Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Rasierwasser

FdR-Pate
Hier eine Übersicht der gegenwärtig hergestellten und erhältlichen "Fatip Gentile":


Von den Original Fatip (also die mit Zahnkamm) gibt es bekanntlich die alte, aggressive Version (V1) und eine erst vor wenigen Jahren eingeführte, etwas weniger aggressive Version (V2).

Weiss jemand, ob es bei den Fatip Gentile (also die mit Schaumkante) ebenfalls unterschiedliche Versionen gibt?
 
Meines Wissens nicht, da der Kopf erst Anfang 2016 auf dem Markt kam und Fatip vorher nur Zahnkammhobel im Programm hatte.

Meine Versuch mit einem freundlicherweise von alvaro ausgeliehenen Fatip Gentile war leider nichts.

Dabei hätte ihn so gern gemocht…,

…optisch ist es nämlich ein wirklich feines Kerlchen, was Fatip da produziert hat. Der kurze Griff in Form einer griechischen Säule macht nicht nur optisch was her, sondern liegt auch sehr gut und Griffsicher in der Hand. Der Kopf hat einen schönen morbiden Charme aus längst vergangenen Tagen, mit dem Ansatz von Nadelspitzen. Auch sonst ist die Verarbeitung nicht von schlechten Eltern (habe von Merkur schon schlimmere Verchromungen gesehen) und der Fatip CC liegt sehr ausgewogen in der Hand..

So weit so gut, aber: Die Rasurleistung konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.

Bei der ersten Rasur hab ich erst einmal eine schon 2 x benutzte Tiger eingesetzt. Die Rasur selbst verlief sehr sanft, aber doch mit einer noch spürbaren Direktheit. Das Ergebnis nach 3 Durchgängen war zwar ansehnlich, aber doch weit von dem entfernt, was ich als glatt bezeichne. Am Wangenbereich war die Glätte noch OK, auch wenn noch ein paar Stoppeln gegen den Strich gut fühlbar waren, aber unter dem Kinn/Halsbereich war es doch wesentlich ungründlicher. Ach was, dachte ich, bestimmt muss ich mich erst mal an den richtigen Winkel gewöhnen (wäre ja nicht der erste Hobel, der einen bestimmten Idealwinkel hat) und eine schärfere Klinge braucht der wahrscheinlich auch.

Also für die nächste Rasur ein bereits einmal benutze BIC eingespannt. Die zweite Rasur war dann schon einen Hauch gründlicher, ohne dabei aggressiv zu wirken, aber immer noch nicht dass, was ich mir unter einer gründlichen Rasur vorstelle. Auch nee – ich wollte das Kerlchen doch mögen, also am nächsten Tag gleich nochmal mit der BIC: Nun ja, auch diese Rasur war nicht gründlicher, allerdings blieb die Sanftheit des Hobels auch erhalten.

OK, also muss dann was vermeintlich noch schärferes rein. Also für die nächste Rasur eine Feather eingespannt. Erstes Ansetzen zur Rasur…was war das? Auf der einen Klingenseite nahm der Hobel jetzt so gut wie nichts an Bart runter, also umgedreht und…grrr. die andere Seite war jetzt plötzlich doch wesentlich direkter als bei den Vorrasuren. Erst mal etwas weiterrasiert, aber die doch sehr unterschiedlichen Klingenseiten störten mich. Noch mal Hobel aufgeschraubt und Klinge kontrolliert: Kein merklicher unterscheid bzgl. der Schärfe der beiden Seiten…sollte der Klingenübersand unterschiedlich sein? Genau geschaut und festgestellt, dass die Deckplatte doch recht viel Spiel auf der Unterplatte hat und zwar sowohl hinsichtlich der längs- als auch hinsichtlich der Breitenverschiebung. War offenbar tatsächlich so, dass dadurch der Überstand der Klinge auf beiden Seiten unterschiedlich ist. Also vorsichtig versucht, die Klinge so auszurichten, dass beide Klingenüberstände gleich sind….wollte mir irgendwie nicht gelingen. Zwischenzeitlich trocknete der Schaum auch schön vor sich hin…also noch mal neu eingeseift und weiter…hmmm…immer noch unterschiedliche Aggressivität der Klingenseiten. Egal, hatte nicht den ganzen Tag Zeit. Also, fertigrasiert mit der direkteren Seite (die andere nahm ja nichts runter). Ergebnis: richtig gründlich war es immer noch nicht, aber die Haut doch merklich irritierter als sonst, so dass nach der Rasur diesmal nach dem ASL auch ein ASB durchaus von Nöten war. Ergebnis war aber auch nicht gründlicher, also zuvor die Rasuren mit der Tiger oder der BIC.

