Forum der Rasur

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Arkansas vorbereiten und Charakter des Steins

Überall steht geschrieben das man die Ark nicht mit
Wasser benutzen soll. Warum macht Ihr das trotzdem?
Und:
Den Stein „einbrechen“, was bedeutet das genau?

Vielen, lieben Dank
Christoph:)
 
Hallo Christoph,

das Wasser hat eine höhere Oberflächenspannung und zieht sich bei einer glatten Oberflächen schnell zu Tröpfchen zusammen, dann kann es passieren, dass die Klinge auf dem trockenen Stein schleift. Das soll nicht passieren, dadurch hast du an dieser Stelle ein gänzlich anderes Schliffbild was die ggf. die Arbeit zunichte macht. Wenn du Spüliwasser oder Glyzerin mit Wasser nutzt, hast du das Problem nicht. Öl ist noch besser geeignet, aber ist auch eine rechte Sauerei und wenn Mannes an die Klamotten bekommt ist's auch nicht schön. Daher nutze ich lieber Wasser mit Spüli.

Gruß vom Manni
 
Den Stein „einbrechen“, was bedeutet das genau
Es gibt 2 Erklärungen:

1. Mit dem Stein einbrechen = Stein ins Schaufenster werfen, Goldklunker mitnehmen und wegrennen, bevor die Polizei kommt (Achtung, den Stein nicht vergessen, den brauchst du noch...)

2. Den Stein einbrechen = die Oberfläche solange mit einem Metallstück bearbeiten, bis die Oberfläche des Steins poliert ist und nahezu spiegelt.
 
Ach so, geschieht das Erbrechen nass oder trocken?:confused
Nass. Einfach ein olles Küchenmesser ewig lange damit schärfen, oder wie schon beschrieben einen Schraubenzieher, Maulschlüssel (halt gehärteter Stahl) drüber ziehen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Hintergrund folgender:
Das Abrasiv (beim Ark glaube ich Quarz/Quarzit) ist im Gestein eingeschlossen/eingebettet und je nach Kristallform und Orientierung stehen die quasi raus. Stell dir einen Mettigel mit Salzstangen vor. Die Satzstangen (Abrasiv) gucken etwas aus dem Hack (Binder) raus. Durch das Einbrechen wird das eine Fläche, bei der die Satzstangen mit dem Hack eine Fläche bildet. So hat das Abrasiv eine mehr polierende als abrasive Wirkung (die Kraft verteilt sich auf eine größer Fläche = weniger Druck), daher auch die feiner Schneide, als wie die Korngröße allein vermuten lassen würde.

Natursteine sind halt anders. ;)
 
Oh ja, das verstehe ich, aber für das Wort „Mettigel“,
habe ich mal wieder lange gebraucht.o_O Es isst doch
kein Fleisch.
Vielen Dank dafür!
 
So nach langer Abwesenheit melde ich mich auch mal wieder zurück

Ich habe mittlerweile vom einbrechen der Arkansas Steine bzw. Arkansas ähnlichen Steine (jaspis, quarzit etc) Abstand genommen.

Meiner Meinung nach ist es deutlich besser die Steine nur mit losem sic bzw. Aluminiumoxid zu konditionieren.
Sobald das passiert ist, und der stein sauber gewaschen wurde, nehme ich mir ein rasiermesser und gehe (mit wasser/öl) 200-300 mal, wie beim normalen Schärfen, über die gesamte fläche des Steins.
Das arbeitet die Oberfläche ein wenig ein, und noch viel wichtiger es entfernt die vom konditionieren noch evtl. Vorhandene lose körnung.


Das schöne an den Arkansas Steinen ist, das man sich den stein selber einstellen kann, favorisiert man eher etwas weniger scharfe verzeihende klingen wird man mit einer Konditionierung auf f600-f800 sic-pulver glücklich sein, darf es was schärfer sein nimmt man sic pulver der körnung f 1200, wem das nicht reicht der nimmt halt pulver der körnung f 2000.

