Forum der Rasur

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Erste RM Rasur, oder wie man es nicht machen sollte.... ;-)

DirkFr

Member
Hallo Zusammen,

2008 war ich dabei, sowohl auf Hobel umzusteigen und fast zeitgleich auch die Messerrasur mir anzueignen.

Natürlich wollte ich alles perfekt machen und versank in allen Tips, Ausprobieren verschiedener z.B. Klingen, Schärfmiteln ohne die nötige Erfahrung gesammelt zu haben usw.

Der Hobel klappte dann nach Begrenzung auf das grundsätzliche bestens. Bin jetzt über die letzten 10+ Jahre bei einem Merkur 37c hängengeblieben.

Das Messer wollte einfach nicht Freund werden mit mir. Nicht nur wurde es stumpfer und ich es nicht mehr scharf, aber über den Status eines im wahrsten Sinne des Wortes blutigen Anfängers bin ich nicht herausgekommen. Die Versuche wurden daher über die Jahre, seit 2008 spärlicher.

Bis ich den Beitrag "(k)eine Anleitung zum Coticule" hier fand. Ja, einen solchen habe ich auch, wenn auch ursprünglich für meine Kochmesser. Nicht daß ich mich mit einem Kochmesser rasieren wollte, aber Coticule und RM liegen halt, zumindest für mich nicht weit voneinander.

Erste Versuche. Naja, zumindest stumpfer wurde es nicht, dann genannter Artikel hier, doch noch mal den Versuch gestartet. Diesmal mit Trockübungen zur Führung mit einem Kamm, der eine ähnliche Form wie ein Rasiermesser hat. Nach drei Rasuren aus dem Status des wörtlich blutigen Anfängers zum zumindest nur noch sprichwörtlich blutigen Anfänger. Und vorm Resultat inzwischen irgendwo zwischen Hobelschnellrasur und sorgfältiger Hobelrasur.

Als ich mir mein erstes Messer 2008 kaufte, nahm ich mir vor, wenn es klappt (Rasur und Scharfhalten), dann kommt ein zweites. Das ist inzwischen seit 2 Wochen da :)

Nur, den Hobel beiseite gelegt habe ich nicht. Noch bevorzuge ich die Ruhe zu Hause dafür und es fehlt noch der Mumm es auch auf den häufigen Dienstreisen mitzunehmen.

Keinesfalls will ich entmutigen und 16 Jahre bis es Klick gemacht hat als typisch darstellen ;-) Aber, vlt. geht es einigen Anfängern wie mir über die Zeit, vlt. auch mit der Suche und Kombination von vielen aus unterschiedlichen Erfahrungen stammenden Hinweisen und Vorschlägen. Daher einfach mal ein sinngemäßes Ausspruch aus einer Anleitung aus einem ganz anderen Thema, der Herr meinte: Es gibt viele Möglichkeiten zum gleichen Ziel zu kommen. Mit meinem kann ich Ihnen garantieren das es klappt, es klappt auch mit anderen. Nur, machen Sie nicht den Fehler, einzelne Teile verschiedener Anleitung und Vorgehensweise zu kombinieren, das führt in der Regel zum Mißerfolg.

Ich poste dies einfach mal mit der Hoffnung, daß es etwas erheitert und vlt. einem der es auf dem Weg zum ersten Erfolg ähnlich geht wie es mir ging, einen Gedankenanstoß gegeben zu haben.

Euch einen schönen Abend!

Dirk
 
Erstmal sehr gut - über lange Zeit dran geblieben!

Und für dich zur Ermutigung - es wird alles besser! Das Messer wird schärfer und angenehmer mit zunehmender Übung am Stein - die Rasuren werden besser, schneller und angenehmer mit zunehmender Häufigkeit in der Anwendung - und genau das machst du richtig, indem du das nicht versuchst auf Geschäftsreise notfalls noch morgens im Hotel unter Zeitdruck - sondern am WE zu Hause in Ruhe und angenehmer Umgebung zu üben.
Das nötige Interesse hast du wohl! - also kann nix mehr schief gehen! :daumenhoch
 
Genau so gehe ich es an, und erlebe dabei Fortschritte. Mein Leitgedanke wie auch in anderen Bereichen ist einfach, wenn ich etwas tun muß, warum nicht auch genießen können?

