Forum der Rasur

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Aggressivität und Effizienz von Hobeln

Rettichwolf

Active Member
Hallo liebe Forumskollegen

Seit längerem stelle ich mir die Frage, in welcher Hinsicht ein "aggressiver/effizienter" Hobel mit mehr Klingenvorstand und mehr Klingenspalt wirklich auch effizienter ist oder ein anderes Ergebnis liefert. Sind effizientere Hobel einfach nur schneller bei längeren Barthaaren, oder rasieren sie auch wirklich sauberer? Meine Erfahrung die ich damit gemacht habe ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich auch weil ich immer 3 Durchgänge mache?

Sauberkeit:
Ob ich nun einen sehr milden Mamba 70, den Lupo 95 oder etwas dazwischen genommen habe, das Endresultat war immer das gleiche mit gleicher Anzahl an Durchgängen. Bei den ganz milden musste ich eventuell ein klein wenig mehr nachbessern, jedoch war nachbessern auch bei den effizienten Hobeln nötig! Also sind für mich praktisch alle getesteten etwa gleich sauber.

Effizienz:
Hier merke ich eigentlich nur im ersten Durchgang und erst ab Bartlängen von 3 oder mehr Tagen, dass ich ein paar Züge mehr machen muss. Vereinzelt sind da ein paar längere Barthaaren mehr die stehen bleiben, die jedoch im zweiten Durchgang ebenso schnell wegrasiert werden. Danach ist wieder Gleichstand zwischen milden und effizienten/aggressiven Hobeln.

Aggressivität:
Das Klingengefühl verändert sich merklich, was zu erwarten ist. Wie sanft sich die Rasur anfühlt, ist ein deutlicher Unterschied!

Was ist eure Erfahrung damit?
 
Für mich ist ein Hobel nicht aggressiv, da das eine menschliche Eigenschaft ist, aber ich weiß was Du meinst. Auch sanft ist eine subjektive Empfindung.
Ich spreche gerne von einem direkten Hobel (R41) oder einem sicheren Hobel (R89). Dabei sei aber erwähnt, in einer erfahrenen Hand.
Zu Deinen Punkten.
Sauberkeit: Mit der für Dich richtigen Klingen-Hobel Kombination, wird jede Rasur sauber. Nicht jeder Hobel ist mit der gleichen Klinge gleich gut. Das mußt Du für Dich herausfinden, welche Klinge passt.
Effizienz: Wenn man zwischen einem sicheren und einem direkten Hobel einen Durchgang einsparen kann, ist man effizienter (schneller). Wenn ich mit meinem R41 (+Voskhod) einen DG gegen den Strich mache, bin ich nahezu fertig mit der Rasur. Das bekomme ich mit einem R89 nicht hin. Der wäre somit weniger effizient.
Agressivität: Ein direkter Hobel hat für den einen großen Vorteil, der einen Mehrtages-Rythmus beim Rasieren bevorzugt. Wer sich z.B. nur am WE rasiert, wird mit einem Hobel mit offenem Kamm eher glücklich werden als mit einem Sicheren. Wer sehr stark schwankt in den Abständen, wird wohl zu einem Adjustable greifen.
Ich finde, es gehört noch ein weiterer Aspekt dazu. Nachhaltigkeit
Damit meine ich keine nachwachsenden Rohstoffe. Es geht darum, wie lange Du gut rasiert bleibst. Wenn Du Dich morgens rasiert hast, sind dann am Abend schon wieder fühlbare Stoppeln vorhanden? Wenn ja, war die Rasur weniger nachhaltig, als wenn Du noch glatt genug für ein Rendezvous bist.
Du kannst das ja mal selbst ausprobieren, wie es sich für Dich bei verschiedenen Hobeln verhält.
 
@Bavaria Blade deine Beschreibung ist sehr gut nachvollziehbar. Die Nachhaltigkeit habe ich eigentlich zusammen in der Sauberkeit drin. Damit habe ich nicht nur gemeint, dass keine längere Bartstoppeln mehr da sind oder es unsauber aussieht, sonder auch, wie nahe an der Haut man die Haare im allgemeinen abrasiert hat. Im englischen würde man dem vermutlich closeness sagen, oder wie nahe man an BBS ist. Auch hier habe ich keinen Unteschied bemerkt zwischen einem sicheren oder einem direkten Hobel.
 
Kommt darauf an.
Wenn ich meinen Feather AS-D2 mit meinem Mühle R41 vergleiche, gibt es tatsächlich einen großen Unterschied.
Der Feather macht zwar seinen Job aber wesentlich nachhaltiger ist der R41.
Beim R89 vs. R41 wird der Unterschied schon kleiner.
Der direktere (sehr schöner Ausdruck) R41 spielt seine Stärke gerade bei einem Mehrtagebart aus. Da ist der R89 schnell mal überfordert.
Oder wenn es schnell gehen muss. Auch hier ist der R41 einfach schneller.
Zur Not nur ein Durchgang mit dem Strich und man ist bereits ausreichend glatt rasiert.
 
