaupt nachzuschärfen und ihm teilweise zurück schickten. Daraufhin hat er das Buch als Anleitung zum Schärfen seiner Rasiermesser geschrieben.
Und ein Riemen wird natürlich in einem Barbiersalon ganz anders beansprucht, als bei den meisten von uns. Deswegen die Empfehlung mit den monatlichen Reinigungsintervalen.
Aber etwa einmal im Jahr schleife ich auch meine Riemen ab und richte sie her. Ich nehme dafür maximal 1000er Nasschleifpapier. Noch höher gehe ich nicht, wie bei den Steinen auch, mag ich keine maximal verdichtete und zugesetzte Oberflächen. Ich liebe es etwas Feedback zu haben. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Eine Reinigung des Riemens sollte jedenfalls von Zeit zu Zeit erfolgen.

Gut scharf! hatzicho
 
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