Forum der Rasur

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Gillette Silver Blue, GSB

maranatha

FdR-Pate
Gold FdR-Pate
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Die GSB war lange Zeit meine Favoritin. Sanft, scharf, effizient sind die Attribute, die sie bei mir ganz nach oben befördert haben. Und für meinen Geschmack und Bedürfnisse war sie auch immer besser als ihre Schwester GBE, die es ja wohl nicht mehr gibt. Auch wenn viele das anders herum empfanden.

Durch die Unart immer wieder neue, andere Klingen testen zu wollen, und unter den Kandidaten auch einige für mich richtig gute gefunden zu haben, geriet sie irgendwie in die hinteren Reihen der Rasierklingen. Völlig zu Unrecht, wie ich meine. Jetzt war sie wieder mal am Start und es zeigt sich, dass sie bei mir doch zu den Referenzen unter den Klingen zählt. In nächster Zeit wird sie wieder eine Reihe von Einsätzen bekommen, und wer weiß, vielleicht müssen die anderen sich wieder hinten anstellen. Ich habe sie außerdem als sehr gut kompatibel mit nahezu jedem Hobel erlebt und sie lieferte mir zuverlässig und ohne Ausfälle einzelner Klingen oder gar ganzer Päckchen 6-10 Rasuren ab. Je nach Hobelgerät.

Eine ganze Weile habe ich sie nicht mehr nachgekauft, der etwas geschrumpfte Bestand ist aus Chargen von vor 4-5 Jahren.
Heute habe ich mal wieder rumgeschaut, wie diese Klinge denn so gehandelt wird und dabei fiel mir auf, dass es wohl eine "Verpackungsänderung" gegeben hat. So wie viele Petersburger Klingen ja ebenfalls leicht verändert wurden, zumindest im Design. Ein Anbieter aus der Bucht spricht von der "New batch 2019". Die Verpackung weicht gut erkennbar von der bisherigen ab. Der I-Punkt ist nicht mehr rund, sondern eckig und an der Unterkante trapezförmig, rechts unten auf der Packung steht neuerdings die Anzahl der Klingen mit Klingensymbol und das Blau der Verpackung ist ein anderes und geht jetzt mehr in das Blau der Packung der GBE.

Vor ein paar Jahren stand die GSB in recht hohem Ansehen, hier im Forum scheint sie nicht viele Liebhaber zu haben. Aber vielleicht hat ja doch der ein oder andere beide Versionen schon gegeneinander getestet, und kann etwas dazu sagen, ob die Klinge an sich sie gleichen Qualitäten aufweist.
 
Die Gillette Silver Blue ist seit vielen Jahre meine Klinge der Wahl und Referenz in jedem Hobel. Ein Hobel, in dem diese Klinge keine sanften Rasuren - ob ich mich dabei schneide, ist etwas anderes, denn das liegt an meiner Vorbereitung und Konzentration, nicht an der Klinge selbst - abliefert, der muss wieder gehen.

Die Fotos, die ich euch zeigen kann, stammen von Päckchen und Klingen aus einer Lieferung von 500 Stück, die ich vor etwa 3,5 Jahren bei einem polnischen Händler mit ausgezeichneten Referenzen einkaufte. Es handelt sich um die GSB vor der letzten großen Verpackungsänderung, mit dem alten (= runden) statt dem neuen (= eckigen) Punkt auf dem I und der doppelt in bedrucktes Papier und transparentes Wachspapier eingeschlagenen Klinge, welche noch beidseitig bedruckt und deren einzelne Schneiden durchnummeriert wurden statt einseitig mit einem Laser beschriftet zu werden.

