Forum der Rasur

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Zeigt her eure Vintage Abziehriemen

Hallo in die Runde ;)

heute ist ein Cordovanriemen aus Übersee bei mir eingetroffen. Der Gesamtzustand ist gut bis sehr gut. Das schlimmste ist eigentlich, dass der Riemen gefaltet gelagert wurde.

So sah er aus als er ankam.

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Auf den ersten Blick sieht man direkt die Wölbung im Leder und im Leinenriemen durch die falsche Lagerung.
Das ist im Leinenriemen fast schon schlimmer als im Leder selbst.

Aber das geht durch Bügeln deutlich zurück.
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Legt was zwischen Leder und Leinenriemen. Über den Leinenriemen habe ich noch ein Tuch gelegt und dann gings los mit Bügeln.

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Man kann es noch erkennen. Aber es ist nicht mehr spürbar beim abziehen, wenn der Riemen gespannt wird.
So dann kommen wir zu Lederseite.

Üblicherweise sind die Riemen voon der Oberfläche her stumpf und haben Kratzer, kleine Einkerbungen usw. An der Stelle, wo der Riemen gehalten wird, sieht man den Verschleiß am deutlichsten. Dort wirkt das Leder meist oberflächlich rauh und spröde.


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Der Ausgangszustand.... so dafür braucht man jetzt ein sauberes Baumwolltuch, Schleifpapier 500, 1000, 5000er Körnung, Cordovan Pflegemittel und einen feinen Lappen.

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Dann gehts los... die "grobe" Arbeit macht das 500er Schleifpapier. Damit gehen die groben Kratzer und Einschnitte und Unebenheiten weg. Durch den hohen Eigenfettgehalt des Leders setzt sich das Schleifpapier schnell zu. Also einfach bei Bedarf ein neues Stück nehmen, wenn man merkt, dass sich nix mehr tut.

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Danach ganz wichtig! Die Oberfläche mit dem Baumwolltuch ordentlich vom Schleifsstaub reinigen. Immer nur eine Ecke nehmen. ;)

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Das gleiche mit dem 1000er wiederholen. Neue saubere Ecke vom Baumwolltuch nehmen! Der Riemen bekommt jetzt schon mehr Glanz.

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Das ist das Ergebnis nach dem 5000er Schleifpapier und vor dem Einsatz des Cordovanpflegemittels. Der Riemen glänzt jetzt schon wieder... das geht aber noch besser. ;)

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Das Pflegemittel! Bitte darauf achten farblos zu nehmen.
Dieses Mittelchen gibt dem Leder die richtige Mischung aus Fetten, die speziell für Cordovanleder abgestimmt ist. Das hält den Riemen schön geschmeidig.

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Das Mittel ruhig großzügig mit dem Lappen verteilen. Das Pflegemittel zieht sehr schnell ein und bringt die natürliche Farbe des Leders zur Geltung. Nach dem Auftragen mit einem trockenen Teil des Lappens das überschüssige Pflegemittel wegpolieren.

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Voila... fertig. Sieht echt toll aus und fühlt sich super an. daumenh!

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So das war mein kleiner Leitfaden zur Aufarbeitung von Cordovanriemen. Der Riemen hätte auch ohne diese Aufarbeitung funktioniert. Aber so sieht es besser aus und fühlt sich auch besser an. Das Auge ledert schließlich auch mit.

Viele Grüße Marko
 

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Ein alter Kintaka Cordovanriemen aus Japan. Ober er von Mr. Naomi stammt? Ich weiss es nicht. Er besitzt eine sehr glatte Oberfläche und bietet ein angenehmes Abziehgefühl. Das Leder ist recht dünn, ich bin mir noch unsicher ob ich an diesem Riemen etwas verändern will - eigentlich fühlt er sich gut an wie er ist.
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Leinen auf der Rückseite
 

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Ein alter Kintaka Cordovanriemen aus Japan. Ober er von Mr. Naomi stammt? Ich weiss es nicht. Er besitzt eine sehr glatte Oberfläche und bietet ein angenehmes Abziehgefühl. Das Leder ist recht dünn, ich bin mir noch unsicher ob ich an diesem Riemen etwas verändern will - eigentlich fühlt er sich gut an wie er ist.
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Leinen auf der Rückseite
Der sieht ja so noch super aus. Solange der schön glatt und geschmeidig ist, brauchst du nichts daran machen.

Selbst bei einem stumpfen Cordovanriemen kommt der Glanz bei Benutzung Stück für Stück zurück. Nicht in dem Umfang wie bei meiner Behandlung aber da geht was.

Viele Grüße Marko
 
Das 24. Türchen geht auf und dahinter verbirgt sich das Zauberwort.

Cordovanriemen gab es schon eine ganze Weile. Wir verwenden den Begriff und meinen damit einen Abziehriemen, der aus dem seltenen Flankenleder von Kaltblutpferden gewonnen wird. Das ist aber nicht ganz korrekt. Cordovan bezeichnet einen aufwändigen Gerb- und Zurichtungsprozess mit mehr als 100 Arbeitsschritten und einer Dauer von mehr als einem halben Jahr. Erst dann entsteht das begehrte Leder für Schuhe, Ledergürtel und Uhrenarmbänder.

Weil pro Pferd nur 2 Stück Leder dieser Art mit einer Größe von max. 0,4m² gewonnen werden kann und diese aufeinandergelegt an die Form einer Muschel erinnern, nennt man es SHELL... Der volle Begriff ist dann Genuine Shell Cordovan... Das ist die Bezeichnung, die die Gerbereien heute noch verwenden.

Die Herstellung ist auch nicht sehr weit verbreitet. Weltweit gibt es nur 5 Gerbereien, die dieses Leder herstellen.