Bemerkst Du denn auch keine Unterschiede nach einem Zeitraum von 8h - 10h ?
Eigentlich hält ja eben jede Rasur genau etwa 9-12h bei mir, bis ich wieder stoppeln spüre, also da merke ich wirklich fast keinen Unterschied. Der Unterschied von manchmal 2-3h Differenz würde ich der Tagesform anschulden, da das auch bei gleichen Hobel vorkommt. Ich sag nicht, dass es gar keinen Unterschied in der Nachhaltigkeit bei mir gibt, er ist aber wenn dann so klein, so dass ich es nicht merke.
 
Meiner Erfahrung nach ist die Nachhaltigkeit einer Rasur eine Größe, die ausschließlich von der Sauberkeit abhängt: Je weniger Stoppeln und je kürzer diese sind, desto länger dauert es bis wieder mehr und längere Stoppeln nachgewachsen sind.

Wie - außer mir einen blauen Hobel oder einem Orgon Akkumulator - sollte mehr Nachhaltigkeit zustande kommen, wenn nicht durch größere Sauberkeit?
 
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Meiner Erfahrung nach ist die Nachhaltigkeit einer Rasur eine Größe, die ausschließlich von der Sauberkeit abhängt: Je weniger Stoppeln und je kürzer diese sind, desto länger dauert es bis wieder mehr und längere Stoppeln nachgewachsen sind.

Wie - außer mir einen blauen Hobel oder einem Orgon Akkumulator - sollte mehr Nachhaltigkeit zustande kommen, wenn nicht durch größere Sauberkeit?
Da bin ich gleicher Meinung, darum habe ich ja die Nachhaltigkeit nicht seperat, sondern ist alles in der Sauberkeit enthalten.

Meine Frage war aber mehr gedacht, welche Erfahrungen ihr gemacht habt im Bezug auf diese "Parameer" mit milden/sicheren und aggressiven/direkten Hobeln. Ob ihr da grosse Unterschiede bezüglich Sauberkeit merkt oder wie ich kaum was.
 
Effizienz/Effektivität: wie gut/einfach entfernt der Hobel die Haaren.
Aggressiv: wie schnell schneidet man sich mit der Hobel.
Die beiden sind NICHT das gleiche. Es gibt effiziente Hobel die gar nicht aggressiv sind (Pils, Knockout), und aggressive Hobel die gar nicht effizient sind (KWC).
 
Oder wenn es schnell gehen muss. Auch hier ist der R41 einfach schneller.
Ganz sicher ist der schneller. Aber wie ein Mitglied aus dem Nachbarforum GRF mal sagte: "Mit Verarzten dauert's länger." Der R41 ist für mich kein Rasierer für wenn es mal schnell gehen muss. Da nehme ich lieber einen milden und mache zwei Durchgänge (mit und quer; oder zur Not auch nur quer). So viel Zeit muss einfach sein.

Ansonsten kann ich @efsk nur zustimmen.
 
Da ich meine Stoppeln täglich abrasiere, kann ich auf keine Erfahrungen mit längeren Haaren im Gesicht zurückgreifen. Bei den Haaren am Körper nutze ich allerdings ausschliesslich milde Zahnkamm Genossen.
Generell kann ich zu meinem Bartwuchs sagen, dass Direktere Hobel weniger Durchgänge brauchen als Sanftere. Ich komme aber wie schon erwähnt dadurch nicht auf eine längere Nachhaltigkeit. Bei den weichen Hobeln wie dem 6S, Parker OC oder King-C. besteht die Gefahr für Rasurbrand, da ich durch die milde Gangart dazu neige, mehr Druck auszuüben und zu viel des Guten mit Ausputzen beschäftigt bin.
Ebenfalls habe ich bemerkt, dass mir Flachköpfige Hobel, wo die Klinge sehr fest sitzt, weil sie bis weit Aussen eingespannt ist und nur wenig unter dem Vordach herausragt, deutlich besser liegen. Bei den Anderen habe ich das Gefühl, dass die Klinge manchmal ''flattert'' und eine unangenehm kratzige Rasur daraus resultiert.
Um neue Schneidplättchen zu testen nutze ich immer den R41 OC. Kein anderer Hobel zeigt mir so ein ehrliches Feedback. Und da die Wahl der Klinge nun mal massiv das Rasur Empfinden beeinflusst, kommt der auch regelmässig zum Einsatz.
Es gibt da aktuell nur eine Ausnahme und das ist der Yaqi Ghost .90 SS mit Perma Sharp. 2 Durchgänge mit Ausputzen und perfekt BBS ohne Irritationen oder sonstiges. Tolles Klingengefühl. Dabei keine Rücksichtnahme auf Muttermale etc. Auch unter der Lippe gegen die Wuchsrichtung, was ich mit anderen Gerätschaften fast nie schaffe.
 