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Was gibt es über die Gillette Silver Blue, kurz GSB genannt, eigentlich zu sagen? Zunächst einmal ist sie alles andere als ein Sonderangebot, jedenfalls im Vergleich zu anderen Klingen wie der Astra Superior Platinum (ASP) oder der Gillette Nacet aus gleichem Hause. Zu den meisten Produkten anderer Hersteller wie Azmüsebat (Derby), Lord, Treet, den meisten Sorten von Personna, Mostochlegmash (Ladas, Voskhod, Rapira) u. a. ist die GSB preislich sowie so kein Konkurrent. Damit liegt die Messlatte für diese Klinge schon einmal recht hoch, denn wer für seine Klingen pro Stück deutlich mehr bezahlt, der erwartet dafür auch einen entsprechenden Mehrwert. Und den, so kann ich euch nach meinen langjährigen Erfahrungen mit der GSB sagen, bekommt man durchaus. Zum einen ist die Klinge eine der schärfsten unter den sanften und eine der sanftesten unter den scharfen Klingen. Dazu ist sie mit sechs bis sieben erstklassigen Rasuren recht langlebig und sie baut auch nur allmählich ab, d. h. man braucht nicht damit zu rechnen, dass die Leistung der Klinge mitten in einer Rasur schlagartig nachlässt, wie man das bei einigen billigen Klingen durchaus erleben kann.

Warum scheint die GSB nicht mehr so populär zu sein wie sie es vor zig Jahren wohl noch war? Nun, zum einen haben andere Hersteller deutlich aufgeholt. Sie mögen zwar noch nicht so gute Klingen herstellen wie Gillette mit der Silver Blue, aber sie rücken näher. Zum anderen ist da der höhere Preis, der auch durch die etwas bessere Haltbarkeit nicht kompensiert wird. Wenn eine Klinge für 10-12 Cent/Stück vier bis fünf Rasuren hält und eine für 20-22 Cent/Stück hält sechs bis sieben, dann muss man nicht Newton oder Einstein sein, um auszurechnen, dass man sich mit der billigeren Klinge pro Rasur kostengünstiger steht. Allerdings reden wir generell nicht über Klingenpreise, bei denen man zur Aufnahme einer Hypothek auf "Oma ihr klein Häuschen" genötigt wäre, um sich mit einem Jahresvorrat an Rasierklingen einzudecken. Ob mich mein Jahresvorrat nun sieben bis acht oder zehn bis elf Euro kostet, das ist der Unterschied von ein oder zwei "Kaffees aus Togo" (bitte keine Belehrungen, wie man Coffee to go richtig übersetzt, ich bin ohnehin eingefleischter Teetrinker), wohlgemerkt auf ein ganzes Jahr mit 365 Rasuren gerechnet. ;)

Einen Grund, warum die GSB nicht so populär ist, kann ich mir allerdings gut vorstellen, man sieht ihn deutlich auf den beiden folgenden Fotos:

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Die vier Klebepunkte sind sehr großflächig und halten die Klinge dermaßen fest in ihrem Wachspapier, dass man das Papier schon beinahe zerreißen muss, um die Klinge daraus zu befreien. Auf gut Deutsch: Es ist recht mühsam, die Klingen auszupacken und es ist ebenso mühsam, die Klebepunkte loszuwerden, denn sie sind nicht nur sehr großflächig, sondern überdies auch sehr dick, wie man besonders auf dem letzten Foto erkennen kann. Man muss schon eine Menge warmes Wasser über die im Rasierer eingespannte Klinge laufen lassen, bevor der Klebstoff weitestgehend entfernt ist.

Allerdings ist dies m. E. der einzige erwähnenswerte Nachteil dieser ansonsten fantastischen Klinge, die wohl nicht nur mir, sondern auch noch anderen ans Herz gewachsen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss schon eine Menge warmes Wasser über die im Rasierer eingespannte Klinge laufen lassen, bevor der Klebstoff weitestgehend entfernt ist.