Wer es wirklich abartig scharf haben möchte, der konditioniert anschließend die Oberfläche mit einem Aluminiumoxidpulver (primärkorn 0,5 micrometer)

Ich habe aktuell 4 Arkansas Steine und 2 Arkansas ähnliche.

Von Dan's whetstones einen 6 ×3 Zoll soft und einen 6×3 Zoll sirgical black arkansas

Von RH preyda einen 6 ×2 Zoll translucent Arkansas (eingebrochen)

Einen hard arkansas von dictum

Einen Ancient Ocean Jasper in 5 ×2,5 Zoll

Und einen russischen grünen Jaspis in 18,5 × 6,5 cm

Alle sind auf meiner diamantplatte abgerichtet und anschließend mit verschiedenen körnungen konditioniert worden.

Beim soft arkansas muss man sagen das meiner nur für den groben berreich geeignet ist, da der so viele große Poren hat, das man den nur bis 220 sic bearbeiten kann. Mit feineren körnungen bekommt man den stein nicht mehr vom pulver befreit.

Die restlichen Steine geben super finisher ab, und erzeugen mit egal welcher Konditionierung super sanfte klingen.
Man muss nur berücksichtigen das je feiner die Steine konditioniert sind die messer schärfer werden und somit weniger Fehler verzeien.

Als Beispiel

Mein thiers issard rasiermesser ist auf dem russischen jaspis gefinisht worden der mit 0,5 micrometer aluminiumoxid konditioniert wurde, das messer ist so scharf das ich nicht merke wie es die Barthaare schneidet, und es besteht den haartest (bei dem von mir verwendetem haar) auf über 7 cm klanglos

Eins meiner wacker messer ist auf einem mit f 1200 konditionierten arkansas stein gefinisht worden, das messer rasiert wirklich super, allerdings merke ich wo das messer grade die Haare schneidet.
Das messer besteht den Haartest auf 4-5 cm klanglos

Und zu guter letzt ist mein rigarazor auf einer mit f800 konditionierten arche gefinisht worden, das messer rasiert auch gut und sauber, allerdings merkt man nochmal deutlicher als beim wacker wo man grade rasiert, von einem ziepen sind wir aber noch weit entfernt.
Das messer besteht den Haartest auf gut 3-3,5 cm


Die 3 messer rasieren wirklich super und ich hatte keinerlei Hautirritationen aber man kann sich gut vorstellen das das tiers issard nur über das Gesicht gleiten darf, und das rigarazor toleranter mit etwas mehr "druck" beim Rasieren umgeht.
Benutzt man zu viel Druck beim thiers issard, wird das mit rasurbrand belohnt


Kommen wir jetzt zu dem eingebrochenen translucent, im vergleich Zu den anderen konditionierungen arbeitet der stein deutlich langsamer (auch langsamer als der feinst konditionierte jaspis), die erreichte Schärfe lag laut haartest unter der Schärfe vom jaspis (ca. 5,5-6) , die schärfe hat weniger lang gehalten und ich hatte nach der rasur mehr Hautirritationen bzw. Ein ausgeprägteres spannungsgefühl, mit leicht sensiblerer Haut.

Was man jetzt mit diesen Informationen anfängt muss jeder selber wissen, ich für meinen Teil ziehe feinere pulver zum konditionieren dem einbrechen vor.

Ach ja, ich benutze alle meine arkansas bzw. Jaspis Steine mit Öl, undzwar hat das ganze einen Grund, da wir ja quasi mit einer Oberfläche schleifen (es kommt ja kein neues Korn nach) und stahl ein zerspanbares Material ist, habe ich mal im industriellen berreich geschaut (bohren, fräsen und schleifen von metallen) und da findet man größtenteils das Öl deutliche Vorteile bietet.