Amerika: Horween
Italien: Rocado
Japan: Shinki Hikaku
England: Schottland keine Ahnung wie die heißt.
Russland: hier weiß ich den Namen auch nicht.

Also wichtig ist, was für eine Lederart aufgeprägt wurde. daumenh!

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2 Beispiele für schottisches Cordovanleder.
Aber darauf achten. Es muss nicht immer Genuine Shell draufstehen und es kann trotzdem Cordovanleder sein.

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Weitere Beispiele

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Ein japanischer Abziehriemen

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Dieser hier könnte von Horween gemacht worden sein.

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Dieser auch, könnte aber auch schottisches Leder sein.

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Hehe :rofl Das ist Elchleder... also drauf achten! Es gibt auch Abziehriemen, die das Wort verwenden weil es wahrscheinlich auch das Flankenleder ist. In dem Fall aber vom Elch.

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachten im Kreis eurer Lieben und einen guten Rutsch.

Jetzt aber nicht alle gleichzeitig in der Bucht jagen gehen. :flucht1
 
Hier ein Riemen aus Japan, der wohl noch einiges Arbeit geben wird:
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Warum auch immer, ist er verkehrt an der Aufhängung montiert.
Was beim ersteigern auf den Fotos leider nicht sehr gut sichtbar war:
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Einige echt tiefe Schnitzer im sonst guten Leder.
Schade, denn die Oberfläche fühlt sich sehr gut an.
Hoffentlich bekomme ich die Kerben ausreichend rausgeschliffen oder zumindest so abgerundet dass sie nicht mehr stören.
 
Ein japanischer Riemen, von dem ich leider nichts näheres weiss, ich habe noch einen anderen mit dem gleichen Konterfei.
Vorne ein dicker, sehr smoother, weicher Finishriemen, hinten ein Leder das höchstwahrscheinlich zum schärfen gedacht ist.
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Hinten ist nochmal Leder ähnlich dick wie vorne, aber mit velourartig aufgerauter Oberfläche, sehr samtig und weich.
 
Hallo kube,

sehr schöne Riemen,Bei den 2.Riemen erschließt es sich mir, dass der aus Japan stammt. Der davor... wurde der in Japan hergestellt oder hast Du den aus Japan geliefert bekommen?
 
Bevor die eigentlichen Riemen drankommen, habe ich noch was Kleines...

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Dieses Bänkchen war bei meinem allerersten Rasiermesser dabei, das ich mir (noch bevor Bart gewachsen ist) mal auf dem Flohmarkt gekauft habe.

Und hier: Allegro, ein Schweizer
Habe ich vor ein paar Tagen von dem Freund bekommen, der mir auch den Belgischen Brocken geschenkt hat.

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Eigentlich neuwertig, riecht nur ein wenig muffig. Es ist sogar noch der Aufkleber der Fa. Ph. Dotzert Erben aus der Hasengasse 1 in Frankfurt drauf.

Die eine Seite ist Leder, die andere? Vermutlich Kunststoff. Darunter sind zwei Metallfedern montiert.

Dann habe ich noch was, um Rasierklingen zu schärfen. Auch schon seit Jahrzehnten bei mir. Und von mir nie benutzt. Leider ein paar Schnitte im Leder.
Wer mag, ich verschenke es gegen Versandkosten. Ich glaube nicht, dass ich irgendwann einen Hobel verwenden werde.

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Wenn es morgen vom Wetter her passt, mache ich Fotos von den Riemen.

Ist hier eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass das alles hier süchtig macht? Vermutlich nicht.:flucht1

Schönen Abend noch
Michael
 
Allegro, ein Schweizer
Hier mußte ich schon zweimal schauen und vorher einmal „schlucken“,
Kroko-Leder? Das hatten wir, glaube ich, noch nie…

Ich glaube aber, beim dritten hinsehen, dass es eher die Umverpackung
bzw. die Transportbox für den Riemen ist. Bald drauf reingefallen. :lol

Aber alles schöne Teile mit z.Zt. genauso schöner Patina! :daumenhoch
 
So, wie versprochen, denn die Sonne scheint:

Der erste Riemen:
Scotch Lassie - haben wir hier schon mal weiter oben von BoSs

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Dann hätten wir den passenden Mann dazu: Duluth - Imported Scotch Shell

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Und zu guer Letzt zwei schnatternde Enten: Dubl Duck Satinedge - Imported Shell

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Bei diesem Riemen war das Leinen leider total verdreckt. Habe das Leinen dann mit Wasser, Seife und Nagelbürste gereinigt. Zum einen ist das Leinen jetzt aber leider Naturfarben und nicht mehr weiss, zum anderen ist es auch erheblich weicher geworden.

Weiß jemand, mit was die Leinenriemen bahandelt wurden? Ich vermute, dass es irgendetwas auf Kreidbasis sein müsste. Aber nur Wasser und Leinen wäre, wenn getrocknet, vermutlich eine staubige Angelegenheit. Weiß jemand, was da als Bindemittel verwendet wurde?

Bisschen Aufarbeiten steht noch an. Cordovan-Pflegemittel ist schon da.

Viele Grüße
Michael
 

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Ich vermute, dass es irgendetwas auf Kreidbasis sein müsste. Aber nur Wasser und Leinen wäre, wenn getrocknet, vermutlich eine staubige Angelegenheit
Wurde gerne mit Wiener-Kalk behandelt. Vermutlich in einer Fett/Öl Suspension.
Dann hast du aber einen Pastenriemen. Wenn das Zeug schon raus ist und der Riemen weich, dann lass ihn so. Mit der Zeit (und Abrieb) wir der eh dunkler.
 
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