Nun, man könnte ja auch die Klebepunkte einfach kurz mit der alten, gerade ausrangierten Klinge wegschaben;)
 
Danke für die glühende Lobrede auf die GSB @CaptainGreybeard :)
Auch ich schätzte diese Klinge für ihre Rasureigenschaften, allerdings...
Es ist recht mühsam, die Klingen auszupacken und es ist ebenso mühsam, die Klebepunkte loszuwerden, denn sie sind nicht nur sehr großflächig, sondern überdies auch sehr dick, wie man besonders auf dem letzten Foto erkennen kann. Man muss schon eine Menge warmes Wasser über die im Rasierer eingespannte Klinge laufen lassen, bevor der Klebstoff weitestgehend entfernt ist.
Hab mich schon öfters über verklebte Hobelköpfe geärgert. Abwaschen hat für mich nicht funktioniert.
Klebepunkte einfach kurz mit der alten, gerade ausrangierten Klinge wegschaben;)
Danke für den Tip! @Hellas
War schon ein paar mal versucht, einen neuen Faden aufzumachen um nach euren "Best practices" mit solchen Klebepunkten zu fragen.
Hat sich hiermit erledigt! :daumenhoch
 
@ShavingNose: Als "glühende Lobrede" würde ich das nicht betrachten, eher als eine durchaus kritische Würdigung einer wirklich großartigen Klinge, die aber eben auch ihre von mir erwähnten Schwachpunkte hat.

@Hellas: Das mit dem Abschaben ist mit Vorsicht zu genießen. Denn erstens muss man schon acht geben, sich nicht in die Finger zu schneiden und zweitens muss man aufpassen, mit der alten Klinge nicht die Schneide der frischen Klinge zu berühren. Denn die Klebepaste, die Gillette so überaus großzügig auf seinen Klingen verteilt, bedeckt manchmal auch Teile der Schneide, und die sollte man nicht unbedingt mit einer alten Klinge malträtieren. ;)

Kleiner Nachtrag: Ich möchte noch eine Information zur GSB nachtragen, die aber im Grunde für alle Sorten gilt, die der St. Petersburger Klingenfabrik entstammen.
Sämtliche Klingen sind nicht in Plastik eingepackt, sondern es stecken jeweils fünf in Papier eingeschlagene Klingen in einem kleinen Pappschächtelchen, 20 dieser Pappschächtelchen in einer sogen. Präsentations- oder Verkaufspackung, die man einfach auseinanderklappt wie einen Wandkalender, der immer drei oder vier Monate gleichzeitig anzeigt. Dies ist, wenn auch seitens P&G sicherlich nur aus Gründen der Kostenersparnis, eine durchaus umweltgerechte Methode der Verpackung. Jedenfalls ist es der Generierung von überflüssigem Plastikmüll, den Firmen wie Azmüsebat (Derby) oder Edgewell (Personna, Wilkinson) zu verantworten haben, bei weitem vorzuziehen. Man kann nur hoffen, dass Firmen wie die genannten möglichst rasch auf eine umweltgerechte Verpackung ihrer Produkte umstellen. Selbst wenn das mit etwas dickeren Klebepunkten einhergehen sollte, um die Klingen in ihrem Einwickelpapier zu fixieren. ;)
 
Denn die Klebepaste, die Gillette so überaus großzügig auf seinen Klingen verteilt, bedeckt manchmal auch Teile der Schneide, und die sollte man nicht unbedingt mit einer alten Klinge malträtieren. ;)
Falsches Tempus. Es muß "verteilte" heißen. Die neben Wachspapier noch zusätzlich in Briefchen eingeschlagenen alten Klingen haben diese übermäßig großen Wachs- oder Heißleim-Flatschen. Anscheinend hat inSt. Petersburg mal ein Controller drübergeschaut und seit der Zeit die Briefchen wie auch das Rumaasen mit Heißleim moniert. Die nur noch in Wachspapier eingeschlagenen neueren Klingen haben nur noch dezente Flatschen, die eigentlich nicht mehr stören.
 
Man kann nur hoffen, dass Firmen wie die genannten möglichst rasch auf eine umweltgerechte Verpackung ihrer Produkte umstellen.
Da muss man seinen Blick weiten aus dem DE-Klingen-Mikrokosmos heraus. Wichtiger wäre es, m.E., die Blisterverpackungen bei den Systemklingen abzuschaffen. Da dürften anteilig doch wesentlich mehr verkauft werden als bei Hobelklingen im Plastikschuber.
Sorry für OT:oops:
 
  • Gillette Silver Blue Stainless (RUS): Die Schärfe ist nicht auf dem Niveau der Polsilver oder ASP, dennoch gute Rasuren beispielsweise im iKon. Im 23c schon nicht mehr ausreichend scharf, daher kein Nachkauf mehr.
 