Nächste Rasur: Vielleicht lag es ja doch an der Feather und die eine Seite war stumpf…also raus damit und eine Gillette 7 o‘clock „black“ eingespannt. Penibel darauf geachtet, dass beide Klingenseiten gleichmäßig überstehen…gelungen ist mir das offenbar wieder nicht. Wieder war bei der Rasur die eine Seite deutlich direkter als die andere, die wieder kaum Bart abhobelte. Kann doch nicht sein…also Hobel wieder aufgeschraubt, Klinge justiert, zugeschraubt, genau auf die Seiten geachtet. weiterrasiert….hm, jetzt stand die Klinge wohl auf der anderen Seite über...jedenfalls wieder die eine Seite direkter als die andere Seite, die wieder kaum Bart wegghobelte. Nach 3 Durchgängen war die Gründlichkeit aber auch nicht besser als die Vorrasuren

…aber wieso haben die ersten 2 Klingen auf beiden Seiten gleichmäßig rasiert? Ich weiß es nicht, vermutlich lag die Klinge bei den ersten 2 Rasuren zufällig an der Stelle, wo sie eigentlich hingehört und wohin ich die 2 anderen Klingen nicht hinbekam….da mich aber das Rasurergebnis nun auch nach 5 Rasuren in keinester Weise befriedigt (zu ungründlich) werde ich es mir ersparen, vertieft darüber nachzudenken, wie man die Rasierklinge immer so einlegt und zugeschraubt bekommt, dass es nicht vom Zufall abhängt, ob die eine Seite aggressiver Rasiert als die andere…..

Schade….ich hätte ihn so gerne gemocht…..

Auch so, für alle, die jetzt fragen, wie aggressiv ist der Hobel den jetzt. Na ja, hängt davon ab, wo die Klinge gerade liegt….bei den ersten Rasuren etwa so wie mein Romi Torsion, etwas sanfter als ein R89 – bei den nächsten Rasuren die direkte Seite wie ein Progress auf 4 / Ibsen Torsion und die andere Seite deutlich weniger als ein G&F CC – nahm dafür aber auch keinen Bart ab.

Aber hübsch ist der Gentile..
 
@Hellas, danke für diesen sehr ausführlichen Bericht.
Mit dem geliehenen Hobel hast Du richtig Pech gehabt. Ja klar, eine asymmetrische Klingenexposition ist nicht nur ein Ärgernis, es ist für mich schlicht inakzeptabel. Zu hoffen ist, dass dies nur in Einzelfällen so ist.
Auch wenn die Fatip Hobel von der Form her schön aussehen, so darf das nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um ein billiges, industriell hergestelltes Massenprodukt handelt. Die Verarbeitungsqualität und die Beschichtung wurden seit jeher fast durchwegs als schlecht beurteilt. Allerdings habe ich auch gelesen, dass diese in den letzten 2-3 Jahren deutlich verbessert worden sei. Nur bitte, wir reden hier über einen Hobel für unter 20 Euro, da muss man schon etwas durchgehen lassen.
 
Hatte mir vor zwei Jahren einen Fatip Retro gekauft. Zurechtgekommen bin ich letztlich hiermit ebenfalls nicht. Zu aggressiv, zu ungründlich. Wanderte zu guter letzt in die Tonne.
 
Ich werd nie verstehen warum bei manchen immer alles gleich weg geworfen werden muss...

Ich mag sowohl meinen V1 Zahnkamm, als auch meinen Gentile. Einiges an Spielraum bei der Ausrichtung der Klinge haben beide und das kann schon manchmal etwas nerven. Aber machbar ist das durchaus, wenn man nicht den Anspruch hat, beide Seiten auf ein Zehntel Millimeter genau auszurichten. ;) Ich kann da durchaus auch pedantisch sein, aber manchmal muss man da auch mal drüber hinweg sehen können.

Im Vergleich zum V1 ist der Gentile wirklich ein sehr sanftmütiger Geselle. Wie er sich gegenüber dem V2 verhält kann ich nicht beurteilen, da ich keinen habe. ... Wobei, wenn ich so drüber nachdenke müsste ich vermutlich nur mal die Deckel tauschen... :D
Insgesamt dürfte der Gentile für mich aber ruhig etwas mehr zur Sache gehen, denn ein wenig ungründlich finde ich ihn schon. Aber das ist vermutlich der Sanftheit geschuldet.
 
Das ging mir leider ähnlich, ich hatte den Fatip OC Mark 1. Wunderschöne Form, lag herrlich in der Hand - aber mit dem Rasurverhalten war ich nie ganz zufrieden. Zu aggressiv und gleichzeitig nicht so gründlich. Und tatsächlich hatte die Klinge einfach zuviel Spiel und war nicht leicht korrekt auszurichten, da ist jeder Oldtype um Längen besser gemacht. Wobei man mit der Klingenwahl auch sein Rasurverhalten verbessern kann, z.B. mit der Derby premium funktionierte er relativ gut, das war ein auffälliger Unterschied.
Seit ich den Gillette new type habe mit seiner perfekten Klingenzentrierung habe ich ihn nicht mehr richtig benutzt und dann abgestossen.
 
Ich mag die Fatip Rasierer sehr. Beide, der Grande und der Gentile sind eine ganz feine Sache. Mir ist es eigentlich recht wenn ich die Klinge vor dem Einspannen ausrichten muss. So bleibt die Kontrolle bei mir. Was die Grünlichkeit betrifft da bin ich halt der Meinung dass es eine Frage des Einseifens und der Rasurtechnik bleibt. Mit beiden bringe ich mit zwei Durchgängen eine superglatte Rasur ohne Nachspiel zu stande. Immer. Ich möcht deshalb auch keinen derbeiden Rasierer mehr missen.
 
