Nachdem ich ihn nun mit verschiedenen Klingen intensiv getestet habe, möchte ich noch einige Zeilen zu dem Tritok Flat (Modellbezeichnung R51) schreiben. Denn die Eigenschaften dieses Hobels sind schon recht speziell.
Zunächst mal, der Tritok Flat ist wirklich ultrasanft. In dieser Eigenschaft übertrifft er sogar den Mamba mit .53er Bodenplatte und das will etwas heißen! Wenn er richtig funktionieren soll benötigt er unbedingt eine sehr scharfe Klinge. Also sowas wie z.B. eine Feather Hi-Stainless, eine BIC Chrome Platinum oder eine Gillette Perma-Sharp Super wäre eine gute Wahl. Alles Klingen, die ich persönlich in einem "normalen" Hobel nicht verwende weil sie mir wegen ihrer Schärfe zu aggressiv sind, funktionieren im Tritok Flat richtig gut.
Eine weitere spezielle Eigenschaft des Tritok Flat ist, dass er keinerlei Klingenüberstand hat. Das bedeutet egal wie sehr man sich bemüht, man schafft es einfach nicht, mit diesem Hobel einen Rasurbrand zu erzeugen. Der Begriff "hautschonend" bekommt hier eine völlig neue Bedeutung!
Da die Klinge nicht gebogen wird und komplett flach zwischen Deckel und Bodenplatte sitzt, ist der optimale Winkel etwas anders als bei gewöhnlichen Hobeln und man benötigt etwas Einarbeitungszeit um gründliche Rasuren zu erreichen, was durchaus möglich ist. Wie bei allen sehr sanften Hobeln muss man hier auch Zugeständnisse an die Nachhaltigkeit des Rasurergebnisses machen, d.h. trotz guter Gründlichkeit sind die Stoppeln schneller wieder fühlbar aber für eine bürotaugliche Alltagsrasur ist er allemal gut zu gebrauchen.
Es eigentlich so gut wie unmöglich, sich mit diesem Hobel in irgendeiner Form zu verletzen. Die Klinge ist komplett abgedeckt, das Teil hat den Namen "Sicherheitsrasierer" in jeder Hinsicht verdient.
Nun zu meinem Fazit. Für wen ist denn der Tritok Flat der geeignete Hobel? Neben den üblichen Liebhabern ultrasanfter Hobel würde ich ihn auf jeden Fall jedem empfehlen, dessen Gesichtshaut, aus welchen Gründen auch immer, sehr empfindlich ist und für den eine "normale" Nassrasur mit einer Klinge problematisch wäre. Und ich würde diesen Hobel Personen empfehlen, die, aus welchen Gründen auch immer, Beeinträchtigungen der Feinmotorik ihrer Hände haben und sich jedoch trotzdem gerne (weiterhin) selbst nass rasieren möchten. Das geht jetzt in den Bereich persönliche Selbstbestimmung im Alter oder bei bestimmten Erkrankungen aber ich denke, dieses Thema sollte auch mal angesprochen werden.
Für mich persönlich ist es einfach nur ein sanfter Hobel, den ich speziell im Winter benutzen möchte wenn die trockene Heizungsluft der ohnehin schon trockenen Gesichtshaut zu schaffen macht. Im Frühling und Sommer dürfen dann wieder die üblichen Lieblingshobel ran.