  • Gillette Silver Blue Stainless (RUS): Die Schärfe ist nicht auf dem Niveau der Polsilver oder ASP, dennoch gute Rasuren beispielsweise im iKon. Im 23c schon nicht mehr ausreichend scharf, daher kein Nachkauf mehr.
Interessant wäre zu wissen welche es waren, da es die mit rundem oder eckigem i Punkt gibt.
Alt oder neu ist egal - es gibt sie beide noch zu kaufen. Und das sind keine Restbestände wenn ich 1000 Stück problemlos bestellen kann.
 
Auch wenn früher ja immer alles besser gewesen sein soll: ich kann keinen Unterschied zwischen mit-Briefchen und ohne-Briefchen feststellen.
Also zwischen rundem i Punkt mit und ohne Briefchen stelle ich auch keinen Unterschied fest. Zwischen rundem und eckigem i Punkt hingegen schon.
Die runden sind sanfter.
 
Auch wenn es vllt. ein wenig Offtopic ist, aber kann mir hier jemand ein zuverlässige Bezugsquelle nennen bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt?
 
Das kann ich nicht bestätigen, für mich gibt es keinen Unterschied zwischen rundem und eckigem Punkt.
Ich habe die heutige Rasur mit einer "eckigen" begonnen und mitten drin auf eine "runde" gewechselt.....
Ganz deutlicher Unterschied. Also nicht nach dem Motto: "Ich glaube mich erinnern zu können das es mit den anderen irgendwie anders war".
Nein, im direkten Vergleich ist ganz klar ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Klingen.
Vielleicht liegt es daran das die runde GSB bei mir (noch gerade so) auf dem Kopf geht. Die eckige ist schärfer. Für meinen Kopf zu scharf.

@Thorsten2020 Ich habe meine von Ebay - Da bekommst du "eckige" und "runde" mit oder ohne Papierbriefchen.
 
So eben gestestet, siehe Rasur des Tages, keinerlei Unterschiede bei mir feststellbar, sorry Du bist anscheinend darin viel besser als ichgoodjob!
 
Sicherlich nicht.
Es geht nicht darum wer was besser oder schlechter beurteilen kann. Im Gesicht verhalten sie sich auch bei mir nahezu identisch. Auf dem Kopf hobelt man allerdings teilweise auf Haut, die nur auf dem Knochen aufliegt. Viele meiner im Gesicht bevorzugten Klingen (weil schön scharf) gehen auf dem Kopf daher gar nicht. Hingegen sind Klingen die bei mir super auf dem Kopf sind meist für mich unbrauchbar im Gesicht. Bisher einzige Ausnahme ist die runde GSB mit Papierbriefchen. Die geht für beides.
Mit der mit eckigem Punkt habe ich hingegen wieder Blutpunkte auf dem Kopf. An der Seife oder der Vorarbeit liegt es weniger, da ich nur meine selbst gemachte Seife nutze und ich mir immer unter der Dusche den Kopf rasiere. Die Rahmenbedingungen sind also immer die gleichen. Im Gesicht gefällt mir die eckige sogar etwas besser, da die runde wie gesagt zwar so eben noch "stumpf" genug für den Kopf aber "scharf" genug für das Gesicht ist. Die eckige ist jedoch minimal schärfer. Besser fürs Gesicht, schlechter für auf dem Kopf.
Es würde mir wohl auch nicht auffallen wenn diese Klingen nicht so nah am Rand zu dem was geht und dem was nicht geht wären. Ausserdem empfindet jeder eine Klinge anders. Aber das sagte ich ja schon zu Anfang - es ist nur meine Meinung.
 
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