Ok, Du hast jetzt also schon etwas länger ein Messer und einen Riemen, meinst das Du dabei bleiben möchtest dich mit dem Messer zu rasieren und liebäugelst mit dem Thema "Selberschärfen"?
Wenn Du dich im Forum umguckst vergeht dir aber fast schon wieder die Lust daran weil da von Steinen die Rede ist die ein halbes Vermögen kosten? Unbezahlbare Escher, fast märchenhaft anmutende natürliche Japaner bei Vollmond aus dem Gebirge gebrochen und von Jungfrauen verpackt?
Ok, ich übertreibe aber warum zur Hölle muß das Ganze so fürchterlich teuer sein, Du willst doch erstmal nur sehen ob es dir überhaupt Spaß macht! Und hier kommt dieser Thread ins Spiel. Ich möchte dich auf zwei Wege aufmerksam machen wie Du zwar nicht kostenlos aber doch mit überschaubarem Aufwand genau das machen kannst.
Der erste Weg ist quasi die "oldschool-Variante" der Rasurforen. Der Stein der ersten Stunde war der Kombinationsstein von King in der Körnung 1000/6000. Das ist kein toller Stein, nichts womit man in irgendeinem Thread hier angeben könnte, aber er macht seinen Job, nämlich eine Facette setzen und diese in einem brauchbaren Rahmen verbessern.
Ja, dazu muß er erst einmal für mindestens 10 Minuten gewässert werden und er ist relativ weich, was nicht jedem liegt. Aber da Du ja noch gar nicht weißt in welche Richtung deine Reise geht, ist das erst mal in Ordnung.
Eine gute Schärfanleitung hat Senser hier veröffentlicht, nach dieser kannst Du dich richten. Kurz zusammengefasst, stumpfst Du das Messer erst mal ab damit Du wirklich bis zur äußersten Schneidkante durchschärfen mußt und nicht auf der alten Schneidkante hängen bleibst und deine Bemühungen ins Leere laufen.
Wenn noch nicht geschehen, den Stein abrichten auf Schmirgelpapier. Auch dazu gibt es einen Thread hier.
Dann auf die 1000er Seite des Steines und schärfen bis Du die Haare deines Unterarms sauber rasieren kannst. Danach auf die 6000er und die Schneide verfeinern.
Damit hast Du dann zwar schon eine gewisse Schärfe aber kannst dich noch nicht damit rasieren, bzw nur sehr unangenehm. Und hier kommt eine zweite Sache ins Spiel: Der Pastenriemen.
Für einen Pastenriemen verwendest Du auf keinen Fall deinen Riemen den Du fürs abziehen des Messers verwendest, es sei denn Du wolltest den eh ersetzen. Am besten kaufst Du dir den billigsten Riemen den Du finden kannst. Das Leder ist hier vollkommen Wurscht, es ist nichts weiter als das Trägermaterial für das Schleifmittel!
Ob Du nun extrem feine Diamant-paste oder -spray nimmst, oder das früher hochgelobte Pigment Chromoxid von Kremer als Farbe oder Pulver zum Mischen mit Öl, oder einfach nur eine Chrompolitur wie Autosol, kannst Du dir selbst aussuchen. Alle Varianten funktionieren, wenn sie erst einmal ins Leder eingearbeitet wurden.
Dazu kannst Du dann einfach ein normales Küchenmesser nehmen. Und nun nimmst Du dein Messer, das gerade den 6000er hinter sich hat und ziehst es wie beim Ledern auf dem Pastenriemen ca 5 bis maximal 10 mal ab.
Sehr wichtig: Die Schneide nun reinigen, damit Du dir nicht das Schleifmittel in deinen normalen Abziehriemen verschleppst und im letzten Schritt ganz normal auf deinem Abzieriemen das Messer ledern, evtl etwas ausgiebiger als sonst aber es muß auch nicht in eine Orgie ausarten.