- verhindert das zusetzen der schleiffläche
-reduziert die Reibung und verlängert somit die standzeit der schleifoberfläche
- der Schliff ist gleichmäßiger und die rautiefe wird positiv beeinflusst (feinere schliff)

Außerdem finde ich ist öl weniger sauerei da ich pro schärfung auf dem 18,5 ×6,5 cm jaspis nur 2 tropfen brauche und anschließend ein Tuch zum abwischen
 
Wenn ich hier so die Beiträge und verschiedenen Vorgehensweisen lese, wird mir erst einmal bewusst, wie vielfältig die Arkansas Steine doch sind.

Ich habe einen translucent und einen black Arkansas. Beide sind geplant, eingebrochen und schon oft benutzt worden, ohne sie danach jemals wieder mit SiC aufzurauhen. Entsprechend langsam sind sie mittlerweile. Genau das war eigentlich mein Ziel.

Bei meinem translucent Arkansas benutze ausschließlich Babyöl. Für den schwarzen mische ich das Babyöl mit +/- einem Tropfen Spüli und Wasser, so wie auf dem Foto von heute Vormittag:
42711654ih.jpg

Das Bengal hätte bei der anschließenden Rasur zwar noch etwas leichter durch die Haare gleiten können, aber das Ergebnis war suuuper gründlich. Das Hâttric, oft genug ein Dauerbrenner, war nicht zu spüren und das ist ja auch was wert.
 
Guten Morgen:)

Ich habe den Abrichtvorgang bei meinem
Surgical Black Arkansas nochmal wiederholt.
Dieses Mal mit Glasmehl feinst.
Das ergibt eine feine, seidenmatte Oberfläche.

Gruß
Christoph:)
Hast du den Stein danach mal getestet, funktioniert er? Seidenmatt heißt ja: zerkratzt (ganz fein zerkratzt). Nach meinem Wissen sollte ein Arkansas aber poliert ( also spiegelnd) sein.
 
Sl das kommt ganz darauf an welches schleifmittel du verwendest und welche Feinheiten du erreichen möchtest, mit siliziumcarbid pulver in der körnung F2000 ( mit einem angegebenen Körnungsberreich von 1,5-0,9 micrometer) ist die Oberfläche ebenfalls matt (bei senkrechter beleutung), dennoch äußerst fein.


Verwendet man aluminiumoxid, "glänzt" der stein schon bei deutlich "gröberer" Körnung, verhält sich aber feiner als die f2000 konditionierung.

Ich für meinen Teil bevorzuge meist einen arkansas der "nur" mit F1200 siliziumcarbid pulver konditioniert ist, und wenn die matte Oberfläche anfängt zu glänzen, frische ich die Oberfläche vom Stein mit selbiger Körnung wieder auf bis der stein wieder matt ist.

Deswegen benutze ich auch öl und kein Wasser mit dem Stein, weil mit Öl die Oberfläche länger matt bleibt.
(Direkter Vergleich zwischen Öl und Wasser, mit diversen Spülmittel-wasser Mischungen habe ich keine Erfahrung)

Es funktioniert halt wie so oft nur das ausprobieren ob es für einen selber klappt, aber das die arkansas Steine poliert sein müssen stimmt meiner Meinung nach nicht.
 
Hast du den Stein danach mal getestet
Oh nein, habe ich noch nicht. Messer sind scharf.
Aber ich habe schon versucht den Stein weiter zu
polieren, nur mit wenig Erfolg.:oops: Ich weiß auch
nicht was richtig ist. Ich werde wohl noch was
dazu lesen müssen.
weil mit Öl die Oberfläche länger matt bleibt
Ja, das habe ich auch irgendwo gelesen.
 
Hallo Arkansas- und Steine-Kenner,

stellen "Punkte" bzw. punktartige hellere Einschlüsse im transluzenten Arkansas einen Mangel dar - oder ist das mitunter normal und beeinträchtigt das gleichmäßige bzw. gleichkörnige Abziehen nicht? An sich finde ich es ja gut, sieht aus wie Schneefall : )
Siehe Foto:

20220924_114211.jpg

LG Reinhold
 
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