Und nachdem ich bereits in Teilen den Eindruck habe, daß es angenehmer sein kann als ein Hobel, mal schauen wo die Reise hingeht ;-)
 
Also ich nehme auch auf Dienstreisen 2-3 Rasiermesser mit, wobei ich immer aufpassen muss, ob ich mit den Flieger oder mit dem Zug unterwegs bin. Einmal habe ich mich spontan entschieden doch mein kleines Köfferchen als Handgepäck in den Flieger zu nehmen, ohne dabei daran zu denken, dass ich Mordwaffen bei mir hatte. Gab ziemlichen Stress bei der Security :mad: Wie dem auch sei, ich gehöre zu denjenigen, die morgens eine halbe Stunde früher aufstehen, um in Ruhe einen Kaffee trinken und sich mit dem Messer rasieren zu können. Wenn ich keine Zeit habe, dann versuche ich mich jetzt gar nicht zu rasieren. Ansonsten einfach dran bleiben, viele Wege führen zum Ziel. Mittlerweile kann ich mich schon gar nicht mehr mit dem Hobel rasieren...
 
Ausschließen will ich die Mitnahme auf Reisen nicht per sé, kommt vlt. noch ;-) Zur Zeit bin ih einfach zufrieden, daß ich Tehnick, sowohl im Scharfhalten als auch Rasur soweit intus habe, daß regelmäßig eine mich zufriedenstellende und angenehme Rasur möglich ist. Welche Feinheiten noch kommen, das lasse ich einfach auf mich zukommen. Zu letzteren gehört dann auch die Nutzung auswärts...
 
Hm, zwischenzeitlich bin ich entgegen den Empfehlungen von damals etwas mutiger geworden. Hatte mir vor kurzem über Revisor ein Schulze 8/8" gekauft. Eher, weil die Größe seltener angeboten wird, und mir das angebotene Exemplar einfach vom Bauchgefühl her zusagten. Ich bin sehr positiv überrascht. Auch mit diesem, wobei mir von großen damals abgeraten wurde, komme ich auf Anhieb sehr gut klar. Oder eher mehr als nur sehr gut.

Gedanken von mir soweit: Ich bin eher traditionell eingestellt, eher weniger Experimenten zu absoluter Perfektion anhängig, übernehme gerne traditionelle Techniken wo sinnvoll um zu einem für mich befriedigenden Ergebnis zu kommen. Für das/die Messer besteht meine Ausrüstung lediglich aus Leder- und Leinenriemen und dem Coticule, siehe meinen Eintrittsbeitrag.Seit dieser Einschränkung geht es aufwärts.

Ich ziehe hierbei gerne Parallelen dazu, wie ich Lebensmittel verarbeite (backe z.B. Brot auf klassische Art). Kann es vlt. sein, daß in Foren wie hier, bitte jetzt nicht als abwertende Kritik zu verstehen, Anfänger beizeiten abgeschreckt werden durch zuviele Details, die zwar, berechtigt, für Perfektionisten wichtig sind, aber einen Anfänger eher abschrecken oder überfrachten? Sehe mich dabei auch als "Objekt" dieser Kritik, bei Hinweisen zum Backen muß ich mich auch zurückhalten, um nicht zu überfrachten ;-) Und meinem Gegenüber genügend Futter, aber nicht mit zuviel Details zu übernachten ;-)

Das einfach mal als spätabendliche Gedanken. Wünsche Euch noch einen schönen Wochenausklang
 
Kann es vlt. sein, daß in Foren wie hier, bitte jetzt nicht als abwertende Kritik zu verstehen, Anfänger beizeiten abgeschreckt werden durch zuviele Details, die zwar, berechtigt, für Perfektionisten wichtig sind, aber einen Anfänger eher abschrecken oder überfrachten?

Ich habe das nicht verstanden, hast du ein Beispiel, was du genau meinst ?

Es gibt auf jeden Fall viele Wege zum Ziel und so wie immer im Leben auch viele Möglichkeiten alles noch weiter zu optimieren. Ich versuche auch weitestgehend mich zu minimieren, soweit das möglich ist. Ich schärfe mit 2 Naniwas und einen Pastenriemen mit Unipol. Das warst und für meine Haut und mein Bart reicht das auch. Ich verstehe aber auch, wenn andere sagen, dass mit Kunststeinen und Pastenriemen ein Messer zu aggressiv wird, und einen anderen Weg, eben über Natursteine nehmen.

Vergiss nicht, die Messerrasur ist, zumindest hier in Forum, auch stückweit ein Hobby und mit viel Spaß verbunden. Zu einem Hobby gehört auch immer Neugier dazu, was manchmal etwas auch verkomplizieren kann :)
 
Ich ziehe hierbei gerne Parallelen dazu, wie ich Lebensmittel verarbeite (backe z.B. Brot auf klassische Art). Kann es vlt. sein, daß in Foren wie hier, bitte jetzt nicht als abwertende Kritik zu verstehen, Anfänger beizeiten abgeschreckt werden durch zuviele Details, die zwar, berechtigt, für Perfektionisten wichtig sind, aber einen Anfänger eher abschrecken oder überfrachten?
Gegenfrage: Was würdest Du denn hier einem Anfänger empfehlen? Ich würde Anfängern beim Kochen empfehlen, sich ein gutes Kochbuch zu besorgen (welches ich auch empfehlen würde) und sich zunächst einmal an die Rezepte zu halten. Mit zunehmender Routine kann er dann immer kreativer werden und variieren. Wenn einer einer mal (zufällig?) ein andere leckere Sauce entdeckt, heißt das für mich ncioht, dass das falsch ist.

