Ein Zwischenstand nach ein paar weiteren Tagen der Nutzung des AS-D2:
1. Hut ab vor jedem, der es bei der ersten oder ab der zweiten Nutzung geschafft hat, sich mit dem Hobel glatt und sauber zu rasieren. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, wie so etwas gehen mag, da der Hobel in meinen Augen einer Lernphase zwingend bedarf. Aber jede Jeck is anners…
2.
@Micha hat mir mit seinem Anwendungsleitfaden den Kern getroffen: Der Winkel, in dem der Hobel funktioniert, ist doch sehr begrenzt. Und ja, das ist ein bisschen wie „Rasieren neu gelernt“.
3. Die immer wieder aufgebrachten Äußerungen zum Thema „Muskelgedächtnis contra Hobelrotation“ haben zumindest insofern eine ganz besondere Berechtigung. Grundsätzlich finde ich, dass das ja vor allem eine wertvolle Empfehlung für Hobelneulinge ist, zunächst mal bei einem Hobel zu bleiben, aber dass man, wenn man es einmal gelernt hat, mit einer Vielzahl von Hobeln gut umgehen kann. Ich rotiere sehr gerne mit mehreren Hobeln und komme damit auch sehr gut zurecht. Im Grundsatz ist das Rasieren mit vielen unterschiedlichen Hobeln doch jeweils recht ähnlich, und an einen neuen Hobel hat man die eigene Technik in der Regel auch rasch angepasst.
Anders ist das (aber offensichtlich) bei sehr speziellen Hobeln, die eine besondere, eine eigene Handhabung erfordern. Und das ist beim AS-D2 tatsächlich in einem ganz besonderen Maße der Fall. Meine Wahrnehmung - ymmv.
4. Es gelingt mir mittlerweile, auch mit dem AS-D2 in relativ vertretbarer Zeit und ohne negative Auswirkungen auf meine Haut eine bürotaugliche Alltagsrasur hinzubekommen, auch wenn ich mit diesem dafür noch immer mehr Zeitaufwand benötige als mit jedem anderen meiner Hobel (regelmäßige Winkelanpassung, sorgfältigerer Umgang). Und das ist dann im Ergebnis allenfalls DFS.
5. Wenn ich tatsächlich ein BBS erreichen möchte (was ich nicht zwingend jeden Tag benötige, was ich mit einem Hobel aber halt auch wirklich können möchte), dann fällt mir dieses mit dem AS-D2 noch immer recht schwer: Ich muss noch immer deutlich öfters über eine Stelle gehen bzw. deutlich mehr nachputzen als mit anderen Rasurgeräten. Und das dauert länger und bringt - trotz der enormen Sanftheit des Hobels - eine deutliche Belastung meiner Haut mit sich. Geht zwar schnell wieder vorbei, aber so etwas dachte ich ja eigentlich, schon länger hinter mir gelassen zu haben.
Fazit: Trotz seiner grundsätzlichen Sanftheit kann man sich mit dem AS-D2 rasieren. Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass ich es in absehbarer Zeit schaffe, mich mit dem Hobel in ähnlicher Zeit ähnlich glatt und nachhaltig zu rasieren wie z. B. mit dem R41, dem Outlaw oder dem Blackbird, da es mir schon noch immer sehr viel Aufmerksamkeit abverlangt, den richtigen Winkel an allen zu rasierenden Stellen zu halten, aber ich will und werde es zumindest in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin versuchen und üben - wie gesagt: Es ist ein bisschen wie „Rasieren neu lernen“…