Kosten liegen bei ca 35€ für den Stein, 10-15€ für den Riemen und noch mal 5-10€ für das Schleifmittel. Also ca 50-60€ gesamt.
Ist doch ein reeller Kurs dafür das Du dein Messer von nun an selber schärfen kannst. Und damit kannst Du nicht nur deine Rasiermesser scharf halten sondern auch deine Küchen- und Taschenmesser. Wenn Du das allerdings machst, solltest Du noch etwas Geld für Schmirgelpapier einplanen da Du deinen Stein vor jedem Rasiermesserschärfen abrichten mußt/solltest.
Der zweite Weg, den ich dir aufzeigen möchte, ist etwas teurer. Und zwar der Weg mit einem gelben belgischen Brocken.
Ich werde dir hier nur einen kurzen Überblick geben können wie man damit zu einem rasurbereiten Messer kommt, da dieses Thema sehr viele Aspekte beinhaltet, die sogar schon eine ganze Webseite incl. Forum gefüllt haben.
Der "Trick" beim belgischen Brocken liegt darin das die Granate, die das eigentliche Schleifmittel sind, für unsere Verhältnisse relativ groß sind, aber in der Trägersubstanz eingebettet nur sehr gering über diese hinausragen. Stell dir einfach grobe Steine im Sand vor. Solange sie im Sand sind und nicht oben auf liegen, macht es für dein Empfinden wenig Unterschied wie groß oder klein sie sind.
Und so in etwa verhält es sich auch mit den Granaten im belgischen Brocken. Wenn Du viel Abtrag brauchst, reibst Du ihn an. Je Schlamm, desto grob ;-) Auch hier stumpfst Du dein Messer erst einmal ab um nicht mit der alten Schneide rum zu machen.
Dann erzeugst Du mittels Wasser und einem Anreiber (ebenfalls gelber belgischer Brocken) einen Schärfschlamm. Dieser entspricht in seiner Wirkung in etwa einem 800-1000er japanischem Wasserstein. Damit schärfst Du nun dein Rasiermesser bis Du damit, wie oben schon, sauber die Haare deines Unterarms rasieren kannst.
Danach verdünnst Du den Schlamm immer weiter wodurch die Schneide immer feiner wird, bis Du letztlich den Stein komplett ohne Schlamm, nur noch mit Wasser, nutzt. Der Stein wird in seiner Wirkung dabei immer feiner und letztlich so fein das Du dich mit dem Messer ordentlich rasieren kannst.
Etliche Leute sagen dem belgischen Brocken eine nicht so extreme erreichbare Schärfe aber eine ausserordentliche Sanftheit nach. Aber wie auch immer, rasieren kannst Du dich auf jeden Fall mit einem Messer das nur auf diesem Stein geschärft wurde.
Im Verhältnis zur ersten Methode ist hier die Lernkurve wesentlich steiler und anfängliche Mißerfolge werden wahrscheinlicher sein. Aber das liegt zu 99% am Schärfer (also dir) selbst.
Kommen wir zu den Kosten: Ein Stein in brauchbarer Größe kostet neu um die 100€ wenn man einen Bankstein (rechteckige Form) in der Größe 150x50mm nimmt. Schmaler als 40mm würde ich nicht gehen wollen und kürzer als die genannten 150mm auch nicht. Manchmal kann man sicherlich im Mitgliederhandel eines Forums Glück haben und mit der Hälfte davon kommen. Ebenso kann man Glück haben und einen wirklichen Brocken (unregelmäßige Form) für weniger Geld kaufen.
Auf weitere Methoden günstig ein scharfes Messer zu erreichen, möchte ich in diesem Post nicht weiter eingehen. Da wären so Sachen wie "nur mit Schmirgelpapier statt Steinen", unterschiedliche Korngrößen von Diamantpasten auf unterschiedlichsten Trägern ebenso zu nennen wie "extrem harter Naturjapaner mit unterschiedlichen Naguras". Dies möchte ich denjenigen überlassen die damit schon gearbeitet haben.
