Als absoluter Nicht-Kenner von SE-Hobeln habe ich eine grundsätzliche Frage: Mir erschließt sich der Vorteil eines SE- gegenüber einem DE-Hobel nicht.
Beim DE-Hobel habe ich zwei Schneiden zur freien Auswahl, beim SE nur eine. Beim SE-Hobel muss man darauf achten, ob der auch halbe DE-Klingen "verarbeiten" kann, beim DE-Hobel habe ich eine fast unendliche Auswahl an Klingensorten. Von sehr mild über sehr direkt bis aggressiv habe ich beim DE-Hobel genau so eine Auswahl, und vermutlich beim DE-Hobel noch viel mehr Modelle, Griffe usw. zur Auswahl als beim SE-.
Verhält es sich beim SE-Hobel so wie beim DE-Torsionshobel, dass es sich im Grunde um eine technische Lösung handelt, die ein inzwischen auf andere Weise längst gelöstes Problem
* adressiert oder bietet der SE-Hobel ggü. einem DE- auch echte Vorteile? Falls ja, welche wären das?
Danke für alle zielführenden Antworten!
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* Torsionshobel boten die Möglichkeit, auch Klingen von weniger als 0,1 mm Stärke (0,08 und 0,06 mm) verwindungssteif zu verwenden. Diese dünneren Klingen wurden in den 1920ern und 1930ern vor allem deshalb hergestellt, weil sie schärfer waren als die "normalen" 0,1 mm starken, wiesen dabei jedoch den erheblichen Nachteil auf, dass sie in normalen Hobeln "flatterten", d. h., dass die Schneiden nicht steif waren, sondern sich während der Rasur auf und ab bewegten, mit üblen Folgen für die Gesichtshaut. Durch den technischen Fortschritt sind Klingen mit einer Stärke von 0,1 mm heute längst ebenso scharf (oder noch schärfer) als die dünneren Klingen aus den 1920ern und 1930ern, weshalb man Torsionshobel heute als "eine damalige Lösung auf der Suche nach einem heutigen Problem" bezeichnen kann, denn Klingen mit unter 0,1 mm Stärke gibt es faktisch nicht mehr.