rjfaeth
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Rasur heute Sonntag, 25. Februar 2024 bei Sonnenschein!
Ein Hallo den verehrten Kollegen!
Gefühlt bin ich bald bei den 100 Messerrasuren, die man absolviert haben sollte, um einigermaßen geübt mit dem Messer umgehen zu können. Dazu kam mir neulich die Frage, ob man nicht auch von drei Jahren Lehrzeit sprechen könnte, bis man auf Gesellenniveau kommt, um mitreden zu können. Denn der gelernte Friseur oder Barbier war ja mal ein Lehrberuf. Aber andererseits kommt es primär auf des manuelle Geschick an: die einen lernen schnell, die anderen langsamer und wieder andere werden nie richtig gut (und wechseln den Beruf).
Weil ich keinen Meister um die Ecke habe, der meine Rasurfähigkeiten beurteilen könnte, stehe ich vor der Frage, wo ich stehe: Im 1. oder 2. oder 3. Lehrjahr? Vermutlich im autodidaktischen zweiten, weil noch viele Fragen offen sind.
Was kann ich nach dem 2. Übjahr?
Ich kann mittels Haartest prüfen, ob das zu verwendende Messer scharf ist - nach erfolgreichem Ledern.
Ich kann mich in zwei, drei Durchgängen so rasieren, dass meine Haut ganz gut glatt ist und meist ohne Schnittverletzungen - immer wieder ein spezielles Erfolgserlebnis und supergutes Gefühl.
Ich kann die besondere haptische und visuelle Freude an schönen Messern inzwischen nachvollziehen und selbst erleben.
Aber:
Ich weiß nicht, warum es an manchen Tagen sehr gut klappt und an anderen Tagen weniger gut.
Ich benötige noch relativ lange Zeit für eine Messerrasur - etwa 30-45 Minuten blockiere ich das Badezimmer, manchmal noch länger, wenn ich ganz gründlich sein will. Ich muss also auf den schnelleren Hobel zurückgreifen, wenn ich nicht genügend Zeit habe.
Ich frage mich, warum auf dem Gebiet der Messerrasur kein wissenschaftliches Fachbuch existiert, das die Vor- und Nachteile von Messertypen in ihrer Anwendung erläutert. Im Forum finde ich beispielsweise Stimmen, die plädieren bei zwei Durchgängen für die Abfolge von derb zu hohl, die andern genau umgekehrt. Auch die lobenswerten Umfragen bzw. Tests im Forum zeitigen meist recht verschiedene Ergebnisse. Bei den Feinheiten zur Gesellenprüfung hin, scheint alles zunehmend individuell gehandhabt zu werden.
Würde eine "Gesellenprüfung" nicht nur die öffentlich vorzuführende und begutachtete Messerrasur beinhalten (einschließlich Einschäumen), sondern auch das Schärfen eines Messers mit selbst zu wählenden Steinen?
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Jetzt Fragen zum eröffneten Faden:
Gibt es noch mehr Kollegen hier auf dem 100er Level bzw. 2. Lehrjahr, die ihre Erfahrungen beitragen würden?
Und was meinen und raten die Meister, die alten Hasen?
Sonntagsgrüße von Reinhold