Wenn Du dich im Forum umguckst vergeht dir aber fast schon wieder die Lust daran weil da von Steinen die Rede ist die ein halbes Vermögen kosten? Unbezahlbare Escher, fast märchenhaft anmutende natürliche Japaner bei Vollmond aus dem Gebirge gebrochen und von Jungfrauen verpackt?
Ok, ich übertreibe aber warum zur Hölle muß das Ganze so fürchterlich teuer sein, Du willst doch erstmal nur sehen ob es dir überhaupt Spaß macht! Und hier kommt dieser Thread ins Spiel. Ich möchte dich auf zwei Wege aufmerksam machen wie Du zwar nicht kostenlos aber doch mit überschaubarem Aufwand genau das machen kannst.
Der erste Weg ist quasi die "oldschool-Variante" der Rasurforen. Der Stein der ersten Stunde war der Kombinationsstein von King in der Körnung 1000/6000. Das ist kein toller Stein, nichts womit man in irgendeinem Thread hier angeben könnte, aber er macht seinen Job, nämlich eine Facette setzen und diese in einem brauchbaren Rahmen verbessern.
Ja, dazu muß er erst einmal für mindestens 10 Minuten gewässert werden und er ist relativ weich, was nicht jedem liegt. Aber da Du ja noch gar nicht weißt in welche Richtung deine Reise geht, ist das erst mal in Ordnung.
Eine gute Schärfanleitung hat Senser hier veröffentlicht, nach dieser kannst Du dich richten. Kurz zusammengefasst, stumpfst Du das Messer erst mal ab damit Du wirklich bis zur äußersten Schneidkante durchschärfen mußt und nicht auf der alten Schneidkante hängen bleibst und deine Bemühungen ins Leere laufen.
Wenn noch nicht geschehen, den Stein abrichten auf Schmirgelpapier. Auch dazu gibt es einen Thread hier.
Dann auf die 1000er Seite des Steines und schärfen bis Du die Haare deines Unterarms sauber rasieren kannst. Danach auf die 6000er und die Schneide verfeinern.
Damit hast Du dann zwar schon eine gewisse Schärfe aber kannst dich noch nicht damit rasieren, bzw nur sehr unangenehm. Und hier kommt eine zweite Sache ins Spiel: Der Pastenriemen.
Für einen Pastenriemen verwendest Du auf keinen Fall deinen Riemen den Du fürs abziehen des Messers verwendest, es sei denn Du wolltest den eh ersetzen. Am besten kaufst Du dir den billigsten Riemen den Du finden kannst. Das Leder ist hier vollkommen Wurscht, es ist nichts weiter als das Trägermaterial für das Schleifmittel!
Ob Du nun extrem feine Diamant-paste oder -spray nimmst, oder das früher hochgelobte Pigment Chromoxid von Kremer als Farbe oder Pulver zum Mischen mit Öl, oder einfach nur eine Chrompolitur wie Autosol, kannst Du dir selbst aussuchen. Alle Varianten funktionieren, wenn sie erst einmal ins Leder eingearbeitet wurden.
Dazu kannst Du dann einfach ein normales Küchenmesser nehmen. Und nun nimmst Du dein Messer, das gerade den 6000er hinter sich hat und ziehst es wie beim Ledern auf dem Pastenriemen ca 5 bis maximal 10 mal ab.
Sehr wichtig: Die Schneide nun reinigen, damit Du dir nicht das Schleifmittel in deinen normalen Abziehriemen verschleppst und im letzten Schritt ganz normal auf deinem Abzieriemen das Messer ledern, evtl etwas ausgiebiger als sonst aber es muß auch nicht in eine Orgie ausarten.
Kosten liegen bei ca 35€ für den Stein, 10-15€ für den Riemen und noch mal 5-10€ für das Schleifmittel. Also ca 50-60€ gesamt.