Ich hatte ihn auch mal leihweise zum Testen bekommen. Die Rasuren waren sehr angenehm, weil sehr sanft. Die Klinge ließ sich bei meinem Modell auch gut und gleichmäßig einbauen.

Allerdings lässt der Hobel es an Gründlichleit vermissen. Dadurch dass er so sanft ist, kann man mehrfach über dieselbe Stelle rasieren. Was allerdings auch dringend von Nöten ist.

Wo andere Hobel 3 Durchgänge plus Ausputzen benötigen, braucht der Gentile 4 oder 5 Durchgänge.

Auch ich hätte ihn sehr sehr gerne gemocht und mir auch gerne gekauft, aber andere Hobel sind da einfach besser. Was nicht heißen soll, dass er schlecht ist, jeder muss und sollte sich sein eigenes Bild machen, um zu sehen, ob man ihn mag und behält, oder eben nicht.
 
Also wenn ich richtig schlussfolgere...
...haben bei FATIP die Wahl zwischen...
...einer zu aggressiven und ungründlichen Zahnkamm-Version...
...und einer zu milden und ungründlcihen Schaumkanten-Version.

Schön blöd. :mad :lol
 
Zu aggressiv und ungründlich?! Das halte ich für ein Gerücht...:lol der OC ist zwar "aggressiv" aber beileibe nicht ungründlich. Oder habe ich verpasst?
 
@Hobeler, Du hast nichts verpasst. Ich habe es etwas vereinfacht...
Bald erhalten wir ja von Dir einen Bericht über den neuen Fatip, den Du kürzlich bestellt hast.
 
Achso...na dann geht's ja. Ich werde selbstverständlich direkt Bericht erstatten. Freu mich schon richtig auf meinen kleinen Italiener.:carrot1:herz1
 
Dann bin ich wohl hier der einzige der den Fatip CC für gut befindet.:p

Für mich ist er ein sehr hübscher wendiger kleiner Italiener. Der Gentile liegt hervorragend ausbalanciert in der Hand und überzeugt mich auch von seinen Leistungen.

Der Italiener verlangt schon Konzentration, ist aber weder aggressiv noch bösartig. Die Winkeltoleranz ist hier sehr gut wahrnehmbar, hier verlangt der Italiener nämlich nach Disziplin für ein gutes gründliches Ergebnis. Wenn man seinen Idialwinkel aber erst einmal gefunden hat steht einer guten Rasur nichts mehr im Wege.

Ich selbst habe ihn seit der seiner Einführung 2016 und musste diesen kleinen Italiener erst einmal richtig kennen lernen um ihn zu mögen und das hat sehr lange gedauert. Nach nur zwei- drei Wochen testen landete der Gentile erst einmal wieder zurück ins Regal und musste schon ein bisschen warten bis er wieder herangenommen wurde.

Erst nach über einem Jahr habe ich mich richtig mit dem Gentile CC und auch dem OC beschäftigt und gut kennengelernt.

Sein gezahnter Bruder ist in der Nachhaltigkeit um einiges besser, aber dafür benötigt der Gentile nicht ganz so viel Aufmerksamkeit, was nicht heißen soll ihn als leichtfüßig einzustufen wie z.B. für mich ein R89.

Wäre es ein teurer Edelstahlhobel gewesen hätte ich ihn bestimmt nach einem Monat wieder verkauft und für nicht gut befunden, so durfte dieser schicke kleine Kerl sich bei mir einnisten.

33179204uc.jpg
 
@blexa
Ich sehe es (fast) genau so wie du und bei mir lief es ganz ähnlich.
Einziger Unterschied: ich empfinde ihn bei weitem nicht so gentile, wie sein Name vermuten lässt.
Wenn man den richtigen Winkel gefunden hat und hält (was eine Weile dauern kann), dann fliegt die Kuh.
 
Ich persönlich frage mich, ob der Gentile nach Neuversion des OC eigentlich noch sinnvoll ist. Den Fatip OC mk2 empfinde ich nämlich als sehr sanft (wenn man wirklich ganz ohne Druck rasiert) und gleichzeitig sehr gründlich. Da wüßte ich jetzt nicht, warum ich einen anderen Kopf bräuchte.

Bei mir waren lange Zeit die Parker OCs auf Platz 1, diese hatten seinerzeit den bis dahin geliebten Gillette New hochkant rausgekegelt; die Parker hatte ich als einen kleinen Tacken sanfter und um Längen gründlicher erlebt. Der Fatip mk1 ging bei mir überhaupt nicht. Der mk2 wie gesagt ist bei mir, nach einigen Kämpfen und viel Geduld zur Zähmung, die Nr. 1 und hat die Parker OCs aus dem Rennen geworfen.

Wenn ich es mal ganz unkompliziert und mild haben will, greife ich halt zu einem meiner DE89.
 
Fatip Slant?
Hab ich wieder einmal was nicht mitbekommen?
 
Zurück
Oben