Und wer hier überfrachtet wird, erschließt sich mir nicht. So wie ich das empfinde, wird hier meist ein relativ einfaches Setup empfohlen und, dabei zunächst mal zu bleiben. Also etwa ein rasurscharfes, vollhohles RM aus dem MH. Wenn Du dann letztlich doch mit nem derben 8/8 besser zurecht kommst, ist das doch prima für Dich und wir freuen uns alle mit. Das ist aber keine gültige Statistik, sondern anekdotische Evidenz.
 
Kann es vlt. sein, daß in Foren wie hier, bitte jetzt nicht als abwertende Kritik zu verstehen, Anfänger beizeiten abgeschreckt werden durch zuviele Details, die zwar, berechtigt, für Perfektionisten wichtig sind, aber einen Anfänger eher abschrecken oder überfrachten?
Das ist wohl so bei Foren. Auf der einen Seite ist ja der Zweck eines solchen Forums für Hobbyaktivisten, den Nerd-Dialog zu ermöglichen. Das hält das Ding am Laufen. Auf der anderen Seite profitieren auch Neueinsteiger, also potentielle Nerds, von dem Wissen. Dass Nerds didaktische/pädagogische Eignung haben und erkennen, wann aus ihrem Wissensvorsprung die Pflicht zur Rücksicht und zum "Betütteln" erwächst, kommt manchmal vor, ist aber dann als Glücksfall zu feiern. Das ist alles halt nicht wirklich strukturiert und messy, aber damit muß man halt leben. Es hilft, wenn man schon in anderen Foren aktiv war und eine gewisse Toleranz für die verschiedenen Charaktere entwickelt, die einem so begegnen – und dann auch nicht erwartet, dass die Alteingesessenen alle Meister sind, die für die Erleuchtung zuständig sind.
 
Kann es vlt. sein, daß in Foren wie hier, bitte jetzt nicht als abwertende Kritik zu verstehen, Anfänger beizeiten abgeschreckt werden durch zuviele Details
Ja, dem stimme ich in Teilen zu. Es ist aber alles gut gemeint und keine böse Absicht denn "Quot capita tot sensus" - ein Zitat aus Asterix im Morgenland, Seite 34.
Hauptsache, du hast Dich nicht verrückt machen lassen und jetzt eine für Dich passende Kombination gefunden, wozu ich Dich beglückwünsche!daumenh!
Vielleicht liest ja still der ein oder andere "Einsteiger" mit und lässt sich von Deinen Erfahrungen inspirieren.

hast du ein Beispiel, was du genau meinst ?
Ich kann Dir mein Lieblingsbeispiel nennen. Es muss ja nicht immer um Messer gehen, daher das Beispiel aus der Softwareabteilung. Die allersimpelste Frage löst eine derartig überwältigende Hilsbereitschaft aus, die eigentlich jeden normalen Menschen schon wieder abschrecken muss.:lol

https://forum-der-rasur.de/forum/threads/suche-eine-gute-rasierseife.11650/#post-336235
 
Wow, bin überrascht über die Reaktionen :) Und Fragen zu meinem Post wurden ja im wesentlich, auch wie ich es gesagt hätte, in den Beiträgen indirekt beantwortet.

Nicht mißverstehen, Foren empfinde ich als Spitze Informationsquelle, dann, wenn die Grundbegriffe sitzen. Ich finde das Beispiel "Kochbuch" weiter oben genau passend, da es meine Hauptleidenschaft tangiert. Und beschreibt am besten, was ich mir als Anfänger beim ersten Messer gewünscht hatte, aber in dem Sinne nicht fündig wurde. Um es plastischer auszudrücken: Hatte ich Brotbacken durch sehr einfache und stringente Anleitungen in Grundzügen gelernt, überlege ich heute je nach Teig welche Knetmaschine ich einsetzte, daß würde in anderen Foren der länge des o.g. Seifenthreads ähneln;-)

Und auf die Frage was ich, ok, bin ja noch Anfänger, empfehlen würde, einfach mal in Eckpunkten:

Gute Rasierseife und Pinsel, einfach durchaus nach Geschmack/Bauchgefühl
Messer eines Qualitätsanbieters, der auch ein Nachschärfen anbietet, letzteres wenn man noch keinerlei Schärferfahrung auch mit normalen Messern hat. Auch hier von leiten lassen, was gefällt. Ich meine, ein Messer was optisch anspricht, animiert auch eher, es nicht aufzugeben.
Riemen
Sich auf nicht mehr als eine stringente Anleitung anfangs verlassen.