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Dieser Faden zeigt wieder wie kompliziert Hobel sind, Klingenspalt, Klingenüberstand, unterschiedliche Klingen, geschlossen oder mit Kamm und so weiter. Rasiermesser sind dagegen in der Benutzung viel ähnlicher und damit einfacher nach absolvierter Lernkurve, also wenn man sich erstmal damit zurecht gefunden hat. Sie sind dehr effizient und überhaupt nicht agressiv. Also wenn es genau darauf ankommt, dann sollte man umsteigen.
 
Dieser Faden zeigt wieder wie kompliziert Hobel sind, Klingenspalt, Klingenüberstand, unterschiedliche Klingen, geschlossen oder mit Kamm und so weiter.
Finde ich überhaupt nicht. Hobel sind wesentlich einfacher zu handhaben. Gibt eben verschiedene Modelle mit verschiedenen Eigenschaften, das macht doch gerade den Reiz aus.
 
Also wenn es genau darauf ankommt, dann sollte man umsteigen.
Von ökologischer Seite her betrachtet...
Doch wie sieht es beim Messer mit einem gründlichen BBS aus? Müsste man das Teil vor jeder Rasur schärfen?
Der Respekt vor der blanken Klinge an meiner Kehle ist dann doch noch recht gross.
Und dass ich über tausend Hobelklingen von diversen Herstellern für wenig Geld horten kann macht schon Laune :lol
Ebenso schätze ich genau diese Vielfalt bei den Hobeln, je nach Lust und Laune täglich spontan oder wohl überlegt ein Rasierset inkl. passender RS und AS für die knapp 30 Minuten Abends nur für mich zusammenstellen zu dürfen... :proud Des Weiteren entdecke ich gerne neue tolle Kombinationen, oder eben auch solche, die gar nicht passen...
 
Sowas hab ich noch rumliegen, vielleicht wag ich mal einen Versuch... :yes_nicken
Aktuell grad andere Projekte. :proud

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Von ökologischer Seite her betrachtet...
Die ökologische Seite hatte ich dabei gar nicht in Sinn. Effizient sind RM halt, weil es keinen Klingenspalt gibt, in dem sich was festsetzt, man ist gründlich direkt auf den Haut. Weniger aggressiv, weil RM einrasiert nicht mehr überscharf sind und sehr sanft.
Doch wie sieht es beim Messer mit einem gründlichen BBS aus? Müsste man das Teil vor jeder Rasur schärfen?
BBS geht mit den RM sehr gut (vergessen wir mal unwichtige Spezialstellen am Hals). Nein, man muss dafür natürlich nicht dauernd nachschärfen. Es geht nach meiner Erfahrung mit einrasierten Messern moderater Schärfe sogar besser.
Der Respekt vor der blanken Klinge an meiner Kehle ist dann doch noch recht gross.
Das ist auch gut so, dann passiert beim Erlernen der Technik weniger.
Und dass ich über tausend Hobelklingen von diversen Herstellern für wenig Geld horten kann macht schon Laune :lol
Ebenso schätze ich genau diese Vielfalt bei den Hobeln, je nach Lust und Laune täglich spontan oder wohl überlegt ein Rasierset inkl. passender RS und AS für die knapp 30 Minuten Abends nur für mich zusammenstellen zu dürfen... :proud Des Weiteren entdecke ich gerne neue tolle Kombinationen, oder eben auch solche, die gar nicht passen...
Dann sind Hobel allerdings genau das richtige für Dich. :lol
Der eine ist ein Gewohnheitstier und will einfach immer das beste Werkzeug, der andere liebt es die Vielfalt zu entdecken...
 
Interessantes Thema :daumenhoch wobei etwas mehr Konstante bei den Hobeln auch ab und an gut tun würde, gerade beim experimentieren, wenns mal paar Durchgänge nicht so läuft wie erhofft. Gut Glück gibts da Kortisonsalbe. :cool:

Ist das RM auch für den täglichen Gebrauch geeignet?
 
Ist das RM auch für den täglichen Gebrauch geeignet?
Ja klar, nach meiner Erfahrung ist die Messerrasur hautschonender und dann ist täglich überhaupt kein Problem. Ich mache diese guten Erfahrungen aber nur mit RM, mit Wechselkungenmesser hat man ja den Vorteil der gut einrasierten Klinge nicht, WKM ist eher so wie Hobel, aber zum Ausprobieren gut geeignet, man muss nicht Ledern oder Schärfen können. Ist ja auch viel billiger.
 
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