Ist doch ein reeller Kurs dafür das Du dein Messer von nun an selber schärfen kannst. Und damit kannst Du nicht nur deine Rasiermesser scharf halten sondern auch deine Küchen- und Taschenmesser. Wenn Du das allerdings machst, solltest Du noch etwas Geld für Schmirgelpapier einplanen da Du deinen Stein vor jedem Rasiermesserschärfen abrichten mußt/solltest.
Der zweite Weg, den ich dir aufzeigen möchte, ist etwas teurer. Und zwar der Weg mit einem gelben belgischen Brocken.
Ich werde dir hier nur einen kurzen Überblick geben können wie man damit zu einem rasurbereiten Messer kommt, da dieses Thema sehr viele Aspekte beinhaltet, die sogar schon eine ganze Webseite incl. Forum gefüllt haben.
Der "Trick" beim belgischen Brocken liegt darin das die Granate, die das eigentliche Schleifmittel sind, für unsere Verhältnisse relativ groß sind, aber in der Trägersubstanz eingebettet nur sehr gering über diese hinausragen. Stell dir einfach grobe Steine im Sand vor. Solange sie im Sand sind und nicht oben auf liegen, macht es für dein Empfinden wenig Unterschied wie groß oder klein sie sind.
Und so in etwa verhält es sich auch mit den Granaten im belgischen Brocken. Wenn Du viel Abtrag brauchst, reibst Du ihn an. Je Schlamm, desto grob ;-) Auch hier stumpfst Du dein Messer erst einmal ab um nicht mit der alten Schneide rum zu machen.
Dann erzeugst Du mittels Wasser und einem Anreiber (ebenfalls gelber belgischer Brocken) einen Schärfschlamm. Dieser entspricht in seiner Wirkung in etwa einem 800-1000er japanischem Wasserstein. Damit schärfst Du nun dein Rasiermesser bis Du damit, wie oben schon, sauber die Haare deines Unterarms rasieren kannst.
Danach verdünnst Du den Schlamm immer weiter wodurch die Schneide immer feiner wird, bis Du letztlich den Stein komplett ohne Schlamm, nur noch mit Wasser, nutzt. Der Stein wird in seiner Wirkung dabei immer feiner und letztlich so fein das Du dich mit dem Messer ordentlich rasieren kannst.
Etliche Leute sagen dem belgischen Brocken eine nicht so extreme erreichbare Schärfe aber eine ausserordentliche Sanftheit nach. Aber wie auch immer, rasieren kannst Du dich auf jeden Fall mit einem Messer das nur auf diesem Stein geschärft wurde.
Im Verhältnis zur ersten Methode ist hier die Lernkurve wesentlich steiler und anfängliche Mißerfolge werden wahrscheinlicher sein. Aber das liegt zu 99% am Schärfer (also dir) selbst.
Kommen wir zu den Kosten: Ein Stein in brauchbarer Größe kostet neu um die 100€ wenn man einen Bankstein (rechteckige Form) in der Größe 150x50mm nimmt. Schmaler als 40mm würde ich nicht gehen wollen und kürzer als die genannten 150mm auch nicht. Manchmal kann man sicherlich im Mitgliederhandel eines Forums Glück haben und mit der Hälfte davon kommen. Ebenso kann man Glück haben und einen wirklichen Brocken (unregelmäßige Form) für weniger Geld kaufen.
Auf weitere Methoden günstig ein scharfes Messer zu erreichen, möchte ich in diesem Post nicht weiter eingehen. Da wären so Sachen wie "nur mit Schmirgelpapier statt Steinen", unterschiedliche Korngrößen von Diamantpasten auf unterschiedlichsten Trägern ebenso zu nennen wie "extrem harter Naturjapaner mit unterschiedlichen Naguras". Dies möchte ich denjenigen überlassen die damit schon gearbeitet haben.