Gelassenheit bzgl. Schärfe, Haarproben brachten mich mal zur Verzweiflung ob ich überhaupt wagen solle ;-)

Vor dem ersten Gebrauch "Trockenübung" mit einem z.B. in meinem Fall Kamm, der eine ähnliche Größe und Form wie das Messer hat. Und wenn gar keine Erfahrung über einen Sstemrasierer hinaus vorliegt, evtl. zuerst mal am Unterarm versuchen

Und da ich beim Schärfen am wenigsten mitreden kann, würde ich einfach auf den Artikel "(k)eine Anleitung zum Coticule" aus diesem Forum hinweisen, da genau dieser Artikel mir den entscheidenden Kick gegeben hat, es nach einer Trockenübung und Schärfversuchen auf diesem Stein endlich mit ersten Erfolgen zu absolvieren. Und hier gefällt mir auch die Option mit nur einem Stein. Fange ich im Badezimmer an, wie in der Küche, muß ich anbauen... Den Stein hatte ich ursprünglich ohne Gedanken ans Rasiermesser, sondern für die Kochmesser gekauft. Aber das dann in anderen Foren ;-)

Das als Rückmeldung aus der Mittagspause.
 
Dann mal eine Aktualisierung.

Routine baut sich auf, Problemzonen werden leichter, sogar streckenweise gegen den Strich. Bei letzterem war das nötige Quentchen Mut entscheidend die ersten Schritte hier zu wagen ;-) Also irgendwo schon ein Stück, will es mal nennen, Gefühl der Normalität. Bin nach jetzt etwas über 6 Wochen sehr positiv überrascht, nach meinen ersten Versuchen vor Jahren...

Interessant finde ich kleinere Beobachtungen: Hatte, eher weil ich durch eine Bestellung eine Probe erhielt, festgestellt, daß eine andere Seife beim Messer geeigneter erscheint, also die Seifenwahl doch mehr Details ausmacht als beim Hobel? Oder z.B. wie sich Gefühl und Klang der Klinge beim Ledern ändert.

Jetzt juckt es, mir noch ein Messer anderer Größe zu besorgen. Aber.... ich glaube ich verbleibe noch eine Weile, um auf den Erfolgen mit dem was ich an Ausstattung habe, aufzubauen, bevor zuviel Variablen kommen. Siehe gebrannte Finger weiter oben ;-)

Wünsche einen schönen Abend!

Dirk
 
Dein Kommentar @Bavaria Blade paßt zu meiner Einstellung: Wenn ich sowieso etwas tun muß, warum nicht genießen ("tolle Reise" ) und sich in alte gute Techniken einarbeiten? Für mich ist es in dem Sinne wie mit Kochen und Backen: Im Prinzip bringen alte traditionelle Techniken, Werkzeuge und qualitativ hochwertige Verbrauchsmittel (um ein Worte für z.B. Seife und frische Lebensmittel zu nehmen ;-) ) mehr. Hat man einmal die Techniken gelernt, ist man von oftmals ungesunden oder teuren heutigen Industrieprodukten ohne Komfortverlust weg, unabhängiger mit in der Regel qualitativ besseren Resultaten. Also es in dem Sinne sehe ich es nicht als Hobby, sondern einfach logisch, was ich für mich alltäglich so gestalten kann, um mich wohl zu fühlen.

In dem Sinne für vergleichbare Reisen (die Menge an Paniermehl die ich anfangs wegen mißratener Brote hatte war anfangs schon zuviel, jetzt muß ich bewußt dafür backen). Nur, was einsetzende Sammelleidenschaft betrifft muß ich aufpassen. Sollte der Platzbedarf im Bad wie in der Küche steigen, dann habe ich ein Problem :lol Da kann es bei mir gefährlich werden,In der Küche dachte ich auch mal, eine Knetmaschine und ein Ofen würden langen....

Zwischenziel für mich: Genügend Routine in der RM-Rasur mit reproduzierbarem Ergebnis, die Fähigkeit mit einem Naturstein die Messer auch auf einer guten und für mich angenehmen Rasurschärfe zu halten. Ich behaupte mal vorsichtig, daß ich dies bereits greifbar sehe.

Es macht mir auf jeden Fall bereits jetzt Spaß!

Und dann? Einfach mal schauen:)
 
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